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Was tun, wenn ein Schlüsselspieler ausfällt?


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Seid gegrüsst, ihr Kultisten!

 

Ich spiele noch nicht so lange Cthulhu, allerdings besitze ich mit meiner Stammgruppe (3 Spieler) andere Rollenspiel-Erfahrung. Ich habe mich als Spielleiter anerboten - ein Novum für mich (allerdings mache ich das gemäss Feedback meiner Spieler ganz passabel).

 

Nach einigen anfänglichen Kurzabenteuern wollte ich mich an etwas Neues wagen und habe mich für das Abenteuer "Curso Cannibale" vom Expeditionen-Band entschieden. Unsere anfängliche Stammgruppe wurde durch eine weitere Spielerin ergänzt, die auch schon vorher bei anderen Abenteuern dabei war.

 

Das Abenteuer beginnt damit, dass einer der Spieler von einem bis anhin unbekannten Verwandten eine Erbschaft erhalten soll, natürlich nur unter gewissen Umständen. Soweit so gut, also wird ein Spieler als Erbe auserkoren. Da die Charaktere meiner drei Stammspieler alle verwandt sind, kamen die als Erbe nicht in Frage. Denn im Testament steht, dass der auserwählte Spieler gegen einen einzigen anderen Erben antreten muss - was natürlich nicht funktioniert, wenn alle verwandt sind.

 

Auch das ist an sich kein Problem - wir haben ja noch die weitere Spielerin mit einem "unabhängigen" Charakter, die dann auch prompt eine Einladung vom Notar erhielt.

 

Nun weilt meine Gruppe mitten im Dschungel - und jetzt kann (oder will) ausgerechnet die Erbin nicht mehr an unseren Pen&Paper Abenden teilnehmen.

 

Das ist ja nicht weiter tragisch (jedenfalls aus Spieler-Sicht), aber auf Charakter-Ebene weiss ich beim besten Willen nicht, wie ich das Abenteuer anpassen soll.

 

Die einzige schlüssige Lösung für mich wäre, den Charakter der Spielerin als NSC zu spielen. Allerdings habe ich schon eine gute Anzahl NSCs an der Hand, so dass ich es dann persönlich schon fast zuviel finde.

 

Oder ich könnte sie auf eine mehr oder weniger spektakuläre Art und Weise verschwinden lassen (was allerdings für die Spieler selber wahrscheinlich nicht so spannend ist, da sie wissen, dass die Spielerin nicht mehr mitspielt) - dann aber stellt sich die Frage nach der Motivation der Spieler, sich weiter auf die lebensgefährliche Tour durch den Dschungel zu begeben, weil die Erbschaft ja sowieso an den Anderen fällt.

 

Wie handhabt ihr es, wenn Schlüsselspieler ausfallen?

Und vielleicht gibt es bezüglich des Abenteuers ja noch ein komplett anderer Ansatz, den ich vor lauter Dschungel nicht erkenne?

 

 

 

 

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Eigentliche Erbin siecht an Durchfallerkrankung dahin und vererbt ihr mögliches Erbe an die anderen Spieler. (jaja, ein bi?chen konstruiert vielleicht, aber es geht... und du musst nicht als SL einen Schlüssel-SC darstellen... was mehrfach furchtbar ist.)

 

 

 

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Hi!

 

Nun, es sind ja nicht die "Schlüsselspieler", die ausfallen, sondern die "Schlüsselcharaktere". Aber das sind Korinthen, und hier ist keine Toilette in Sicht...

;)

 

Ich kann zu Deiner Frage leider keine Erfahrungswerte beisteuern, da bei mir eher die Gruppe zerfiel, als dass ein einzelner Spieler ausstieg (wenn es gerade wichtig wurde). Allerdings würde ich sagen, dass man das von Fall zu Fall unterscheiden muss.

Oftmals kann ein Abenteuer, wenn es den/die wichtige, zentrale Rolle verliert, nicht mehr weitergespielt werden (z.B. Fluch des Chaugnar Faugn). Dann macht es meist einfach Sinn, das Abenteuer zu einem vernünftigen Schluss zu führen (also "abzubrechen"), und was Neues zu machen.

 

In Deinem Fall aber ist das Ganze ja nicht so schlimm. Schlie?lich ist die Erbschaft ja nur der Aufhänger dafür, dass die Charaktere überhaupt dort hinreisen. Im Dschungel dann kommt ja erst das richtige Abenteuer zum Tragen, und da ist der Erbe genauso wichtig/unwichtig/ersetzbar, wie jeder andere Charakter auch.

In dem Fall würde ich den Erben als NSC weiter mitlaufen lassen, und den Spielern gar nicht sagen, dass er eigentlich keine gesonderte Rolle mehr spielt. Die Geschehnisse dort brechen ohnehin unvorhersehbar über sie herein...

 

Du kannst den "Erben" also einfach weiterführen, als NSC an der Seite der Charaktere. Dann kommt er genauso aus dem Abenteuer wieder raus, wie alle anderen (wahrscheinlich).

Oder aber Du kannst ihn natürlich sterben lassen, an einer kritischen Stelle. Um so erschreckender, wenn sie dann entweder sehen, dass er gegessen wird, oder ihn in einer "Speisekammer" sehen, oderoderoder.

Da können sich dann ganz neue, interessante Plotideen weiterspinnen. Bis hin zu gro?en Problemen bei der Rückkehr ohne den Erben.

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Danke euch für die schnellen Antworten.

 

So etwas in der Art des Vorschlags von Christoph habe ich mir auch überlegt, allerdings finde ich es etwas bei den Haaren herbeigezogen, dass ein Charakter einem anderen in seiner Todesstunde das ganze, noch nicht erhaltene Erbe überträgt (wollen die Charaktere denn überhaupt erben? Da sie zu allem Unglück auch noch Geschwister sind, würden ja alle erben (müssen)?). Wobei meine Spieler das wahrscheinlich akzeptieren würden, aber doch etwas fraglich fänden...

 

@Dumon

(Ich wollte den Beitrag bezüglich Schlüsselspieler dahingehend noch ändern. Täsuche ich mich, oder man kann den Titel tatsächlich nicht abändern? :))

 

"Dummerweise" steckt meine Gruppe erst in den Dschungel-Anfängen (der Start des Abenteuers hat sich etwas in die Länge gezogen), also dreht sich bei ihnen alles noch um die Erbschaft, bzw. das Rennen. Hätte ich gewusst, dass die Spielerin aussteigt, hätte ich das irgendwie einleiten können. Aber wahrscheinlich ist das doch die beste Idee, den Charakter als NSC weiterzuspielen.

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Ich wollte grade "umso besser" schreiben, aber besser ist das tatsächlich ja nicht. Die Situation ist nicht wirklich optimal...

 

Da ich ein gro?er Freund von "Spieler in Sicherheit wiegen bin", würde ich in dem Fall den Spielern die Situation erklären, und dann eben erläutern, weil der Erbe "ja so wichtig ist" (musst Du natürlich glaubwürdig rüberbringen), wirst Du ihn nun als NSC führen. Dadurch bekommst Du ein nettes Werkzeug in die Hand, und kannst den Fokus Deiner Spieler in entscheidenden Momenten auf die Dinge richten, die der Erbe tut oder die ihn betreffen (sie werden wohl annehmen, er müsse "beschützt" werden, oder er wäre der zentrale Punkt des Abenteuers), und sie dazu bringen, sich selbst in Situationen zu manöverieren, die noch atmosphärischer sind...

;)

 

Du kannst den Erben dann im Dschungel nach und nach zum besonderen Nervtöter machen (immerhin sind die Lebensbedingungen da nicht sooo angenehm). Und die Charaktere an den Rand der Verzweiflung bringen - bzw. dazu, sich zu überlegen, ob das denn so eine gute Idee ist, ihn zu "beschützen". Unter solchen Extrembedingungen können sich tolle Situationen ergeben...

 

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Den Schlüsselcharakter würde ich reiseunfähig krank werden lassen und Sie /ihn den anderen Spielern das Versprechen abnehmen lassen, das Erbe weiterhin zu suchen.

Deine Restspieler kann ein Anteil an der Beute/Erbe reizen, das Ehrenwort am Sterbebett eines Freundes und das Abenteuer sowieso.

 

Dann biste den Charakter los, die Figur ist aber nicht tod. Falls die Person noch mal mitspielt.

Die Motivation ist weitergegeben in Form eines Auftrages/ Versprechen.

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fnord, bei dem Abenteuer ist aber das Problem, dass der Erbe eben nur dann erbt, wenn er den Wettlauf a) mitmacht und B) gewinnt. Ist er krank, hat er Pech gehabt.

 

Die Frage ist natürlich, ob dann vom Notar ein Ersatzmann für den Erben bestimmt werden könnte (quasi ein Sekundant). Dann ginge das natürlich trotzdem.

 

Alles Andere ist tatsächlich Geschmackssache. Ich hab lieber nen NSC mehr, den ich spektakulär verheizen kann. Grade in Abenteuern/Situationen wie hier.

Andererseits erspart bei Investigativabenteuern (was dieses ja nicht ist) ein Ausbau viel zusätzlichen Aufwand...

;)

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Danke euch allen für die Tipps.

 

Ja, theoretisch könnte der Notar einen neuen Charakter als Erben bestimmen (vielleicht gibt es ja im Testament noch das Kleingedruckte, das keiner gelesen hat...)...

 

Aber für die Spieler wäre es wahrscheinlich am Spannendsten, würde der Erbe nicht gleich ins Gras beissen - wobei das Wettrennen sehr wahrscheinlich ja an Relevanz verliert, sobald es mal zur Sache geht. Ich müsste ja theoretisch nur den "langweiligen" Teil überbrücken... und nachher kann immernoch gegessen werden :)

 

Danke Dumon, deine Inputs werden mir definitiv weiterhelfen.

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Immer wieder gerne!

;)

 

Allerdings - damit wir uns nicht falsch verstehen - ein Sekundant ist kein neuer Erbe. Das wäre (im Krankheitsfall) einfach nur jemanden, der "an des Erben Statt" den Wettkampf bestreiten, und gewinnen, muss. So wie der Kerl, der bei Duellen dafür einstehen muss, wenn der eigentliche Duellant aus Feigheit nicht auftaucht...

;)

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Mein Tipp, der Dich wohl am ehesten in Deiner aktuellen Situation entlasten würde und dir dennoch die meisten Optionen freihält: Lasst den Charakter dieser Spielerin doch erstmal Opfer einer Entführung werden. Im Dschungel sollte sowas kein Problem sein. Dann musst Du Dir um die Figur erstmal keine aktiven Sorgen machen und hast gleichzeitig nen netten Nebenplot an der Hand, der auch besagter Spielerin Zeit gibt, eventuell doch noch zurück zu kehren, bzw. Dir die Chance eröffnet einen anderen Spieler zu finden, der den Char nach seiner Rettung möglicherweise übernehmen möchte.

 

Die restlichen drei Charaktere werden nach der Entführung wahrscheinlich erstmal versuchen, die Erbin zu retten, d.h. den Entführern (ich stelle mir dabei grad die ganze Zeit einen kleinen Dschungel-Stamm oder so was ähnliches vor) nachzustellen, sie zu suchen, zu finden und zur Herausgabe der Erbin zu bewegen. Möchtest Du nicht zuviele NSCs auf einmal spielen, kann sich die Abenteuergruppe ja im Laufe dieser Rettung trennen, so hast Du auch nicht zuviel zu tun, wenn die Erbin wiedergefunden wurde.

 

Ich würde das dann so weiterspinnen, dass die Stammchars die Erbin tatsächlich wieder freibekommen, dabei vielleicht noch irgendeinen hilfreichen Hinweis für das eigene Abenteuer mitbekommen, die Gerettete aber durch die Entführung körperlich/gesundheitlich so stark angeschlagen wurde, dass sie nicht weiter persönlich an der Expedition teilnehmen kann - oder im schlimmsten Fall: an den Folgen der Entführung stirbt (beides natürlich nur, wenn Du keinen Ersatzspieler für die Figur findest. In diesem Fall würde der Char ja einfach weiter mitspielen können). Waren die Kernchars aber so tapfer und haben zumindest versucht, sie zu retten und sie vielleicht zumindest noch zurück in die Zivilisation gebracht, gibt es einen ganz plausiblen, nicht so arg konstruierten Grund, diesen das Erbe zu vermachen, bzw. sie zu beauftragen, das Begonnene zu Ende zu führen.

 

Kurzfassung: ?ber kurz oder lang solltest Du die Figur aus dem Spiel nehmen (sofern Du keinen Ersatzspieler findest), aber ich würde es persönlich so anlegen, dass das Verschwinden der Figur organisch in die Geschichte integriert wird und nicht plötzlich eine neue Realität vom Himmel fällt. ;)

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Hallo,

 

dieses Abendteuer ist doch eines der wenigen, wenn ich mich jetzt nicht irre, in denen nicht unheilvoller Schrecken droht, wenn die Charaktere nicht erfolgreich sind.

Also, wenn du keine logische Handlung finden kannst, wenn deine "Motivationsperson" nicht mehr da ist, dann nimm den Rest des Abenteuers als Interludium und lass die Charaktere einfach wieder aus dem Dschungel kommen. Dürfte mit diesem Menschenfresserstamm im Rücken nicht so einfach werden.

 

Versteif dich nicht so sehr auf das Spielen einzelner Sequenzen, sondern ermögliche deinen Spielern eine gute Unterhaltung.

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Mrs. - warum?

Warum nicht einfach durchspielen? Warum abbrechen? Ich sehe keine Veranlassung dazu. In so vielen Abenteuern kriegen die Charaktere einen Auftrag vom "Freund eines Freundes", dem "entfernten Verwandten", usw. Hier ist der "Freund" eben als NSC mit von der Partie. Dass er NSC ist, hat absolut gar keine Auswirkung auf das Abenteuer. So oder so haben die Charaktere den gleichen Grund, genau da zu sein, wo sie gerade sind. Wirklich nichts ändert sich. Mit der einzigen Ausnahme, dass ein Charakter weniger aktiv gespielt wird, sondern passiv "mitgeführt" wird - oder eben taktisch klug "hinausbugsiert" wird.

 

Und wenn der SL Spa? daran hat, eine Story zu spielen, sollte doch auch sein Spa? nicht zu kurz kommen, oder? "Unterhaltung bieten" klingt wie Dienstleistung am Spieler...

;)

 

Im Endeffekt könnte man das Ganze auch so interpretieren:

Der "Erbe" ist eigentlich ein NSC, der die Spieler eingeladen/gebeten hat, ihn zu begleiten auf der Fahrt in den Dschungel. Da aber die Spielergruppe kurzzeitig "Zuwachs" bekam, war es am Einfachsten, dem Spieler den ohnehin schon fertigen NSC des Erben in die Hand zu drücken, da dieser die meisten Freiheiten besitzt, etc.

 

Das ist jetzt ein bisschen konstruiert, aber es wäre nicht das erste Mal, dass man einem "?berraschungsgast" die Möglichkeit bietet, NSCs darzustellen. Hier halt umgekehrt - die "?berraschungsabwesenheit" führt dazu, dass der Erbe zum NSC wird, und da das keinerlei Konsequenzen für den Plot hat, kann das auch weiterlaufen...

;)

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Mein liebster Dumon (respektvoll verneigend)

 

ich habe von einem Abbruch doch gar nichts geschrieben. Ich würde mir nur die Option offen halten, dass die Spieler ohne ihre Menschen-Motivation auch nicht weiter durch den Dschungel wollen.

Das ist alles.

 

Und den Spielern den grö?ten Spa? zu bieten ist letztendlich eine Dienstleistung, die aber die Spieler dem SL auf gleicher Weise und bitte postwendent zurück bieten.

 

Nur weil wir jetzt eine Idee davon haben, wie wir das Abenteuer weiter gestalten würden/möchten, bedeutet das doch nicht, dass die anderen Spieler die selben oder auch nur ähnliche Ideen haben.

Ich wllte nur eine neue Option auftun.

 

Beste Grü?e.

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Danke Thanatos für deine Idee! Dies finde ich auch eine gute Möglichkeit, und würde sich auch super intergrieren lassen. Ich sehe schon, ich habe mich wirklich zu sehr auf die aktuelle Situation meiner Gruppe versteift, und tatsächlich vor lauter Bäumen den Wald nicht gesehen...

 

Mrs. Catonic, das wäre natürlich auch eine Möglichkeit - also quasi das Ziel (Wettrennen) an sich nicht mehr zu verfolgen sondern nur noch versuchen, die eigene Haut zu retten. Das Abenteuer würde sich je nach Motivation der Spieler (trotz allem zum Ziel oder doch umkehren - sie sind ja noch nicht so weit) wahrscheinlich ähnlich entwickeln, wie wenn der NSC / Spieler dabei wäre. Ansonsten wäre es eine Entscheidung der Charaktere, die Expedition abzubrechen.

 

Das muss ich mir noch überlegen - weil je nachdem, was ich mit dem NSC anstelle, nehme ich ihnen die Entscheidung schon ab (Entführung / Tod)...

 

Jedenfalls danke euch, bin wirklich ein grosses Stück weitergekommen :)

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