Jump to content

Wie wichtig ist der Realitätsbezug?


Recommended Posts

Historische Genauigkeit ist mir nicht so wichtig, wesentlich wichtiger ist fuer mich die Stimmung der Zeit. Um mich da hinein zu begeben, sind Quellenbuecher, die andere fuer historische Genauigkeit benoetigen aehnlich nuetzlich. Soweit ich mich im Spiel an die Fakten erinnern kann, werden sie sicher verwendet. Aber wenn es (eigentlich unwichtige) Details gibt, die ich mir aus dem Aermel schuetteln muss, dann ist das nicht schlimm. Es kann die Spieler doch auch in ihrem Glauben an eine heile Welt einsam werden lassen, wenn sich die Weltgeschichte anders entwickelt, als sie es nun eigentlich erwarten wuerden.

Zugegeben, einige Abenteuer benoetigen den historischen Rahmen, bei allen anderen reicht die Stimmung vollkommen aus.

Link to comment
Share on other sites

  • 1 month later...

Eigentlich brauch ich nichts zu schreiben, da ich mich den den Artikeln vorher im Gro?en und Ganzen anschlie?e.

Eine Kleinigkeit hab ich allerdings noch: Es ist immer schön, wenn man reelles Geschehen in die Geschichte einbauen kann und wenn es nur als kleine Randbemerkung ist. Das Erhöht den Bezug zur Wirklichkeit und damit auch den Schauer in der Geschichte.

Link to comment
Share on other sites

Realitätsbezüge finde ich in der Regel nett, verwendete sie bisher auch durch Einstreuung realer Ereignisse in laufende Abenteuer.

--> warum fahren die Charaktere nach Paris? Weltausstellung!

--> warum dies oder jenes?

Fussballendspiel, Naturkatastrophe, politischer Umsturz...

 

das sind dann aber immer Sachen gewesen, die ich in Kaufabenteuer integriert habe, die also noch gar nicht Bestandteil davon waren.

 

Wenn es Bestandteile von Abenteuern waren, kam es zu einigen Kuriositäten im Vergleich zur Echtzeit (und zwar, weil ich ein bestimmtes Abenteuer leiten wollte, die Charaktere sich aber nicht ind er richtigen "Zeit" aufhielten).

So gab es bereits 1915 eine Zeppelin-Transatlantik-Linie,

die Besetzung durch die Franzosen (Siegfriedslust) war auch 1927,

um nur zwei Beispiele zu nennen.

Dann ist es etwas lästig, wenn Spieler kontern "He, das war doch ganz wann anders!" (Womit sie ja auch recht haben, aber dann könnten sie das jeweilige Abenteuer nicht spielen... dumm gelaufen).

 

meint

Heiko

Link to comment
Share on other sites

Hallo,

das ist bei mir ganz seltsam, ist aber eine persönliche Sache. Ich habe mich da kürzlich mit einem Freund (auch SL) drüber unterhalten. Jeder legt wohl andere Ma?stäbe an, wie konsistent die Welt sein soll. Ich sehe Cthulhu zum Beispiel so: Es ist unsere Welt, der Mythos gehört aber dazu. Das ist zwar auch "unrealistisch", aber darauf kann ich mich dann einstellen. Solange diese Grundvorraussetzungen eingehalten sind, ist für mich alles in Ordnung, ich kann mich auf die Welt und das Spiel einlassen. Als dann eben besagter Freund vor einiger Zeit mal eine Runde Cthulhu im Jahre 1915 leitete, gab es da auch eine Zepplin-Linie des Deutschen Reiches die Deutschland mit den afrikanischen Kolonien verband. (Wobei man dazu sagen mu?, da? der Zeppelin eigentlich völlig überflüssig war.) Das hat mich gestört. Hätte er gleich von Anfang an gesagt, okay, es ist eine "Parallelwelt", die der unseren geschichtlich nur ähnlich ist, hätte ich damit leben können, aber nicht so.

Ihm geht es in anderen Punkten aber genau so. Er interessiert sich für Waffen, auch deren Geschichte. Er kriegt bei Shadowrun die Krise, wenn dort davon die Rede ist, da? ultramoderne Sturmgewehre mit "Ladestreifen" geladen werden (okay, ist wohl eher ein saudummer ?bersetzungsfehler, der sich leider durch alle Auflagen zieht, soweit ich wei?). Mit "Ladestreifen" haben unsere Gro?väter noch ihr Mauser Infanteriegewehr Modell 1898 geladen... Ebenfalls ein schönes Beispiel findet sich in einem "Biotech"-Band für Sadorun. Da ist die Rede davon, da? Nerven "verlängert" werden, um die Reflexe zu erhöhen. Das ist natürlich fuppes, was man schon Bio Grundkurs wei?. Wäre ja auch nicht schlimm, stünde nicht hinter der ganzen Idee die Vorstellung, da? es im gro?en und ganzen auf der uns bekannten Wissenschaft beruhen soll, wenn auch weiter fortgeschritten.

So hat wohl jeder den Grad an Realismus, der für einen wichtig ist. Brüche "werfen einen aus der Welt raus".

Oder besser so: Eigentlich ist es wurscht, wie realistisch oder unrealistisch die Welt ist. Sie mu? nur bitte in sich stimmig sein (ich habe auch meinen Spa? an völlig abgedrehter Fantasy und kann da auf Naturgesetz pfeifen.) Da ich Cthulhu wie oben beschrieben sehe, würde es bei mir zum Beispiel 1915 keine Zeppelin Linie über den Atlantik geben.

Davon abgesehen habe ich bisher festgestellt, da? die Geschichte ohnehin schon interessant genug ist, und es genügend halb-vergessene Kuriositäten darin gibt, da? ich gar nichts "dazuerfinden" mu?.

Aber das ist nur meine Meinung. Wie so oft, mu? das wohl wieder jeder SL und jede Gruppe für sich entscheiden.

 

Gru?,

Carsten

Link to comment
Share on other sites

Guest Lizifer
Ich schlie?e mich Carsten vollkommen an. Als Historiker bin ich natürlich auch ein wenig vorbelastet, aber solche Brüche stören mich ziemlich. Das wichtigste ist natürlich die Stimmung und das Szenario selbst, dennoch habe ich bei historischen "Inkorrektheiten" immer ein doofes Gefühl...
Link to comment
Share on other sites

 Share

×
×
  • Create New...