Ich hatte nach mehreren Jahrzehnten Rollenspielabstinenz wieder mit Spielen angefangen - und merkte immer mehr, dass mit Fantasy nicht mehr so vom Hocker reißen konnte wie "damals". Beim Schlendern über die Dreieich-Con fand ich ein Heft Cthulhoide Welten, welches, weiß ich nicht mehr. Cthulhu? Da war mal was. Reingeblättert - und dann stand ich da und dachte: "So etwas gibt es?". Coole Szenarien, gut recherchierte Bericht über Orte, Menschen, Zeiten - das will ich!. Gekauft - getan, und gleich zum nächsten Verkaufsstand und die Cthulhu-Spielleiter-Regeln besorgt (2.A.) Ah, es gibt Runden, Mist, alle besetzt. Ach ja, Lovecraft. In meiner Jugend hatte ich mal die Suhrkamp-Ausgabe gelesen - interessante Ideen, der Stil hatte mich nicht vom Hocker gehauen, deshalb hatte ich das nicht weiter verfolgt. Daheim dann Spielleiter gesucht, keine Runde gefunden."Cthulhu funktioniert nicht, da kann man nichts reißen", waren so die Aussagen hier im Süddeutschen. Habe dann selbst eine Spielrunde angeboten, und auf einmal standen die potenziellen Häuslebauer Schlange. Und ich habe mich intensiver mit Lovecraft und seinem Umfeld auseinandergesetzt, eine spannende Reise in die Horror-Literatur der 20er und 30er Jahre. Klingt jetzt vielleicht doof, aber ich habe es Cthulhu zu verdanken, dass ich meine Freude am Rollenspiel wiedergefunden haben.   Habe eigentlich immer schon im Kampagnenmodus gespielt - Verzweiflung wird erst schön, wenn sie andauert, Wahnsinn ist erst sinnvoll, wenn er zur Last wird. Und der Tod dauert erst an, wenn jemand trauert.