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Wie lässt man Hacker und Nicht-Hacker sinnvoll zusammenspielen?


Muffel
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Moin.

 

Vermutlich gibt oder gab es dazu schon mal einen Thread, aber dann kann ich ihn nicht finden, weder hier noch im Matrix-Subforum. Meine Frage ist: Welche Tipps/Tricks/Strategien habt ihr als SL, um ein interessantes Zusammenspiel zwischen Hackern (= Decker und TM) und Nicht-Hackern zu erzeugen?

 

Meiner Meinung nach ist das Problem, dass Hacker ihr eigenes Süppchen in der Matrix kochen und der Rest derweil nichts zu tun hat, mit der neuen Matrix in SR5 tendenziell geringer geworden. Immerhin muss der Decker nun auch standardmäßig den Hintern vom Sofa kriegen, um sich z.B. physischen Zugriff auf einen Slave zu verschaffen. Außerdem kann er mehr oder weniger sinnvoll im Kampf mithelfen, indem er die Waffen der Gegner zerhackt (laut GRW kann die geschmolzene Platine eines SGS die Mechanik der Waffe blockieren) bzw. sich parallel um feindliche Drohnen kümmert. (Da frage ich mich allerdings trotzdem immer, ob es nicht sinnvoller wäre, auch als Hacker mal zumindest einen gescheiten Feuerwaffen-Skill zu haben und den einfach zu nutzen.)

 

Habt ihr vielleicht abseits dieser recht offensichtlichen Möglichkeiten, das Zusammenspiel von Hackern und Nicht-Hackern dynamisch und möglichst kurzweilig für alle Beteiligten zu machen, noch irgendwelche Ideen? Mich würde auch interessieren, wo das bei euch mal in die Hose gegangen ist und welche Situationen man als SL lieber vermeiden sollte.

 

Was haltet ihr außerdem von der Idee, die Nicht-Hacker mit "billigen" (~50k Nuyen) Cyberdecks und Agents auszustatten. Dann könnten die Spieler ihre Agents steuern (auch wenn die Agents ingame autonom agieren) und Hacker bei längeren Matrix-Aktionen unterstützen ohne einzuschlafen. Gute Idee? Unsinn?

 

Dazu vielleicht noch die Anmerkung: Der Spielstiel ist schon eher action-orientiert, was jetzt aber nicht heißen soll, dass jede Situation mit Gewalt gelöst wird/werden muss. Konflikte innerhalb und außerhalb der Matrix sind allerdings häufig. Dabei sollen möglichst für keinen Spieler Downtimes entstehen, bei denen er nur zuschaut und nichts machen kann.

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Tach,

 

das Problem haben ich als Spielleiter auch hin und wieder. Vorneweg sollte ich aber erklären, dass ich in unserer Runde nur der B-Spielleiter bin und ansonsten den Rigger spiele. Unser A-Spielleiter spielt den Decker, wenn ich leite. (Doofe Kombi - siehe unten.)

 

Folgende Situationen kann ich mir vorstellen, wie die Action sowohl in der Matrix und der physische Welt (Denn darauf zielt deine Frage ab, oder?) gleichzeitig stattfinden kann:

 

Der Decker hat sich mit dem Slave einer Sicherheitseinrichtung verbunden, die seine Kollegen physisch überwinden müssen. Er fälscht Kamerafeeds, öffnet Türen und räumt seinen Leuten so den Weg frei. Gleichzeitig liegt er als lebloser Klumpen in der physischen Welt. Einer aus dem Team sollte also ein Auge auf den physischen Standort des Deckers haben.

 

Der Rigger rast durch den Asphaltdschungel, während der Hacker etwaige Verfolger lahmlegt, bremst und blockiert. Und natürlich wehrt er die gegnerischen Versuche ab, das Gleiche mit dem Rigger des Teams zu tun. (Soviel zur doofen Spielleiterkombi.)

 

Während wichtiger Treffen mit Johnsons oder anderen Connections überwacht der Decker (in der AR?) die Umgebung nach Spionagegeräten und wehrt feindliche Hacker ab, die diese Verteidigung zu überwinden versuchen.

 

Während der Beinarbeit versucht der Decker in der Matrix oder über Matrixkontakte an Informationen zu kommen. Oder er gleicht gegebenenfalls Daten über Zielpersonen, die ihm der Rigger aus seinen Drohnen sendet, mit Einträgen in der Matrix ab. Dazu muss er sich natürlich (illegalen?) Zugang zu Hosts verschaffen, auf denen solche Daten zu finden sind.

 

Bei uns hat sich ein Spielstil etabliert, dass besonders während der Beinarbeit die Gruppe getrennt vorgeht. Hierbei kann der Decker einfach behandelt werden, wie ein Charakter der sich physisch von seinen Chummern trennt. Ich springe als Spielleiter dabei immer von Handlungsort zu Handlungsort - und halte die Szenen der einzelnen Charaktere dabei eher kurz.

 

Was haltet ihr außerdem von der Idee, die Nicht-Hacker mit "billigen" (~50k Nuyen) Cyberdecks und Agents auszustatten. Dann könnten die Spieler ihre Agents steuern (auch wenn die Agents ingame autonom agieren) und Hacker bei längeren Matrix-Aktionen unterstützen ohne einzuschlafen. Gute Idee? Unsinn?

 

Letzteres (Nichts für ungut.) In welchen Situationen sollen die anderen Spieler denn dieses Equipment nutzen? Wenn der Hacker längere Matrixaktionen durchführt, dann wird er dabei vielleicht von GOD aufgespürt. Vielleicht reicht es ja, wenn sie das HTR-Team abwehren, dass den Körper des Hackers in der physischen Welt auflesen will, während der Hacker in der Matrix mit der obligatorischen Linksperre beschäftigt ist? Aber siehe oben - wenn der Hacker längere Matrixaktionen durchführt, dann wechsle ich zwischendurch einfach mal die Szene.

 

Mann kann meinen Ansatz auf die Formel reduzieren: Die Matrix ist auch nur ein weiterer Schauplatz (wenn auch mit etwas anderen Bedingungen), an denen sich einer der Runner gerade aufhalten kann.

 

P.S. Wird das Problem nicht erst richtig lustig, wenn der Magier zusätzlich noch im Astralraum rumturnt? ;)

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Danke für den Input.

 

Beim Thema Beinarbeit muss man als SL vermutlich einfach etwas dynamischer vorgehen, als ich das gewohnt bin. Ich bin als Spieler irgendwie auf die Vorstellung konditioniert worden, dass man Connections mal kurz fragt, ob sie ne Meinung zu dem Run haben und dann der Decker die Beinarbeit übernimmt. Was mit entsprechend ausgedehnten Situationen in der Matrix einhergeht. Diese Zweiteilung aufzubrechen und gleichzeitig zu schauen, dass die Matrix-Recherche spielerisch nicht sehr viel mehr Zeit einnimmt, als alles, was die anderen zur Beinarbeit beitragen können, ist da vermutlich der Schlüssel.

 

Die Sache mit dem Slave hatte ich ja auch schon angesprochen, nur kann es da auch recht statisch werden. Wenn die Runner sich z.B. einen Slave organisiert haben, sich in eine Seitengasse verziehen und den Decker machen lassen. Dann müsste ich mir als SL wieder irgendwas aus den Fingern saugen, was den anderen Runnern währenddessen das Leben schwer macht. Denn sonst stehen die letztlich nur wieder genauso rum. Das kann dann auch recht gezwungen wirken. "Jetzt... ja... ähm... also es kommen 3 Ganger auf euch zu..."

 

 

Letzteres (Nichts für ungut.) In welchen Situationen sollen die anderen Spieler denn dieses Equipment nutzen? [...] Die Matrix ist auch nur ein weiterer Schauplatz (wenn auch mit etwas anderen Bedingungen), an denen sich einer der Runner gerade aufhalten kann.

 

Also die grundlegende Idee hinter den Agents wäre zunächst mal eben genau dein markierter Satz. Die Matrix ist ein Schauplatz - aber eben auch einer, der für Nicht-Hacker zwar aus Fluff-Gründen trotzdem wichtig ist, sie aber idR spielerisch nicht interessiert, weil man dafür den Hacker hat. D.h. in der normalen Welt ist der Decker bei den anderen und kann agieren - auch wenn er kein Spezialist ist. In der Matrix machen die nicht Nicht-Hacker gar nichts. Meine Idee dahinter wäre also, den anderen Spielern (ohne Karma investieren zu müssen) die Möglichkeit zu geben, in Matrixkämpfen usw. mitzumachen. Genau wie der Decker diese Möglichkeit auch in der normalen Welt hat. Das stelle ich mir dann z.B. so vor, dass die Agents im Notfall kurz die Spinne ablenken, während der Hacker die Datei extrahiert. Oder andersherum; der Decker hält Spinne und IC auf Distanz, währenddessen rennen die Agents durch und stürzen sich auf die Zieldatei.

 

Es ist aber okay, wenn das trotzdem ne blöde Idee ist. Ich bin mir ja selbst nicht sicher.

 

 

P.S. Wird das Problem nicht erst richtig lustig, wenn der Magier zusätzlich noch im Astralraum rumturnt? ;)

 

Oh ja... Aber wenn man keinen Magier dabei hat, kann man den Astralraum zumindest weitestgehend ignorieren. Mit der Matrix ist das etwas anders.

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Das Problem mit der Seitengasse, wo die Chummer des Deckers einfach herumstehen tritt ja nur dann auf, wenn der Decker einen Datendiebstahl von irgendeinem Host durchführt. In solchen Fällen würde ich aber das Szenario so gestalten, dass der Decker nicht einfach aus einer Seitengasse heraus an die Daten kommt. Hier würde ich verlangen, dass er sich über ein Terminal in irgendeiner Konzerneinrichtung verdrahtet. Und dafür muss der Decker zuerst von seinen Kollegen in diese Einrichtung hinein und wieder hinaus eskortiert werden. Daten, die man aus einer Seitengasse heraus abgreifen kann, sind es nicht wert, dass dafür Shadowrun er engagiert werden. Klar ist aber in diesem Szenario auch, das zu dem Zeitpunkt, wo der Decker sich mit dem Host der Konzerneinrichtung verbindet und auf die gesuchten Daten zugreift, dass die Bühne dann dem Decker gehört.

 

Nur weil ich mir das in meiner Spielrunde nicht vorstellen kann, heißt das nicht, dass du es in deiner Runde nicht mal ausprobieren kannst. Wenn deine Spieler drauf anspringen ist das okay. Bei uns würde es wahrscheinlich nicht funktionieren. (In sofern habe ich mich also in meinem vorherigen Post etwas unpassend ausgedrückt. Tut mir leid.)

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Ich habe das Problem damals als Spieler elegant gelöst, in dem ich mir einen "Streetkid"-Hacker mit Skateboard und Stufe 1 Deck gebaut habe mit mehr Fokus auf viele Fertigkeiten und Attribute, sowie Vorteile (Overclocker, Quick Config, Data Anomalie, usw.).

 

Das führte zum einen dazu das der Decker in der "Realität" mit Waffe und allgemein bedeutend besser im Team mitarbeiten konnte und auch nicht Angst haben musste sofort bei einem Treffer zu sterben.

 

Das niedrige Deck führte wiederum dazu, dass man zwar was konnte (mit entsprechenden Vorteilen und dem jonglieren mit den Deckattributen), aber nicht alles gleichzeitig.

Mal eben ohne Direktverbindungsmarken ist der nirgendwo in einen Host gegangen, etc. und wenn dann kurz rein, was gucken und schnellstens wieder raus.

 

Lange Solo Matrixphasen gab es da eigentlich nie und ließ sich meist auch schnell abwürfeln.

 

Durch die physische Präsenz in der Gruppe war er dann auch in alles mehr eingebunden und hat dann in Anlagen Hacking on the Fly gemacht.

 

Schritt 1: Direktzugang zu einem geslaveten Gerät verschaffen und 3 Marken platzieren (= 3 Marken auf dem Host), Aussenkamers, zur Not Unsichtbar mit Levitation dorthin gehoben sind dafür Prima geeignet. ^_^

Schritt 2: Mit dem Team die Anlage betreten und die entsprechenden Türen, Kameras, usw. per Sicht und "Befehl vortäuschen" (über die Marken auf dem Host) gezielt ausschalten)

 

 

Andere Lösung, sofern mehrere Spieler (neben dem Hacker und SL) da sind, die sich mit der Matrix auskennen:

Der Spielleiter nennt dem nicht Hacker Spieler in der Gruppe der die Matrix-Regeln kann die entsprechenden Werte des Hosts und lagert dies dann an Ihn aus, damit er das gewürfel dann mit dem Hacker-Spieler durchmachen kann.

Dann wird am Ende nur das Ergebnis dem SL-Mitgeteilt und er muss dann nur darauf eingehen und kann in der Zeit sich mit der Rest der Gruppe beschäftigen.

Edited by S(ka)ven
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Ein Hacker sollte immer auch nen Waffenskill mitbringen.

 

Ich seh das Ganze mit dem Hacken halb so schlimm. Na und? Dann schauen die anderen halt mal ne weile zu! Das ist vollkommen in Ordnung. Wenn das Face verhandelt oder der Rigger riggt oder der Magier einen Geist bindet, dann ist das genauso. Im Gegenteil zu den anderen genannten Dingen ist die Hackingprobe aber wichtig und spannend, denn wenn der Hacker verkackt, dann bluten die Mitspieler!

 

Wichtig ist nur Routine, dass das schnell von der Hand geht und man nicht immer nachschlagen muss.

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Sind schon einige sinnvolle Vorschläge dabei:

 

Bei uns hat sich ein Spielstil etabliert, dass besonders während der Beinarbeit die Gruppe getrennt vorgeht. Hierbei kann der Decker einfach behandelt werden, wie ein Charakter der sich physisch von seinen Chummern trennt. Ich springe als Spielleiter dabei immer von Handlungsort zu Handlungsort - und halte die Szenen der einzelnen Charaktere dabei eher kurz.

 

Während der Beinarbeitsphase mache ich das genauso.

 

 

Während dem Run dauert die Matrixaction in der Regel nicht sehr lange und läuft parallel (KR/Iniphasen) zu den Nicht-Deckern. Dazu empfehle ich gerade für das hacken von Geräten (Türen/Kameras usw.) wenn möglich auf AR zurückzugreifen.

 

 

Längere Matrixszenen gibt es in der Regel nur, wenn der Auftrag des Runs bestimmte Dateien sind. Aber selbst dabei werden die Matrixszenen nicht annähernd so lange wie in alten Editionen. Da müssen die anderen Spieler halt mal durch. Ist nix anderes (und vermutlich interssanter), wie wenn ein Nicht-Decker den Besuch in seiner Lieblings-Kneipe oder das Date mit einem NSC ausspielen will.

 

Und ich habe festgestellt, je besser der Spieler des Hackers und der SL die Regeln können, umso schneller wird die Matrixaction. Ansonsten so wie pedro81 schreibt...

 

Aber siehe oben - wenn der Hacker längere Matrixaktionen durchführt, dann wechsle ich zwischendurch einfach mal die Szene.

 

Mann kann meinen Ansatz auf die Formel reduzieren: Die Matrix ist auch nur ein weiterer Schauplatz (wenn auch mit etwas anderen Bedingungen), an denen sich einer der Runner gerade aufhalten kann.

 

... alles net so wild. Etwas Geduld und Toleranz!

 

 

 

Dann müsste ich mir als SL wieder irgendwas aus den Fingern saugen, was den anderen Runnern währenddessen das Leben schwer macht. Denn sonst stehen die letztlich nur wieder genauso rum. Das kann dann auch recht gezwungen wirken. "Jetzt... ja... ähm... also es kommen 3 Ganger auf euch zu..."

 

Lass das doch. Ist wirklich erzwungen und macht keinen Spaß. In der 5. Edi geht das Matrixzeugs eigentlich relativ schnell... wenn nicht alles nachschlagen muß.

 

 

Meine Idee dahinter wäre also, den anderen Spielern (ohne Karma investieren zu müssen) die Möglichkeit zu geben, in Matrixkämpfen usw. mitzumachen. Genau wie der Decker diese Möglichkeit auch in der normalen Welt hat. Das stelle ich mir dann z.B. so vor, dass die Agents im Notfall kurz die Spinne ablenken, während der Hacker die Datei extrahiert. Oder andersherum; der Decker hält Spinne und IC auf Distanz, währenddessen rennen die Agents durch und stürzen sich auf die Zieldatei.

 

Von sowas halte ich gar nichts. Würdest du das für die Nicht-Magier beim Magier machen? Oder für die Nicht-Faces während das Face in der Kantine der Niederlassung Kontakte knüpft??

 

 

Ansonsten sollte der Decker in action-lastigen Runden immer auch ein wenig ballern können. Oder die Geräte der Umwelt hacken und so indirekt den Kampf beeinflussen. Aber dazu gehört eine gute Portion Kreativität und Regelkenntnis.

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