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Orient Express - Hand auf's Herz!


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Hand auf's Herz: Wer hat denn die Orient Express-Kampagne wirklich von vorne bis hinten durchgespielt und kann hier kurz und knapp die Vor- und Nachteile berichten und eine Empfehlung aussprechen? Die Betonung liegt auf kurz! Ich möchte keine langen Spieltestberichte, sondern mir nur ein kurzes Meinungsbild verschaffen. Ich trage mich mit dem Gedanken, sie vielleicht in Angriff zu nehmen, aber bevor ich so ein Mammutprojekt starte, dass mich wahrscheinlich die nächsten Jahre bindet, würde ich gerne wissen, ob das vor mir schon jemand wirklich gemacht hat und wenn ja, wie's ankam.
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Hi,

 

also ich hab nur die englische Version vor Jahren gespielt und um ehrlich zu sein: Ich war enttäuscht. Dies lag zum einen an den hohen Erwartungen, denn jeder redete nur ehrfürchtig von DER Orientkampagne etc. Zum anderen fand ich (und meine Mitspieler) die Sideplots in den einzelnen Stationen als nervend und unnötig, die nicht direkt mit dem Abenteuer zu tun hatten (z.B. Liebesgeschichte in Venedig). Wir dachten, wir mü?ten die Welt retten udn hatten da für sowas einfach keine Zeit (im Gegensatz zum SL, der alles hübsch ausspielte.)

Auch denke ich, da? das Abenteuer im Vergleich zum Plot zu lang ist. Der Plot trägt nicht weit genug, so da? sich auf die Dauer eine gewisse Routine einstellte, da der eigentlichen Geschichte nichts oder nur wenig hinzugefügt wurde (SPOILER aha, nächster Bahnhof, aussteigen, Fragment suchen, einsteigen, weiterfahren.) Die anfängliche Spannung blieb so immer weiter buchstäblich auf der Strecke liegen. Die entscheidenden Hinweise an den Spielorten lagen auch sehr auf dem Silbertablett.

Dennoch besticht die Kampagne durch ihre hervorragende Ausstattung, die auch in der deutschen Version aller Ehren Wert ist. Und trotz aller Ernüchterung meinerseits würd ich schon sagen: Die mu? man einfach mal gespielt haben! Vielleicht mit weniger hohen Erwartungen. Denn es ist immer noch ein gutes Abenteuer, aber eben nicht der Knaller, für den wir es gehalten haben.

 

Gru?Fox

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Gut, man muss bei der Originalausgabe natürlich bedenken, wann sie erschienen ist. Und zu ihrer Zeit waren Umfang und Ausstattung der Kampagne einfach bahnbrechend. Heutzutage ist man da von den deutschen Cthulhu-Produkten vielleicht zu sehr verwöhnt, um das zu schätzen zu wissen.

 

Weitere Erfahrungsberichte? Auch und gerade von Spielleitern?

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der orient-express ist insgesamt ne schöne kampagne, die natürlich auch so ihre fehler hat.

 

positiv ist die aufmachung und das ambiente.

 

negativ fallen die vielen logiklöcher in der handlung auf, die man als sl ausbügeln muss. zudem sind die einzelnen kapitel wirklich etwas mager von der story her, sodass man als sl neben den vorgegebenen nebenhandlungen noch einige mehr dazudichten muss, die man mit der handlung verknüpfen kann.

was meine spieler auch bemängelt haben, ist, dass sich die gegner recht lange im hintergrund gehalten haben. der ablauf der story ist doch in den ersten zwei dritteln eher ein übernatürliches sightseeing.

 

anstrengend für den sl ist die kampagne schon, aber man kann halt was raus machen. obwohl bei meiner gruppe beispielsweise nyarlathoteps schatten besser ankam, weil dort einfach mehr los war und der handlungsablauf kurzweiligere und origineller war.

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Guest Niddhogg
Original von Dingo

der orient-express ist insgesamt ne schöne kampagne, die natürlich auch so ihre fehler hat.

Warum natürlich?

 

Original von Dingo

positiv ist die aufmachung und das ambiente.

Kannst Du das näher erläutern?

 

Original von Dingo

negativ fallen die vielen logiklöcher in der handlung auf, die man als sl ausbügeln muss.

Viele(!) Logiklöcher - das hört sich ziemlich mies an. Kann man also sagen, dass die Struktur der Kampagne, so wie sie verkauft wird, nicht überzeut?

 

Original von Dingo

zudem sind die einzelnen kapitel wirklich etwas mager von der story her, sodass man als sl neben den vorgegebenen nebenhandlungen noch einige mehr dazudichten muss, die man mit der handlung verknüpfen kann.

Ok, das scheint bezogen auf den Inhalt und nicht die Struktur. Inwiefern beeinflussen die "mageren" Kapitel das vermittelte Ambiente bzw. wie gelingt es dessen positiven Einflu? aufrecht zu erhalten?

 

Original von Dingo

was meine spieler auch bemängelt haben, ist, dass sich die gegner recht lange im hintergrund gehalten haben. der ablauf der story ist doch in den ersten zwei dritteln eher ein übernatürliches sightseeing.

"Die ersten zwei Drittel", das sind immerhin mehr als die Hälfte der Kampagne! Ich persönlich assoziiere mit Sightseeing ein passives Erleben ohne Möglichkeiten der weitreichenden aktiven Beeinflussung. Ist dem so?

 

Original von Dingo

anstrengend für den sl ist die kampagne schon, aber man kann halt was raus machen.

Ist das nicht eine vernichtende Kritik für ein Produkt, was als spieltauglich verkauft wird?

 

Original von Dingo

obwohl bei meiner gruppe beispielsweise nyarlathoteps schatten besser ankam, weil dort einfach mehr los war und der handlungsablauf kurzweiligere und origineller war.

Anders gesagt: Orient-Express Kampagne ist langweiliger und monotoner.

 

 

Dingo, ist es dies, was Du eigentlich sagen wolltest? Ich bin nämlich etwas verdutzt, wie Dein anfängliches Pauschallob sich mit dem Rest Deiner geäu?erten Kritikpunkte vertragen kann.

Ansonsten würde ich mich freuen, wenn die positiven Punkte - sofern vorhanden - näher ausgeführt würden. Die derzeit aufgezählten Negativpunkte sind meiner Meinung und Auffassung nach vernichtend. Bleibt die Frage, ob es noch ein "positives Gegengewicht" gibt.

 

 

Gru?,

Niddhogg

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Guest Macthulhu

dann geb ich jetzt auch mal meinen Senf dazu ... da ich OE grade leite..

 

ich finde es ist eine Kampagne die man von der Stimmung her den Spielern gut vermitteln kann ... allerdings bedarf es dann einer guten Vorbereitung ... die umfangreichen Städte, Länder und Umgebungsbeschreibungen sind da schon Klasse...

 

devinitiv ist es ein grosser Zeitaufwand diese Kamagne zu spielen ... doch wie sagte Fox:

Die mu? man einfach mal gespielt haben! Vielleicht mit weniger hohen Erwartungen.

 

was ich jetzt bemerkt habe sind so kleine Fehlerchen ... die mir persönlich nicht so passen .....beim erscheinen der Kampagne hiess es man könne so losspielen mit Band 1.... ohne das ein Folgeband bereits vorläge ... bis dieser halt erscheint ....um dann weiter zu spielen ... ich finde das pustekuchen .... genauso bin ich nämlich erst angefangen... ohne mir alles durchzulesen und anzugucken obschon mir alle Bände vorlagen .... was sich dann schon schnell als Fehler herrausstellte .... einen Grundriss eines Hauses welches in Band 1 vorkommt ... fand ich dann später in Band 4 ... na super .... und das nachdem ich mir was aus den Fingern gesogen hatte ...

ebenso dachte ich es sei eine strikte Trennung von Regionalbeschribungen und Abenteuer der Fall ..... wieder ins Fass gefallen .... ein Ch informierte sich vorab über die Route des Expresses und die anliegenden Orte .... ich dachte "okey" .... warum muss ich als SL alle Umgebungsbeschreibungen kennen .... lass das doch mal einen wirklich Interessierten Spieler mit übernehmen .... indem er als eine Art wandelnder Reiseführer .... das heisst mit diesem in der Hand (in Form einiger Kopien die ich von Regionalbeschreibungen machte).... mit den anderen CH`s die Umgebung erkundet ..... mit entsprechenden Ereignissen die ich einfügte ...

das Ende vom Lied war das ich einmal unachtsam war und die Kopie nur überflog .... und sich in diesem ein deplazierter SL Hinweis befand .... grosses Kino .... dann bügel das mal wieder hin ....

 

Mein Fazit: von der Stimmung her eine tolle Kampagne ... allerdings muss ich hinzufügen ... das sie für unseren Club etwas "zügiger" ... knackiger sein könnte ....

 

Mit tentakellangen Grüssen Macthulhu

 

P.S: etwas mehr Handlung im Zug hätt ich mir gewünscht ..ala Agahtha Christie .... aber als SL ist man ja selbst dabei ....und wir sind ja noch nicht durch ........

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Guest Niddhogg
Warum möchtest Du die Kampagne spielen/spielleiten, wenn sie - wie Dingo oben geschildert hat - so vermurkst ist und massig Nachbesserung seitens des Käufers d.h. Spielleiters bedarf?
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Also, ich hab vor Jahren die englische Kampagne geleitet. Gebraucht haben wir bei etwa 2-wöchigen Sitzungen 1 Jahr.

Gespielt wurden alle im englischen vorhandenen Sideplots, au?er dem mit der Modellbahn ganz am Anfang, weil sich da die Spieler nicht genug drum gekümmert haben.

Ich fand sie ganz hervorragend, sowohl von der Stimmung her wie von der Story. Und so viele Logiklöcher, wie hier alle tun, gibt?s meiner Meinung nach nicht.

Gerade die verschiedenen Flairs der einzelnen Stationen mit ihren teils recht bizarren Nebenstorylinien machen das ganze doch aus. Und man hat als Spieler genug zu tun, also reines Zugucken war das wahrlich nicht.

Man mag einwenden, warum das alles denselben Charakteren passiert, wenn?s wenig mit der Hauptstory zu tun hat, aber dann sind wir beim Kerngeschäft von Cthulhu: Warum sollte ein Charakter mehr als einmal dem Mythos begegnen? Also weg mit dem Einwand, es geht darum, was zu erleben.

Und im Vergleich zu INS, wo weltweit irgendwo Kulte rumhocken und drauf warten, dass mal ne Spielergruppe vorbeikommt, weil sonst nix von selbst passiert.... fand ich?s besser.

Kurzum: Ich fand sie toll, fertig. :)

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Original von Niddhogg

Warum möchtest Du die Kampagne spielen/spielleiten, wenn sie - wie Dingo oben geschildert hat - so vermurkst ist und massig Nachbesserung seitens des Käufers d.h. Spielleiters bedarf?

 

Weil ich nicht glaube, das sie vermurkst ist. So negativ wie du habe ich das auch nicht verstanden, was Dingo da geschrieben hat. Ich habe schon ein bisschen reingeschmökert, so ist es ja nicht. Und von dem, was ich bisher gelesen habe, gefällt sie mir. Nur schwanke ich noch ein wenig, ob ich mich als SL auf so eine umfangreiche Kampagne einlassen möchte. Deswegen interessieren mich ein paar Berichte aus der Praxis.

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Wir spielen seit etwa einem Jahr an der Kampagne (1x im Monat). Sind jetzt gerade in der Eendphase in Kanstantinopel.

 

Die Kampagne ist sehr gut angekommen.

 

Allerdings bedarf es - wie schon Dingo bemerkt hat - einiger Arbeit für den SL.

Ich habe einen Fahrplan erstellt (das ist das wichtigste was ich vermisst habe - wann ist der OE wo auf der Stecke?), ein paar Episoden umgebaut, ein paar der Zusatzszenarien weggelassen. Passende Hintergrundmusik besorgt, usw.

 

Sightseeing: gerade das kam bei meinen Spielern gut an. Die interessieren sich immer dafür, wie so die Städte zu jener Zeit aussehen, welche Regierungsform herrscht usw. Lokalkolorit war wichtig.

 

Abenteuer: es stimmt, die werden gegen Ende hin etwas zur Routine (Teile besorgen). Aber die ersten Teiel waren recht abwechslungsreich, auch von der Horrorstimmung kam es gut rüber.

 

Gegner: da tappten meine Spieler lange im Unklaren, es ist kein so richtiger "Hauptgegner" zu erkennen. Ich würde das nächste Mal einen klareren Gegner irgendwie einflechten, das kann für mehr Druck und mehr Motivation sorgen.

 

OE und Nyarlathoteps Schatten: OE ist für Spieler zu empfehlen, die mehr Wert auf Ambiente und weniger auf Action und Geradlinigkeit legen.

 

Mir hat die Kampagne sehr gefallen, auch wegen der Aufmachung her. Auch die Spieler sind jedesmal mit Begeisterung dabei gewesen. Es hat bislang drei SC-Ausfälle gegeben (zwei wurden in Sanatorien eingeliefert, einer stürzte zu Tode). Mal sehen, was noch geschieht.

 

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Vielen Dank, sowas bringt mich weiter. Mich zeckt halt eben auch die Ausstattung an und die Idee. Ich kann mir halt auch vorstellen, dass man aus der Kampagne eine ganze Menge machen kann. Mich schreckt halt noch ein wenig die Länge. Bin eigentlich nicht so der Kampagnen-Spielleiter.

 

Deswegen noch die Fragen: Lässt sich die Kampagne gut kürzen? Kann man es so hinbiegen, dass man ungefähr ein Abenteuer an einem Abend hinkriegt? Hat da jemand mit Erfahrung gemacht?

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Original von Marcus Johanus

 

Deswegen noch die Fragen: Lässt sich die Kampagne gut kürzen? Kann man es so hinbiegen, dass man ungefähr ein Abenteuer an einem Abend hinkriegt?

 

Hängt natürlich von der Rollenspielleidenschaft Deiner Gruppe ab. Und wie lange bei Dir "ein Abend" ist.

Ich würde sagen: In 4-5 h ist jedes Kapitel, vielleicht mit Ausnahme von dem in Constantinopel, zu schaffen, wenn Du die Nebenschauplätze weglässt und den Spielern nicht zu viel Freiraum lässt.

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Original von Marcus Johanus

Deswegen noch die Fragen: Lässt sich die Kampagne gut kürzen? Kann man es so hinbiegen, dass man ungefähr ein Abenteuer an einem Abend hinkriegt?

 

Meine Empfehlung/Einschätzung:

Auftakt London: 1 Spieleabend

Paris: 2 Spieleabende (man will ja auch mal ins Moulin Rouge :) )

Lausanne inkl. Traum-Lausanne: 1 Spieleabend (wenn man Traum Lausanne stark kürzt)

Mailand: 1 Spieleabend

Venedig: 1 - 2 Spieleabende (eventuell Streichung des Nebenplots um die Schwarzhemden)

Triest: 1 - 2 Spielabende (inkl. Postumia Höhlen)

Belgrad/Orosac: 1 Spielabend

Sofia: 1 Spielabend

Fahrt nach Konstantinopel (Fenaliks Angriff): 1 Spielabend

Konstantinopel: 2 Spielabende

Retour: 1 Spielabend (sehr gerafft, was aber nichts schadet, da kommts auf Tempo an).

 

Da sind alle Nebenabenteuer weggelassen.

 

 

 

 

 

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