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SL-Bericht: Die Bucht der Toten


lucers
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Hi! :-)

 

Du redest ein wenig an mir vorbei, Frank. Ich bin mir durchaus bewusst, dass es verschiedene Spielstile gibt (ich denke, durch die ironischen Seitenhiebe auf mich selbst in meinem Feedback weiter oben, sollte dies nicht weiter verwunderlich sein). Aber selbst _diese_ Erkenntnis wurde im Spielleiter-Handbuch eben versäumt, mitzuteilen, was damals - wie du dich sicherlich erinnern wirst - exakt mein Kritikpunkt war. Es geht nicht darum, "einen" Spielstil zu favorisieren. Es geht darum, überhaupt einen Spielstil zu haben und die verschiedenen Spielarten, die möglich sind, für die Spieler zu öffnen. Und _das_ ist das Problem und auch der Knackpunkt, warum die Fragen so wichtig sind.

 

Schau dir einmal meine Fragen genauer an, dann wirst du feststellen, dass sie _nicht_ von vornherein darauf abzielen, dass es unbedingt "meine" Antwortmöglichkeit geben muss. Die Antwortmöglichkeiten, _die_ ich verteufele und als Beispiel genannt habe, haben nämlich nichts mit "Spielstil", sondern mit ziemlicher Spielwillkür zu tun ("jo, auf die Pizza packen wir noch Salami und Schokolade und Gummibärchen und Artischokken - und Sardellen!"). Wie gesagt, es geht nicht darum, dass alle "meinen" Spielstil haben müssen, sondern darum, dass man wenigstens einen Spielstil haben sollte - und das spreche ich eben 90% der Spieler ab, indem ich frage "Warum spielt ihr Cthulhu?". Das war und ist mein gro?er Kritikpunkt am Spielleiter-Handbuch. Nicht dass "mein" Spielstil nicht drin ist (so egozentrisch bin ich nun auch wieder nicht *g*), sondern dass es versäumt wurde, einen "eigenen" Spielstil des Spielers zu ermöglichen. 90% der Spieler _haben_ keinen Spielstil - genau das ist das Problem. Und das stotternde Antworten auf die Frage "Warum spielt ihr ausgerechnet Cthulhu?" ist ein Indikator für dieses Problem, das recht tief verwurzelt scheint. Wohingegen die meisten D&D-Spieler wenigstens einen Spielstil "haben", ob man diesen gut findet oder nicht, darum geht es nicht. >;->

 

Und der Artikel kommt noch, keine Bange. ;-) Momentan bin ich nur leider etwas mit Arbeit eingedeckt, aber nachdem diese Woche die Prüfungen hinter mich gebracht sind, bin ich guter Dinge, dass ich den dann irgendwann wohl auch endlich schreiben kann. Aber gerade so einen Artikel will ich eben nicht "hinrotzen", denn gerade so ein Artikel sollte wohldurchdacht und konzipiert sein - und das braucht Zeit und Ressourcen.

 

CU

 

holger

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Guest Primematum
Warum muss man unbedingt _einen_ Spielstil haben? Ich spiele mit meiner Gruppe mal ein Trash-Szenario mit purer Gewalt und Fun aus "Blood Brothers", dann wieder ein Suspense-Szenario, zwischendurch auch mal gerne was rein Detektivisches (oh ja! ;) ). Macht das nicht grade Rollenspiel aus? Ich will ja auch als Spielleiter nicht immer die selbe "Rolle" spielen...
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Hi! :-)

 

Edit: Nachdem ich mich entschieden habe, dass die ursprüngliche Version des Postings vielleicht doch die ein oder andere Träne ins Auge treiben könnte, hier noch einmal ohne emotionale Ereiferung meinerseits:

 

Es geht nicht darum _einen_ Spielstil zu haben, sondern einen Spielstil zu _haben_ (ja, durch die unterschiedliche Unterstreichung der Wörter entsteht ein anderer Sinn).

 

Erst lesen, dann posten.

 

CU

 

holger

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Guest Primematum

Sorry, dann definiere mir mal "Stil". Oder besser - erkläre mir unwissendem Legastheniker mal, wie es eine Gruppe _ohne_ Stil geben kann.

 

[Edit]

Ich habs vor deinem Edit gesehen und trotzdem nicht geweint! Hurra!

[/Edit]

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Hi! :-)

 

Na, dann bin ich ja beruhigt, dass es wohl doch nicht zu heftig war. ;-) Ist mir selbst ja auch immer ein wenig peinlich, wenn da mit mir die Pferde ganz unbewusst durchgehen (wenn schon "fies und gemein", dann wenigstens bewusst - das hat dann meist auch mehr klasse *g*), was ja sehr selten passiert, aber...heute ist der Samstag vor Fastnacht und ich habe heute Spätschicht in der Videothek gehabt und das auch noch in Mainz und...man könnte meinen, dass über Fastnacht in ganz Mainz die Gehirne ausgeschaltet werden, um Strom zu sparen. Ganz ehrlich. Da war ich dann doch etwas...*hüstel* kurzluntig. =;-)

 

Also, Spielstil: Eine kohärente, _bewusste_ Spielweise. Inkohärente Spielweise "kann" auch ein Spielstil sein, ist dies aber in den wenigsten Fällen, da das Bewusstsein über "warum spiele ich ausgerechnet jetzt so" fehlt. Inkohärente Spielweise und somit das Fehlen eines Spielstils kommt meist nicht daher, dass diese inkohärente Spielweise bewusst herbeigeführt wird (was wiederum ein "Spielstil" wäre), sondern durch Unachtsamkeit "geschieht". Aber Spielstile "geschehen" nicht.

 

Um es mal wieder ein wenig populär-intellektuell zu umschreiben: "Wohnst du noch oder lebst du schon?"

 

CU

 

holger

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Guest Primematum
Ok, danke für die Aufklärung. Das Schlüsselwort ist wohl "bewusst". Dann gibt meine Aussage mit mehreren Stilen oben keinen Sinn und ich gebe dir stattdessen einfach Recht.
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  • 10 years later...
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