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[Elegie eines Träumers] Prolog: Der freien Fraus Lied


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Traum hin oder her denke ich aber langsam wird es skuril! Ich umrunde die Person einmal bis ich vor ihr stehe, halte dabei aber einen gebührenden Abstand um ihr nicht zu nahe zu kommen, oder den Tieren. "Hi..." unbeholfen Grüße ich die Person mit einer Hand. "...wo bin ich hier und wer bist du?"

 

Total dämliche Frage für einen Träumer, aber hey immerhin ein Anfang und die Lacher sind bestimmt auf meiner Seite. Ob ich wohl im Schlaf rede?

Edited by -TIE-
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Du erkennst es ist ein Mädchen, höchstens 17, freundlich dreinblickend, ihre blauen Augen blicken direkt in deine Seele wie du findest. Sie hat dunkel getöntes Haar, und ein blasses Gesicht, zierliche Hände.

 

Sie antwortet nicht, nickt dir jedoch wohlwollend zu. Sie trägt ein weißes, sommerlich wirkendes Kleid und trägt in ihrer Hand eine Gitarre, auf der sie unaufhörlich die Melodie spielt.

 

Wir sind in einem Garten.

Und ich bin das was du wünschst, dass ich bin.

Es ist dein Traum, oder?

 

Ein belustigtes Kichern ertönt.

 

Das Mädchen wirkt auch so als würde es Kichern, jedoch kommt kein Ton über ihre Lippen, die Tiere wirken ebenfalls amüsiert schlagen haken und beobachten dich.

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Böse. Mein erster Gedanke ist, das kann nicht gut gehen. "Du bist das was ich mir wünsche und das hier ist mein Traum? Kleines dann wärst du nicht hier!"

 

Ich schau mich einmal in dem Garten um bevor ich fortfahre. Was mache ich hier eigentlich? Waren die Tortillas doch schon abgelaufen?

 

"Wenn du das bist was ich mir wünsche, dann erklär mir warum ich mir ein gitarrenspielendes Teen mit einem Haufen Tiere wünschen sollte?"

 

Wünscht sich irgendwas in meinem Unterbewustsein das? überlege ich mir. Aber was? Ich kenne die Kleine nicht, hab´ sie nie gesehen, den Garten kann ich verstehen, es sieht ein wenig aus wie hinter dem Haus meiner Eltern, Heimat?

Edited by -TIE-
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Sie zuckt mit den Schultern.

 

Wer weiß das schon.

Ich weiß lediglich das was du weißt.

Die Frage ist,

was weißt du überhaupt?

 

Sie hört auf zu spielen, die Melodie klingt weiter, sie kommt auf dich zu, nimmt dich an die Hand, als sie dir eine Rose in die Haare steckt.

 

Komm mit, ich zeige dir was.

 

Dann zieht das Mädchen dich fröhlich grinsend mit einen Weg aus Erde entlang.

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Erst will ich zurückweichen und mich dagegen wehren das die kleine mir zu nahe kommt oder mich auch nur berührt, aber mein Rücken stößt gegen den Pavillon.

 

was weißt du überhaupt?

 

Gute Frage, anscheinend gar nichts weiß ich. Ich lächel gequält als sie mir die Rose in´s Haar steckt und der letzte Widerstand bricht als sie mich an die Hand nimmt und den Weg entlangführt.

 

Ihre Hand fühlt sich weich an, klein, jung wie das Mädchen selbst. Noch im Traum perfekt. Du bist das schönste Kind von allen, in dir ist selbst das böse gut. Das passt, die Lyrik der Krauts hat es schon immer gut getroffen.

 

Ich folge ihr wie der Schlafwandler dem Mond.

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Ihr lauft zusammen an einigen Bäumen vorbei, einige Minuten an Hortensien entlang, bis hin zu einem Apfelbaum, alleine auf einem Hügel, das Mädchen hält die Hände auf, ein Apfel fällt hinein, sie hält ihn dir hin, lächelt weiterhin, aufrichtig, engelsgleich.

 

Die Tiere sind verschwunden oder verstummt, du kannst zumindest keine mehr ausmachen, jedoch ist der Himmel weiterhin blau, wolkenlos, es ist das Paradies, oder etwa doch nicht?

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Eva´s Sündenfall? Die kleine ist eine Schlange, die Entscheidung endgültig. Ich muss lächeln, irrational, vielleicht, aber das ist ein Traum, mein Traum und Menschen lächeln immer wenn ihnen etwas wirklich unangenehm ist. Beobachtet mal Missbrauchsopfer oder Kriegsweisen, wenn sie die wirklich schlimmen Dinge erzählen lächeln sie, auch auf den Fotos. Ein gezwungenes Lächeln, beoachtet mal euch selbst, schockierend, oder?

 

Ich habe ein Deja Vu. Der Rausschmiss aus dem Paradies ist 10 Jahre nach dem ich verhungert bin. Das Ende der Spaßgesellschaft.

 

Ich lächel immer noch als ich nach dem Apfel greife und herzahft hineinbeiße. Die Kleine lasse ich dabei nicht aus den Augen. Snowwhite and her coffin made from glass... Äpfel waren schon immer unser Untergang überleg ich während ich kaue und mir der Saft in den Mund spritzt, warum hat die eigentlich nie jemand verboten!

Edited by -TIE-
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Der Apfel schmeckt wundervoll, zuckersüß, sättigt dich, leicht säuerlich, doch so sind dir Äpfel am liebsten.

 

Es ist das,

was du wünschst.

 

Wieder ein bezauberndes Kichern.

 

Die Äpfel fallen, sanft auf den Boden, bieten sich dir zur Nahrung an, das Mädchen sitzt inmitten, legt ihren Kopf schief, deutet ein Lachen an.

 

Es ist stumm.

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Verblüfft schaue ich mir den Apfel an von dem ich gerade abgebissen habe. Irgendwie hatte ich erwartet gehofft aufzuwachen, aber es passiert nichts dergleichen.

 

Ich hocke mich hin und esse weiter den Apfel, dann greif ich mir einen und halt ihm dem Mädchen hin.

 

"Hier für dich, dann kannst du auch was essen!" Fragend blicke ich sie über den Apfel hinweg an. "Ich wünsche mir nicht mehr alleine essen zu müssen." Und Jackson zählt nicht.

Edited by -TIE-
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Sie greift den Apfel mit beiden Händen.

 

Ist der Apfel groß oder ihre Hände so klein? Ein Lächeln huscht über deine Lippen als sie herzhaft in den Apfel beißt.

 

Du blickst in die Ferne, lange genug um dich daheim zu fühlen, du saßst schon öfter mit deiner kleinen Schwester einfach da, doch wer ist dieses Mädchen? Und warum fühlst du dich in ihrer Nähe so wohl? Fragen über Fragen schießen dir durch den Kopf.

 

Ihr esst weiter.

 

Es ist ein Traum, nur ein Traum., denkst du immer wieder.

 

Doch warum scheint alles so real? Warum sättigt er mich?

 

Das Mädchen steht auf, hält dir wieder ihre Hand hin, hofft auf deine Hand.

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Ich fange an mich zu entspannen, das Misstrauen fällt von mir ab. Gefährlich, ich fange sogar an es zu genießen. Diesmal ist das Lächeln echt, nicht gezwungen und ich greife nach ihrer Hand und stehe auf, bereit ihr zu folgen wo immer sie mich auch hinführt.

 

"Sag mir bitte wer du bist und warum ich hier bin!" Ich wünsche es mir füge ich in Gedanken hinzu, auch wenn ich weiß, dass das Spiel so nicht läuft.

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Sie sieht dich weiterhin zuckersüß an.

 

Mein Name ist Cheryl.

Und du bist hier, weil ich es so will.

 

Danach wird ihr Gesichtsausdruck trauriger.

 

Ich möchte nicht, dass es so endet.

 

An deiner Hand dreht sie sich um, ihr steigt den Berg hoch, hinter den Baum.

 

Vor dir siehst du New York City in der Ferne.

 

Das ist dein Zuhause nicht wahr?

 

Der Ton in deinem Kopf wird kleinlaut, traurig.

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Oh bitte nicht, scheiße ich werde sentimental wenn ich traurige Kinder sehe, oder höre oder oder, oder. Ich kann das einfach nicht sehr gut, Kindergärtnerin wäre ein Job eine Stufe von der Vorhölle entfernt.

 

"Cheryl, es muss so nicht enden, ganz sicher nicht!"

 

Fuck was tue ich hier, ich versuch mir selbst im Traum klar zu machen, dass es so nicht enden muss. Aber alle Dinge enden, ich werde (werde ich?) irgendwann aufwachen und dann sehe ich Cheryl nie wieder. Der Gedanke sticht mir im Herzen, jetzt schon, ich trauere einem, meinem Traum hinterher. Das ist…ich lasse es unausgesprochen.

 

"Das ist nicht mein Zuhause." sage ich mit belegter Stimme "das ist ein Zuhause, ja, aber mein Herz hängt am Süden!"

 

Ich traue mich nicht zu fragen, frage ich doch eigentlich mich selbst, im Traum.

 

"Wie kann ich dich wiedersehen?"

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Sie sagt nichts, als du sie ansiehst zeigt sie nur noch einmal auf die Stadt.

 

Als du hinsiehst, siehst du New York City brennen, Menschenmassen durch die Stadt rennen, Schreie des Leids.

 

Sei du der Anker der meine Füßen am Boden hält,

Dann bin ich die Flügel, die dein Herz in den Wolken halten.

 

Ertönt, ein Lächeln formt sich auf ihrem Gesicht, als sie deine Wange streicht, dir in die Arme fällt und dir plötzlich schwarz vor Augen wird.

 

I gave everything I had,

To build this promised land.

A place where proudly I could stand.

This castle made of sand,

Is now slipping through my hands.

 

Du sinkst zu Boden, Wärme umkommt dich, um dich herum wird alles schwarz, schon wieder.

 

The dream is over now,

Hearts have been misguided,

Lost somehow.

The dream is over now,

Our fate has been decided.

 

Du spürst einen Druck auf der Brust, etwas Nasses im Gesicht, du schlägst die Augen auf, Jackson schleckt dich ab, hat die Pfoten auf deine Brust gelegt, er freut sich als du ihm sanft über den Kopf streichelst. Es ist Morgen geworden.

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"Jackson du stinkst" murmel ich gutmütig dann muss ich anfangen zu weinen, ich weiß nicht recht wieso, vielleicht wegen dem Traum, wegen dem Ende, vielleicht weil es so real war, vielleicht weil der Verlust nicht mehr dahin zurück zu können sich so schrecklich echt anfühlt?

 

Jackson winselt leise, vielleicht spürt er auch meine Trauer, auch wenn er sie noch weniger vesteht als ich, er war nicht da. Träume verblassen schnell und irgendwie will ich diesen hier festhalten und ich fange an das Geträumte in mein Tagebuch zu schreiben. Die Buchstaben verschwimmen vor meinen Augen, meine Nase läuft und ich flenne schon wieder wie ein crybaby.

 

Scheiße man was ist heute los, bekomme ich meine Tage oder warum geht mir das alles so nahe.

 

Es wird Zeit den Kopf frei zu bekommen, das Morgenprogramm für mich und den Hund. Ich schlüpfe in einen verwaschenen mausgrauen Jogginganzug mit Kappuzenpullover und ziehe meine ausgelatschten Laufschuhe an, Jackson bekommt sein Geschirr angelegt und ch lege mir die Leine um die Hüfte, so kann er nicht weg. Er freut sich drauf und ich...ich mache einfach mit. Draußen passt sich das Wetter meiner Kleidung an, es ist noch Grau, morgengrau, nicht mausgrau aber grau. Nicht gerade ein Stimmungsaufheller, aber Sport soll ja bekanntlich Glückshormone ausschütten.

 

Die ersen Schritte fallen schwer, wie immer. Das Bett ruft aber mit der Zeit geht es leichter. Sechs Meilen, zweimal um die Raffinerie herum und der Hund immer an meiner Seite, mal ziehe ich aber die meiste Zeit zieht er. Zweimal grüße ich Pete den Wachmann, er geht mit seinem Hund auf der anderen Seite des Zauns seine Runden. Pete ist ein endfünfziger, schwarz und einer der Wachmänner der Raffinerie. Ich glaube Jackson denkt der Hund des Wachmanns ist im Knast, jedenfalls haben wir die zwei noch nie Außerhalb gesehen, aber sie grüßen und das reicht.

 

Völlig ausgepumpt erreiche ich das Haus, Jackson sieht so aus als wenn er noch könnte aber Frauchen ist am Ende. Er geht in den Garten und ich unter die Dusche dann verabschieden wir uns für den Tag ich muss noch ein paar Bilder abgeben und vielleicht in die Uni, aber das muss sich ergeben. Die Hintertür für die Wohnung bleibt auf, so dass Jackson rein oder raus kann, ein Schild am Zaun mit bösen Hund drauf macht deutlich das hier nichts zu holen ist.

 

Suicide is not the Answer.

 

Mein Motorrad heult auf und ich mache mich auf den Weg in die Stadt. Beim Imbiss meines Vertrauens tausche ich ein paar wenige Dollar gegen ein Monsteromlett mit allem, Bratkartoffeln, Fleisch, Jalapenos, Zwiebeln, mehr Fleisch, Bacon. Keine Ahnung wie viel Eier das sind aber für einen Herzinfakt reicht das locker. Für mich die beste Mahlzeit am Tag und die muss bis heute Abend reichen.

 

Gestärkt setze ich meinen Weg in die Stadt fort.

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