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Fanprojekt: Cthulhu in Chrome(Arbeitstitel)


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Hiho,

 

das nenn ich doch mal eine ausführliche Kritik :)

 

Original von Leronoth

also die einleitung find ich gut, teilweise etwas zu kurz (imo), und halt von der quellenliste imo etwas zu mager.

primär wollt ich mal wissen ob net GURPS:Cyberpunk auch reingehört, wiel daran halt ich mich momentan und ich wollt mal fragen ob da was gegenspricht, oder warum es net aufgelistet ist (kann ja sein das da was gegen spricht).

Ich besa? GURPS Cyberpunk zu dem Zeitpunkt noch nicht und wollte nicht ein Buch empfehlen ohne das ich oder jemand den ich einschätzen kann nicht hinter einer solchen Empfehlung stehen können.

 

Mitllerweile besitze ich es, befinde es für gut und hilfreich und werde es in das nächste Update aufnehmen. (Das sich übrigens noch etwas hinziehen kann - wie schon gesagt fehlt mir gerade ein wenig die Zeit ;( )

 

stören tut mich allerdings die tatsache, dass jeder charakter eine freie berufsfähigkeit als spezialisierung hat. dafür sind doch eigentlich die hobbyfertigkeiten da, oder?

ich fände es sinnvoller diese spezialisierungen bei wenigen berufen einzubauen, also als vorteil, oder dies einmal gesondert zu erwähnen, dass der SL jedem beruf 1 oder 2 zusätzliche berufsfähigkeiten nach wunsch des spielers geben kann.

es wirkt irgendwie blöd wenn jeder beruf diesen satz dranhägen hat...

Ich habe mich da am alten GRW orientiert das die Berufsbeschreibungen exakt in dieser Form abgehandelt hat und mir in diesem Punkt besser als das neue SHB gefällt.

 

Klar, hätte man auch kürzen können, aber nicht jeder liest den einleitenden Flufftext, und da gehen solche Vorbemerkungen schnell aus dem Sinn, besonders wenn man das Kapitel mehr zum Nachschlagen als zum Schmökern benutzt.

 

eine Frage hab ich noch, der Aspekt des "Neo-Anarchismus" taucht immer wieder auf. In wie weit unterscheidet dieser sich vom traditionellen Anarchismus, bzw. den bekannten Anarchismusformen (welcher kommt er am nächsten?. Gibts da irgendwo infos zu, oder kannst du mir das kurz erklären (gerne auch per pm), weil es interessiert mich schon :)

Ich wei? nicht mehr genau wo ich das her hatte, aber der gewaltbereite Neo-Anarchismus ist eine bestehende Unterströmung des Anarchismus. So wei? ich zumindest von ein paar Bekannten die mit dem linken Rand zu tun haben...

 

Und nochmal... also ich wühl grad durch die lebensstile, find die rubrik sehr gut. den nihilismus aber durch crowleys "tue was du willst" zu definieren halte ich für sehr falsch, da er voraussetzte das der jeweilig mensch ein so gebildetes bewusstsein habe, dass er ganau wisse was er (langfristig) wolle.

es ging also alles andere um eine nihilistische position, sondern eher um eine möglichst zwangfreie lebensform...

Und auch der hedonismus kann durchaus tiefgehender gedacht werden...

Kennst du dich da besser aus?

 

Wenn ja dann wäre es klasse wenn du mir diesen Absatz besser und fundierter formulieren und auf andere Quellen verweisen könntest. Bisher habe ich nämlich als philosophischer Halblaie Crowleys Standpunkt eher als nihilistisch eingeschätzt.

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wirklich gut kenne ich mich da net aus, aber da ich über leary öfter auch mal auf querverweidse von crowley sto?e war mir halt nur diese andere interpretation bekannt, ich versuch das gleich nochmal zu findne und etwas zu fundieren, da mir dieser positive ansatz von crowleys tue was du willst sinnvoller erscheint als blinder nihilismus.

ich versuchd as mal n bissl fundierter zu formulieren, nur bezweifle auf mehr als eine sekundärquelle verweisen zu können...

 

hmm wegen dem neo-anarchismus versuch ich auch mal was zur echerchieren. faszinieren tut mich das jetzt schon, weil eigentlich meinte ich mich im linken, speziell dem anarchistischem rand doch ganz gut auszukennen ;)

 

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Ich habe mal eben rasch Google und Wikipedia bemüht... Der einzige etwas seriösere Punkt zu Neoanarchismus ist ein Buch das zumindst seriös genug zu sein scheint um in der Bibliothek der TU Dresden zu finden zu sein.

 

Ansonsten gab es ein paar beiläufige Treffer auf linken Seiten, aber darunter keine Definitionen.

 

Auf Wikipedia wird Neoanarchismus beiläufig im Artikel zu Gilles Deleuze erwähnt, aber nirgendwo vertieft.

 

Ich werd beizeiten mal tiefer graben müssen...

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Hi, also zum Crowley.

ich stell mal das zusammen wa sich da gelesen habe und kommentiere das mal grob. Weil wirklich in der thematik bin ich nciht mehr drin.

Die Wikipedia schreibt zu der Problematik etwa das was ich meinte:

"Das Ziel seiner Magie bestand in der Weiterentwicklung des Individuums, wobei er die Ansicht vertrat, der Geist bringe erst das wahre Wesen des Menschen hervor. Einer der zentralen Sätze seiner religiösen Anschauungen ist der Sinnspruch „Tu was du willst sei das ganze Gesetz. Liebe ist das Gesetz, Liebe unter Willen“. Dabei legte er darauf Wert, ein Mensch müsse zuerst erforschen worin dieser eigene Wille wirklich bestehe, um dieses gewollte Handeln ausführen zu können. Der Satz besagt ausdrücklich nicht, wie von seinen Gegnern oft unterstellt: “Tue worauf immer du Lust hast, das ist das ganze Gesetz“. Crowleys Konzept „Thelema“ zielt auf die Verwirklichung des wahren menschlichen Willens. Ein klassisches Bildungsideal in der Tradition von „Sapere Aude“, „Habe den Mut, dich deines Verstandes zu bedienen“."

 

Nun habe ich noch ein etwas esomä?iges buch "Lexikon der Symbole" von Wolfgang Bauer/ Irmtraud Dümotz/ Sergius Colowin. Ich habe mich da wenig mit auseinandergesetzt (halt mal als inspiration vom flohmarkt mitgenommen), aber in dem kapitel über symbolhafte persönlichkeiten findet auch crowley seinen Platz:

 

Da beginnt es eben auch damit:

"Tu was du willst.

In dieser verräterisch einfachen Formel ist die Essenz der Crowleyschen Lehre zusammengefasst."

Nun wird geschildert Crowley habe penibelst wert darauf gelegt zwischen "Do what thou wilt" (Tu was Du willst) und "Do as thou wilt" (ungefähr: Handele so, wie es dir beliebt) zu unterscheiden. ersteres sei seine Lehre, letzteres eben nicht.

Ausgeführt interpretieren es die Autoren:

"Tu was Du willst ist die Anweisung an den Menschen, seinen wahren Willen zu suchen, den Punkt, in dem sein Handeln deckungsgleich ist mit seiner inneren ?berzeugung und seinen tiefsten Bedürfnissen."

Weiter hei?t es da: "Der wahre Wille ist eine Bewu?tseinsstufe, in der der Mensch seine Handlungen nicht, wie es gerade kommt, beliebig und ohne Reflexion aneinanderreiht und damit wie ein Blättchen im Wind der Geschehnisse flattert, sondern die bewu?te Handlung, die aus einem in sich konzentrierten und reflektierten Menschen hervorgeht."

da sist in etwa das was für den satz jetzt relevant ist.

jetzt geht es weiter das seine ansicht eben die sei, das in jedem menschen ein teil gottes steckt und eben diese selbstbestimmung.

meiner interpretation nach, meint crowley also damit eben, dass der mensch selbstreflektiert so handeln soll das es seinem tiefsten inneren (guten) willen entspricht, also in einer esoterisch-anarchistischen Art und weise zu handeln.

 

ein weiterer Widerspruch zum Nihilismus finde ich auch in folgender aussage: "Crowley dagegen sieht Zerstörung als ein Moment im Prozess der Erweiterung des Bewu?tseins selbst, das die Energie der Sterne in sich aufnimmt und so auf einer höheren Ebene Teil des kosmischen prozesses wird."

Wobei es eben nur sekundärliteratur ist. Mit crowley direkt hab ich mich eben nie auseinandergesetzt.

 

also wenn das alles so stimmt (und da es schonmal 2 quellen sagen, ist das ja durchaus wahrscheinlich) sah er in der zerstörung dem ende also durchaus seinen reiz, war aber alles andere als ein vertreter von hoffnungslosem urneflektierten nihilismus. eher irgendwie ein durchgeknallter anarchist...

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Hallo zusammen,

 

also Neo Anarchisten kannte ich bisher nur vom Rollenspiel Shadowrun her. Wenn ich Zeit habe schaue ich Mal ob es dort eine brauchbarere Definition dieser Strömung gibt. Wäre vielleicht nich philosophisch korrekt aber im korrekt im Sinne von Cyberpunk.

 

Gru? Jochen

 

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key, wär ganz lieb, kann meine shadowrunner aber bei zeiten auch mal anhauen.

 

was ich da im netz finde sind halt elendlange diskussionen die das thema nur grob umkreisen. Irgendwie glaub ich halt dass mit diesem neoanarchismus wie er in "Neoanarchismus in Deutschland " wird, einfach die neuartige strömung des anarchismus seit 68 gemeint ist.

weiter scheint es irgendwie auch einen hang zu individualisierung (weg vom syndikalismus) und einen hang zur moralisch absolut gesetzten gegenkultur zu geben, die dogmatischer ist als die traditionelle anarchistische linke...

 

wenn es aber nur diese minimalen veränderungen beschreibt, so ist es rollenspieltechnsich sicherlich uninteressant das aufzusplitten (wo wären sonst die syndikalisten, die graswurzelanarchisten und die was wie? ichs...). Somit wäre neoanarchismus im Cyberpunk wohl das fiktive übetragen des anarchismus auf eine hochtechnisierte zwei-klassengesellschaft...

 

das problem in der politischen realität ist ja eben, das jede kleine splittergruppe sich on der anderen abgrenzen will indem es einen noch genaueren begriff einführt und den dann als DEN begriff überhaupt verkauft...

kurzum: wenn die hauptströmung nciht mehr apsst machen wir ne spezifischere nebenströmung und geben der einen passenden namen. ist dann ahlt die frage was der neoanarchismus dann an neuen ideen bringt, dass es ihn wichtig macht....

 

dennoch nervt mich das, dass ich nur vermuten kann...

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also eine idee spukt mir da auch noch im kopf herum.

der traditionelle anarchismus geht ja von einer ®evolutionären bewegung zum idealzustand anarchismus aus.

der neoanarchismus könnte nun die bewegung der menschen beschreiben, welche die anomie der gesellschaft akzeptiert haben und versuchen in ihr anarchistisch zu leben.

denn kontrolle und staatsmacht haben in den meisten gebieten ja keinen platz mehr. eine art anarchie (wenn auch sicherlich die distopische form der anarchie), ist ja definitiv vorhanden. diese zu akzeptieren und kreativ zu nutzen, mit ihr eine symbiose einzugehen, das könnte auch eine form von neoanarchismus sein

(mensch sieht, das lässt mich einfach net los)

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so, ich glaub die shadowrundefinition hab ich nu mehr oder minder indirekt gefunden.

in einem internetshadowrunforum wird da drüber diskutiert und die ersten 2-3 beiträge sind auch sachlich, bis die politischen differenzen reinkommen.

 

neoanarchismus ist der diskussion zu folge in shadowrun 2060 entstanden und beschreibt die zweite welle des interesses an anarchie (die erste soll 1850-1940 gewesen sein). Die anicht ist in den simlosen shadowrun kreisen recht verbreitet und es gab wohl diverse anarchieversuche in der shadowrunwelt.

von der normalen anarchie unterscheidet es sich der aussage nach nur in 2 punkten, nämlich einmal darin, dass der hang vom syndikalismus zur individualisierung geht und dass es eben die zweite welle ist.

 

naja ich verlink das mal, kann kaum beurteilen wie seriös die da sind:

Quelle

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Du meinst anarchistische Kommunenbildung als Gegenströmung zur herrschenden Konsumkultur der Cyberpunkwelt? Hm... Könnte interessant sein. Dazu wollte ich sowieso etwas schreiben, denn Balkanisierung und Gleichzeitigkeit von Kulturen ist ein wichtiger Teil des Cyberpunk.

 

Ich bin selbst SR-Spieler und kenne die SR-Definition von Neo-Anarchismus. Diese ist in erster Linie eine Worthülse um cooler zu klingen, aber ohne dass das irgendwo vertieft oder weiter erläutert wird. So wie ich die SR-Autoren und ihre nicht gerade legendäre Recherchebereitschaft kenne würde ich nichts darauf wetten.

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netmal unbedingt gegenkommunen, durchaus auch einfach ne ganz lockere gegenwelt, wo die individuen nur lockere zusammenschlüsse haben. der umsonstladen in der stadt, umschlagplätze, ne art infolädne, also kleine punkte in denen eine art szene existiert, wo das individuum aber nicht auf das kollektiv angewiesen ist.

evtl. auch individuen die eben inhaltlich weit vom mainstream entfernt leben und eben ihre form des anarchismus weitgehenst autark leben...

 

wobei gegenkommunen natürlich einfacher zu schildern sind, die kann mensch ja recht einfach in der realität sehen...

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Ich meinte jetzt nicht Kommunen im engeren Sinne, sondern allgemein Gruppierungen und Beziehungen. Schwarzmärkte auf denen man ausschlie?lich mit Tauschhandel weiterkommt(was im Grunde auch eine Art von Tauschring ist), Bandenbildung, Selbstverwaltung von Vierteln die sich der Staat als an die Kriminalität verloren abschreibt... Solche Dinge.
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ja sowas wäre ahlt sehr interessnat. Wäre dem individualisierungsversuch aber nicht gerecht, wie ich finde.

das hat dann irgendwie immer noch dieses syndikalische an sich und lässt es dann mit dem kommunismus verwaschen.

zumal tauschringe ja auch nichts sind, was jetzt der traditionelle anarchismus anstrebt. Ob ich nun waren tausche oder geld gegen waren tausche bleibt sich gleich. Dem anarchismus gehts da ja eher ums verschenken. Umsonstläden und sowas sind halt typische anarchistische projektansätze.

 

es ist eben fraglich wie weit eine solcherma?en auf ein positives menschenbild aufgebaute philosophie die cyberpunkrealität überleben würde. weil wenn umsonstläden in linken zusammenhängen heutzutage vielleicht irgendwie funktionieren, so geh ich in der cyberpunkwelt weniger davon aus, dass solch ein projekt überleben könnte.

 

andere ansätze wären auch, eine gruppe anzunehmen die eben anarchistisch denkt aber nicht anarchisch handelt. eben so wie es jetzt in vielen kreisen läuft. Gelebt wird in der realität gehandelt wird für die utopie. Wobei die utopie in einer cyberpunkwelt viel einfacher ausprobiert werden kann.

 

ich seh halt das problem, das mensch sehr schnell bei ner x-beliebigen splittergruppe angelangt ist, die sich eben autark setzt, ihre eigene wirtschaft versucht und letztendlich nur ne gang ist die um ne priese revolution erweitert wird.

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Die wenigsten selbsternannten Anarchisten die ich kenne sind sonderlich idealistisch... Im Regelfall ist es einfacher Pogoanarchismus des Strickmusters "Staat, Wirtschaft und Arbeit sind schei?e, keine Gesetze und keine Autoritäten sind toll!"

 

Irgendwer hat einmal gesagt "Fanatismus ist das Verdoppeln der Anstrengung nachdem man das Ziel vergessen hat", und das gleiche scheint auch für Anarchismus zu gelten. Verkappte Anarchos die Bomben in Werkhallen legen und damit Unschuldige gefährden oder auf Bajonetten regieren weil niemanden au?er ihnen clever genug wäre um eine echte Anarchie aufrechtzuerhalten sind ein gutes Motiv für Cyberpunk, besonders wenn sie sich selbst für die Guten halten und bis zu einem gewissen Grad belegen kann dass das alles einem höheren Zweck dient.

Anti-Helden machen sich in einer Welt der Grautöne immer gut.

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naja gut dann kann man aber auch mit der minimalideologie eines oipunks arbeiten und es dann neoanarchismus taufen... damit ist die ganze sache dann ungleich einfacher.

es ist eben die frage ob dieser typus des minimalpolitischen anarchopunks besser ins setting passt, oder ob eine ernstzunehmendere intellektuelle anarchismussicht den weg in den cyberpunk gefunden hat...

 

Wenn nur diese "pogoanarchie" ne rolle spielt brauch ich aber dann keine aufsplittung in anarchie, neo anarchie etc. sondern kann halt eben eine anarchiekarrikatur ala springer zeichnen und bin fertig.

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