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[Nightmare in Norway] Svarteliste; dag sju - fredag 25.12.1925


Der Läuterer
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Nur für Matildes Augen... [MATILDE 8]

 

 

"Bonjour, Mademoiselle Visconti." Es ist offensichtlich der Marquis, obwohl Matilde ihn nicht sehen kann. Und überraschenderweise hört Matilde auch noch das aufgeregte Gackern eines Huhns.

 

"Reveillez-vous!" Matilde wird der Sack vom Kopf und der Knebel aus dem Mund genommen.

Der Marquis lächelt sie freundlich an. Seine Augen glänzen erwartungsfroh.

 

Der Marquis kniet vor der Contessa. Auf dem Boden liegt ein zugeschnürter Sack, der sich bewegt und gackert.

 

Dann packt Julien seine Tasche aus...

Ein weisses Spitzentaschentuch.

Ein Jagdmesser zum Häuten.

Eine dicke Gartenschere.

 

"Nous avons besoin de travailler, Mademoiselle."

Der Marquis lächelt sie erneut freundlich an.

 

 

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Nur für Matildes Augen... [MATILDE 9]

 

 

Ich schaue erst ihn an und dann seine Werkzeuge.

"Was wollen Sie hier, Julien?" frage ich übermütig. Dann grinse ich etwas.

"Zuerst einmal muss ich mich für mein Aussehen entschuldigen."

 

"Er will mich foltern. Wieso er? Zusammen mit Elfrun Lindstrom? Warum aber dann die Warnung? Das ergibt doch keinen Sinn"

 

"Wo bleiben Ihre Leibwächter?" Ich schaue mich um, aber niemand sonst ist da.

 

"Tja... ich nehme an, die brauchen Sie nicht, solange ich so gefesselten bin."

 

Ich kann schon meine Hände nicht mehr spüren. Die Fesseln sind es einfach zu eng.

 

Ich seufze tief.

"Was haben Sie vor? Wollen sie mich auch schlagen, oder foltern?"

 

Er würde mir sogar einen Gefallen tun. Denn meine Selbstaggression verlangt wieder nach Schmerzen, die mir helfen, alles zu vergessen.

 

"Sagen Sie mir nur eins, Mousieur." Ich starre ihm in die Augen. "Wir spät ist es?"

 

"Il est trop tard, Mademoiselle." Der Marquis lächelt immer noch. Mitgefühl liegt in seinem Blick. "Il est TROP tard."

 

 

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Nur für Matildes Augen... [MATILDE 10]

 

 

Ich schlucke. Dann erhebe ich meinen Blick wieder.

Wie sagte schon einmal Hartmut zu mir?

"Ich habe keine Angst, Julien" hauche ich, sanft.

Dann lächele ich und ich merke wie verschwitz ich, trotz allem, bin.

"...und ich dachte, ich hätte Dich durschschaut." Ich schüttele leicht den Kopf.

Es stimmt alles nicht.

"Verräst Du mir, was Du vorhast, oder bevorzugst Du meinen erschreckten Blick zu genießen?"

Mein Blick wird wieder hart. Das ist immerhin, sozusagen ein Kampf.

"Tu, was Du tuen musst und habe dabei den Mumm, mir in den Augen zu schauen!" zische ich.

Mein Atem wird schwerer, als würde ich nach Luft schnappen.

Es ist aber keine Angst.

Es ist Wut, denn ich kann nichts tun.

Ich bin machtlos.

 

Der Marquis lächelt die Contessa an. "Nous ne sommes pas ici pour vous tuez. Nous ne sommes pas ici pour vous tortuez. Et nous ne sommes pas ici pour vous massacrez." Julien lacht. "Nous sommes ici pour vous sauvez, Mademoiselle. Vous comprenez?"

 

Dann nimmt er das Messer in die Hand. Es sieht überaus scharf aus. "Mais nous vous appelons a l'aide. Vous comprenez?"

 

 

Edited by Der Läuterer
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Nur für Matildes Augen... [MATILDE 11]

 

 

Er ist hier um mich zu retten? Denke ich etwas überrascht.

Trotzdem, dieses Messer verspricht nichts Gutes. Und die Schere auch nicht unbedingt.

Was ist mit dem Huhn? Will er was vortäuschen? Ich kann mir beim besten Willen nichts vorstellen, welcher Teil eines Huhnes mir ähnlich sein sollte. Und wieso?

Er bittet mich um... meine Hilfe?

Ich schaue mir das Messer an.

Dann wieder ihn.

"Wie kann ich behilflich sein?" frage ich schwitzend.

 

Wieder grinst der Marquis breit über das ganze Gesicht. Das Messer blitzt. Er beugt sich über Matilde und löst mit einem Ruck ihre Fesseln.

"Liberez-vous." Er legt ihr die Gartenschere auf den Schoss.

"Et remuez et circulez votre articulations de la main et du pied."

 

Der Marquis lacht erneut. "Avez vous soif?"

Er holt einen Flachmann aus seiner Brusttasche und bietet diesem Matilde an. Als er sieht, dass sie zögert, schüttet er sich die Flüssigkeit auf die Handfläche und trinkt. Er lächelt. "Pure l'eau, pas de poison."

 

"Prendrez le secateur. Tranchez le auriculaire de la main droite..." Er lacht herzhaft. "... du corps de Mademoiselle Petuchowa."

 

 

Edited by Der Läuterer
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Nur für Matildes Augen... [MATILDE 12]

 

 

Ich stehe auf, taumele etwas und halte

mich an die Wand fest.

 

Der Marquis greift der Contessa helfend unter die Arme, damit sie nicht stürzt. "Pas trop vite, Mademoiselle."

 

Ich nehme den Flachmann und trinke gierig. Dann atme ich tief durch. Ich erleichtert und fühle mich jetzt viel besser.

 

"Calmez-vous, Mademoiselle." Julien holt einen Verband aus seiner Jackentasche. "Nous avons besoin une preuve. Un souvenir."

 

Ich nehme die Schere und ohne ein weiteres Wort zu sagen, gehe ich dorthin, wo die Leiche liegt.

 

Von hinten hört Matilde Julians ruhige Stimme.

"Prenez votre temps."

 

Ohne eine Emotion zu zeigen, kneife ich den kleinen Finger von Olga ab. Ich drehe mich um und gebe ihn Julien. Ich grinse.

"Ich verstehe." sage ich.

 

"C'est bon, Mademoiselle."

 

"Das bedeutet aber, ich komme hier noch nicht raus, stimmt's?"

 

Der Marquis reagiert geknickt. "Oui, c'est vrais."

 

Ich schaue zuerst auf das Taschentuch und dann auf den Sack mit dem Huhn.

"Du simulierst jetzt meinen Finger abgeschnitten zu haben?"

 

"Oui." Julien ist begeistert, wie ein kleines Kind. "Un jeu. Un amusement. Une charade."

 

Ich lege den Kopf schief und schaue ihn intensiv an. "Warum?"

 

"Pourquoi pas?" Julien macht grosse Augen und hebt die Augenbrauen.

 

"Und was sollte die Nummer mit Hartmuts Schwert? Frau Lindstrom war ausser sich"

 

"Quoi? Nous ne comprenons pas."

 

"Wo sind die anderen? Leben sie noch?"

 

"Nous ne savons pas." Julien wirkt gleichgültig.

 

Ich schaue meine Hände an.

"Was hast Du vor? Willst Du mich dann wieder fesseln?"

 

Der Marquis reagiert bedrückt. "Oui, c'est vrais."

 

Ich schlage meine Faust auf die Handfläche.

"MEINE GANZEN WAFFEN! Und alles was Hartmut dabei hatte, Waffen, Kleidung, sein Werkzeug! Es war alles auf meinem Zimmer. Wenn es noch da ist, hol es Dir! Das muss nicht in den Hände dieser Verrückten fallen."

Das klingt etwas komisch, wenn ich das sage.

"Ich meine, die sind noch schlimmer als ich..." murmele ich dann.

 

"Trop tard, Mademoiselle Visconti."

 

Mein Blut kocht.

 

"Votre main, s'il vous plait." Der Marquis nimmt Matildes rechte Hand und bindet dann den kleinen Finger an die Handfläche. "Pardon!" Es ist ein dicker Verband.

 

Dann schnappt er sich den Sack und holt das Huhn heraus. Mit dem Messer ritzt er das Huhn an und lässt das Blut auf den Verband tropfen. Genug Blut, um die vermeintliche Verstümmelung echt wirken zu lassen.

 

Dann legt er den Finger auf das mitgebrachte Taschentuch und tropft weiteres Blut darauf, so dass es ebenfalls recht echt wirkt.

 

Schliesslich fesselt er Matilde wieder an Händen und Füssen. "Excusez-moi, Mademoiselle." Allerdings weniger fest. "Nous sommes desole. Tres desole." Die Seile schneiden nicht mehr ein. Viel weniger unangenehm als zuvor.

Er knebelt Matilde erneut. Dann stülpt er ihr den Sack wieder über den Kopf.

"Monsieur Lindstrom est mort. Ce soir, il's abattu avec un pistolet. Tant du sang."

 

"Madame Lindstrom est furieuse. Elle accue vous trois. Elle dit que c'est votre fault. Et elle medite une revanche."

 

"Elle est tres vociferatrice. Et c'est seulement le debut, Mademoiselle Visconti."

 

Dann verabschiedet sich Julien und schliesst die Tür hinter sich ab. "Au revoir, Mademoiselle." Und lässt Matilde allein im Dunkeln zurück.

 

 

Edited by Der Läuterer
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Ich zwinkere, langsam, aber ich zwinkere, hinein in die leere Dunkelheit.

 

Lebendig.

 

Ich versuche mich zu bewegen und merke die Fesseln, Schmerzen durchziehen meinen Körper.

 

Was geht hier vor... Nicht in Panik geraten, bleib ruhig Marc.

 

Ich atme tief durch die Nase ein, da der Knebel meine Mundatmung fast gänzlich zu verhindern weiß.

 

Ruhig. Ganz ruhig. Ignorier die Welt um dich herum. Ignoriere diesen Lärm, deine Schmerzen, alles ist in Ordnung.

 

Ich atme tief ein, und wieder aus.

 

Ich lasse mir wohl besser was einfallen.

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Nur für Marcs Augen... [MARC 1]

 

 

Als Du Dich bewegst, merkst Du, wie die engen Fesseln Dir ins Fleisch schneiden - es schmerzt.

 

Es ist dunkel, kalt und klamm.

 

Du versuchst die Grösse des Raumes abzumessen. So stösst Du mit den Füssen gegen die Wände.

Die Wände sind aus Stein. Bruchstein.

 

Der Raum ist eng.

Vielleicht zwei auf zwei Meter gross.

 

Ein harter Boden.

Vermutlich Stein.

 

Es riecht nach Treibstoff.

 

 

Edited by Der Läuterer
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Nur für Ricks Augen... [RICK 6]

 

 

Du findest, nach längerem Suchen, einen kantigen Bruchstein. Die Fesseln sind hartnäckig und widerstandsfähiger als Du dachtest.

Aber dann brechen die Ketten und das Seil an Deinen Handgelenken ist durchgescheuert.

 

Plötzlich hörst Du das Klappen einer schweren Tür. Etwas schweres, metallisches fällt zu Boden. Dann wird der Schlüssel im Schloss gedreht und die Tür der Zelle geöffnet.

 

"Ich bringe Ihnen Wasser, Herr Fairwell, damit Sie nicht verdursten. Sie sollen sich ja wohl fühlen, auf unserer Juvasshytta."

Der Stimme gehört anscheinend Freya.

Es klappert, als hätte sie soeben einen Metall-Eimer auf dem Boden abgestellt.

 

 

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Nur für Matildes Augen... [MATILDE 13]

 

 

Ich setze mich wieder hin. Es ist wieder völlig dunkel.

Warum hat Julien diese Theater angestellt? Warum hat er mich nicht einfach gehen lassen? Einfach gesagt. Er versucht sich bei Frau Lindstrom einzuschleimen. Dazu gehört eben, daß ich hier immer noch sitzen soll.

Die Frage ist: weshalb? Wer ist diese Elfrun Lindstrom wirklich? Hatte sie etwas mit Witiko und diesen Mord zu tun, von dem mir Hartmut erzählte?

Und Herr Lindstrom hat sich...er hat SICH UMGEBRACHT... Deswegen wird sich seine Frau rächen. NUR deswegen? Sie ist auch wahnsinnig, keine Frage.

 

Mein Magen knurrt und ich habe am ganzen Körper Schmerzen.

Die andere Frage ist: warum hat mir Julien überhaupt geholfen? Weil ich nett bin. Wohl kaum. Ich schüttele den Kopf.

Hartmuts Schwert.

Er wusste nichts davon. Ich bin mir ziemlich sicher, dass er in diesem Punkt gelogen hat.

Wenn er wirklich nichts darüber wissen würde, dann hätte er mir Fragen dazu gestellt.

Immerhin reden wir hier von einem Gegenstand, den ein Toter bei seiner Bestattung bei sich hatte. Der Tote, den SIE gefunden und zurückgebracht haben.

Also, er MUSS etwas darüber wissen.

 

"Warum quälst Du Dich denn so?" Ich erkenne die Stimme sofort. Ich rieche sogar sein Parfüm.

 

"Zeig Dich, Hartmut" denke ich.

 

Er zieht mir den Sack ganz behutsam vom Kopf und nimmt mir den Knebel sanft aus dem Mund.

 

Er schaut überaus ernst. Ich sehe ihn kaum, nur einen Schatten.

 

"Du blutest an den Lippen und an der Stirn, Matilde" sagt er. "Ich ertrage es nicht, Dich so zu sehen, weißt Du?"

 

Ich schaue ihn schweigend an. Er hat dieselbe Hosen an, wie im Zug, als ich ihn anschoß.

 

"Haßt Du mich immer noch?" fragt er sanft.

 

Ich schüttele den Kopf.

 

"Nein. Es ist schön Dich zu sehen. Zumindest so. Und ich weiß, Du bist nicht real." sage ich, als würde ich mich dafür entschuldingen müssen, ihn zu halluzinieren.

"Seitdem Du tot bist, wäre ich beinahe jeden Tag, j-e-d-e-n verdammten Tag getötet worden." Ich lächele.

"Ist das nicht Liebe, Hartmut?" sage ich leicht ironisch.

 

Er ziehe eine Augnebraue hoch.

 

"Ich wollte wie Du sein." hauche ich. "Und hier bin ich"

 

Dann grinse ich.

 

"Zugegeben, das hättest Du sicherlich viel besser hingekriegt!" Er lächelt aber nicht.

 

"Glaubst Du, dass das hier alles nur ein Spiel sei, Matilde?" fragt er fast sauer.

 

Ich werde auch wieder ernst.

 

"Nein, das ist es sicherlich nicht. Aber ich bin müde."

 

Er lacht.

 

"Du wollest so sein wie ich und Du bist jetzt schon müde? Das IST noch ein Kinderspiel, im Vergleich zu dem, was ich erlebt habe. Das ist eine Prüfung, meine Kleine"

 

Ich schliesse meine Augen.

 

"Und hör gut zu, was ich Dir jetzt sage: lass Dich von den Schmerzen nicht unterkriegen!"

 

Ich senke den Kopf.

 

"Tue ich nicht, Hartmut" sage, ohne ihn anzuschauen. dann hebe ich den Kopf.

"Aber wenn es soweit sein wird, wirst Du mich holen? Ich war da, als du starbst. Lass mich bitte nicht alleine. Nicht."

 

Doch er bleibt einfach ungerührt dort stehen, im halbdunkel. Und er sagt nichts.

 

Steck mir wieder den Knebel in den Mund und zieh mir den Sack über den Kopf.

 

"Lass Dich nicht unterkriegen. Schmerzen sind wie ein kaputtes Klavier, das nicht gestimmt ist und dessen Musik in den Ohren weh tut. Konzentrier Dich und sie werden langsam verschwinden. Die Schmerzen musst Du kontrollieren. Sonst bist Du veloren."

 

Ich spüre noch, wie er mich sanft auf die Stirn küsst. Dann ist wieder der Generator zu hören.

Ich gleite langsam auf den Boden und rolle mich zusammen, um nicht so stark zu frieren.

 

 

Edited by Der Läuterer
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Nur für Ricks Augen... [RICK 7]

 

 

Ich halte meine Hände noch immer in der Position meiner Fesseln und versuche mit dem Knebel in meinem Mund zu artikulieren: "Freya? Sind Sie das? Gott, mein ganzer Körper brennt. Alles schmerzt. Wären Sie so freundlich mir kurz den Sack vom Kopf zu nehmen, der riecht so streng." Halb erwartet er, dass Freya ihm den Eimer einfach über den Kopf giessen und dann die Tür wieder zuschlagen wird.

 

"Mmmhhh, mmmhhh, mmmhhh! Hm?" Freya ahmt Rick nach. "Hören Sie doch auf, Rick... ähm, Herr Fairwell. Ich verstehe doch kein Wort von dem, was Sie da sagen.

 

Ich achte genau auf die Geräusche ihrer Schritte, die ich aus dem Motorenlärm herauszufiltern versuche.

 

Rick ist zu allem entschlossen. Lüsterne, brutale, gewaltverherrlichende, primitivste Mordgedanken spuken durch sein Hirn. Er ist hin und her gerissen. Hin und her gerissen zwischen Handeln und Abwarten. Zwischen leben und sterben lassen.

 

Die Anspannung ist fast unerträglich für Rick. Er ist zu ALLEM bereit. Man hat ihn ZU WEIT getrieben und er hat nichts mehr zu verlieren.

Ausser... seinem LEBEN. Seiner MORAL. Und seinem VERSTAND.

 

Rick will Freya nicht töten, aber er wird sie töten, wenn er sich dazu gezwungen fühlt.

Wenn Freya dies wüsste, wenn sie wüsste, dass ihr Leben von ihren eigenen Entscheidungen abhängt und sie nur Sekunden von ihrem eigenen Tod entfernt ist, dann würde sie den Schlüssel, im Schloss zu Ricks Gefängnis, nicht drehen.

 

Rick hört das Klicken des Riegels und das Quietschen der Klinke. Ihm ist ALLES Recht, damit er sich an Dwight rächen kann. Dieser Gedanke bestimmt sein Handeln. "Ich werde Dwight sein Bügeleisen dort hinschieben, wo die Sonne niemals scheint." Aber man hört nur ein. "Mmmhhh, mmmhhh, mmmhhh!"

 

"Bleiben Sie doch ruhig, Herr Fairwell, ich will Ihnen doch nur helfen." Freyas Stimme ist ruhig, freundlich und Besorgnis schwingt darin mit. "Ich bringe Ihnen Wasser, Herr Fairwell."

 

Freya öffnet die Tür, doch entgegen seines ersten Impulse, Freya anzugreifen und zu überwältigen, bleibt er ruhig im Eck hocken.

 

Sie nähert sich ihm und nimmt Rick den Sack vom Kopf. Dann entfernt sie seinen Knebel. "Hallloooh, Herr Fairwell! Möchten Sie vielleicht etwas Wasser?" Rick zwinkert kurz und stöhnt ein trockenes "Jaaa, bidde." heraus. Dann hält Freya ihm die Schöpfkelle mit Wasser an den Mund und achtet darauf, ihm beim Trinken zu helfen.

 

Ihre andere Hand hält sie unter sein Kinn und wischt ihm das herabtropfende Wasser über seine Stirn und seine Wangen. "Sie sehen ja furchtbar aus." Sie ist offensichtlich betroffen.

 

Rick spricht, während er trinkt und verschluckt sich dabei. "Herr Fairwell, nicht doch so gierig." Dann klopft sie ihm auf den Rücken.

"Ich habe mir Sorgen gemacht, deshalb bin ich hier. Wenn die Herrin das erfährt, dann peitscht sie mich mit Sicherheit aus. Das wäre mein Tod.

 

Sie senkt den Kopf, als käme ihr erst jetzt zu Bewusstsein, in welche Gefahr sie sich gerade gebracht hat.

. . .

 

 

Edited by Der Läuterer
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Nur für Marcs Augen... [MARC 2]

 

 

Treibstoff.. Feuerzeug und Streichhölzer sind eine schlechte Idee.

 

Ich versuche mich umzuhören ob ich andere Leute in meiner Nähe höre, während ich meinen Atem ruhig halte.

 

 

Edited by Der Läuterer
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Nur für Marcs Augen... [MARC 3]

 

 

Ausser dem ohrenbetäubenden Geräusch des Motors ist nichts zu hören. Der Lärm ist ebenso penetrant, wie der Geruch des Treibstoffs.

 

Du versuchst Dich zu bewegen und merkst, wie die engen Fesseln Dir ins Fleisch schneiden. Deine Hand- und Fussgelenke schmerzen. Die Stricke sind eindeutig zu fest.

Du fühlst Dich, als seist Du lebendig begraben. Mit Mühe kannst Du die aufkommende Panik gerade noch im Zaum halten.

 

Du versuchst Dich zu erinnern, aber Dein Verstand verweigert seinen Dienst.

Die Zeit vergeht, doch Du weisst nicht, wie lange Du schon gegrübelt hast.

Mit sehr grosser Wahrscheinlichkeit bist Du sogar eingeschlafen.

Doch dann schaffst Du es, den Motor, der Dein Gedächtnis steuert, wieder anzuwerfen.

Die Erinnerung kommt zurück und sie ist unangenehm und zutiefst beunruhigend.

 

Rick hatte auf die Kreatur geschossen und sie offensichtlich verletzt. Der Rückstoss der Waffe hatte ihn zu Boden geschickt. Dann hattest Du fast gleichzeitig die Magnesiumfackel nach der Kreatur geschleudert.

Das gleissende Licht blendete Deine Augen und eine Woge glutheisser Luft brandete Dir ins Gesicht. Es qualmte und die Kreatur fing augenblicklich Feuer.

Das Publikum, das eben noch applaudiert hatte, hatte nun angefangen zu schreien.

Ein Mann, Dwight Warner, stand plötzlich über Rick, wünschte ihm 'Frohe Weihnacht' und trat ihm dann unvermittelt hart gegen den Kopf.

Dann drehte er sich zu Dir um und lächelte Dich an. Unwillkürlich lächeltest Du zurück, als Du von hinten gepackt und festgehalten wurdest.

"Na, schau mal einer an. Da hat sich wohl das alte Arschloch einen neuen Kumpel zugelegt. Wie schnell man doch ersetzt wird, ist ja kaum zu fassen." Dwight lächelte auch noch, als er Dir hart in die Region unterhalb des Brustbein schlug. Als Du dann zusammengesackt bist, erfolgte ein Schlag gegen Deinen Kopf und das Licht ging sofort bei Dir aus.

 

Und Deine linke Schläfe schmerzt noch immer...

 

 

Edited by Der Läuterer
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UNDER C O N S T R U C T I O N

 

Nur für Matildes Augen... [MATILDE 15]

 

 

Ich schaue ihn sehr überrascht an.

"Ja, eine Zigarette... das wäre gut, Dwight." murmele ich, völlig verwirrt.

 

Dann kommt mir die Szene wieder vor Augen, als er Rick geschlagen hat.

Aber, nicht zu vergessen, immerhin hatte Rick, oder besser gesagt hatten wir, zu dem Zeitpunkt gerade einen MANN erschossen.

 

"Was machst Du denn hier?" murmele ich weiter leise.

 

Er steckt mir die Zigarette in den Mund und nehme einen tiefen Zug.

"Wenn Du mir auch noch die Hände frei machen könntest, dann wäre das natürlich noch besser. So kann ich nur schwerlich rauchen".

 

Ich lächele ihn an. "Bitte. Komm schon. Lass mich doch frei. Bitte. Ich muss doch hier raus! Frau Lindstrom ist verrückt. Sie will mich und vermutlich die anderen töten!"

 

Diesmal versagen Matildes Verführungskünste.

Dwight lächelt Dich an.

"Das ist nicht ganz so einfach. Contessa."

 

 

Edited by Der Läuterer
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Nur für Matildes Augen... [MATILDE 15]

 

 

Ich schaue ihn sehr überrascht an.

"Ja, eine Zigarette... das wäre gut, Dwight." murmele ich, völlig verwirrt.

 

Dann kommt mir die Szene wieder vor Augen, als er Rick geschlagen hat.

Aber, nicht zu vergessen, immerhin hatte Rick, oder besser gesagt hatten wir, zu dem Zeitpunkt gerade einen MANN erschossen.

 

"Was machst Du denn hier?" murmele ich weiter leise.

 

Er steckt mir seine Zigarette in den Mund und ich nehme einen tiefen Zug.

"Wenn Du mir auch noch die Hände frei machen könntest, dann wäre das natürlich noch besser. So kann ich nur schwerlich rauchen".

 

Ich lächele ihn an. "Bitte. Komm schon. Lass mich doch frei. Bitte. Ich muss doch hier raus! Frau Lindstrom ist verrückt. Sie will mich und vermutlich die anderen töten!"

 

Bei Dwight versagt Deine Verführungskunst. Er lächelt Dich an. "Das ist nicht ganz so einfach. liebste Contessa."

 

 

Edited by Der Läuterer
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Nur für Matildes Augen... [MATILDE 16]

 

 

"Nicht einfach?" wiederhole ich, während mein Lächeln langsam erstirbt. Ich nehme noch einen Zug und atme den Rauch zur Seite aus.

Er lächelt mich noch immer an und das beunruhigt mich irgendwie.

"Was ist mit Rick? Geht es ihm gut? Weisst Du, was mit den anderen geschehen ist?"

 

Er nimmt auch einen Zug. Die Zigarette glüht. Aber er antworte nicht. Er sieht so groß aus. Größer als ich es in Erinnerung hatte.

Wieso antworte er nicht? Ich werde nervös. Ausserdem ist mir schwindelig, ich fühle mich schwach und ich friere. Wer weiss, wie lange ich so hier sitze. Ich zittere.

 

"Rede doch bitte Klartext mit mir, Dwight. Du willst mich also nicht befreien? Willst Du mir etwa auch einen Finger abschneiden, wie dieser andere Verrückte? Also... wieso bist Du hier? Um mich zu trösten?" Die letze Frage kommt heraus als wäre ich verzweifelt. Die Zigarette fällt aus meinem Mund.

 

Ich warte gespannt auf alle diese Antworten. Ich verstehe immer weniger.

 

Dwights Augen leuchten. "Ich bewege mich schon länger auf unterschiedlichen Ebenen der Existenz. Dazu ist das Morphium mein Weg. Es bietet mir einre ungeahnte, bedeutende Veränderung in meinem Fühlen und Denken und ausserdem noch eine veränderte Wahrnehmung der Realität. Ich kann Dinge sehen, die normale Menschen nicht wahrnehmen können. Das sind keine Halluzinationen. Es ist ein erweiterter Bewusstseinszustand." Dwight ist begeistert und steigert sich in seine Philosophie hinein. "Wir haben im Zug unglaubliche Dinge gesehen, Contessa. Und ich spüre, dass es hier noch andere Dinge gibt, die ich ergründen möchte.

Wenn ich Dich jetzt frei lassen würde, dann hätte ich keine Chance mehr dazu, verstehst Du?"

 

"Die alte Lindstrom spielt gerade völlig verrückt. Sie regt sich über fast alles auf. Besonders über Dinge, die Dich betreffen." Dwight wird sehr nachdenklich. "Wissen Sie etwas über dieses seltsame Schwert in der Tür, Contessa? Oder über den kapitalen Hirsch, der heute morgen vor der Lodge lag? Ohne Herz."

 

 

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