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Unglaublich aber wahr, die Schlachtfelder des Ersten Weltkrieges waren münzklingende Touristenattraktion der 1920er Jahre. Mit dem Schauder machten europäische, auch deutsche Reiseunternehmen glänzend Kasse.

 

Hat jemand einen Tip, wo man ein bi?chen Hintergrund, weiterführende Literatur dazu bekommt? Vielleicht Prospekte, zeitgenössische Schlachtfeldführer, touristische Zentren (au?er Verdun!) etc.

 

Gru?Fox

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Ein besnderes touristisches Zentrum vor allem für Briten war/ist Ypern. An der Somme gibt es einige interessante Orte, aber das herausragendste ist wohl bei Verdun (klar, sehr viele Baudenkmäler).

 

Als Buch empfehle ich: Fischer/Klink: Spurensuche bei Verdun.

 

Viele Infos, auch Zeitgenössische findest Du am ebsten, wenn Du der franz. Sprache mächtig bist. Der "Soldat inconnu" und seine Auswahl/beisetzung war ein Spektakel in den 20ern, ebenso die Arbeiten des Vereins, der unter anderem das Gebeinhaus hat errichten lassen.

 

Verdun ist auch heute noch einen Besuch wert und vor allem unter der Woche kann man prima das Schlachtfeld befahren. Am besten am Mittags, dann sind die meisten Schulklassen weg und man kann seine Karre mitten auf der Stra?e abstellen, um diverse Gräben, Kasematten und so weiter anzusehen. Nur man sollte sich was warmes zum Anziehen mitnehmen.

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Also, es sollte nicht Verdun sein. Da gibt es sicherlich das meiste zu, ist mir aber zu abgegriffen. Trotzdem danke für den Hinweis. Flandern wär ganz nett oder Somme. Die Schlachtenorte sind bekannt, aber ich bracuh was zum Tourismus dazu, möglichst aus den 1920er oder entsprechende neue Literatur.

 

Gru?Fox

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Naja Verdun als "zu abgedroschen" zu bezeichnen finde ich angesichts der dort zu findenden Mahnmale gegen den Krieg schon ziemlich dreist. Ich dachte du bist so nen politisch Korrekter? :D

 

Aber egal. Ein anderes Touristenzentrum ist das Vimy Ridge Memorial. Baubeginn war 1925 richtig fertig war es allerdings erst 1936. Da hast Du allerlei Touristisches vor allem durch Kanadier und Briten in der Zeit gehabt.

 

In Google findet man mit den passenden Begriffen jedenfalls recht viel. Nur mit zeitgenössischen Berichten wird es da schwer, wenn Du Verdun ausnehmen wilslt, weil da eben das Meiste dieser Art stattfand. Mit Ausnahme von Ypern war alles andere ja auch weniger Ortsgebunden. Das Schlachtfeld an der Somme ist ja nicht ein kleiner Punkt mit einem wichtigen Ort, sondern ein sehr weit gestecktes Gebiet mit immer mal wieder kleinen Friedhöfen, Denkmälern, etc.

 

Da ich annehme, dass Du in Deutschland lebst, wäre es aber auch keine Weltreise, mal schnell nach Belgien oder Frankreich zu fahren. Vor Ort kriegt man nämlcih meistens recht viele dieser kleinen Infozettel. Jedes Kaff hat da ein Toruristenbüro, wo man unendlich viele Flyer zu den verschiedenen Themen bekommt, u.a. auch viele mit zeitgenössischen Fotos. Aus Verdun und Ypern habe ich da auch noch einiges rumfliegen. Das beste davon ist wieder aus Verdun, weil eben hier diese Geschichte mit dem Solat inconnu lief, aber das ist ja "zu abgedroschen"...lol

 

Ich frage mal im http://www.militaria-fundforum.de/ nach, vielleicht kennt da ja jemand etwas, dass NICHT mit Verdun zu tun hat.

 

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Und wie ich korrekt sein kann. Hab mir schon gedacht, bei dem Thema auf Dich zu sto?en. Verdun scheint ja ein Tempel für Dich zu sein, den ich durch schnöde Mi?achtung entweihe.

Aber now to something completly different, mein kleiner Zinnsoldat. :D

 

Ich schrieb, es geht mir um "Touristenattraktion der 1920er". Ich möchte da nicht selbst hinfahren! Da wü?te ich schon, wie ich mich informiere. Es soll vielmehr als Hintergrund fürs Rollenspiel in den 1920er (!) benutzt werden.

 

Deswegen sind mir Mahnmale schnuppe und Verdun abgegriffen. Für Ottonormalspieler gibt es wahrscheinlich nur ein Schlachtfeld im Ersten WK: Verdun. Deshalb möchte etwas anderes. Der Krieg fand ja nicht nur da statt.

Dingsdabums Ridge ist ja schon mal ganz brauchbar. Mehr davon.

 

Gru?Fox

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Das verstehe ich immer noch nicht ganz. Du willst was über Touristenattraktionen in den 1920ern schreiben, bezogen auf den "Schlachtfeldtourismus" aber DIE Touristenattraktion der 20er im Bezug darauf lä?t Du au?en vor, weil es "abgegriffen" ist? Aber egal, ist ja Dein Ding. Vergleichbar damit gab es in den 20ern aber keine derart umfangreiche "Touristenattraktion". Das meiste waren wirklich dann eher Memorials und Friedhöfe, bzw. nachgestellte Grabensysteme. Aus einem einfachen Grund: überall lag Munition und Leichen rum.

 

Weitere "Zentren" sind zumindest

 

Menin Gate Memorial Ypern, eröffnet 1927 neben Verdun DAS gro?e Touristenzentrum für den 1.WK-Interessierten. Vor allem für Britische Veteranen, die hier schon seit 1919 ihren gefallenen kameraden gedachten.

Vimy Ridge

Passchendaele

 

 

Kleinere Sehenswürdigkeiten die u.a. auch memorials und vor allem Friedhöfe mit einschlie?en waren und sind:

 

Hawthorn Crater

Faubourg dÆamiens Friedhof (Arras Memorial)

Die Reims Forts (Museeum seit 1924)

 

Aber bezüglich des selber Hinfahrens bzw. der mahnmale hast Du mich mi?verstanden. Die meisten davon wurden ja in den 1920ern erbaut, die meisten der Museen und Orte in genau dieser Zeit gegründet und in den vor Ort erhältlichen Flyern und Unterlagen bekommt man meistens eine Menge der Informationen aus der Gründungszeit.

 

Z.B. bekommst du im Ft Douaumont einen Zweiseiter, wo Bilder einer Schlachtfeldbegehung von 1920 drin sind, etc. Also der Besuch der Schlachtfelder ist auf jeden Fall für deine Recherchen relevant.

 

Für Verdun hätte ich noch einen 20-teiligen Postkartensatz aus den 20ern im Angebot, aber das ist für dich ja eher uninteressant.

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Das ist doch mal was, geschmeidigsten Dank!

 

Klar war Verdun ein besonderes Zentrum, keine Frage. Meine ganz persönliche Entscheidung ist, sich auf andere Orte zu konzentrieren, um etwas Anderes zu bringen. Das ganze soll keine Monographie über den Tourismus werden, ich will mir ein oder zwei Orte rauspicken, an die man vielleicht die Gruppe schicken kann.

 

Gegen Mahnmale hab ich nix, aber ich mu? mir nicht die in Verdun anschauen, um zu wissen, da? Krieg die Hölle ist. Das Ganze soll ins Rollenspiel eingearbeitet werden und keine Antikriegsdemonstration werden. Es klang bei Dir so, da? man Verdun nicht ausklammern darf, um gegen den Krieg zu sein. In dieser Hinsicht sind mir Mahnmale schnuppe, denn es kommt hier auf andere Inhalte an.

Mahnmale aus den 20ern sind gern gesehen, denn sie verleihen dem Projekt Authenzität. Auch wenn die Memorialkultur eher auf Heldengedenken aus war, siehe Graben der Bajonette, der nachweilich ein Fake war.

 

Gru?Fox

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Naja aber Verdun selber ist ja nicht ein Ort mit einem Memorial, sonder ein ziemlich gro?es Gebiet mit allerlei Sehenswürdigkeiten und vor allem für Rollenspieler im cthuloiden bereich fantastischen Locations.

 

Die Forts und dazugehörigen Labyrinthe z.B. Ft. Douaumont, Ft. de Vaux und vor allem die total zerstörten Dinger wie Souville sind absolut geniale Rollenspiel-locations wenn man das mal so sagen darf.

Desweiteren die zahlreichen Kasematten, überall Schützengräben und vor allem überall die übelste Mondlandschaft.

 

Verdun nur auf das Gebeinhaus, die Gedenkstätte und ein paar patriotische Einrichtungen zu reduzieren wäre falsch. Da gebe ich Dir schon recht.

 

Aber aus Sicht des Schlachtfeldreisenden (ich habe mir diese Orte schon alle "live" angesehen) UND des Rollenspielers halte ich die Anlagen um Verdun herum für die reizvollsten. Frei nach dem Cthulhu-Spielleiterhanbuch, in dem steht, man solle die Charaktere im Kern der Handlung halten, fände ich es persönlich schade, in einer solchen "Monographie" nur mit "B-Ware" bedient zu werden.

 

Achja, die meisten Mahnmale sind aus den 20ern, bzw. aus den frühen 30ern. Zumal die Zeit des Krieges danach so ein bisschen die beschäftigung mit dem Thema 1. WK zurückschraubte...

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Guest Black Aleph

Die Woche lief zu dem Thema ein Film auf arte: Die Kameramänner von Verdun. Es ging um Inzinierung und Realität auf den Schlachtfeldern.

 

Heuzutage kann man sich das gar nichtmal mehr vorstellen, wie geblendet die Leute damals von Nationalstolz waren.

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Was uns zeigt, das Nationalstolz am Ende eigentlich was Gutes hat.

Ich wäre auch froh, wenn man heutzutage Welle um Welle von deutschem HipHop hörenden Jugendlichen gegeneinander Hetzen würde. Würde einiges an später zu verteilendem Arbeitslosengeld sparen und man würde mit etwas Glück ganz nebenbei noch andere Länder erobern. :D

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Original von Henry Fox

Unglaublich aber wahr, die Schlachtfelder des Ersten Weltkrieges waren münzklingende Touristenattraktion der 1920er Jahre. Mit dem Schauder machten europäische, auch deutsche Reiseunternehmen glänzend Kasse.

 

Hat jemand einen Tip, wo man ein bi?chen Hintergrund, weiterführende Literatur dazu bekommt? Vielleicht Prospekte, zeitgenössische Schlachtfeldführer, touristische Zentren (au?er Verdun!) etc.

 

Gru?Fox

 

So, jetzt schmei? ich auch noch meinen Senf dazu. Schlachtfeld her, Schlachtfeld hin, verwechsele den Tourismus der 20er nicht mit dem heutigen Tourismus. Diese "Memorialfarten" waren eine sehr begrenzte Sache. Die Meisten waren nur froh diesem Krieg entronnen zu sein. Die Ehrung der Toten blieb auch meistens den Engländer, Amerikanern und natürlich den Belgiern und Franzosen vorbehalten. Begeh nicht den Fehler mit einer deutschen Gruppe in den 20ern nach Verdun zu fahren. Die Deutschen waren verhasst und deutsche Gäste wurden als Entweihung der Gedenkstätten betrachtet (und zum Teil angespuckt!) "Wir" waren die Agressoren und wir sollten gedemütigt werden.

 

EWollt nur noch einen anderen Aspekt des Schlachtfeldtourismus anmerken.

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Stimmt. Vor allem die Hip-Hopper, die rassistischen HipHop hören (ganz speziell bezogen auf die WEISSEN Rassisten unter den Rappern und Hoppern) sollte man schnellst möglich auf diese Art "entsorgen". Und dann noch gleich alle mit, die sich intellektuell geben und im Stillen Hände klatschen, wenn mal wieder ein ?bergriff passiert. Ach ja, und dann würde ich es na klar auch begrü?en, wenn diese von Bild-Zeitung geprägten Wirrköpfe mit ihren Vorurteilen auch gleich über die Klinge springen. Ganz besonders die, die meinen ihr Geschmack und Gedankengut sei der einzigst Wahre.

Man, was währe das für eine Welt, in der "Mensch" ohne Vorurteile und Hass und blödsinnige Kommentare leben könnte... ;)

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