Concrete

*Hust* ein klein wenig Eigenwerbung, aber kanonisch *Hust*: http://www.shadowrun5.de/fileadmin/downloads/offiziell/prosa/vogelscheuchen.pdf

Ohne jetzt den Thread noch weiter Off-topic führen zu wollen: Der Bruch zwischen den CGL "Themed Location" Städtebüchern und den jetzigen "Deep Shadows" Büchern kam erstmalig mit War!. Ab da wurde nicht nur mit der bisherigen Inhaltsstruktur (zwei Städte + 5 minor hot spots) gebrochen, sondern auch mit der SR4-Maxime, keine Regeln oder Ausrüstung in Setting-Bücher zu packen. Die Gründe für diesen Bruch sind vielfältig, unter anderem sicherlich auch bedingt durch die Verkaufszahlen der "Themed location books" (Runner Havens, Corporate Enclaves, Feral Cities). Bzgl. DidS3 wurde das sicherlich immer mal wieder angesprochen, aber man sollte auch nicht vergessen, dass Pegasus von Anfang an versucht hat, einen berechtigten Kaufanreiz oder wirklichen Mehrwert in die Übersetzungen zu packen - und damit ging es ja los, nachdem der Verlag die Lizenz erhalten haben. Das erste komplett eigene Pegasus-SR-Produkt Berlin entstand ja erst ein paar Jahre später. Ein DidS3 würde dem Verlag die Möglichkeit nehmen, die CGL-Locationbücher mit (quantitativ und qualitativ gleichwertigen) ADL-Stadt- und Themenbeschreibungen aufzuwerten, und ob die geneigte Leserschaft auf die Übersetzungen wartet wenn sich der deutsche Zusatzteil auf "nur" fünf Seiten ADl-Spionageorganisationen beschränkt, wage ich stark zu bezweifeln. Der Reiseführer ist definitiv kein DidS3, aber eine - wie ich finde - sehr gute Ergänzung zu der bisher für SR4 beschriebenen ADL-Landschaft,m und bietet genau aus diesem Grund auch wieder Mehrwert. So, back to topic.

irgendein Wahnsiniger bin in diesem Fall ich und schwer widerstehen bedeutet bei Sir Doom normalerweise eine direkte persönliche Ansprache durch den Projektverantwortlichen (in diesem Fall auch ich), den Text bitte wieder auf die abgesprochene Spur zu lenken. Als letzte Zuflucht bleibt sonst noch das Lektorat

Schön, dass es im Großen und Ganzen gefällt, wie gesagt, ist die Tabelle ein ärgerliches Überbleibsel aus einer früheren Draftversion. Aber auch Sir Doom's Geheimbünde und Martina Noeth's Karlsruhe-Beschreibung sind - wie ich fidne - eine gute Ergänzung zum Setting und geben einiges an Runideen her.

@Karel: Das London Kapitel in "Verschwörungstheorien" ist nicht von mir, sondern die kurze Sektion in Machtspiele / Spy Games. Für "Verschwörungstheorien" habe ich das Karlsruhe Add-On koordiniert und editiert. Das Unterkapitel "Geheime Pläne" ist von mir.

Da muss ich leider passen. Ich habe die London-Beschreibung geschrieben, aber nicht am Regelteil mitgearbeitet.

Deine Aussage finde ich übertrieben. Es passieren Fehler, es werden auch in Zukunft immer wieder Fehler passieren. Aber zu behaupten, der Verlag oder die Autoren interessieren sich nicht mehr für die Stimmigkeit ihrer Produkte oder ihrer Arbeit ist weder gerechtfertigt noch korrekt. Ich habe an Machtspiele nur im engl. Original mitgeschrieben und kann keine Aussage zu den Unstimmigkeiten im dt. Add-On treffen. Aber vielleicht hat dir bisher noch niemand geantwortet, weil die Verantwortlichen mit anderen SR-Produkten beschäftigt sind, oder gerade andere Dinge Vorrang haben.

Wann das denn? Bei (gefühlten) 99% der deutschen Veröffentlichungen und Übersetzungen. Evtl war ein Buch mal am Amfang des Folgemonats erhältlich, aber für die längeren Verschiebungen (hust *Runenrs Toolkit* hust) ist CGL verantwortlich.

Bei mir braucht nicht allzu viel erweicht werden, aber nächstes Jahr hab ich ...andere Pläne... Aber bis dahin ist ja noch ein wenig Zeit...

So aus dem Stegreif und nach 6 Bechern Kaffee (es war eine lange Nacht): Die Präsidentschaftswahl 2057 wäre durch die UB und ihre Mitglieder manipuliert worden, General Yeats & Anne Penchyk hätten die Wahl gewonnen. Die Renraku Arkologie wäre letztendlich von einer Spezialeinheit Insektengeister befreit worden, die sich - nach entsprechender Säuberung - das Gebäude als Hauptnest konfisziert hätten. Evtl kann man noch ein paar Querelen zwischen den verschiedenen Insektentotems zwischendrin einbauen, aber die Befreitung der Arcology könnte der UB und dem Präsidenten genug PR geben, sich öffentlich als Insektengeist erkennen zu geben. Ansonsten - das aktuelle Remake von 'V' im US TV könnte eine gute Inspirationsquelle sein <insert evil GM grin here>

Wir haben es schon so dargestellt, als ob es eine "schicksalhafte Verbindung" zwischen den Charakteren der 4. und der der 6. Welt gab - die SR Gruppe hat die ED-Geschichte eher 'erlebt' als nur gelesen. Bzgl Beeinflussung der Geschichte durch die Handlungen der Charaktere: Das Buch war die Chronik einer Abenteurergruppe (= der Gruppe der Spieler, wir hatten innerhalb der Earthdawn-Gruppe unsere Chronisten). Die ED-Handlung war - wie die SR-Handlung auch - relativ gradlinig, da das Ganze für die SL's auch ein Experiment war, und wir es uns nicht selber erschweren wollten. Aggressives Railroading haben wir - IMHO - erfolgreich vermieden. Und um auf deine Frage zurück zu kommen, ja, natürlich haben die Handlungen der Charaktere die Geschichte beeinflusst, aber nicht in dem Maße, als dass die komplette Kampagne wegen der Handlung eines Spielers ad hoc umgeschrieben werden musste. Gerne darfst du die Idee 'entwenden', viel Spaß damit.

Ich habe vor Jahren (kann sogar ein Jahrzehnt her sein) einmal eine Art Crossover geleitet, zusammen bzw. abwechselnd mit dem Earthdawn SL unserer damaligen Gruppe. Wir hatten bis dahin ED und SR separat gespielt, und für die gemeinsame Kampagne keinen wirklichen Transfer geplant, sondern eher eine 'Geschichte in einer Geschichte': Die SR-Gruppe brach im Auftrag ihres Johnsons in eine Ausstellung der Atlantean Foundation ein, um ein uraltes Buch zu stehlen. Dieses Buch war sich in einem hermetisch abgeriegelten Schaukasten aufbewahrt. Das Buch war aufgeschlagen präsentiert und konnte auf Knopfdruck umgeblättert werden. Als die Gruppe am Schaukasten stand und der erste Spieler sagte, er würde einen Blick auf das Buch und den Inhalt werfen, wechselten der ED SL und ich die Rollen, nahmen den Spielern die SR Charaktere ab und teilten ihnen ihre ED Charaktere aus. Die in dem Buch beschriebenen Ereignisse spielten wir dann als ED Gruppe, und sprangen am Ende des ED Abenteuers wieder zu den SR Charakteren zurück, welche nun auch das Wissen über diese Geschichte 'aus uralter, längst vergangener Zeit' hatten. Kurz danach brach die AF Security durch die Tür, ein paar Kampfrunden und Querschlägersalven später war der Schaukasten hin und das Buch zerfiel zu Staub. Zwar haben die Runner den Auftrag vergeigt, hatten aber das Wissen über den Inhalt des Buches und konnten so den Auftrag letztendlich doch noch erfüllen (eine verzwickte Artefakt-Schnitzeljagd). Das Ganze kam in unserer Runde super an, wir haben ein direktes Crossover vermieden, konnten aber Spieler- und Charakterwissen super mitenander verbinden. Daneben hat es unheimlich viel Spaß gemacht, die verdutzten Gesichter zu sehen, als wir mittendrin die Spielwelt und das Regelsystem gewechselt haben

Ey! Das ist (bei mir zumindest) jetzt über fünf Jahre her! Seitdem ist aus mir eine treue Corp-Drohne geworden! Aber mal im Ernst, spätestens unter der Feder von Rob Boyle (selber ein bekennender Anarchist) machte es als Autor Sinn, sich mit der Anarchismus-Bewegung zumindest ein wenig auseinander zu setzen. Und da kommt man eigentlich schnell von dem Gedanken des Steine-werfenden Punks weg. Gerade der Gedanke der Selbstregulierung einer Gesellschaft ohne übergeordnete Führung ist für Shadowrun ein sehr interessanter Aspekt, IMHO. Und die deutschen Anarchisten in eine solche Richtung zu bewegen, ihnen Ziele 'über die nächste Demo hinaus' zu geben, könnte für 'ne Menge interessante Stories und Entwicklungen sorgen, ohne dass sich die Shadowtalker gegenseitig anprollen.

Antifa, Anne Archiste, Corpshark, gibt es noch, und es würde mich nicht wundern, wenn sie bald wieder in Erscheinung treten. Bzgl. des Themas Anarchismus in Shadowrun versuchen wir zumindest , das Bild des Steinevwerfenden, Pali-Tuch tragenden Randalierers zu vermeiden, und dem politisch-gesellschaftlichen Grundgedanken des Anarchismus halbwegs gerecht zu werden...

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