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SL-Bericht: Projekt Icarus


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Ich habe am letzten Sonntag das Abenteuer geleitet und werde nun hier berichten, da Project Icarus doch ein neueres Abenteuer ist und vielleicht einige SL im Forum an Erfahrungen mit dem Abenteuer interessiert sind.

 

Wir haben alle 5 vorgefertigten SC verwendet, waren also 6 Leute am Tisch, was teilweise in Arbeit ausartete, weil ständig immer irgendwer was wissen will (und ich meine UNUNTERBROCHEN! :D). 1 Spieler war ziemlich demotiviert, was alle anderen 4 unheimlich genervt hat. Tipp 1 also: "Auch wenn Ihr glaubt ihr habt einen Freund/Spieler der auf das SciFi-Szenario unheimlich stehen wird, weil Event Horizon sein Lieblingsfilm ist usw. hei?t das noch lange nicht, dass ihm Cthulhu plötzlich gefällt (und wenn einer keine wirkliche Lust hat, aber überredet wurde weil er sich das SciFi Setting doch mal ansehen wollte, zieht das die ganze Runde runter)." Na gut, die Spieler bekamen ihr Blätter und verstanden mal gar nix mehr. Die Häuser Phaidon und Nakamura habe ich ihnen dann erklärt, später im Spiel wurde ich dann gefragt, ob sich die Spieler eigentlich in einem Raumschiff befinden... Man merkt schon, nicht ganz ideale Vorraussetzungen. Jedenfalls begann das Spiel mit einer Nakamura-Aufzieherei, die sich durch das ganze Spiel zog, und von einigen rollenspielerisch nett rübergebracht wurde (Marazelos). Beim Spiel mit 4 Spielern würde ich fast vorschlagen einen Phaidon zu entfernen um zu verhindern, dass 3 Phaidons auf 1 Nakamura hinhacken (au?er da drau?en gibt es derart sadistische Spielleiter). ?brigens: verteilt die Rollen passend. Wenn ihr einen Technikfreak habt, ist das Ioannis Müller, eine Zicke wird Kleoniki Marazelos, ein Action-Freak Tom Hatsuko, ein Besserwisser wird Rigo Sanchez, und eine Mutterfigur wird Toshiko McCloud.

 

Ich will die eigentliche Story hier gar nicht so ausführlich besprechen, da sie ohnehin recht linear ist. Nur kurz:

 

Die Problemstellen

 

Ich musste dem Spiel einiges an Spannung nehmen, da ich die Räume nicht unbeschriftet stehen lassen konnte. Die Spieler deklarierten es von vorneherein als unlogisch, dass in einem Raumschiff die Räume nicht erkennbar beschriftet sind. Au?erdem reichte der grobe ?bersichtsplan des Schiffes nicht aus um den Spielern ein wirklich gutes Bild der Rundgänge und des Aufbaus des Schiffes zu geben. Bei erneutem Leiten würde ich den Computer in der Einsatzzentrale in Modul 3 den Spielern auch den Plan von Modul 3 anzeigen und dann den Bildschirm schwarz werden lassen. So können sie sich die anderen Module auch viel besser vorstellen, man muss dann nur mehr die Einzelheiten der Räume beschreiben und nicht deren Lage und Biegung usw.

 

Wirkliche Problemstelle war das Absaugen der Fragmente aus dem Verbindungsgang. Ohne meine Mithilfe wären meine Spieler da überhaupt nicht dahinter gekommen. 4 waren nämlich ahnungslos und der Techniker meinte, dass man die Fragmente unmöglich absaugen könnte wenn sie doch durch jegliche Materie hindurch sickern (was eigentlich auch logisch wäre... also beschreibt man die Fragmente als Blasen, die sich z.B. mit einer Eisenstange bewegen lassen, ist das irgendwie falsch, aber wenn man sie durch JEDE Art von Materie durchsickern lassen würde, was sollte denn dann eine Vakuumabsaugung bringen? Die Fragmente sind also entweder Materie oder nicht, aber sie können imho nicht NICHT aus Materie bestehen und dann ins Weltall gesaugt werden). Ja das war das einzige wirkliche Problem, ansonsten haben sich alle Fragestellungen aufgeklärt, wobei ich sagen muss, dass besonders mein normalerweise "bester" Spieler sich in diesem Setting SEHR schlecht zurechtfand und besagter Techniker (normalerweise unauffällig und Mitläufer) zum Gruppenführer und Ideeneinbringer wurde (was mich sehr gefreut hat). Wenn also einige Gruppen am Anfang des Abenteuers EXTREM ahnungslos sind, keine Panik das klärt sich mit den Handouts auf.

 

Die Special-Effects

 

Ich habe diesmal auf eine Reihe von Special Effects gesetzt. Hier eine kurze Auflistung und Erklärung:

 

3 verschiedene Beleuchtungsarten:

 

1) normal Beleuchtung, gedämpftes Spiellicht eben

2) Notbeleuchtung und Suspense: Hier habe ich die normale Beleuchtung abgeschalten und eine Schwarzlichtlampe, ein Blaulicht und anfangs eine Diskokugel ("Haha, ein Diskoschiff" --> nicht zu empfehlen), verwendet. Ist gut angekommen, funktioniert aber nur ca. 10 min lang dann werden die Leute unruhig.

3) Stroboskoplicht und Laser: Kam bei der Schottöffnung zum Einsatz, ist nur ca. 5 min möglich, dann wird man wahnsinnig ;). Damit das Stroboskop wirkt sollte der ganze Raum dunkel sein, SL muss halt mit einer kleinen Taschenlampe arbeiten. Der Laser hat ein sich langsam drehendes Pentagramm an die Wand projiziert ("AHH, warum ist da ein Pentagramm?").

 

Die Lichter habe ich übrigens bei einem Freund ausgeborgt, der Laser wurde in Amerika gekauft und ist so ein Musik-Visualisierungs-Laser, den man auch manuell auf immer das selbe einstellen kann.

 

Die Fragmente: Als die Fragmente zum ersten Mal auftauchten, habe ich einfach mal frech Seifenblasen durch den Raum geschickt. Nett, aber nur für 1 Mal geeignet.

 

Das Musikstück des Computers: Habe ich selbst am PC gemischt, wer das kakophonische Musikstück aus Cradle Of Filth, Johann Strau? (Sohn?), Blondie, Lichtenfels und BRITNEY SPEARS haben will schickt mir bitte ein Mail, ich kann das ganze als mp3 verschicken.

 

Geigerzähler: war ein digitales Metronom, welches ich unterschiedlich schnell ausschlagen lie?.

 

Der Spielabend als Ganzes

 

Ich musste das Ende des Abends ziemlich abkürzen, da wir unbedingt an einem Abend fertig spielen wollten, nächstes Mal soll eine neue Kampagne beginnen, wodurch der Zeitdruck ziemlich gro? wurde weil wir für das gesamte Abenteuer nur mehr ungefähr 3,5 Stunden Zeit hatten (wir haben keine wirkliche Pause gemacht). DAS ist zu KURZ! Um das Abenteuer wirklich auszuspielen braucht man imho 4-5 Stunden. Besonders, weil wie gesagt die Möglichkeit besteht, dass die Spieler den Settingwechsel sehr schlecht vertragen.

 

Reflexion der Spieler

 

Ich frage nach dem Spiel oder am nächsten Tag immer nach "wie's denn gemundet hat". Die Reaktionen waren unterschiedlich, der Techniker war begeistert (er hat das Abenteuer auch als einziger wirklich durchschaut), alle waren von der Spannung irgendwie schon gefangen, freuen sich aber wieder auf die 1920er. Als Abwechslung war das Abenteuer also zufriedenstellend, niemand wollte eine wirkliche Kampagne in diesem Setting.

 

Ein Wort zum Abschluss

 

Die mit dem Schiff verwachsenen sind zwar gruselig, bei der Frau auf der Brücke kam von seitens der Spieler aber nur mehr: "Ah schon wieder so eine...". Antonowitsch wurde eigenartigerweise auch als er verrückt wurde noch sehr ernst genommen (sie wollten die Fähre nicht reinholen, haben es dann aber gemacht), C-125 habe ich durch die Beschreibung von gro?en Augen, die man durch ein Wartungsgitter sieht, zu einer Art "Gollum" degradiert, und die Fragmente hätte ich für den Menschen gefährlicher machen sollen (Der Action-Freak hat ständig mit dem Zeigefinger reingegriffen, nur ich hab ihm keine TP abgezogen--> mein Fehler). Das Schiff selber fanden die Spieler nicht sehr gruselig, vielleicht habe ich zu "sicherheitgebend" erzählt. Die Angst vor den Naniten war sehr interessant, da sie sich in Wellen ausbreitete. Zuerst wurde 1 Spieler infiziert, da er Elisabeth Lasalle berührte (übrigens wurde die ?berzeugung der Euthanasie der ?rztin übergeben, was beim Spieler ziemlich Gewissensbisse auslöste). Dann hatten die Spieler Angst vor dem silbernen Schimmern unter der Haut, glaubten an einen Virus, später lasen sie die Handouts und erfuhren von ihrer Verwendung in der Medizin und wurden beruhigt, irgendwie erkannten sie aber dann dass sie doch gefährlich waren wenn sie länger im Körper sind, wollten dann NanEx ausprobieren, doch als sie draufkamen, dass das nur für 30 min hält breitete sich die Angst wieder aus...

 

Also: Nettes Abenteuer, als Abwechslung zum grauen Cthulhu Alltag, ich würde aber nur mehr mit einer Gruppe spielen, von der ich wei?, dass sie sich auch für SciFi begeistern kann. Imho braucht das Abenteuer ziemlich genaue Vorbereitung, weil das futuristische (für mich) schwerer zu beschreiben war als z.B.: die 1920er.

 

Probiert es aus, ich stehe für den Musik Track zur Verfügung! Ich hoffe au?erdem, dass ich euch vielleicht auf einige Ideen bringen konnte und dass ich viel Feedback bekomme!

 

mfg, lucers

 

edit: Wer Event Horizon gesehen hat, erkennt das schon ab Elisabeth Lasalle, meinen Spielern gab das zwar zu denken, sie glaubten aber nicht wirklich, dass es ein offizielles Abenteuer geben könnte, das einem Film nachempfunden nachempfunden ist (warum auch immer) und als sie es wirklich erkannt haben wussten sie nicht wirklich ob es vielleicht jetzt nicht doch anders ist und hatten eigentlich keinen Vorteil gegenüber den Anderen.

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Guest Fleischlego

Schöner Bericht.

 

Da ich im Moment an einem ähnlichen Abenteuer (auf Minimalsystem) arbeite, konnte ich mir schon zwei Gefahrenstellen aus dem Script rausschreiben ;)

 

Vielen Dank!

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Guest Fleischlego

Schöner... "Track"? ;)

 

Bei meinem Abenteuer singt der Computer bei Bedarf Elvis :D

 

Edit:

 

"Mix" war das Wort, das ich gesucht hatte! :D

 

Schöner Mix!

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Nur ganz kurz zwei Anmerkungen:

 

1. Die Sache mit den Plänen ist leider nicht ganz gelungen: Eigentlich sind die im Abenteuer beschriebenen Räumen nicht Schiff füllend (dann wäre das Schiff auch viel zu klein), sondern nur eine Auswahl. Insofern sind die Karten leider nicht mit der Textangabe übereinstimmend.

 

2. Die Fragmente: Interessante ?berlegung, hat was für sich. Allerdings: Das sind Fragmente des Idiotengottes, die könnten also eigentlich alles sein, sprich auch Materie, die durch andere hindurch kann... ;)

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Also die Pläne erfüllen schon ihren Zweck, es ist nur einfach ziemlich schwer zu beschreiben, ohne zuviel vorweg zunehmen oder z.B.: nur die wichtigen Sachen zu erklären, sodass das Ganze zu simpel wird.

 

@Fragmente: Ja, ich denke auch, dass in diesem Fall probieren über Studieren geht und ob das irgendwelchen logisch nachvollziehbaren Gesetzen folgt, ist doch egal... :D

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  • 1 month later...
Guest Dor Kalach

Auf unserer Vereinshütte kamen wieder einige Spieler in den genuss IKARUS zu fühlen...

 

nachdem ich dies bei der letzten VereinsCon in einem schwarzen Zelt mit einer Kerze erleben durfte, haben wir auf ein paar Anregungen hin das ganze in ein BehindertenKlo verlegt.

 

Die haben tatsächlich zu sechst 6 Std in einem Engen Behindertenklo gespielt.

 

Gefliesste Wände, Hall, Metallbügel zum dran klopfen...

Knicklichter und eine blaue LED-Lampe für Warnlichter...

 

es war richtig gut!

 

aber genaueres kann Euch sicher Vera berichten. Die hats geleitet.

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  • 9 years later...
  • 2 years later...
  • 5 months later...
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