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Sam Stonewall

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Posts posted by Sam Stonewall

  1. Nein und nein.

     

    Die Situation war damals nicht anders. Niemand hat diese Groko gewollt UND es gabe eine Alternative. Wie hieß die noch mal? Ah, richtig - Jamaika!

     

    Ich vertraue ansonsten nicht auf Vernunft und Verantwortung. Wenn du meine Argumente liest, hat keins davon damit zu tun, sondern mit Macht und dem Recht des Stärkeren. Du hingegen gehst davon aus, dass der kleinste Partner alles durchsetzen kann und sich die übrigen das gefallen lassen. Das glaube ich nicht. Die Grünen zum Beispiel: Warum sollten die denn vor Lindner einknicken? Ohne die regiert er sowieso nicht.

  2. Lindner wird sich der Ampel verweigern - dass aber gut verkaufen, so dass nur Jamaika möglich ist.

    Wenn man annimmt, dass Lindner das problemlos gelingt, den Grünen aber nicht, dann ja. Dafür gibts nur keine Grundlage.

     

    Für die Ampel spricht:

    1. Die SPD hat die Wahl gewonnen und die Grünen sind zweitstärkste Kraft. Allein die Zahlen sagen schon, wie es eigentlich laufen sollte. Der Meinung sind auch die weitaus meisten Deutschen.

    2. Das spiegelt sich in der Verhandlungsmacht wieder.

    3. Auch die SPD kann der FDP Angebote machen.

    4. Die Stimmung bei Grünen und FDP unterscheidet sich grundlegend. Der Widerstand gegen Jamaika ist bei den Grünen stärker (nur 9 % der Wähler wollen das, 8 % sind unentschlossen, 83 % lehnen das ab. Bei der FDP wollen 23 % eine Ampel, nur 52 % sind dagegen, damit 25 % neutral.)

    5. Die Grünen werden sich sehr wohl hart dagegen stellen, einerseits wg. Nr. 4., andererseits, weil absehbar ist, dass sie in der Koalition zwischen schwarz und gelb zerrieben werden.

    6. Die FDP ist stärker, weil keine Linkskoalition möglich ist, aber überreizen darf er auch nicht. Wenn die Ampel an ihm scheitern darf, dann können auch die Grünen Jamaika scheitern lassen. Für den Fall gibt es aber noch den Notnagel: GroKo. Dem würde sich die CDU nicht entziehen können, da staatspolitische Verantwortung ihre DNA ist.

    7. Das wäre dann aber Lindners sofortiges Ende. Er wäre dann Wiederholungstäter.

     

    vgl. hier: https://www.tagesschau.de/wahl/archiv/2021-09-26-BT-DE/umfrage-koalition.shtml

    • Like 1
  3. Warum Milchmädchenrechnung? Wenn diese Freunde meine Überzeugungen teilen und ich wegen sowas wie Querdenker gebannt werde, dann festigt das die Bindung. Und ich habe abgesehen davon doch nicht plötzlich keinerlei Kontakte zu anderen Menschen mehr, nur weil ich auf FB gebannt wurde. Wenn das wirklich meine Freunde sind, dann habe ich auch andere Wege mit denen in Kontakt zu treten.

    Auf dem neuen Netzwerk musst du aber erst Kontakte neu knüpfen.

    Dagegen steht der Verlust des alten Netzwerkes. Manche kennt man vll. nur von FB, das sind zwar keine echten "Freunde", aber schon Kontakte. Andere hat man auch sonst noch, klar. Was man aber verliert, ist das Netzwerk selbst. Das liest die Einträge in meiner Timeline, mit denen kann ich Gruppen bilden und kommunizieren... wofür man FB eben überhaupt hat.

    • Like 1
  4. Corphi, das ist nicht richtig. Die Parteien kommen nämlich nur auf 92 %, der Rest ist sonstiges. Da das linke Lager 48 % hat, reicht das wahrscheinlich, denn jeder bekommt ja einen Anteil von den 8 % unter der 5 %-Hürde. Damit kommen Rot-grün-rot etwa auf 52 %.

     

    Besonders deswegen halte ich eine Ampel für das wahrscheinlichste, falls der Ausgang diesen Zahlen etwa entspricht.

    1. Wenn die SPD gewinnt, hat sie immer die stabileren Mehrheiten.

    2. Sie hat mehr Optionen, Laschet hat nur die eine.

    3. Die Grünen können zwischen Links, Ampel und Jamaika wählen, und da ist letztere die unangenehmste. Quasi niemand bei den Grünen-Wählern möchte Jamaika, im Gegenteil. Das werden denen viele extrem übel nehmen. Nicht nur mit der FDP arbeiten (das wird sich ggf. nicht vermeiden lassen), sondern dann noch Kohle-Laschet ins Amt hieven und damit der CDU noch weitere 4 Jahre bescheren? Bestimmt nicht.

    4. Also muss die FDP "überzeugt" werden. Natürlich will Lindner Jamaika und wird in einer Ampel Zugeständnisse fordern. Dem sind aber Grenzen gesetzt, da SPD und Grüne immer noch mit der Linken arbeiten könnten. Lindner muss das verhindern, und zwar a) weil das sonst sein zweiter "lieber nicht regieren"-Fall wäre, und damit auch sein letzter und B) weil er ja auch nicht will, dass die Linke regiert. Da wird er notfalls Zugeständnisse machen müssen.

     

    So sehe ich das Stand jetzt.

  5. Teilhaber muss kein Grundrecht sein, man kann sich ja anderen Netzwerken anschließen. Wer nur faktenfrei hetzen will, der kann sich ja z. B. bekannten Gruppen auf bekannten Messenger Diensten anschließen. Nur weil EIN Netzwerk einen ausschließt heißt das nicht, dass man überhaupt keinen Zugang mehr zu Netzwerken hat.

    Das ist eine Milchmädchenrechnung. Wenn ich aus meinem FB-Netzwerk von Bekannten und Freunden rausfliege, kann ich das nicht ersetzen. Die sind halt bei FB und wollen nicht woanders hin, bei manchen war FB auch die einzige Kontaktmöglichkeit.

     

    Ja natürlich wollen die Plattformen Geld verdienen und dafür nutzen sie allerlei Tricks, aber diese Tricks lassen uns letztlich auch nur das primär sehen, von dem das System glaubt, es würde uns interessieren. Wenn ich viel von der AfD suche und like, dann wird mir auch hauptsächlich solchen Content angezeigt. Das ist aber nur eine Reaktion des Systems auf mein Verhalten, mehr nicht..

    Das ist erwiesenermaßen falsch. Der Algorithmus priorisiert kontroverse Inhalte, die viel Aufmerksamkeit bekommen. Das beweist zugleich, dass nicht (allein) meine Auswahl bestimmt, was mir dann als nächstes angezeigt wird. Vor allem reicht es ggf. ja aus, alleine die Reihenfolge in der Timeline zu ändern. Denn was oben steht, wird auf jeden Fall gelesen. Ganz unten sieht das anders aus.

    • Like 2
  6. Ist Social Media ein Privileg, dass die Plattformen dahingehend regulieren, dass nur derjenige dort teilnehmen darf, der deren Ideologie teilt? Oder ist unsere Gesellschaft mittlerweile so digital, dass Teilhabe an der digitalen sozialen Gesellschaft ein Grundrecht sein sollte?

    Der Bundesgerichtshof hatte sich bei dem Facebook-Fall dazu letztens recht differenziert geäußert. Grundsätzlich kann ein Dienst, der essenziell wichtige Dinge vermittelt, fast wie der Staat selbst an Grundrechte gebunden sein. Das ist bei GB allerdings nicht der Fall, weil es am Ende nur ein Dienst im Internet ist, nicht der Zugang zum Internet überhaupt. Andererseits fällt ins Gewicht, dass ein Ausschluss von FB für den Betroffenen ein nicht ersetzbarer Schaden ist, weil man da eben sein Netzwerk hat. Man kann weder das alte Netz weiter nutzen, noch seine Kontakte von Alternativen überzeugen. Das finde ich überzeugend und wichtig, weil damit die Bedeutung eines gewachsenen Netzwerkes herausgestellt wird - auch wenn FB für junge Leute kaum mehr von Bedeutung ist.

    • Like 1
  7. Das scheitert schon daran, dass es außer in speziellen Branchen kein flächendeckendes Auskunftsrecht gibt. Fragen darf der Arbeitgeber nur bei Anlass, also idR bei Quarantäne. Ob er diese Daten dann sammeln darf, um so Panini-Heft mäßig seine Mitarbeiter zu sammeln, halte ich für fragwürdig.

  8. Es ist für mich insofern Wortklauberei, als das eine Entscheidung, die soviele negativen Konsequenzen mit sich bringt, keine freie Entscheidung sein kann.

    Abseits der Stadt MUSST du auch keinen Führerschein machen für viel Geld. Du kannst ja den Bus nehmen und in einem Job arbeiten, für den du keinen Führerschein brauchst...

     

    Und hat dieses Auskunftsrecht über den Impfstatus eigentlich eine rechtliche Auswirkung?

    Jein. Wegen mangelnder Impfung kündigen geht nicht. Aber verweigerte / falsche Antworten haben arbeitsrechtliche Konsequenzen. Und wer nicht geimpft ist, wird dann ggf. nicht mehr im Publikumsverkehr eingesetzt, sondern besser... im Archiv?

  9. Viele andere sind davon zusätzlich betroffen(Immunosensitive, Kleinkinder und alle, die sich nicht Impfen lassen können,etc) ;)

    Übrigens reden wir da im Prinzip nur von den Kindern. Es gibt keine relevanten Erkrankungen, die Impfungen verhindern. Immunschwache können mRNA-Impfstoffe sehr wohl vertragen, weil das ja keine klassischen Impfstoffe sind. Schwangere haben mittlerweile eine StIKo-Empfehlung. Etc. Es sind nur die Kinder - und bald haben wir die Schulkinder endlich auch dabei. :)

     

    Vgl. RKI.de

     

    "Es gibt nur sehr wenige Gründe (Kontraindikationen), warum eine Person sich dauerhaft oder vorübergehend nicht gegen COVID-19 impfen lassen kann.

    Manche Menschen glauben, sie könnten sich nicht gegen COVID-19 impfen lassen. Die meisten Bedenken kann man jedoch ausräumen. Zu solchen falschen Kontraindikationen gehören u.a.:

    • banale Infekte, auch wenn sie mit subfebrilen Temperaturen (≤ 38,5 °C) einhergehen
    • Krebserkrankungen, rheumatologische Erkrankungen
    • Allergien (die nicht spezifisch gegen Bestandteile der Impfung bestehen)
    • Behandlung mit Antibiotika oder Kortikosteroiden oder lokal angewendeten steroidhaltigen Präparaten
    • Blutungsneigung/ Einnahme von Gerinnungsmedikamenten
    • Vorbestehende neurologische Erkrankungen wie bspw. Multiple Sklerose
    • Chronische Erkrankungen wie Chronisch Entzündliche Darmerkrankungen oder Nierenerkrankungen

    Nach Einschätzung des RKI können nur sehr wenige Personen (Einzelfälle) aufgrund von Allergien gegen Bestandteile der COVID-19-Impfstoffe nicht geimpft werden (siehe FAQ "Was ist bei Patient:innen mit bekannten Allergien vor einer Impfung gegen COVID-19 mit einem mRNA-Impfstoff zu beachten?"). In der Regel können Personen, die mit einem der Impfstofftypen (mRNA vs. Vektor-basiert) nicht impfbar sind, mit dem jeweils anderen geimpft werden."

     

    Damit ist das mit der Rücksicht auf andere auch Quark. Nimm Rücksicht auf Kinder, alle anderen sind selbst schuld. Und Kinder bekommen ja zb auch noch kostenlose Tests etc.

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  10. Ich hätte persönlich auch nichts gegen eine Impfpflicht. Aber ein richtiger Zwang ist nunmal eigentlich nicht besonders cool. Zumal wir auch damit ja keine Herdenimmunität bekommen werden.

     

    Entweder lasse ich Jeden diese Entscheidung für sich selbst treffen, und muss dann damit leben, wenn es Menschen gibt, die sich nicht in meinem Sinne entscheiden. Oder ich halte die Auswirkungen dieser Entscheidung für so immens wichtig, dass ich lieber für jeden diese Entscheidung treffe. Alles andere ist in meinen Augen nur Wortklauberei.

    Ich finde das Vorgehen völlig legitim. Das ist auch keine Wortklauberei, sondern schlicht die Aufbürdung der Konsequenzen. Eine freie Entscheidung ist nicht frei von Folgen, das ist alles. UNd je größer die Frage, um die es geht, desto größer manchmal die Folgen...

    Auf jeden Fall: JA, ich muss abweichende Entscheidungen akzeptieren. NEIN, ich muss dann nicht alle negativen Folgen tragen, die deren Entscheidung für mich als Teil der Mehrheitsgesellschaft hat.

    Insbesondere dann nicht, wenn das erhebliche finanzielle Auswirkungen hat, die völlig vermeidbar wären (Test- und Quarantäne-Kosten, Lockdown).
     

  11. Was hat mir das Triell gebracht?

    • Einen etwas persönlicheren Eindruck vom Charakter der Kandiaten.
    • Sympathien und Antipathien
    • Eine angeregte Diskussion im Anschluß mit der Familie über die Bundestagswahl, die Programme und Kandiaten.
    • Meine Tochter (Erstwähler) mag die Grünen nicht (das Narrativ als Verbotspartei und wegen dem teuren Benzin), findet jetzt die Baerbock klasse. Vielleicht macht sie doch noch das Kreuzchen bei einer der vernünftigeren Parteien.
    Vielen Dank für die Zusammenfassung! Ich freue mich, dass du dann auch noch was draus mitgenommen hast. :) Ich selbst schaffe es nicht, mir sowas anzuschauen...
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