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[Nightmare Files] Kapitel 7 - Immer a l ein


Der Läuterer
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Aus der Finsternis heraus...

... bewegst Du Dich erneut schnell und immer schneller auf einen hellen Punkt zu.

Mittlerweile bist Du Dir sicher, dass es ein Planet sein muss, denn er besitzt ein auffälliges Ringsystem, das ihn umgibt.

Die Ringe werfen einen sichtbaren Schatten auf den Planeten; wie auch umgekehrt der Planet auf seine Ringe.

 

Die Wolkendecke wird von stürmischen Winden hin und her geworfen. Und Blitze zucken zwischen den Wolken.

Du nimmst den stechenden Gestank von Ammoniak war

Du tauchst durch die Wolken hindurch und siehst endlos scheinende Reihen von menschenähnlichen Wesen, die zu einem Punkt hin streben... dem Südpol des Planeten.

 

Die Strassen und Pfade sind angefüllt mit diesen Wesen, die dicht gedrängt, nebeneinander und hintereinander her gehen. Zu einem Berg, der gleichzeitig auch ein Gebäude zu sein scheint. Ameisen, die ihrem Bau entgegen streben, der aus schwarzem, glänzenden Gestein zu sein scheint, dessen Oberfläche gleichzeitig auch zu fliessen scheint, wie flüssiger Teer.

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ich versuche mich zusammenzurollen, um gegen dieser Stroemung zu kaempfen.

Aber das geht nicht.

Das ist..das musst eine Halluzination sein..

 

"Hans, was geschieht mit mir?" denke ich verzweifelt.

 

Ich versuche zu verstehen, wohin ich getrieben werde.

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Dieser Berg, dieses Gebäude... der schwarze, fliessende Stein des Tempels strahlt eine Art von Licht aus.

Und dieses Licht zieht die Wesen an.

Vereinnahmt diese Geschöpfe.

Saugt sie in sich auf.

Macht sie zu Slaven.

Nährt sich von ihnen.

 

Im inneren des Berges, wie in einem Kokon, hockt ein gigantisches, schleimiges Krötenwesen, dessen Haut von abgrundtiefer Schwärze ist, die jedes Licht zu verschlucken scheint.

 

Die Augen dieser Kreatur scheinen geschlossen, dennoch wird Dir sofort gewahr, dass dieses Wesen Deiner Präsenz mit allen seinen Sinnen wahr nimmt und Dich verfolgt.

 

In kreisenden Bahnen umfliegst Du dieses Ding, während es sich schnell um Dich zu drehen scheint. Wie zwei Himmelskörper. Wie zwei kosmische Zwillinge. Doch überall ist nur das Gesicht dieser enormen, schwarzen Kröte, das Dich zu verfolgen scheint.

 

Gerade als sich Dein Körper von dem massigen Wesen zu trennen scheint, damit Du Deinen Weg fortsetzen kannst...

... hörst Du seine Worte. Zuerst unverständlich... doch dann immer klarer...

 

"Kooooommm zuuu mmmiiiiir, Cooooonnnteeeeesssaaaaa!"

...

"Kooooommm ...!"

...

"Kooooommm zuuu mmmiiiiir zuuuuurrrüüüüückkk!"

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"Verdammt, NEIN!" Schreie ich mit volle Kraft.

 

Erst Witiko, jetzt das.

 

"Ihr kriegt mich nicht!"

 

Wenn ich nur das Symbol zeichnen koennte...Aber probieren kann ich es ja.

 

Ich beisse mir in den Lippen, bis ich mein Blut schmecke.

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"Kooooommm zuuu mmmiiiiir!"

...

"Deeeeerrr Sccccchläääfeeeeerrr von N'kai, errrrrwaaarrrrrteeeeet Diiiiiccch."

...

"Gooooottt Zhothaqquah!"

...

"Kooooommm zuuu mmmiiiiir! Kooooommm zuuu mmmiiiiir!"

...

"Cykranosh isssssttt Deeeeeiiin."

...

"Kooooommm zuuu Hziulquoigmnzhah!"

 

 

Hziulquoigmnzhah ist der Sohn von Cxaxukluth, der Bruder von Ghisguth und der Onkel von Tsathoggua, aka der Schläfer von N'kai, aka Zhothaqquah, dem er in seiner Kröten-artigen Gestalt recht ähnlich sieht. Mit überlangen, dürren Armen und zahllosen, kurzen Beinen. Er soll auf verschiedenen Welten leben; auf Xoth aka Sirius B, Yaksh aka Neptun und Cykranosh aka Saturn.

N'kai ist ein Höhlensystem unter dem höchsten Berg Voormithadreth, der zyklopischen Eiglophian Bergkette, im Zentrum von Hyperborea.

 

Edited by Der Läuterer
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Ich schmiere Blut auf dem Finger, und zeichne mir das Symbol auf die Brust.

Dabei singe ich die Formel, die Hartmut mir beigebracht hat...

 

" 'b merkAs sche nidU 'igUl legonEm we'lachtOm sche schEmen 'anAff sche 'olAm"

 

Verdammter Mistkerl, oder was auch immer du bist, du kriegst mich nicht.

Edited by Nyre
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Du hörst verschiedene Männerstimmen.

Aber Du weisst nicht, wer dort überhaupt spricht.

 

"Bleiben Sie bei uns, Contessa!"

 

Du glaubst, dass die Stimmen zu drei Männern gehören.

Und diese drei Männer reden wild durcheinander, entfernen sich immer mehr.

Sprechen so, als wären sie in einem anderen Raum.

 

Du kannst kaum etwas sehen und das wenige, dass Du sehen kannst, siehst Du wie durch einen trüben, milchigen Schleier.

 

"Bleiben Sie bei uns, Frau Stürmer!" hörst Du eine Stimme erneut rufen. Die Stimme ist dicht neben Deinem Ohr.

 

Du versuchst zu antworten...

Du versuchst zu sprechen...

... aber Deine Zunge ist wie gelähmt, Deine Lippen sind wie zugenäht und Deine Mundhöhle ist staubtrocken. Deine Kehle ist wie zugeschnürt.

 

Du versuchst Dich zu bewegen, auf Dich aufmerksam zu machen...

... aber Deine Muskeln reagieren nicht auf Deine Befehle. Du bist wie erstarrt. Völlig verkrampft.

 

Du gleitest in einen Dämmerzustand hinüber. In eine Art Schlaf.

 

"CONTESSA?!"

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Laut und hektisch klingt alles um Dich herum.

Aber Du verstehst nicht die Zusammenhänge.

Dein Bett landet krachend an einer Wand.

Die Rollen Deines Bettes holpern über einen langen Gang.

Der Korridor endet in einen hell erleuchteten Raum.

 

Drei Männer beugen sich über Dich.

Sie tragen weisse Kittel und einen weissen Mundschutz.

 

"Frau Stürmer! Frau Stürmer, sprechen Sie mit mir. Versuchen Sie zu sprechen!"

 

Die Männer in den weissen Kitteln schauen Dich sehr besorgt an.

 

Lichtpunkte flimmern vor Deinen Augen und fliegen an Dir vorbei.

 

Bilder tauchen vor Dir auf. Nur kurz.

 

Bilder Deiner Kindheit in endloser Folge. Bilder aus einer glücklichen, unschuldigen Zeit in Italien.

Bilder, Eindrücke, Wahrnehmungen und Gefühle Deines ganzen Lebens ziehen an Dir vorbei.

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Neben Deinem Bett steht ein hübsches, blondes, etwa sechs Jahre altes Mädchen, dass einen Blumenstrauss in den Händen hält. Du hörst ihr Schluchzen und wie sie nach ihrem Bruder "Alexander?!" ruft.

 

Der Bruder ist etwa acht Jahre alt, grösser als seine Schwester und dunkelhaarig. "Ich habe Mami bereits 'Lebewohl' gesagt, Anna."

 

Die kleine Anna legt Dir die Blumen unter Deine Hände auf die Brust. "Wie wird es jetzt weiter gehen?" Sie schluchzt und reibt sich ihre verweinten Augen mit ihrem Ärmel.

 

Der Junge nimmt seine Schwester in den Arm und beide verblassen vor Deinen Augen, während Du über der Szenerie schwebst und alles beobachten kannst. Die Stimmes des Jungen ist fest und bestimmt. "Mach Dir keine Sorgen, Anna. Ich werde für uns sorgen. Man wird uns nicht ins Waisenhaus stecken. Das schwöre ich Dir."

Edited by Der Läuterer
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Du schwebst unter der Decke und blickst auf Dich herab.

 

Eine leere Hülle. Dein regloser Körper.

 

Die drei weiss-gekleideten Ärzte unterhalten sich. Zuerst verstehst Du nicht wer sie sind und was sie sagen. Nacheinander nehmen sie Ihren Mundschutz ab. "Wir haben sie verloren..." Und dann erkennst Du sie.

 

Der erste Mann ist Gunnar Nordgren "Blasphemare..."

Der zweite Mann ist Asgeir Sigurvinsson "... absens..."

Der dritte Mann ist Are Knutsen "... fides."

 

Du siehst den jungen Arzt, Dr. Morrow, in den Raum treten. Er schaltet das Licht aus und taucht den Raum in absolute Dunkelheit.

Dann hörst Du ihn die Worte sprechen "Diiiiieee Geeeeefffaaaaahhhr deeeeerr Unnnnngggläääääuuubiiiiigggennn."

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Ich will schreien, doch wer wuerde mich hoeren?

Alles ist so sinnlos.

Nordgren, die Kinder, mein Tod.

Diese Worte.

Die Gefahr der Ungläubigen

 

Ja, aber welche Glauben?

 

Ich muss an Alexander denken. Er sieht aus, wie sein Vater. Und so wird er auch leben. Senza paura. Fuerchtlos.

Aber was sage ich bloss da?

 

Mein einziges Kind habe ich verloren. Hartmut ist weg. Ich werde ihn vermutlich nie wieder sehen.

 

Sie existieren also nicht. Oder nicht in dieser Dimension.

 

Dimension.

 

Sowas wie diese Planeten? War ich wirklich da?

 

Ich muss sogar schmunzeln, als ich wieder an den Frosch denke. Wieso stehen die Goetter immer allein auf einem Thron? Ist das die Macht?

Die Einsamkeit? Bin ich hier, um einsame Goetter Trost zu spenden?

 

Die Namen wiederhole ich in meinem Kopf

 

Cykranosh ist dein.

Komm zu Hziulquoig... oh verdammt.

Der Schlaefer vom N'Kai.

 

 

"Ich gehoere nicht in dieser Welt, und nicht in dieser Zeit" Hartmuts Worte.

 

"Aber dein Zauber hat mich hier gebunden" Ich denke kurz an Julien. Vielleicht haben diese Worte einen tieferen Sinn, als nur Romantik. Vielleicht jagte er mich, um das zu verstehen.

 

Wieso sterbe ich in dem Sanatorium?

 

"Ich habe dich verflucht"

 

Vielleicht musste ich den Fluch einfach annehmen. Vielleicht waere das die einzige Moeglichkeit, weiter zu leben.

 

Ich schreie.

Edited by Nyre
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...

...

...

... langsam...

...

... ganz langsam...

...

... wirst Du wach...

...

... Dir ist kalt...

...

... eiskalt...

...

... Du liegst auf kaltem Stein...

...

... Du bist unbekleidet...

...

... völlig nackt...

...

... über Dir ein Laken...

...

... von den Zehen bis zum Schopf...

...

... um Dich herum ist alles dunkel...

...

... kein Laut ist zu hören...

...

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Der Schrei wird von dem Laken über Deinem Körper, das bis über Deinem Kopf gezogen liegt, leicht gedämpft, widerhallt aber von Wänden in Deiner Nähe und wird zu Dir zurück geworfen.

 

"AAAAAHHHH!"

...

"AAAAHHH!"

...

...

"Aaahh!"

...

...

...

"Aah!"

...

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