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[Nightmare in Norway] - - - Getratsche / SPOILER Nr.2 - - -


Der Läuterer
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"Nun" Ich schaue kurz weg, dann hefte ich wieder meine Augen auf sie. "mein Klient, der in seinem und Ihrem Sinne besser anonym bleiben sollte, hat ein unzweifelhaftes Problem: Jemand aus Ihrer Heimatstadt - ich kann es mir selbst kaum vorstellen! - scheint ihm Übles zu wollen!

Vor einem Jahr verstarb ein geliebter Verwandter von ihm auf tragische Art und Weise und als wäre das nicht schlimm genug, so wird er nun von einem der Ihren erpresst." Ich räuspere mich und nähere mich ihr ein klein wenig an, um Nachdruck zu erzeugen: "Man munkelt, der Verstorbene sei durch Skiunfall verunglückt, dann sollen sich die Wölfe ihm angenommen haben." Etwas auf Abstand. "Man fand schließlich seine Leiche oder eher das, was von ihr übrig war." Ich hebe meine Augenbrauen: "Sie müssen davon gehört haben oder irre ich mich da, Madame? Was muss das für ein Schock für die ganze Stadt gewesen sein! Erzählen Sie mir soviel darüer, wie es in Ihrer Macht steht, das würde mir und meinem zu Unrecht erpressten Klienten äußerst entgegenkommen." Ich lächele gewinnend und denke innerlich: Wenn ich es nicht nötig hätte und der Urlaub nicht auf die Kappe dieses närrischen Krösus gehen würde, einen Teufel würde ich jetzt noch tun, ihm zu helfen! Aber gut, man will ja nicht undankbar sein. Und ich bin es Hasan schuldig, dem guten alten Hasan! "Na, was meinen Sie?", frage ich freundlich.

Edited by Blackdiablo
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Ältere Dame "Irgend so ein reicher Snob hat seinem nichtsnutzigen Schnösel den Urlaub hier geschenkt. Und der Bengel hatte nichts besseres zu tun, als sich bei schönstem Wetter zu verirren und sich dann auch noch fressen zu lassen. Ein Sir Soundso aus England oder Schottland." [...]

"Mein ältester Sohn, Asgeir, ist Ski-Lehrer. Es gab damals eine grosse Suchaktion. Die Polizei war da. Man suchte überall. Mit Hunden und Fackeln bis tief in die Nacht. Nichts. Erst am nächsten Tag wurde er nord-östlich der Juvasshytta gefunden. Steif gefroren, als hätte er tagelang schon dort gelegen." [...]

"Es ging dann wohl alles als unglücklicher Ski-Unfall zu den Akten."

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"Das Leben schreibt die schönsten Geschichten", murmel ich sarkastisch und frage dann laut: "Ausgezeichnet, genau an diesen Vorfall habe ich gedacht. Ich nehme an, der Vorfall wurde von der örtlichen Polizei behandelt? Und: Wäre es möglich, dass Sie mir die Adresse der Polizeiwache kurz notieren würden, bevor ich mit meinen Fragen fortfahre?"

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Ältere Dame "Die Strasse runter. Vor dem Bahnhof links. Dann das vierte Haus links. Ein Privathaus mit dem Polizeibüro im Erdgeschoss."
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Ich notiere mir diese Beschreibung, dann stecke ich den Zettel ordentlich weg. "Vielen Dank für die Auskunft." Ich räuspere mich, dann fahre ich fort. "Ich möchte Ihnen noch eine weitere Frage stellen, die in Ihren Ohren sehr fehl am Platz klingen wird: Haben Sie je von Gestalten gehört, die in den Wäldern der Umgebung herumsträunern, und, nun, die Menschen überfallen, sie häuten und ihre Haut als Kleidung tragen? Entschuldigen Sie die drastische Darstellung, Madam, ich vergaß mich für einen Moment, aber es könnte entscheidend sein für diesen Fall."

Etwas pocht in meinem Kopf. Ich halte mir meine Schläfe, dann plötzlich durchfährt es mich wie ein Blitz, meine Augen weiten sich. Monsters, hörst du, Rick? Und sie sind mit manche Einheimischen hier verbunden ...

 

Ängstlich analysiere ich ihre Reaktion auf das, was ich soeben gesagt habe.

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Ältere Dame "Es gibt in diesen kalten, dunklen Wäldern viele sonderbare, groteske und bizarre Gestalten. Die meisten davon wohnen oben auf der Juvasshytta." [...]

"Machen Sie, dass Sie hier verschwinden. Und kommen Sie nie wieder in mein Geschäft, Sie krankes, snobistisches Schwein! Sie Engländer!"

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Meine Verstand stößt den Kokon der Angst von sich und entfaltet die prächtigen Schmetterlingsflügel des blanken Zorns. Meine Stimme überschlägt sich, ist ein vibrierender und schwingender Stacheldraht aus Hohn, Lachen und Kreischen: "Sie sind es, hm? 'Türlich sind Sie einer von denen. Sie krankes Miststück. Ich habe nur darauf gewartet, dass Sie sich verraten!" Aus meiner Manteltasche nehme ich meinen Revolver und knalle ihn vor mir auf den Tresen. "Ich mag vielleicht verrückt sein, Liebes, aber Sie widern mich regelrecht an! Dumm wie sie sind! So grauenhaft dumm! Was haben die Ihnen angeboten? Geld, Macht, Sicherheit vor dem Terror? Ganz gleich! Das ist mir ganz gleich! Ich will Ihnen etwas sagen. Möchte Sie es hören? Kommen Sie schon, nicken Sie ein bisschen mit dem Köpfchen!"

Ich neige den Lauf meiner Waffe mit dem Finger in ihre Richtung und sie beginnt ängstlich zu nicken. "Fein, da sehen Sie, war doch gar nicht so schwer, nicht? Das Schwein erzählt Ihnen jetzt etwas, ich bin einer GROßEN Sache auf der Spur! Hier in den Wäldern treibt sich ein abstoßender Kult herum, der die Haut von anderen Menschen als Kleidung trägt. Finden Sie das in Ordnung? Na? Reden Sie schon, ich tue Ihnen nichts, solange Sie nichts falsches sagen, Madame." Ein grotesk charmantes Lächeln überkommt meine Lippen.

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Die ältere Dame zittert. Auch ihre Stimme ist unstet "Sie... Nein... Doch, natürlich. Ja, ja, ... der Kult. Klar, der Kult ... Sie sind also dahinter gekommen, nicht wahr?" [...] Dann fängt Sie sich wieder.

"Waren Sie beim Militär? Natürlich haben Sie gedient. Im grossen Krieg oder schon davor?" [...]

"Sie scheinen gut zu beobachten. Und Sie gehen den Dingen auf den Grund, oder? Aber dabei kann man sich die Finger verbrennen, nicht? [...]

"Wie lange wissen Sie schon, dass die, ... die Berggeister, die Trolle dahinter stecken?"

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Ich bin sehr verdutzt über die Reaktion meines Gegenübers und blicke einige Sekunden zerstreut im Raum umher. Ich hätte sie umgebracht. Ich dachte, es sei egal, was sie sagt, und ich hätte sie umgebracht. (Und sie hätte es verdient gehabt, Rick.) Ein leicht hysterisches Lachen entfährt meinem Rachen.

Dann sehe ich, wie verwirrt sie ist: "Das tut nichts zur Sache, meine Liebe, und ich wäre Ihnen wirklich dankbar, wenn Sie mir Auskunft geben könnten. Erzählen Sie mir alles und ich schwöre Ihnen, ich werde den ganzen verdammten Kultring ausrotten. Razzien? Verhaftungen? Bei diesem Abschaum hilft das längst nicht mehr! Die Polizei dieser Stadt? Mit Sicherheit korrupt bis ins innerste Mark, ist es nicht so?" Ein trockenes Lachen. "Und Sie brauchen sich keine Sorgen um mich machen, ich komme zurecht, was auch immer die mir entgegenschicken.

Aber nun zu Ihnen: Ich will keine Tatsachen von Ihnen, gute Frau, ich will alles, was Sie wissen. Gerüchte, Vermutungen, Sagen, Märchen - alles.

Und ich hoffe für Sie - bitte, dass müssen Sie mir glauben! - ich hoffe bei Gott, dass Sie wirklich nichts Unrechtes getan haben, gute Frau! Denn sonst" Ich schaue zu Theke, auf der mein Finger leicht, aber bestimmt auf die Waffe klopft. Ich lächele entschuldigend: "In meinem Milieu darf man sich keine Fehler erlauben, Madame."

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Ältere Dame "Wissen Sie, Herr ... Engländer, jeder hier in der Region weiss, dass Wölfe nur in grösster Not einen Menschen angreifen würden.

Und dass ist nur dann der Fall, wenn man sie bedroht und in die Enge treibt." [...]

"Sie haben vermutlich zu viel Jack London gelesen, oder? Wölfe haben im Winter eine recht gute Zeit. Viele schwache Tiere und Kadaver, die sie fressen können. Weshalb sollten sie sich also etwas Gefährliches wie einen Menschen aussuchen? So etwas glauben doch nur Skraelinger, wie Sie. Aber weil es irgend jemand mal geschrieben hat, glaubt es natürlich gleich jeder. Und dann haben es natürlich die Wölfe getan. So einfach ist das. Die einfachste Erklärung ist aber selten auch die Richtige. [...]

"Und jetzt möchte ich noch ein paar Dinge klarstellen. Zuerst einmal bin ich NICHT ihre Liebe, MEIN JÜNGELCHEN. Für Sie bin ich FRAU Sigurvinsson. Haben Sie das verstanden?" [...]

"Und jetzt nehmen Sie gefälligst Ihre Argumentationshilfe von meinem Tresen, bevor das Ding losgeht und Sie sich vielleicht noch verletzen. SIE machen mir keine Angst, Sie Bettnässer. Ich habe vier Söhne geboren und grossgezogen. Glauben Sie mir, ich kenne die Hölle. Und nun nehmen Sie Ihren Verdächtigen..."

Sie deutet auf den hölzernen Troll in ihrem Geschäft "... und sehen Sie zu, dass Sie hier raus kommen!" [...]

"Wenn Sie etwas über Legenden und Berggeister wissen wollen... dann sollten Sie vielleicht mal ein Buch lesen, Sie Spinner. Und schlucken Sie zur Entspannung etwas Heroin. Nehmen Sie ein warmes Bad und trinken Sie ein heisses Bier mit Honig." [...]

"Und JETZT RAUS HIER. Bitte!"

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Meine Miene verfinstert sich und ich starre ihr mit Augen wie brennenden Teergruben ins Gesicht: "Wie recht Sie haben, Frau Sigurvinsson. Ein Wolf greift an, wenn er sich bedroht fühlt." Ich hebe meine Waffe und entsichere sie. Ein Klicken wie ein Stein in einem Untergrund erklingt. "Mir ist ganz gleich, wieviele Blagen Sie geworfen haben, mir ist auch ganz gleich, wie Sie genannt werden wollen. Ich habe Ihnen meine Hilfe angeboten und Sie haben auf mein Angebot gespuckt.

Sie denken, Sie kommen aus dieser Sache ganz leicht raus, nicht? Ich spaziere raus aus ihrer dummen kleinen Idylle und Sie sehen mich nie mehr wieder, hm? Können Sie vergessen." Ich zücke meine Thermoskanne und gieße etwas Öl in mein inneres Feuer. "Ich verschwinde nicht. Ich bin am hadern, WAS ich mit einem Miststück wie Ihnen anfangen sollte. Sie haben keine Angst, Madame? Die sollten Sie besser haben, denn bisher überzeugt mich nichts von dem Abfall, den Sie sonst so von sich geben, Sie nicht ins Nichts zu befördern!

Dieses englische Schwein hier hat schon schlimmere als Sie ihrer gerechten Strafe zugeführt. Das ist mein gottverdammter Beruf und den" Ich grinse. "habe ich mir nicht ausgesucht. Wenn Sie nun also Märchentante spielen wollen, dann bestände die geringste Möglichkeit für Sie, mit keinem dritten Gehörgang im Kopf weiterzuleben. Verstanden?"

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Ältere Dame "H J EEEEE L P !!! AAADOLF !!!

HJELP, HJELP, H J EEEEE L P !!!

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Ich lache: "So gefällt mir das, Frau Sigurvinsson. Schreien Sie, zeigen Sie mir Ihre Angst. Sie wollen Hilfe? Warten Sie, ich werde Hilfe holen!" Ich sichere meine Waffe, verstaue Sie in meiner Tasche und nehme den Telefonhörer von der nahegelegenen Station hinter der Theke. "Unser Freund und Helfer wird das Ganze schon aufklären, oder nicht?" Mein Grinsen reicht beinahe von einem Ohr zum anderen, während ich die Nummer der Polizei einwähle. Meine nächste Aktion ist gewagt, dürfte mich aber fürs erste vor weiteren Ärger und dieser verrückten Frau bewahren.

"Einen wunderschönen guten Tag, der Herr. Mein Name ist Paul Anderson. Richtig, Anderson, ich war einer der Menschen aus dem Zugunglück." Ich zwinkere der alten Dame zu, die vor Verwirrung wie erstarrt ist. Von weiter hinten aus dem Laden höre ich polternde Schritte. Adolf. Ich muss diese Sache zuende bringen. "Ich bin hier in Frau Sigurvinssons Souvenirgeschäft, das ... was? Ich verstehe Sie nicht ge- ... achso. Mhm. Genau das meine ich. Schicken Sie doch bitte mal schnell einen oder zwei Ihrer Kollegen hierher. Es gibt Ärger." bevor der Mann an der anderen Leitung noch etwas sagen kann, hänge ich den Hörer auf.

"Ich werde Ihren Laden verlassen, keine Sorge, wieviel Ärger hierdraus werden soll, liegt nun in Ihren Händen, meine Liebe.", flüstere ich höhnisch. Dann wende ich mich zu den Schritten um, die nun wie die Schritte eines aufgebrachten, alten Bären klingen. Noch einmal ihr den Rücken zugewandt: "Aber Sie wollen doch nicht die ehrenwerten Schützer dieses Städtchen enttäuschen und mich gehen lassen, oder?"

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Es dauert etwa eine Viertelstunde, dann kommt ein hagerer, langer Blondschopf mit staksigen, ungelenken Schritten zum Laden.

Er grüsst freundlich, betritt den Laden und unterhält sich drinnen mit Frau Sigurvinsson, die immer wieder auf Rick deutet.

Edited by Der Läuterer
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