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Wie denken Mythos-Kreaturen?


Guest Vandermeer
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Original von Sascha

Hm, so eine Diskussion gab es m.E. schon.

 

Das wei? ich nicht genau.

Zumindest kann man ja nochmal seinen Senf dazugeben, ggf. jemand auf einen früheren Thread verweisen, oder so.

 

Jedenfalls würde ich sehr unterscheiden zwischen Mythosgottheiten und Mythoswesen.

Bei den gottheiten kann gern das unerklärliche nihilistische allumfassen unverständliche unerklärliche als Nicht-erklärbar-Motivation stehen bleiben, aber "andere Rassen" haben doch schon recht erklärbare Motive und Gedankengänge.

Oder nicht?

 

Deep Ones z. B. paaren sich mit Sterblichen und die Hybriden wirken relativ "menschlich". Sie sind unsterblich und sollten daher nicht wie doofe Orks in jedes Gemetzel reinrennen.

Mi-Go erfreuen sich am Bergbau und erzählen sich dabei bestimmt den einen oder anderen Mineralien-Witz.

 

Es ergibt sich im Spiel aber vermutlich selten, dass Charaktere die gelegnheit bekommen, derartige Ereignisse "von nahem zu erleben". Von daher kann der Spielleiter eigentlich machen, was er will.

Ich würde die "fremden Rassen" nur nicht zu sehr vermenschlichen, sondern in der Andersartigkeit entweder Möglichkeiten für Schrecken, Irritation oder Humor suchen.

 

Dafür sind z.B. Ghoule gut geeignet.

 

meint

 

Heiko

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Guest norrix

Ich denke, dadurch, dass man Mythoskreaturen einen extrem fremdartigen Lebenswandel gibt, kann man diese in ihrer grauenerregenden Wirkung noch verstärken. Die Kreaturen absolut dumpf und ohne Sinn und Zweck durch ihr Leben wandeln zu lassen würde ihnen viele Gruselemente nehmen und noch dazu absolut gegen die Logik verstossen. Warum sollten Mi-Go bergbau betreiben, wenn sie nichts davon haben?

 

Gru?

 

Norrix

 

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Guest brezl
Original von norrix

Warum sollten Mi-Go bergbau betreiben, wenn sie nichts davon haben?

 

Gru?

 

Norrix

 

 

weil sie Mi-Go sind, vielleicht

;)

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Original von brezl
Original von norrix

Warum sollten Mi-Go bergbau betreiben, wenn sie nichts davon haben?

 

weil sie Mi-Go sind, vielleicht

;)

 

Du denkst also das Berge bauen (oder so ;) ) ist einfach genetisch fest in ihnen verdrahtet? Stelle mir gerade einen Mi-Go vor, der beim Psychiater auftaucht, weil er viel lieber Feuerwehrmann werden will... ;)

 

Nein, im Ernst. Ich würde es persönlich einfach davon abhängig machen, wie nah die entsprechenden Mythoswesen noch irgendwie am Menschen sind. Deep Ones und vor allem ihre Hybriden sind da noch ein gutes Beispiel. Bei den Gro?en Alten halte ich es mittlerweile auch einfach mit der "sie sind" These, doch die allein wäre mir auf Dauer auch fade. Ghule, Deep Ones und wohl auch noch Mi-Go können aber schon Gedankengänge und Motivationen zeigen, die einem Menschen zumindest bekannt vorkommen.

Trotzdem sollte man das Element der Unberechenbarkeit nicht aus den Augen verlieren. Man kann sogar schön damit spielen, indem man die Spieler mit einer Hypothese über die Gründe des Verhaltens von Mythoswesen schön aufs Glatteis locken kann.

Denn eines darf man nicht vergessen. Auch wenn ein Deep One vielleicht noch irgendwie "näher" am Menschen ist als dies der Gro?e Cthulhu persönlich ist, ist es dennoch ein völlig andere Kultur. Ein Beispiel aus unserer (meiner?) Realität. In England hatte ich anfangs im Wohnheim eine Mitbewohnerin aus der VR China. Diese hatte ihr ganzes Leben dort gelebt und war erst kürzlich in "den Westen" gekommen. Wir konnten uns schon unterhalten, aber bei manchen Gesprächen, manchmal selbst bei alltäglichen Dingen, hatte ich das Gefühl mit jemandem von einem anderen Stern zu reden. Und wenn ich ihren Gesichtsausdruck richtig gedeutet habe, ging es ihr mit mir nicht viel anders. Das ist jetzt keinesfalls negativ gemeint. Es war nur einfach so, da? unser "common ground" sehr klein war, und wir deshalb manche Konzepte des anderen nicht so ganz verstanden.

Wenn das schon so extrem bei einem Menschen aus einer "lediglich" weiter entfernten, anderen Kultur ist, wie viel extremer mu? es dann bei einem Wesen sein, das in einer Stadt unter dem Meer sitzt und ein grünes Tentakelmonster anbetet?

Will hei?en, ich finde, da? selbst die von mir als Beispiel gewählten Mythoswesen vielleicht noch eher "verständlich" sind als andere, aber trotzdem nie berechenbar werden sollte. Also Mi-Go mögen vielleicht Bergbau betreiben und wir können versuchen uns vorzustellen, warum und eine halbwegs sinnvolle Arbeitshyposthese aufstellen. Haben sie eine echte Industrie, ähnlich wie die unsere? Beten sie die Mineralien vielleicht an? Sind die Mineralien vielleicht kleine Mi-Gos, die erst im Schmelzofen zusammengemixt werden müssen? Keine Ahnung.

Ergibt mein Geschwafel irgendwie Sinn (Lack of sleep error ;) )

 

Gru?,

Carsten

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Guest brezl
Original von carsten

 

 

....und wir können versuchen uns vorzustellen....

 

Gru?,

Carsten

 

Schön das man es auch auf den Punkt bringen kann.

 

Das ist allerdings ne andere Diskussion..... (sgrundlage) :)

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Die Frage danach, "wie" die Mythoswesen denken, ist falsch gestellt. Sie geht davon aus, dass diese Wesen tatsächlich eine Existenz besitzen, die unabhängig ist von den Texten (im weitesten Sinne zu verstehen), in denen sie erscheinen. Davon - so hoffe ich zumindest - gehen hier aber die wenigsten aus; dennoch versuchen die Antworten, Bewusstsein unabhängig von Text zu beschreiben.

 

Ich würde eher fragen: In welchen Strukturen muss der Antagonist meiner Helden denken, um den von mir erwünschten Effekt in der Geschichte zu erzielen? Verschiedene Geschichten brauchen verschiedene ... sagen wir es ruhig: Monster. Das Bestiarium, das Cthulhu da auffährt, ist sehr breit gefächert, und was interessant ist: Gestalt und Bewusstsein der Wesen scheinen zu korrellieren (zumindest unterstellen wir dies). Ghoule und tiefe Wesen sehen aus wie Menschen - ergo denken sie wie Menschen (beides natürlich mit gewissen Abstrichen...). Azatoth ist nichts als brodelndes Chaos, er hat kein Bewusstsein - bzw. eines, dass als eigene Entität unabhängig von ihm existiert. Ein Shoggothe ist ein riesiger Schleimbollen, sein Bewusstsein bewegt sich auf dem Niveau eines Pantoffeltierchens (mit gro?em Hunger).

Grundsätzlich scheint mir diese Entsprechung fürs Spiel sinnvoll: Rollenspiel funktioniert durch den Einsatz starker, oft archaischer Bilder. Wir kennen die Einheit von Form und Wesen aus dem Mythos - wer böse ist, ist auch hä?lich, wer mutig ist, auch gro? usw. Die Spieler entziffern diese Bildsprache intuitiv, sie wird Mittel für den Spielleiter, die intendierte Atmosphäre zu erzeugen.

 

Der Mythos bietet dabei - wie oben schon angedeutet - eine Palette an Wesen, die quasi alle Stufen von Menschenähnlichkeit bis "äh, whatever" darstellen können. Und das ist gut so; denn manche Szenen erhalten ihr Grauen gerade durch die Verständlichkeit der Motive ihrer Akteure. Ein Bein, das von einem Dunklen Jungen ausgerissen wird, ist erschreckend, aber letztlich einer Unfallverletzung entsprechend. Ein Finger hingegen, den die Männer vom Plateau von Leng lachend abschneiden, weil es ihnen Spass macht ...

 

Interessant wird es nun, wenn man mit dieser Erwartungshaltung der Spieler jongliert, der sich kaum jemand entziehen kann, da sie unbewusst abläuft. Eine Horde Ghoule, die den Charakteren eine Falle stellen? Schei?situation, aber zuerst einmal bedrohlich, nicht furchteinflö?end. Ein Shoggothe, der sie - einem klar erkennbaren Plan nach - in die Falle lockt? Gute Gelegenheit für eine kleine Massenpanik ("DAS Ding kann denken?"). HPL benutzt dieses Motiv selber, als er von der Revolte der Shoggothen gegen ihre Herren berichtet.

 

Ergo: Die Wesen des Mythos haben genau das Bewusstsein, das DU für DEINE Geschichte brauchst.

 

Hugh!

Sixt

 

P.S.: Interessantes Modell für solches "Denken" von Mythoskreaturen findet sich bei der Vorstellung der Insekten von Shaggai in Delta Green: Countdown. Bisher fand ich die Viecher immer langweilig und doof, seit dieser Lektüre hochinteressant.

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Guest Vandermeer

Weitere Fragen:

 

Ich lese grad die Berge des Wahnsinns, und da werden die Alten beschrieben, ihre Städte, (teilweise) ihre Kultur, und (auch nur teilweise) ihre Geschicht auf Erden. Aber das muss doch belegen, dass sie eine Kultur haben, genauso wie die Tatsache, dass sie zum Beispiel Tempel, Versammlungsplätze etc. hatten. Ja, und diese Kulter muss uns doch irgendwie begreiflich sein, oder ? (Weil es wenig Sinn machen würde, an jedem Sonntag, an dem die Krümel des heiligen Brombeerkuchens, den man gestern gegessen hat, auf der linken Seite des Tisches in einem bestimmten Muster gefallen sind, heute nur mit dem mittleren Tentakelpaar aufzusehen...)

Hinter all dem muss doch eine Logik stecken, die muss doch irgenwo im Universe sein, oder?

 

Viel Gelaber um Nichts: Beispiel:

Eine Gruppe Chars hat einen Unfall gebaut (einen leisen), und ist nun auf eine Gruppe Deep Ones gestossen, die dei Chars noch nicht bemerkt haben. Die Chars beobachten sie, wie sie aus dem Wasser steigen und dann da sind (...) Wie würden sich die Deep Ones in Gruppen wie dieser verhalten? Vorschläge?

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