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1000 AD - Kampfmönche?


Raven2050
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Beschäftige mich grade mit "Cthulhu 1000AD" und bin wieder mal über eine Kleinigkeit gestolpert, bei der ich Hilfe brauche.

In dem Abenteuer "Die Gruft", welches im Jahr 995 angelegt ist ist die Rede von "Kampfmönchen", welche zwei Mönche sicher von A nach B bringen sollen. 

 

Jetzt frage ich mich: Was ist mit "Kampfmönche" gemeint?

Die Ritterorden wie z.B. Templer oder Malteser können es nicht sein, da die frühestens erst rund 100 Jahre später zur Zeit der Kreuzzüge gegründet wurden.

Gibt man "Kampfmönche" unter verschiedenen Aspekten des europäischen Mittelalters mit Fokus auf die Zeit 995 bei Google ein, findet man nichts, was weiter bringt.

Was ist also mit "Kampfmönchen" gemeint?

 

Gab es um 995 n. Chr. denn schon kämpfende Mönchsorden bzw. Mönche mit ernsthafter Waffenerfahrung?

Oder ist lediglich eine "Bruder Tuck"-Variante gemeint, also wild mit dem Knüppel schwingen und hoffen das man sich nicht selbst trifft (was den Begriff "Kampfmönch" dann jedoch ad absurdum führen würde....)?

 

Bin für aufklärende Hinweise dankbar. :)

 

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1000AD ist ja ziemlich alt und das Abenteuer "Die Gruft" habe ich selber verwurstet für meine Ägyptenkampagne und würde mal frech behaupten. den Autoren war die historische Authentizität ziemlich egal. Von daher: nimm den Bruder Tuc. :-)

 

Außerdem verweise ich dies bezüglich auf die Aussagen von Heiko Gill in diesem Topic:

http://www.foren.pegasus.de/foren/topic/19775-thomas-von-aquin-in-%C3%A4gypten/?hl=aquin

 

Offenbar hat Cthulhu der historischen Authentizität sowieso abgeschworen, solange das Ganze eine spannende Rollenspielgeschichte ergibt.

ich zitiere Heiko Gill:

 

In der cthuloiden Geschichte der Welt (also der Wahrheit des Spiels) war er es (also der, der auch im Band Mittelalter bereits als Person beschrieben wurde). Und das ist alles was zählt.

Edited by Synapscape
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Ein "Kampfmönch" ist ein komischer Begriff. Es gibt aber meines Wissens historisch belegte Quellen, dass gerade im 9. Jahrhundert z.B. in England viele Soldaten und Krieger durch die Christianisierung zwar nach geistlichen Regeln lebten, ihren Glauben und die christlichen Gebiete aber auch mit dem Schwert verteidigten. Die genauen Quellen müsste ich selbst erst wieder raussuchen, kann mich gerade nur an "Pater Pirlich" erinnern, ein Walisischer Krieger der zum Priester wurde aber trotzdem unter Alfred dem Großen immer wieder als Krieger auftauchte - leider handelt es sich aber nur um einen fiktiven Charakter der Uhtred-Saga von Bernard Cornwell.

 

Wie gesagt deckt sie das aber mit meinen Erinnerungen, ich habe das Thema auch mal recherchiert. Ich schau mal ob ich was finde - Soldaten welche den Glauben gefunden haben sehe ich aber als durchaus glaubwürdige Beschützer von reisenden Mönchen (Mitbrüdern) an.

 

Gerade im erwähnten Zeitraum als Dänen und Sachsen um die Vorherrschaft in England gekämpft haben.

 

Hoffe das hilft. Kenne das Abenteuer nicht, denke aber man kann das schon so umlegen.

Edited by Dark_Pharaoh
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Auf die Schnelle:

 

Nachdem die buddhistischen Mönche in China festgestellt hatten, dass das lange Meditieren dem Kreislauf schadet, arbeitete der Meister Bodhidharma (s. u.) auf der Grundlage einer indischen Kampftechnik ein Bewegungsprogramm für seine Mönche aus, das sich zur berühmten Kung-Fu-Kampfkunst entwickelte. Bald waren die Kung-Fu-Mönche beliebte Mitstreiter in den Machtkämpfen der lokalen Herren und der Kaiser. Auch im orientalisch-christlichen Mönchtum tauchten schon in der Spätantike bewaffnete Mönchsorden auf, die die alexandrinischen Bischöfe in ihrem Kampf gegen das Heidentum und rivalisierende Häresien unterstützten. Während der Kreuzzüge wurde das auf christlich-ritterlichen Idealen basierende Kriegermönchtum (Tempelritter, Deutschherrenorden) zu einer der Stützen bei der Rückeroberung und Verteidigung des Heiligen Landes. Die mönchischen Ideale der Gewaltlosigkeit, Nächstenliebe und das Tötungsverbot stehen hierbei natürlich nicht mehr im Vordergrund.

 

Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/M%C3%B6nchtum#Kampf_und_Krieg

 

Oder als Inspiration:

 

http://de.wikipedia.org/wiki/Priesterk%C3%B6nig_Johannes

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1000AD ist ja ziemlich alt und das Abenteuer "Die Gruft" habe ich selber verwurstet für meine Ägyptenkampagne und würde mal frech behaupten. den Autoren war die historische Authentizität ziemlich egal. Von daher: nimm den Bruder Tuc. :-)

 

Außerdem verweise ich dies bezüglich auf die Aussagen von Heiko Gill in diesem Topic:

http://www.foren.pegasus.de/foren/topic/19775-thomas-von-aquin-in-%C3%A4gypten/?hl=aquin

 

Offenbar hat Cthulhu der historischen Authentizität sowieso abgeschworen, solange das Ganze eine spannende Rollenspielgeschichte ergibt.

ich zitiere Heiko Gill:

 

In der cthuloiden Geschichte der Welt (also der Wahrheit des Spiels) war er es (also der, der auch im Band Mittelalter bereits als Person beschrieben wurde). Und das ist alles was zählt.

 

Wenn ich schon zitiert werde, möchte ich das doch lieber gleich in die richtigen Bahnen bringen, ehe es zu einer Mundpropaganda-Lawine wird (wasrum auch immer das einen Sinn machen könnte).

 

Es ist ist die der cthulhoiden Wirklichkeit des RPG irrelevant, ob im Jahre 908 die historische Person Blabla tatsächlich an Schauplatz "Dort" gewesen ist oder nicht, wenn sich dadurch eine spannende und erlebenswerte Abenteuerkonstellation erschaffen lässt. Dadurch geht die historische Authenzität nicht über Bord, sondern wird nur bis zu ihrer sinnvollen grenze beachtet.

Sie würde über Gebühr strapaziert werden, wenn

Person Blabla 908 gar nicht mehr oder noch nicht lebte

Person Blabla niemals an Schauplatz "Ort" hätte sein können (z.B. unentdeckter Kontinent)

 

Zur Frage der "Kampfmönche": die klingen für mich nach Shaolin-Kriegern oder ähnlichem. Historisch wohl fragwürdig.

Aber ich würde damit leben können, wenn der SL irgendein Kloster erfindet, in dem es seinerzeit gerade "Kampfmönche" gab (und dafür eine evtl. heitere, evtl. unheimliche oder meinetwegen verschwörerische Erklärung in der Hinterhand hat). Daran wäre nichts verwerfliches.

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Mir geht es ja nicht um "verwerfliche" Einflüsse oder eine Simulation der realen Welt.  ;)

Aber wenn ich schon eine bestimmte Zeit als Setting wähle, würde ich mich natürlich so weit es geht in einem authentischem Rahmen bewegen.

Unabhängig davon finde ich die Frage tatsächlich interessant, ob es vor der Zeit der Kreuzzüge schon Klöster / Orden gab, die "professionelle" Schwertkämpfer hervorbrachten.

Aber wie es aussieht, muss ich wohl tatsächlich Synapscapes Ratschlag befolgen und Bruder Tuc bemühen... Auch gut.

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