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Mogel-Express


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Servus,

 

Hab den orientexpress mit meiner Gruppe nun inklusive zweitem band gespielt und bin mehr als enttäuscht.

Enttäuscht, weil die eigentliche Handlung der Bände sich bei näherem hinsehen und Spielen auf ein absolutes Minimum reduziert. Kauft man die Bücher sieht?s zwar megamä?ig viel aus, bringen wirs aber mal auf den Punkt:

 

Ein Durchschnitts-Orientexpressband stezt sich zusammen aus folgenden Zutaten:

 

1. Jede Menge Ortsbeschreibungen und Quellen über Land und Leute, die aufgrund der Handlungsdichte nicht mal ansatzweise verwendet werden können. (Ich brauch keine zehnseitige Abhandlung über die französische Landschaft, wenn die Chraraktere nur mit dem Auto durchfahren.)

 

2. Jede Menge völlig überflüssige, eingeschobene "Abenteuer", die zwar in sich stimmig sind, aber für eine Gruppe, die ganz realistisch und in kleinen Dosen mit dem Myrthos konfrontiert werden soll, völlig unspielbar. (Schon nach dem Intro muss man mit einem Geisterzug in die zigste Dimension reisen, um dort einen alternden Magier mittels eines Rituals zu befreien. Wenn ich sowas plumpes meinen bisher unbedarften Charakteren vorsetze, verhauen mich deren Spieler. Das sind bestenfalls Con-Abenteuer. Bummbummreinbummbummraus).

 

3. Wirklich durchdachte Plotts, die eine wunderbare Handlung haben und die mit der Gruppe wunderbar zu spielen sind.

 

Eine Pharse, wenn man sich anschaut, dass alle vier Bände zusammen rund 90 Eurodollars kosten.

 

Die Idee die Teile als Quellenbände für Süd/Osteuropa zu verkaufen zu verkaufen, ist da ja wohl keine Ausrede, denn das sind sie wirklich nicht.

Macht mich ein bisschen sauer, denn bei Pegasus hat man immer was für?s Geld bekommen. Der orient-Express ist für mich eher D&D-Politik.

 

Jetzt die finale Frage an euch Cthulhu-Macher: Warum habt ihr dieses wunderbare Werk auf vier Bände ausgebreitet, obwohl das nötige Material auch in zwei Bände gepasst hätte?

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Moin CAR,

Ich denke, Dein Kritikpunkt ist, wenig Kern-Handlung auf zu vielen Seiten. Dies liegt generell in der Verlagsstrategie von Pegasus (wie auch früher Laurin) begründet, die Handlung stimmungsvoll aufzubearbeiten und den SL mit möglichst viel drum herum auszustatten, stimmungsvolles Layout, Handouts und Hintergrund-Infos zu Zeit, Land und Leuten. Und besonders wenn es um ?bersetzungen aus dem Englischen geht. Dies ist eigentlich der Grund, warum viele Leute die deutschen Pegasus-Produkte kaufen.

Pegasus Geldschneidereit vorzuwerfen, ist sicherlich unberechtigt, denn sicherlich hätte man viel presigünstiger einfach eine wenig überarbeitete ?bersetzung (zwei Bände?) nehmen können. Ich und auch viele anderen Cthulhu-Spieler wären von dieser (von Dir vorgeschlagenen) Strategie allerdings sehr enttäuscht gewesen und hätten sich nach dem Sinn des Ganzen gefragt.

Boris

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Nenene, für mich ist viel Hintergrundmaterial sehr wichtig. Nur beim OE ist es einwach viel zu viel. Und vor allem aus völlig unersichtlichen Gründen, denn die Details, die da drinne stehen, brauch selbst die beste Storyteller-Gruppe im Leben nicht.

 

Auf den Inseln oder die Amerikabox etwa war ja auch wesentlich ausgewogener gestaltet. Viel Hintergrundmaterial aber eben auch viel Handlung in die das Material eingebaut werden konnte.

Und mit Verlaub: Ich hab das gerade am Wochenende beim Dreieich-Con von ner Menge Leute gehört. Deswegen hab ich jetzt auch mal nen Thread erstellt.

 

Geldschneiderei? Das will ich nicht behaupten, denn dafür sind die Cthulhu-Bände zu günstig und zu hochwertig.

Dennoch stelle ich beim OE eine extreme Abweichung von bisherigen Kampagnen in oben beschriebener Weise fest.

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hallo forum.

 

orient-express, wie? :-)

 

zum umfang her muss ich sagen, dass man sich mit den hintergrundinfos schon sehr viel mühe gegeben hat. beim lesen der bände taucht man als leser sehr schön in die jeweilige atmosphäre des landes ein...es ist nur fraglich, wie sehr es gelingt diese atmosphäre den spielern zu vermitteln, denn ich denke auch dass sehr viel was in dem hintergrundteil vernittelt wird keinen weg ins abenteuer finden kann.

es war zum beispiel sehr interessant, die ganzen hintergrund-infos über turin zu lesen, nur da werden die chars kaum hinfahren...

 

es ist also wirklich so dass der regionala-teil wirklich vom express losgelöst betrachtet werden muss. da find ich zwar schade, dass man den regionala-teil nicht eigenständig in ein (oder zwei) bände gepackt hat, aber die diskussion hatten wir ja schon...

 

Auch dass fürs abenteuer selbst nicht viel vom umfang übrig bleibt, find ich schade. da wird man als meister sehr viel improvisieren müssen.

ich fands bei der INS-kampagne zum beispiel ideal. viele ausgeklügelte, faszinierende abenteuer, eine supratendenz an handouts für die rätsler der gruppe, ne menge kultisten für die D&D-liebhaber unter uns und einen separaten hintergrund-band mit ausreichend infos die sich schön in die kampagne hineinerfinden lie?en...

 

meine gro?e hoffnung ist ja, dass der express vom flair und von der atmosphäre lebt. er liest sich grandios.

aber das tat "bleicher mond" auch, und der kommt erfahrungsgemä? bei den spielern recht schlecht an... :-(

 

wir sollten mal nen thread aufmachen indem wir nebenhandlungen und fiffige nsc sammeln könnten, die ein wenig von dem ganzen hintergrundflair in die story tragen könnten... werde mich da nächste woche mal an die arbeit machen. :-)

 

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das da oben war von mir, sorry.

böser login-teufel...

 

aber mal ehrlich, wie wärs wenn ein paar leute, die dazu lust und zeit hätten, eine art online-ergänzung zum orientexpress erstellen? ein paar zusätzliche fotos, nsc, nebenstorys, erfahrungsberichte usw.

denke, gerade im express wär sowas sehr gut zu gebrauchen???

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Ist in der Mache. Aber mal ehrlich... Hatten wir den gesamten Inhalt dieses Threads nicht in der Vergangenheit schonmal in mehreren Threads durchgekaut?

 

Ghostwriter

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Achtung: Ich kenne das Produkt nur von den Forenbeiträgen anderer!

 

Es hört sich aber alles nach einem Prinzip an, welches aus der Bleicher Mond Diskussion hervorging:

 

Mehrere Cthulhu-Produkte, insbesondere Abenteuer, machen sich keine Gedanken darüber, was die Charaktere überhaupt dort machen sollen. Insbesondere was die Spieler selbst angeht, scheint manchmal wenig darüber nachgedacht zu werden. Es sei aber darauf hingewiesen, da? Pegasus an Spielleiter verkauft. Pegasus brauch sich also um die Spieler im Zweifelsfall garnicht kümmern.

Aber anzumerken ist, da? es Spieler gibt, die das nicht stört. Und reich wird bei Pegasus sowieso niemand, egal wie gut die Sachen sind.

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Hatten wir den gesamten Inhalt dieses Threads nicht in der Vergangenheit schonmal in mehreren Threads durchgekaut?

 

gerade was aktuelle themen betrifft, bin ich begeisterter wiederkäuer! :D

 

und auch wenns zu nem thema schon zig diskussionen gab, heisst das nicht, dass diese auch irgendwann zu einem ergebnis geführt hätten...aber erlangte erkenntnisse lassen sich in neuen topics umso besser konzentriert nocheinmal darlegen!

 

(nieder mit der suchfunktion!

es lebe die kommunikation!)

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(nieder mit der Suchfunktion!

es lebe die Kommunikation!)

 

PacklFalk-Alarm! :D

 

Im übrigen sind sich wiederholende Diskussionsgegenstände immer auch ein Hinweis auf die Lebendigkeit eines Hobbys. Neue Personen treten hinzu und Fragen sich die gleichen Fragen wie jeder am Anfang. Insofern finde ich dies immer sehr positiv.

 

Aber nun Back to Topic.

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Hmmm.... Wenn man das im Zeichen der Kommunikation sieht... gut. Dann nochmal kurz und bündig ein paar Gedanken zum Thema: Das Material ist in meinen Augen das Geld wert, zumal die Regionalbeschreibungen nicht nur im Zuge des Orient-Express sinnvoll sind. Die Zusatzabenteuer mögen Geschmacksache sein, können aber immerhin auch im Zuge eines "One-Shot" gespielt werden... und wer denkt, nur weil man Unsummen für eine Box ausgegeben hat, müsste nichts mehr ausgearbeitet werden, dürfte damit nur sich selbst behindern. Summa Summarum: Meine Erfahrungen bislang (sind im dritten Band angekommen) waren durchweg nur positive.

 

Ghostwriter

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Ich find?s auf jeden Fall mal entspannend, dass es auch hier im Forum andere gibt, die das ähnlich sehen.

Eine Spielhilfe-Thread für den OE zu erstellen fänd ich spitzenmä?ig und würd auch meine Teil gerne dazu beitragen.

Der Einwand weiter oben, dass oft gar nicht daran gedacht wird, wie etwas bei den Spielern ankommt, ist meiner Meinung nach begründet. Denn ich habe mehr als oft Mühe, meine Charaktere überhaupt zu motivieren, dem roten Fädlein zu folgen.

Ich habe in letzter Zeit sehr häufig das Gefühl, dass die "Abenteuer" für Spieler gemacht sind, die gar kein so gewaltiges Interesse daran haben ihre Chraktere möglichst realistisch auszuspielen. Sprich: Es kümert gar nicht so sehr, ob ein Ereignis den Chrakter interessiert, frei nach dem Motto? Spieler: Oh, da is am anderen Ende der Stadt ein Skelett gefunden worden, da sollte mein Chrakter mal hingehen, denn da läuft ja der roten Faden hin ;o)))

Da waren die Macher bei den Inseln mehr bei der Sache, schlie?lich geht es bei Cthulhu ja gerade um Leute, die nix mit solchem Kram am Hut haben und nicht um Superhelden, die nur darauf warten die nöchste Prinzession zu befreien. Von diesem Spielerbild scheinen die Autoren aber oftmals auszugehen.

 

 

Und nochwas zu diesen ständigen "Das haben wird doch schon diskutiert"-Meckerern:

 

In jedem Thread meldet sich früher oder später einer von euch zu Wort, um allen nochmal schriftlich klar zu machen, wie genau er doch das Forum kennt und warum na so ein Dödel ist und ie Suchfunktion nicht nutzt. Das nervt mittlerweile mehr, als die mehrfach gestellten Anfragen ;o)

Achja, wenn viele Leute antworten, dann ist das Thema ja wohl imme rnoch von interesse, oder?

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"Auf den Inseln" vs "Horror im Orient-Express"?

 

Naja, na gut, na schoen... beruecksichtige aber, dass zwischen den beiden Kampagnen geschlagene zehn Jahre Rollenspielgeschichte liegen - der OE wurde erstmals Anfang der 90er veroeffentlicht, und DAS, denke ich, ist ihm durchaus auch mal anzumerken - grade in Punkto "Struktur der Teilabenteuer".

Nun sind wir aber alle Rollenspieler der Gegenwart. Was tun? Natuerlich koennen wir einfach drauf verzichten, Sachen zu spielen, die dem verfeinerten Geschmack der Gegenwart nicht mehr zusagen, ja. Aber dann, andererseits... es gibt immer Dinge, die einem als legendaer beschrieben werden, die man auch mal ausprobieren moechte - und genau das ist der Fall des alten "Horror on the Orient-Express". Wenn Pegasus sich nun sagt, hey es gibt ein gewisses berechtigtes Interesse daran, lasst uns das doch wieder ausgraben, dann ist das ME nur gut - dass sie dann wieder, auf der anderen Seite, lizenzrechtlich daran gebunden sind, vieles auch so wiederzugeben, wie es im Original vorgefunden wird, ist leider eine logische, aber nicht zu vermeidende Folge.

Will sagen, ohne den OE, wie er jetzt veroeffentlicht vorliegt, koenntest du eine legendaere Kampagne (von der dir manche vielleicht die Ohren vollschwaermen) auch weiterhin nur in der Ausgabe von Anfang der 90er verwenden, die aber (a) kaum noch zu kriegen ist und (B) wenn, dann nur fuer EINIGES Geld. Und dann haettest du immer noch zu recherchieren und die ganze Arbeit alleine zu machen, die in die deutsche Ausgabe schon mit eingeflossen ist.

 

Natuerlich gibt es Dinge, die man dann lieber nicht so drinstehen haette, sowohl von Abenteuerstruktur als auch vom Inhalt her, aber... hey, es funktioniert noch so, wie es mal sollte, PLUS einige Modernisierungen. Wenn du noch mehr aendern moechtest, ist dir das natuerlich - wie bei *jedem* veroeffentlichten Abenteuer - voellig freigestellt. Nur sollte man dabei nicht vergessen, dass man dabei auf etwas aufbauen kann, das bereits eine ganze Menge von wuenschenswerten UND lizenzrechtlich vertretbaren Anpassungen enthaelt.

 

Phil Maloney

 

- haette inhaltlich einige Bedenken gegen das Belgrad-Kapitel (ein Kapitel, das auf *einem* Artikel in einem Mythologielexikon von 1837 aufbaut?!), aber dann haette man es voellig neu schreiben muessen - was Chaosium nicht gepasst haette, den Traditionalisten der deutschen Szene auch nicht, und... warum dran rumbasteln, wenn das Vorhandene in sich schluessig funktioniert?

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Stimmt. Und dafür benutzt man dann die schon vorhandenen Threads - sind ja alle nicht älter als ein paar Wochen. Das hat mit Selbstbeweihräucherung nichts zu tun, soll aber hier auch nicht weiter durchdiskutiert werden, denn in der Tat besteht noch (neuerliches) Interesse am Thema. Deshalb möchte ich für dich, lieber CAR, mal etwas praxisnäher berichten:

 

In unserer Gruppe sind die Spielercharaktere so angelegt worden, das sie eben dem roten Faden des Simulakrums auch hintergrundtechnisch folgen. Jede Geschichte ist von mir in einem selbstgeschriebenen Prolog mit den Spuren Sedefkars verknüpft worden, sodass im Spiel der rote Faden erst garnicht gesucht werden muss, sondern allgegenwärtig ist - wenn man die Zusatzszenarien streichen möchte. Das auch innerhalb der Storyline eine dezente Anpassung nötig ist, um diverse Umstände spielernah zu erläutern, ist logisch und darauf möchte ich weiter unten eingehen.

 

Obwohl die Kampagne vom Umfang der Bücher her kurz erscheinen mag, in Spielsitzungen gerechnet allerdings gigantisch ist, gönnen wir uns gerne einige Stunden des charakterentwickelns zwischendrin. Dies kann spontan erfolgen oder durch von mir eingestreute selbstgeschriebene Schnipsel, sodass die Kampagne auf einmal eben nicht zerfahren, sondern spielernah erscheint.

 

Man sollte eben, wie schon erwähnt, nicht erwarten, das keine Arbeit mehr auf den Spielleiter zukommen wird, wenn er die Box erstanden hat. Ganz im Gegenteil ist es sogar höchst förderlich, wenn man seinen Gedanken Raum lässt und immerwieder Story mit Eigenkreationen kreuzt, sodass sich genau das daraus ergibt, was man erwartet: eine homogene Kampagne. Das die Macher dies nicht erreichen können, eben weil sie die Spieler nicht kennen, dürfte klar sein.

 

Auch wenn man für das Geld erwarten kann, das nonplusultra zu erhalten, ist man trotzdem nicht im Kino und kann das ganze in sich aufsaugen. Eher ist man der Cutter, der das ganze für den Zuschauer / Spieler in die richtige Form bringen muss.

 

Aber was rede ich mich eigentlich hier um Kopf und Kragen? Jede Persönlichkeit hat andere Ansprüche und Bedürfnisse und jede Spielrunde ist anders. Die hier dargestellten "Mängel" kann ich für meine Person jedenfalls so nicht sehen, wenngleich die Problematik bekannt und verstanden ist.

 

Ich hoffe einfach, das sich niemand an dem Ding verhebt, die Atmosphäre eingefangen werden kann und die Leute sich die Mühe machen, alles an die individuellen Gruppen anzupassen. Das ein Abenteuer-Kampagnenerlebnis in jeder Runde grundsätzlich ein anderes sein dürfte, ist hierbei logisch.

 

Ghostwriter

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Nun, die Hintergrundinfos finde ich immer recht interessant,

so macht sogar Geschichte spass :) (warum hatten wir früher in

der schule nicht solche bücher? *G*)

 

Da meine Gruppe stets Fragen stellt über Hintrgründe oder genauere

Beschreibungen von manchen Umständen möchte, finde ich es recht

gut, dass das Band soviel Infos bietet. dann muss ich wenigstens nicht

mir was aus den Fingern saugen ;)

 

Ich persönlich betrachte die Cthulhu Bände auch als Lektüre, in welch

anderen RPG bekommt man sonst solch tolle Hintergrundinfos geliefert

und ist es nicht dann auch schön, wenn man die Orte mal in echt

besucht?

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Ich hab im aktuellen "Artefakt" (#16) einen Erfahrungsbericht über die englische Kampgane gebracht, aus Sicht des Spielleiters, als auch aus Sicht von mir als Spieler, inklusive meinem Tagebuch und dessen Umgestaltung zum Mythoswerk (wie schon mal mit der Mountains of Madness Kampagne). Wir wollen zwar, dass man uns kauft, aber wenn jemand Interesse hat, kann ich ihm die Sachen als pdf zukommen lassen.
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