Jump to content

Kickstarter & Co


Loki
 Share

Recommended Posts

Vielleicht gibt es Interesse an einem allgemeinen Thread über Crowdfunding.

 

Ich komme darauf, weil ich bei FM4 einen Artikel über Kickstarter gelesen habe, wo der heimische Erfolg Shadowrun Online als Aufhänger dient: "Den Schwarm aufschrecken" Eigentlich wollte ich den Link im Shadowrun Online-Thread posten, aber mittlerweile gibt es davon einfach zu viele. Und interessant fand ich weniger den Shadowrun-Aspekt als vorallem den Verweis auf die Kickstarteranalysen von Jeanne Pi. Zwei Artikel aus ihrem Blog:

 

The Untold Story Behind Kickstarter Stats

 

Kickstarter failures revealed! What can you learn from Kickstarter failures?

 

In dem Zusammenhang: Ich habe im SR Nexus mal einige Kickstarter-Projekte zum Rollenspiel im weiteren Sinne gepostet: ab http://www.sr-nexus.de/bb/topic9446.html#p318584 Vergesst nicht Geld für Pegasusprodukte zurückzulegen, aber einen Blick kann man ja mal riskieren. ;) Am interessantesten von meiner Auflistung scheint mit bisher Hillfolk und Nova Praxis.

 

Was mich auch interessieren würde, ob Pegasus für den Shadowrun-Bereich schonmal überlegt hat, auf irgendeine Crowdfunding-Plattform zu gehen. Gibt es zum Beispiel irgendwelche Projekte, die momentan nicht umsetzbar sind, aber mit einer solchen Finanzierung doch möglich wären? Wie wird der Kosten-Nutzen-Aufwand eingeschätzt? Da ja auch die Betreuung einer Kampagne ziemlich aufwendig sein kann.

Link to comment
Share on other sites

Was mich auch interessieren würde, ob Pegasus für den Shadowrun-Bereich schonmal überlegt hat, auf irgendeine Crowdfunding-Plattform zu gehen. Gibt es zum Beispiel irgendwelche Projekte, die momentan nicht umsetzbar sind, aber mit einer solchen Finanzierung doch möglich wären? Wie wird der Kosten-Nutzen-Aufwand eingeschätzt? Da ja auch die Betreuung einer Kampagne ziemlich aufwendig sein kann.

Ja, das Thema wurde schon mal hoch geworfen, aber ohne konkrete Ergebnisse. Da sind halt ein paar Punkte, die dafür und dagegen sprechen. Einer der Punkte ist tatsächlich der Betreuungsaufwand vor und während der Kampagne. Denn diese erweiterten Ziele und Spendenstufen kann man nur schlecht aus der hohlen Hand schätzen (oder sollte es nicht). Das bedeutet, man muss sich vorher Gedanken zu den Goodies machen und wie man die produziert und was die dann noch mal extra kosten und und und.

 

Ein anderer Punkt ist tatsächlich der Gedanke, ob es überhaupt umsetztbar ist. Wir reden dann ja von einem Rollenspiel-Produkt (Zielgruppeneinschränkung) für Shadowrun-Spieler (Zielgruppeneinschränkung) auf dem deutschen Markt (Zielgruppeneinschränkung), das aufgrund einer kleineren Auflage wohl teurer werden würde (Zielgruppeneinschränkung) als ein normales Buch. Und da "offiziell" nur Amerikaner bei Kickstarter Projekte starten dürfen (Steuerrecht und so), müsste so ein Projekt dann auf einer deutschen Plattform eingestellt werden. Und das wäre nochmal eine Zielgruppeneinschränkung.

Link to comment
Share on other sites

Aber gerade das Thema Print-on-Demand wäre doch vielleicht ein Projekt, das sich dort anbietet. Die PDF-only Produkte, die sonst keinen Markt im Printformat fänden, fallem mir da ein. Zum Beispiel die Artefakt-Kampagne. Die Mindestzahl an Backern sind erforderlich um Fixkosten zu decken (Satz, Korrekturen, Verwaltung, etc.). Ansonsten bekommt halt nur ein Buch, wer das Projekt unterstützt hat, was ja dank Print-on-Demand flexibel zu handeln ist. Edited by fexes
Link to comment
Share on other sites

@Jan: Danke für den Einblick. Kickstarter soll ja demnächst erstmal in Großbritannien starten. Ich vermute mal, dass macht es dann auch für Europäer ein wenig leichter. Im deutschen Raum ist mir im Bezug auf Rollenspiel eigentlich nur die Fate-to-go-Kampagne auf Startnext bekannt: http://www.startnext.de/fate-to-go Da kamen 5.462€ von 127 Unterstützern zusammen, so als Benchmark für das was möglich ist. (Würde mich interessieren, wenn jemand andere Beispiele zu Rollenspielprodukten auf deutschen Plattformen kennt.)

 

Was die Einschränkung auf deutschsprachig anbetrifft. Ich nehme an, englische oder andere Übersetzungen irgendeines Produktes sind mit eurer Lizenz unverträglich oder? Dann ist es natürlich ein ganz schöner Umweg auf Kickstarter zu gehen, andererseits ist das im Moment der größte Player.

 

@fexes: Du meinst jetzt buchweise für eine printfähige Version eines Ebooks Geld sammeln, das dann über Print-on-Demand zu beziehen ist? Da würde es sich allerdings fast lohnen, eine eigene Crowdfunding-Lösung aufzuziehen (gibt glaube ich lizensierbare Plattformen). Immerhin geht ja auch immer eine Provision an die großen Plattformen und nach dem was Jan schildert, ist das Zielpublikum ziemlich klar und ein großer Zuwachs nicht unbedingt zu erwarten, so dass man von der Bekanntheit der Plattformen nicht profitiert. Da genügt dann Werbung über Internet und Spieleläden. Also nur für Shadowrun würde sich eine eigene Plattform vermutlich nicht lohnen, aber für alle Ebooks von Pegasus oder wenn sich mehrere Verlage zusammentun vielleicht schon.

 

 

Schließlich hier ist noch ein Link, zu einem FAZ-Artikel von Evgeny Morozov, Kritiker alles Digitalrevolutionären, über die Grenzen von Kickstarter: http://www.faz.net/aktuell/feuilleton/silicon-demokratie/kolumne-silicon-demokratie-kickstarters-grenzen-11912542.html

Edited by Loki
Link to comment
Share on other sites

Ja, hab auch schon übrlegt, dass da eine eigene Plattform nicht schlecht wäre, zumal man das, wenn es angenommen wird, ja regelmäßig veranstalten kann. Und es lässt sich für Pegasus sicher auch auf andere Spiele übertragen. Ich fände es auf jeden Fall eine Überlegung wert, gerade am Beispiel Artefaktjagd das Ganze mal zu versuchen. Einen Sammelband so zu finanzieren wäre sicher ein guter Gradmesser und das finanzielle Risiko sollte dabei ja überschaubar sein. Die Rewards würde ich jetzt auch nicht zu breit fächern, da sich der Sammelband ja in einem überschaubaren Rahmen hält.

 

1 € - Dankeschön,

xx € - PDF Version (die es zwar auch im Shop gibt, aber hier gehts drum zusätzlich das Printprodukt zu unterstützen)

xx € - Sammelband als Printpordukt (gute alte klebegebundene Broschüre, wie es die Amis auch machen mit Abenteuerbänden)

xx € - Buch + PDF

xx € - Buch, PDF + Gimmick

xxx € (limitiert auf 20 Stück) - handgebundene, limitierte Sammlerausgabe mit Autogrammen von wem auch immer, damit auch das Sammlerherz befriedigt wird

 

Na, wäre das was?

 

Und wenn wider Erwarten plötzlich Millionen eingenommen werden, kann man klipp und klar vorher ankündigen, dass das Geld in zukünftige Projekte fließt, z.B. Übersetzungen von eBooks, die es so sicher erst garnicht auf den deutschen Markt geschafft hätten oder haben (ich würde nach wie vor ein deutsches Seattle 2072 kaufen!). So ein hektisches Hinterherschmeißen von Rewards, weil man merkt, dass plötzlich doch mehr Leute als gedacht auf den Zug springen, stößt mir ehrlich gesagt immer auf.

Link to comment
Share on other sites

Ja, das wäre dann aber wieder eher für eine einmalige Aktion, die erstmal prinzipiell zeigen soll, dass das Ganze möglich ist und für die man dann vielleicht auf eine der großen Crowdfunding-Plattformen geht. Eine Plattform, die dauerhaft die Printproduktion von Rollenspiel-Ebooks finanzieren soll, würde wahrscheinlich eher so funktionieren, dass eine bestimmte Mindestanzahl von potentiellen Käufern zunächst ihre Unterstützung anmelden muss, dann wird deren Geld eingesammelt und die Produktion davon bezahlt. Das ist letztlich ein System, was eine garantierte Auflage sicherstellt. Eine nüchternere Geschäftstransaktion als die excitement-getriebenen Crowdfunding-Aktionen von Kickstarter, die auf Dauer für das letztlich gleiche Projekt glaube ich nicht funktionieren.
Link to comment
Share on other sites

Vielleicht ist es ja nur an mir vorbeigegangen, aber gerade letzten Monat ist das, soweit ich es überblicke bisher erfolgreichste Rollenspielprojekt, finanziert worden: Numenera. Gefragt hatte Monte Cook (mir unbekannt, hat was mit D&D zu tun) nach 20.000 Dollar vermutlich für die Produktion eines Grundregelwerkes, bekommen hat er 517.255 Dollar. Nun wird eine ganze Serie von Produkten damit finanziert und ein Film. O_o Link

 

Eine halbe Million für ein neues Rollenspiel und insgesamt haben nur 4.658 Personen Geld gegeben! Das ist soviel Geld, dass Cook sich sogar leisten konnte gegen Ende der Kampagne folgendes an seine Unterstützer zu schreiben:

 

There will be no way for you to decide that you want your money back or don't want some portion of your order after the Kickstarter is over. That's not the way Kickstarter works. Your money--after Kickstarter and Amazon.com both take their substantial cut--will go immediately into the production of this game line. If this is a problem, please decrease or cancel your pledge before the Kickstarter ends. I know a lot of you are new to crowdfunding and I want everyone to be clear in how this works. It's important to me that you are happy not only now, but three, four, or six months from now.

 

Allerdings noch überwältigender ist ein anderes rollenspielnahes Projekt, das im August geendet ist: Reaper Miniatures Bones Die haben sage und schreibe 3.429.235 Dollar eingenommen. Gestartet waren sie zwar mit 30.000 Dollar als Ziel aber ihr Projekt soll darauf ausgelegt sein deutlich mehr herauszuholen, siehe den illustrierten Dungeonabstieg. Gamification lässt grüßen. Auch hier waren es nur 17.744 Unterstützer, die das gestemmt haben. Zum Vergleich Double-Fine Adventure hat etwa 100.000 Dollar weniger geholt von über 85.000 Leuten. Damit steht das Reaper Miniatures Projekt bei den Spielen auf Platz zwei hinter der Ouya.

Link to comment
Share on other sites

Hier haben wir mal ein Beispiel für eine projektbezogene Crowdfunding-Plattform: http://www.robertsspaceindustries.com/star-citizen/ Chris Roberts ist zurück und will ein neues Weltraumspiel nach Machart von Wing Commander/Privateer als MMO aufziehen. Das Projekt organisiert sein eigenes Crowdfunding, folgende Gründe werden dafür angegeben:

 

Why Not Kickstarter?

 

We love Kickstarter. We've backed projects on their site and believe everyone in the development community owes a debt to Kickstarter for putting crowd funding on the map, and making it legitimate. But for us the ultimate goal of crowd funding is about connecting the "crowd" directly with the creators with as little friction as possible. By building a crowd funding component directly into our site we can insure everyone who wants to back the game can - we provide multiple payment options to make sure that wherever in the world you are there is an option that can work for you. It means you just have one destination to support the project, read updates, and most importantly participate with other members of the community! All on a site that's designed around the game universe being created, providing the least friction possible. Kickstarter, as great as it is, can't deliver this experience, which is why we've decided to go it alone.

 

Was hier nicht steht ist, dass Kickstarter natürlich einen fixen Prozentsatz von 5% bekommt, Amazon bekommt 3-5%. Bei den anvisierten 2-4 Millionen Dollar tut das schon langsam richtig weh, vorallem wenn die Erwartung besteht, das Ziel deutlich zu übertreffen.

 

UPDATE: Link aktualisiert.

Edited by Loki
Link to comment
Share on other sites

Und was später richtig weh tun kann ist Kickback.

5% vom Reingewinn gehen an andere Kickstarterprojekte.

Jedenfalls, wenn ich das richtig verstanden haben sollte.

Link to comment
Share on other sites

Meines Wissens nach ist Kickback eine freiwillie Angelegenheit, die ich aber auch sehr gut finde. Der Reingewinn ist ja nun wirklich das, was hinterher "über" ist. Und da finde ich es nicht verkehrt, 5% davon einem guten Zweck zukommen zu lassen. Zumal man sich meines Wissens nach die Projekte dafür aussuchen kann und es auch niemand kontrolliert.
Link to comment
Share on other sites

Das ist aber nicht Kickback sondern: http://kickingitforward.org

 

Aber so bin ich auf die KickBack Machine aufmerksam geworden: http://www.thekickbackmachine.com Das Video auf der Seite erklärt, wie es funktioniert. Soll ein besserer Weg sein, sich eine Übersicht über erfolgreiche und vorallem gescheiterte Projekte zu verschaffen. Kickstarter wird ja vorgeworfen, dass letztere viel schwieriger zu sichten sind.

Link to comment
Share on other sites

  • 4 weeks later...
  • 4 weeks later...
 Share

×
×
  • Create New...