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grannus

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  1. Antiquitätengeschäft Hubertus Schubert Notizbuch Montag, 09. Mai 1924 Heute erhielt ich einen überraschenden Anruf von meinem alten Freund und Studienkollegen Rudolf Tierzek. Ich glaube mich zu entsinnen, dass wir uns schon seit dem Großen Krieg nicht mehr gesehen haben. Damals schon kümmerte er sich um die Privatsammlung der wohlhabenden Familie von Görnhard. Während ich mich auf die Orientalistik spezialisierte, konzentrierte er sich auf europäische Geschichte mit all seinen dunklen Jahren und Geheimnissen. Mit seinem Anruf bat mich mein alter Freund stellvertretend für ihn an einer Auktion im Hause Ruef hier in München teilzunehmen. Er selbst sei zwar auf dem Weg nach München, würde es aber wegen des Zugunglückes in Plauen nicht mehr rechtzeitig schaffen. Ob unserer alten Bekanntschaft konnte und wollte ich ihm diese Bitte nicht abschlagen und willigste ein. Für jemanden von geringerem Stand hätte ich dies gewiss nicht getan, handelte es sich hier doch um ein kleines Vermögen. Sogleich fuhr ich mit dem Taxi zum Auktionshaus um mir für den morgigen Tag den Auktionskatalog zu besorgen. Rudolf nannte mir zwar die Auktionsnummer und die grobe Gestalt des Stückes, aber leider keine genaueren Informationen. In Angesicht seines Schocks und den Ereignissen in Plauen nur zu verständlich.Im Auktionskatalog wird das Stück als eine ägyptische Glaubensreliquie aus der 6. Dynastie beschrieben und ist somit ein wahrhaft seltenes Stück der ägyptischen Kultur. Die Reliquie war ein Beutestück aus den napoleonischen Ägyptenfeldzug und wurde von Vivant Denon persönlich gefunden und später verschifft. Es fand seinen Weg nach Frankreich, wurde später jedoch von einem adeligen Engländer, Sir Godwyn Cartland, Earl of Highclere Castle, erstanden, der es bis zu seinem Tode in Besitz hatte und seinem Sohn vererbte. Dienstag, 10. Mai 1924Unglaublich! Welch einen Schatz habe ich heute erworben- ich kann es noch gar nicht richtig in Worte fassen! Ich war ein wahrer Löwe unter den Anwesenden im Auktionshaus. Wie dieses prächtige Tier kämpfte ich um meine Beute und konnte mich am Schluss durch Ausdauer, Kraft und einer Prise Gerissenheit durchsetzen. Es war, so muss ich zugeben, eine sehr knappe Angelegenheit, waren meine Kontrahenten doch genauso stur wie ich. Schon frühzeitig stiegen die meisten Mitbietenden aus, und das schon bei einer lächerlichen Summe von 3000 Rentenmark. Ich wusste, dass ich eigentlich nicht mein eigenes Geld einsetzte, doch je heißer der Kampf um dieses Stück wurde, desto mehr verlor ich dieses Detail aus den Augen. Wenn Rudolf oder Baron von Görnhard nicht bereit wären, so viel für die Reliquie zu bezahlen, so war ich es allemale. Den Zuschlag erhielt ich bei der stolzen Summe von 15.000 Rentenmark, war aber überglücklich über meine Beute. Fast schien es mir, als würden meine ehrgeizigsten Kontrahenten, ein Mittvierziger mit hoher Stirn und flachsblondem Haar sowie drei Araber, mit ihren Augen Funken zu sprühen. Nachdem ich das Stück per Scheck bezahlte, fuhr ich mit dem Taxi nach Hause.Oh wahr, ich wurde nicht enttäuscht! Im Laden angekommen schloss ich diesen für den heutigen Tag, zu sehr würde mich mein Studium beschäftigen. Bei dieser Reliquie handelt es sich um eine mir unbekannte Art von Gebetsmühle, etwa 40 cm in der Höhe und eine Breite von 24 cm. Das Gewicht beträgt laut meiner Küchenwaage zehn Pfund. Das gute Stück besteht größtenteils aus Holz, mit einzelnen Intarsien versehen. Am Deckel und an der rechten Seite befindet sich jeweils ein Holzknauf zum Öffnen. Die Reliquie selbst ist über und über mit Hieroglyphen bedeckt- eine wahre Freude für mich. Es kribbelt schon unter meinen Fingernägeln, am liebsten hätte ich sofort mit der Untersuchung begonnen. Der hohe Preis war absolut gerechtfertigt. Das Ausmaß dieses Schatzes wurde mir gewahr, als ich am Nachmittag das Innere der Reliquie in Augenschein nehmen wollte. Dazu zog ich am Holzknauf des Deckels, welcher sich ohne ein Geräusch zu verursachen nach oben ziehen ließ um schließlich nach hinten zu klappen. Ein gänzlich sinnvernebelnder Anblick bot sich mir! Ich muss gestehen, dass ich zwar die Grundsätze der Mechanik kenne, bei weitem aber kein Experte wie andere meiner Kollegen bin- nie und nimmer hätte ich solch eine komplexe und hochentwickelte Mechanik erwartet! Ich glaube schon fast, mit diesem „Fund“ eine wissenschaftliche Sensation wiederentdeckt zu haben. Denn ich kann mich nicht daran erinnern, dass Sir Godwyn jemals diese höher entwickelte ägyptische Technik präsentierte. Auch in der Fachpresse die ich regelmäßig verfolge, ist mir solch ein Artikel nie untergekommen. Ich werde morgen sofort in die Universitätsbibliothek gehen um in fachkundiger Literatur nach des Rätsels Lösung zu suchen. Für heute schmerzen meine Augen wieder ungemein und so werde ich mich morgen frisch ans Werk machen. Mittwoch 11. Mai 1924Heute bereits früh auf gewesen und mich sogleich an die Arbeit gemacht; den Laden habe ich heute geschlossen. Bis zum Mittag habe ich mich mit der inneren Mechanik der Reliquie auseinandergesetzt. Musste dann aber resignieren- zu komplex war die Anordnung von Mosaiksteinen, Schiebetäfelchen, Schienen und Rädern, dass mir schon bald der Kopf schwirrte. Womit oder wodurch sich das Innenleben dieses Kunstschatzes in Bewegung setzte, blieb mir unklar. Nirgends ist ein Nebel, Schalter oder ähnliches zu sehen. Ein weiteres Rätsel eröffnet sich mir. Werde mir bei der Eckbude an der Friedrichstraße etwas zum Mittagessen besorgen und dann in die Bibliothek gehen.Gerade nach Hause angekommen, konnte einiges in Erfahrung bringen, was zumindest die Geschichte dieses Artefaktes anbelangt. Konnte auch mittels eines Querverweises einen Text über die Freimaurer finden, in dem auf die Reliquie hingewiesen wird. Doch die nächste Überraschung kam in Form von Post. Ich hatte gerade mein Jackett abgelegt und mich zum Nachdenken in die Wohnstube gesetzt als der Postbote an meiner Tür klingelte. Er übergab mir ein Telegramm. Weder auf dem Kuvert noch auf dem Telegramm war ein Absender notiert, dafür jedoch ein interessantes Angebot und eine Chiffre-Nummer. Bis morgen werde ich mir das Ganze noch überlegen. Donnerstag, 12. Mai 1924Heute habe ich eine enorm wichtige Entdeckung gemacht. Während ich die Hieroglyphen Stück für Stück entschlüsselte, stieß ich auf Schriftzeichen mir unbekannter Art. Solche hatte ich bisher noch nie gesehen, sie sind andersartiger als alle zuvor gesichteten Schriften. Ich ging in die Bibliothek um über Querverweise etwas darüber herauszufinden, doch bisher ohne nennenswerten Erfolg. Als ich sie dann näher mit der Lupe untersuchte, stellte sich heraus, dass sie möglicherweise jüngeren Datums sein könnten als die Reliquie selbst. Mit meinem Laienwissen würde ich jedoch nicht weiter kommen, sodass ich mich an einen Experten wenden musste. So hatte ich einen Termin bei Prof. Eberhardt Gendron, Fachmann für Petrologie an der geologischen Fakultät der Universität vereinbart und bin noch am Nachmittag zu ihm hin. Ein geradezu faszinierender Herr mit enormem Fachwissen. Er bat mich, ihm die Reliquie für den restlichen Tag zu übergeben und sie morgen wieder abzuholen. Dann könnte er mir mehr dazu sagen. Im Anschluss verfasste ich noch ein Telegramm an die Chiffre-Nummer, in dem ich mitteilte, dass ich einen Verkauf nicht in Erwägung ziehe und schickte es sogleich ab. Freitag, 13. Mai 1924Habe heute Nacht nur sehr schlecht geschlafen und konzentrierte mich nur wenig im Laden. Am Vormittag kam dann der Anruf von Prof. Gendron, dass ich nun vorbeikommen könnte. Ich fuhr sofort los und suchte ihn in seinem Labor auf. Was ich erfuhr war mehr als interessant. Laut dem Professor sind die unbekannte n Schriftzeichen nachträglich eingraviert worden und haben ein Alter von nur etwa zwanzig bis dreißig Jahren! Wie verwunderlich war diese Information! Ich überlegte kur und kam zu dem Entschluss, dass demnach Sir Godwyn Cartland die Reliquie in diesem Zeitraum besaß. Wie kamen sie also dorthin und was sollten sie bedeuten? Ich verabschiedete mich vom Professor und versprach ihm, ihn in seinem eigenen Interesse weiterhin auf dem Laufenden zu halten was diese Angelegenheit anging. Ich fuhr dann kurz nach Hause um mir was zum Mittag zu machen und überlegte fieberhaft, wen ich in dieser Sache um Rat fragen könnte. Ein Telefonat später war ich schlauer. An der Universität wurde ich zu Prof. Hommel durchgestellt, ein sehr erfahrener Althistoriker, und dessen Kollegen Prof. Walter, welcher ein altgedienter Orientalist ist. Ich vereinbarte einen Termin bei den beiden Herren für Dienstag- leider noch ein paar Tage in denen ich mich in Geduld üben muss. Damit wir den Vorlauf aber besser nutzen können, versprach ich den beiden Professoren, Photographien von den Zeichen zu machen und sie per Post zu ihnen in die Fakultät zu schicken. Dies tat ich gleich und kann es schon kaum erwarten, ihre Ergebnisse und Meinungen zu hören. Samstag, 14. Mai 1924Heute fand die Antiquitätenbörse für dieses Quartal statt. Ich hatte schon vor Monaten einen Stellplatz reserviert, damit ich ein paar ausgewählte Stücke dort veräußern konnte. Ich traf viele bekannte Gesichter, doch meine Gedanken kreisten um meine ägyptische Reliquie aus der 6. Dynastie. Was soll sie genau darstellen? Wie funktioniert ihre Mechanik? Was haben diese unbekannten Schriftzeichen dort zu suchen? Und wer hat sie vor so vielen Jahren dort angebracht? Diese Fragen trieben mich in eine Spirale des Grübelns. Konnte mich heute kaum konzentrieren. Bin heute dennoch früh ins Bett gegangen und hoffe auf einen erholsameren Schlaf als gestern. Sonntag, 15. Mai 1924Ah, der Tag des Herrn! Heute konnte ich in Ruhe ausschlafen und wurde soweit nicht gestört. Habe den halben Morgen im Bett verbracht, fühlte mich etwas schlapp. Gegen 11 Uhr wurde es dann besser und ich habe mich dann fertig gemacht. War heute um 12.15 Uhr mit meiner Mutter und meinem Bruder Friedrich im Restaurant „Barbarossa“ am Kaiserplatz verabredet. Habe beide jetzt schon einige Wochen nicht mehr gesehen und freute mich darauf. Das Essen war gut, die Gesellschaft wie immer exquisit. Mein Bruder wird seine Verlobte nächsten Monat heiraten und ich soll der Trauzeuge sein. Welch eine Freude an so einem Tag- auch für meine Mutter! Zusammen waren wir noch ein wenig im Tierpark und haben den Hochzeitspläne meines Bruders gelauscht. Abends lag ich dann früh im Bett und habe weiter in meiner Literatur gestöbert. Montag, 16. Mai 1924Habe heute den Laden wieder wie gewohnt geöffnet und war den Tag vollends mit ihm beschäftigt. Es kamen nicht nur Kunden ein und aus, einmal kamen sogar ein paar Geschichtsstudenten und wollten zu einem Fachartikel meine Meinung wissen. Erst spät am Abend setzte ich mich wieder an meine Werkbank in der Hoffnung, den Aktivierungsmechanismus der Reliquie in Gang setzen zu können- aber ohne Erfolg! Ich weiß einfach nicht, wie man es zu aktivieren hat! TelegrammDatiert auf den 11. Mai 1924 Sehr geehrter Herr Schubert, wir hegen Interesse an der von Ihnen ersteigerten ägyptischen Gebetsmühle und würden Ihnen für dieses Stück eine stattliche Summe von 20.000 RM bieten. Bitte lassen Sie sich dieses Angebot gehen. Ihre Antwort telegraphieren Sie bitte an: Knorr & Hirth GmbHChiffre: 8564-6578-43 Quittung über ein TelegrammDatiert auf den 12. Mai 1924 Ausgestellt von Fa. Knorr & HirthEisenbahnstraße 4München
  2. Ein eiserner Ring hat sich um Franz-Rüdigers Brust gelegt, schnürt unerbittlich seinen Lungen ein, das Atmen fällt ihm immer schwerer. Keine Luft, er bekommt einfach keine Luft. Er kann den Rachen noch so weit öffnen, doch in seinen Lungen kommt nichts an. Bunte Farbkreise wirbeln vor seinen Augen, ihm wird schwindelig. Dann endlich, nach scheinbar endlosen Sekunden, erreicht er den Garten und inhaliert die frische Luft. Seine Lungen brennen als sie sich wiederholt mit dem wertvollen Sauerstoff füllen. Der Schmerz lässt nach, doch die Übelkeit bleibt. Gott sei dank, schützen hohe Hecken den jungen Studenten vor den Blicken der Nachbarn. Die Hunde schlafen noch in friedlicher Bewusstlosigkeit. Während Rudolf die Treppen nach oben erklimmt, suchen Katharina, Jacques und Erich nach der Reliquie. Abgesehen von der Schmiererei und dem Toten ist der Laden sehr ordentlich. Keine Spuren eines Kampfes, kein zersplittertes Glas, nichts. Eine weitere hinter dem Thresen führt in eine Art Werkstatt. Mehrere Objekte stehen noch immer dort und harren ihrer Restaurierung. Zumeist sind dies althergebrachte Einrichtungsgegenstände wie Lampen, Skulpturen und Arbeitsgeräte. Eine leichte Staubschicht hat sich auf die meisten abgelegt, es hatte den Anschein als wäre an ihnen schon eine ganze Weile nicht mehr gearbeitet worden. Der größte Bereich dieser Werkbank ist jedoch leer, als wäre hier etwas gestanden. Verschiedene Lupen und Feinwerkzeug liegen hier bereit. Auf einer Ablage über der Werkbank liegen verstreut Papiere und Schreibwerkzeuge. Schubert schien wohl seine Arbeiten zu dokumentieren, während er hier saß. (siehe Handouts). Der Kurator erreicht die eigentliche Wohnung über dem Laden. Auch hier alles sehr ordentlich, Hubertus war schon immer sehr penibel, wenn auch etwas zerstreut. Die Küche ist, abgesehen von einem Teller, ein bisschen Besteck, zwei Weingläsern mitsamt Weinflasche, und einem Korkenzieher aufgeräumt. Das Bett im Schlafzimmer ist zerwühlt, die Decke halber auf dem Boden und ein Pyjama liegt achtlos auf dem Bett. Das Büro von Schubert ist ein geordnetes Chaos aus buchhalterischen Unterlagen, Zeitungen, Fachzeitschriften und Süßwaren-Papieren (Hubertus liebte kleine, extra verpackte Schokoladenstückchen). Der Safe, welcher hinter dem Schreibtisch in der Wand eingelassen ist, war geöffnet. Eine Durchsuchung fördert zu Tage: keine Reliquie wird hier aufbewahrt. Bargeld, Bankdokumente als auch Geschäftsunterlagen sind darin zu finden. Auch dem Schreibtisch liegen weitere Bücher welche sich mit der ägyptischen Kultur beschäftigen, aber auch Bücher über Mechanik. Neben einem Schreibblock liegt der Inhalt einer achtlos geleerten Hosentasche (jeder von uns kennt das ja, man sammelt Zeugs in den Taschen an und entledigt sich des Inhaltes mit einer entschlossenen Faust welche das Zeugs auf einen Tisch befördert). Es scheint sich um Quittungen von diversen Lebensmitteleinkäufen zu handeln. Ein kleiner Zettel quittiert ein von Hubertus aufgegebenes Telegramm (siehe Handouts). Ein größeres Papier ist selbst ein Telegramm (siehe Handouts).
  3. Stabilitätsverlust und Handouts beachten. Und dann kann es auch schon weitergehen^^ Viel Vergnügen!
  4. Kapitel 3 Das Grauen im Antiquariat Schubert Horror bedingt durch den Fund der Leiche und der Botschaft an der Wand Eduard: 60 (-1) Erich: 50 (-3) Jacques 71 (-1) Rudolf: 62 (-2) Katharina 63 (-2) Franz-Rüdigers 45 (-3)
  5. Leute, was ist los? Mir Kribbeln die Finger und ich will wissen wie es weiter geht ^^ Finde die Szene gerade sehr spannend.
  6. Schubert hatte keinen besonderen Raum dafür. Die besonders wertvollen Stücke hatte er in einem Safe in seiner Wohnung oben aufbewahrt.
  7. dann sollten zumindest alle anderen noch ihre reaktionen etc. äußern, damit wir einen status quo haben bis der pharao dabei ist.
  8. stimmt, da war was. also pause oder wie machen wir es?
  9. Erich nimmt sich also Zeit um zügig die Räumlichkeiten zu durchsuchen. Ich würde generell gerne mit meinem Posting warten, bis alle die Gelegenheit hatten darauf zu antworten. Aktuell stehen Eduard, Katharina und Erich im Ladenraum. Sind die anderen draußen im Wäscheraum geblieben? Haben sie auf Eduard gehört oder sind sie rein gegangen?
  10. alias Art: Ich hatte mich noch gar nicht vorgestellt... schwankend stand ich noch neben den Anderen und hörte mir dieses Kauderwelsch an, was die Bayern so Sprache nennen. Kaum was verstanden. Irgendein Stundent. Unwichtig. Ich grüße nur mit einem Nicken. Als es dann weiter ins Haus geht versuche ich Schritt zu halten. Als ich gerade Rudolf nach seinem Flachmann fragen will, um den drohenden Kopfschmerz und Schlimmeres zu verhindern, erreichen wir auch schon den Laden. Nach kurzem Blick über die Szenarie, bin ich deutlich wacher. Meine Augen weiten sich bei dem Schriftzug an der Wand. Das waren sicher keine Araber - die haben ihr Statement schon gesetzt. Das trägt schon eher die Handschrift meiner Leute. Ich taumel einen Schritt zurück als ich die Schrift sehe. Als Katharina auf den Mann zustürzt und den vermeidlich Verletzten beim Namen ruft, wende ich mich ab und murmele: "Mich würds wundern wenn er dich noch hört..." Ich gehe hinter Katharina her und packe sie an der Schulter, noch bevor sie sich bücken kann. Eine Sauerei... wir werden überall Fussspuren hinterlassen. Mit Ekel hebe ich den Schuh der in den Morast aus Teppich und Blut getretten ist leicht an. "Nicht anfassen." Verdammte Sauerei... Wir werden in wenigen Minuten Probleme bekommen. So einen Radau wie die Hunde gemacht haben und so wenig Mühe sich Eduard gemacht hat, diesen Radau leise und vorallem weniger auffällig zu beenden, würde es mich nicht wundern, wenn Nachbarn bereits die Polizei verständigt haben. Gleich werden Polizisten auftauchen und wir stehen in einem Laden mit einem Toten und Blut an unseren... Füssen. Unmöglich hier ohne Spuren zu hinterlassen wieder rauszukommen. "Eins muss euch klar sein - wir wurden mit Sicherheit draußen gesehen. Wir waren ja nicht wirklich leise. Wenn wir hier übervorsichtige Nachbarn haben, wird die Polizei bald hier sein und wir stehen hier..." ich schaue mich im Laden um "... in einer ziemlich vertrackten Position." Ich gehe die Szenarien durch... der Alkohl verschleiert noch immer meine Gedanken... Verdammt. War vielleicht doch keine gute Idee. Aber zumindest hält er noch seine Klappe. Ich reibe mir die Schläfen. Es gibt keine Lösung. Keine Zeit für gar nichts. Verdammte Sauerei. "Ich bin ja wirklich gut in sowas... aber wir haben überhaupt keine Zeit für irgendetwas. Wir haben genau zwei Möglichkeiten: Abhauen und versuchen rauszufinden, was hier passiert ist oder sofort selber die Polizei rufen und dann wahrscheinlich sehr viel Zeit auf der Wache verbringen und uns wieder Mal für Dinge rechtfertigen die wir nicht getan haben. Was von Mal zu Mal sicher immer glaubhafter wird..." Ich atme schnaubend aus. In Berlin wäre das einfacher. Da kenn ich wenigstens die Bullen, die für ein wenig Handgeld zu Bericht geben, dass sie absolut gar nichts gesehen haben. Verdammtes München. Beläufig suche ich den Laden ab - gibt es Anzeichen für einen Kampf? Welche Verletzungen hat der Mann und ist der überhaupt tot? Gibt es Anzeichen dafür, wo das Relikt ist? Reines Absuchen mit den Augen - ich fass hier nichts an. "Was sollen wir tun?"
  11. Keine Reaktion. Als Katharina sich im nähert, gibt der Teppichboden in unmittelbarer Nähe zum Liegenden Geräusche von sich....als wäre er feucht. Die Schuhspitzen der Damenschuhen färben sich dunkelrot.....
  12. Bin dabei! Schnurren, grunzen, gröllen, schnattern........das ist doch was für mich^^
  13. Die Metalltür schwingt auf und legt den Blick auf den dahinterliegenden Ladenraum frei. Eduard befindet sich nun fast direkt hinter dem Ladenthresen. Ein Telefon sowie eine Kasse befinden sich neben kleineren Verkaufsstücken darauf. Ein Stapel Zeitungen liegt neben dem Telefon, hauptsächlich Regionalzeitungen. Die Titelseite der obersten Zeitung zeigt ein Bild auf dem ein Zug zu sehen ist. Mehrere Personen stehen davor, während sich eine Menschenschar um die Abgelichteten versammelt. Über dem Bild prangen die Worte "Die Helden von Plauen". Wirkt alles sehr ordentlich und atmosphärisch, so wie man sich einen Antiquitätenladen eben vorstellen soll. Der Raum selbst ist sehr offen gestaltet, keine Regalreihen welche sich aneinanderreihen. Vielmehr befinden sich im Raum verteilt etwa 1m hohe Glastische und -vitrinen auf denen die schönen Stücke liegen. Von seiner Warte aus kann Eduard auch die Eingangstür des Ladens sehen, die Jalousien sind halb heruntergelassen, versperren den Blick nach draußen. In diesem Laden kann ein Kunde gemütlich schlendern und die Antiquitäten begutachten. Nichts ist verstaubt oder schmuddelig. Es riecht weder modrig noch muffig, sondern eher nach Holzlack und Politur. Nichts entgeht dem Blick des Berliners. Auch nicht die besudelte Wand rechts neben dem Thresen. Mit dunkel angelaufener Farbe steht dort in großen, krakeligen Lettern: "WIR SIND EUCH AUF DEN FERSEN". Für einen Moment bleibt das Herz stehen, macht einen Sprung und lässt einen Herzschlag aus. Auf dem Boden inmitten des Raumes liegt ein zusammengekrümmter Körper. Männlich, vielleicht um die 40, Gesicht nach unten, die Arme unter dem Bauch, Beine angewinkelt. Als würde der Mann auf dem Teppichboden schlafen. Doch diese Haltung widerspricht diesem Gedanken. Sieht sehr unbequem aus. Keine Reaktion.
  14. Die Tür führt in den Rudolf so bekannten Abstellraum. Dort lagert Hubertus einige Gartengeräte aber auch Utensilien für die Wäsche. Einige Regale beinhalten Waschmittel, Dünger, Dosen mit Lösungsmitteln, Lack und allem was dazu gehört. Zwei Türen führen von hier weiter. Die rechte Tür ist aktuell geschlossen, führt aber über eine Treppe in den ersten Stock und in die eigentliche Wohnung, während die Tür vor Eduard und den anderen in den Ladenraum geht. Die metallbeschlagene Tür steht ein Stück offen. Zu hören ist nichts.
  15. Keine kellerte. Normaler Hintereingang vom Garten ins Haus.
  16. Durch den Garten gelangt man an die besagte Tür. Rudolf kann sich noch sehr gut an die schönen Grillabende früher erinnern. Die Hunde schliefen noch friedlich vor dem Zaun. Während dessen ist Katharina schon an der Türe und greift nach der Türklinke. Langsam lässt sich das Metall nach unten drücken. Es ist nicht abgeschlossen.
  17. Willkommen zurück meine Liebste! Ach ja, diese Festivals- ich muss nächstes Jahr unbedingt auch wieder auf eines gehen (mmmmh, am liebsten Partysan). So, aber dann sind wir ja wieder im Spiel (sonst werde ich noch trübsinnig^^).
  18. Passt! Sind ja noch ein paar Tage bis dorthin. Myrenne ist dieses WE ja auch unterwegs. Mit ihr rechne ich dann entweder heute Abend (wenn überhaupt) oder erst morgen.
  19. Dem Verlag ist das doch herzlich wurscht. Die haben ihren kalkulierten Gewinn drin, der Orden an der Brust glitzert weiterhin schön im Sonnenlicht und alles ist joppytoppy^^. Falls also jemand von euch eine Email an den Verlag geschrieben hat, wäre eine Kopie hier doch sehr schön anzusehen.
  20. Auch von mir nun offiziell ein hallo. Bin ich froh dass wir das nun endlich geschafft haben. Es wurde uns ja nicht immer leicht gemacht. Und jetzt haut rein und habt alle Spaß in München.
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