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Der Läuterer

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Everything posted by Der Läuterer

  1. Es ist mittlerweile wieder heller geworden. Einige letzte Bäume, dann kommt eine freie Fläche. Eine Weide oder ein zugefrorener See. Und Sicherheit. Die Pferde sehen es auch und sie laufen darauf zu. Auf den letzten Baum zu. Vor der freien Fläche. Sie galoppieren rechts und links daran vorbei. Einen Wimpernschlag später springt Matilde vom Schitten. Nein, sie wartet noch immer auf den richtigen Moment, um zu springen. Dann nimmt ihr der Aufprall und die Fliegkraft jegliche Entscheidung ab...
  2. Die Schlittenfahrt gleicht einem Rodeo-Ritt auf einem bockenden Mustang. Dem Kampf eines Rugby-Spielers, der ständig von gegnerischen Spieler getakelt und zu Fall gebracht werden soll, und sich dennoch tapfer gegen das Unvermeidliche anstemmt und wehrt. Die Zügel liegen mittlerweile irgendwo unter dem Schlitten. Immer wieder wird der Schlitten vorne ausgehoben, fliegt einige Meter durch die Luft und landet krachend auf dem Schnee. Mitunter wird der Schlitten auch nur auf einer Seite ausgehoben und gleitet dann auf einer Kufe dahin, einem ungewisse Ziel entgegen.
  3. Der alte Schlitten fliegt förmlich durch die Taiga. Ragnar muss die Tiere gar nicht antreiben. Ihrem angeborenen Fluchtreflex folgend, fliehen die Pferde instinktiv vor der Gefahr. Fast wahnsinnig vor Angst galoppieren sie panisch dahin. Ragnar kann das Gespann weder lenken noch verlangsamen. Äste peitschen gegen den Schlitten und einmal schreit Ragnar auf, als ihn ein Ast trifft. Andere dickere Äste brechen, als der Schlitten an ihnen vorbei gleitet. Über Hügel, durch Mulden. Über Schneewehen und umgestürzte Bäume. Durch kleine, umknickende Tannen hindurch. Der Geruch vom winterlichen Wald ist stark. Olaf, der sich auf den Schlitten hoch ziehen konnte, hat sich mittlerweile zur vorderen Sitzbank vorgekämpft. Er steht neben Matilde und reicht ihr die Hand "Springe De!" [...] "Hurtig! Ga... !" Plötzlich ein dumpfer Schlag. Der Mann wird aus dem Schlitten gehoben und ist weg. Verschwunden, als sei er nie da gewesen. Weiter rast der Schlitten durch das unebene Gelände. Ein dicker Ast bohrt sich links in den Schlitten. Ein Krächzen und Quietschen. Ein Krachen und Splittern. Der Schlitten wird ruckartig und hart nach links herumgerissen. Ragnar verliert den Halt und stürzt mit einem Schrei vom Schlitten, während die Pferde das Gefährt weiter durch die weite, tief verschneite Taiga schleifen...
  4. Ältere Dame "Die Strasse runter. Vor dem Bahnhof links. Dann das vierte Haus links. Ein Privathaus mit dem Polizeibüro im Erdgeschoss."
  5. Das Schneetreiben hat zugenommen, aber von Dunkelheit ist in Lom nichts zu merken.
  6. Ragnar kommt angelaufen, wirft die Flinte und seine Schneeschuhe auf den alten Schlitten und greift nach den Zügeln. Dann treibt er die beiden Pferde an. Olaf hält sich am Schlitten fest und lässt sich mitschleifen. In der Dunkelheit beginnt der andere Jäger hysterisch zu lachen. Kurze Zeit später beginnt er dann zu schreien. Schliesslich hört man nur noch das Brausen und Fauchen des Windes. Der Schneesturm ist aggressiv. Das weisse Biest nagt und zerrt an Haut und Kleidung. Kleine Eiskristalle schmirgeln die Haut, beissen in Nase, Mund und Ohren. Und sie blenden die Augen und rauben die Sicht. Wie von Furien getrieben, stürzen sich die Pferde in die weisse Hölle hinein. Ohne Weg und Ziel. Nur weg von der Quelle des Sturmes.
  7. So wie es aussieht, sind in dieser Ortschaft nur Einheimische unterwegs. Die einzigen Fremden sind Rick, Werner und Olga.
  8. Ältere Dame "Irgend so ein reicher Snob hat seinem nichtsnutzigen Schnösel den Urlaub hier geschenkt. Und der Bengel hatte nichts besseres zu tun, als sich bei schönstem Wetter zu verirren und sich dann auch noch fressen zu lassen. Ein Sir Soundso aus England oder Schottland." [...] "Mein ältester Sohn, Asgeir, ist Ski-Lehrer. Es gab damals eine grosse Suchaktion. Die Polizei war da. Man suchte überall. Mit Hunden und Fackeln bis tief in die Nacht. Nichts. Erst am nächsten Tag wurde er nord-östlich der Juvasshytta gefunden. Steif gefroren, als hätte er tagelang schon dort gelegen." [...] "Es ging dann wohl alles als unglücklicher Ski-Unfall zu den Akten."
  9. Sehr geil, Art. Sehr geil. Selbst wenn es sarkastisch gemeint gewesen sein sollte. Dass passt! Danke!
  10. Meine Spieler haben für die Kampagne von Beginn an gleich zwei Chars ausgearbeitet. Einen investigativen + einen intellektuellen Char. Das ist / war auch besser so... Unter normalen Umständen: - Bedrohunslage durch den Mythos - Wahnsinn - Langsamer Heilungsrate - Und nicht zuletzt meinem Spielstil ist das auch bitter nötig... Der neue Char untersucht dann das Verschwinden / den Tod des Vorgängers und trifft dann auf die Gruppe. Oder der Char übernimmt hilfsbereite NSCs. Ersatzchars von Anfang an mitzunehmen, kommt bei mir nicht vor. Aber das Bsp. "Sanatorium" ist gut. Wir hatten jüngst bei dem Abenteuer auch einen Char-Verlust zu beklagen, der durch einen, aus seiner Zelle befreiten, Professor hervorragend ersetzt werden konnte.
  11. Ich brauche noch einen Mitglieder-Titel. Ich dachte da an: "Ist er zu stark, bist Du zu schwach" Andere Vorschläge? Bin gespannt...
  12. Break Ich bin müde. War schön mit Euch. Morgen geht es weiter...
  13. "Um was handelt es sich, Herr Anderson? Hat die wilde Hilde mal wieder mit Dreck geworfen? Aber Sie sind Engländer. Was machen Sie in Norwegen? In Lom?"
  14. Der Schuss geht fehl. Oder hat er getroffen? Es ist nicht zu sagen... Nicht bei diesem Wetter. Der Sturm ist stark. Das Schneetreiben ist dicht. Einer der fremden Jäger schreit vor Schmerz auf. Als Matilde sich umdreht, sieht sie, wie einer der Männer von einer Windböe gepackt und in die Luft gehoben wird. Es ist dunkel. Ist es denn schon Nacht? Schon so viel Zeit vergangen? Kein Stern ist am Himmel zu sehen. Kein einziger. Oder doch? Zwei leuchtende, weisse Punkte sind etwa drei Meter über dem Jäger zu sehen. Leuchtend wie zwei Sterne. Eisig. Bösartig. Gierig. Heimtückisch. Grimmig. Hasserfüllt. Das Gesicht des Mannes verfärbt sich schwarz und gefriert in einem schmerzerfüllten, stummen Schrei. Der andere Jäger brüllt den Namen des Kumpan, doch dieser verhallt ungehört im Brüllen des Schneesturmes, der wie eine flache Hand auf eine Sahnetorte, auf die Wanderer niederfährt.
  15. Der Schwarze Wolf ist vom vielen Schnee weiss geworden und er ist ermattet. Die Wunde am Hinterleib ist schwer. Das Tier heult auf und starrt mit seinen blauen Augen Matilde an, als würde er auf seinen Tod warten. http://m.flickr.com/photos/sulamith/3194756381/lightbox/ Das Blut des Tieres tropft in den Schnee.
  16. "Ich brauche keine Almosen, mein Herr. Und ich nehme auch keine Wucherpreise. Ich komme zu recht. Hier ist Ihre halbe Krone." [...] "Aber fragen Sie ruhig. Was möchten Sie wissen?"
  17. "Vielleicht." antwortet die Dame. "Eine halbe Krone, bitte." [...] "Sonst noch etwas, der Herr?"
  18. Hinter Matilde ist ein dumpfes, gurgelndes Knurren, einer grossen Kreatur zu hören, während der Schneesturm um alle herum, an Heftigkeit immer schneller zunimmt. Die Schneflocken und die Kälte beissen in den Augen. Das Fiepen des, vom Kolben getroffenen Hundes, ist im fauchenden Wind kaum noch zu hören. Zwei Männer mit Gewehren treten zwischen den Bäumen hervor. Sie sind mit frischem Schnee bedeckt und bewegen sich langsam, eine Hand vor den Augen. Ihre Waffen scheinen eigefroren zu sein. Olaf "Nei. Rekk her. Dem frost. Witiko. Rekk her!"
  19. Eine ältere Frau räumt gerade Bücher in ein Regal. Alles Antiquitäten. Inmitten des Ladens steht ein grosser, hölzerner Troll. Der Körper ist mit langem, zottigen Ziegenfell bespannt und das Gebiss ist das eines Bären. Die Figur ist ca. zwei Meter gross und wirkt sehr lebensecht und aussergewöhnlich bedrohlich. Frau, ohne sich umzudrehen "God dag."
  20. Drei Stück der rot-braunen, mageren, dicken Steaks wandern auf die Waage und dann in Zeitungspapier über die Theke. Das Fleisch ist recht günstig. Geschäftsinhaber "Takk! Adjo."
  21. Gut. det er fint = das ist gut hvor mange? = wieviel? Der schwarze Wolf steht hinter Matilde. In seinem Blut.
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