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Schlafentzug - was kann man tun?


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Vielleicht kennt ihr folgende Situation:

 

Die Spieler sind eine enorm lange Strecke mit dem Wagen gefahren, am Ort des Geschehens wurde sofort nach Ankunft die Bibliothek aufgesucht, danach der örtliche Okkultisten-Club aufgespürt und eine "Rund-Um-Die-Uhr-Observation" eingeleitet. Somit hat der Tag eines Investigators leicht mal 48 Stunden oder mehr... Von Müdigkeit trotz aller Strapatzen keine Spur....

 

Bisher habe ich es dann regeltechnisch so ausgespielt, das ich lediglich den Hinweis "du WILLST!!!!! jetzt nur noch SCHLAFEN!!!!!!!!!!!!" gab. Also ein Wink mit dem ganzen Zaun, das es so nicht geht.

 

Aber was kann man tun, um die Spieler auch mit Abzügen davon abzuschrecken ihre SC`s quasi selten bis so gut wie garnicht schlafen zu schicken?

Wie spielt ihr so etwas aus?

 

Gru?

 

Raven2050

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Hängt davon ab, wie du es machen willst....(kompliziert oder einfach)...

 

Ich würde erstmal entweder einen festen Stundensatz nehmen, den die Chars nicht überschreiten dürfen (also z.B. einmal 24 Std. auf bleiben, dann aber mind. 10 Stunden Schlaf am Stück)...oder das anhand der KO festmachen (KO+10 Stunden oder so).

 

Sollte dieser Wert überschritten werden, gibt es für entweder einen festen Stundensatz (alle 2 Stunden z.B.), oder eben auch auf KO basierend (KO/4 etwa) eine KO-Probe, die immer schwieriger wird (Kox5, Kox3, x2, Ko) und die immer schwerwiegendere Auswirkungen hat (etwa alle konzentrationsbasierenden Proben erschwert). Sollte eine der Proben nicht gelingen, schläft der Charakter ein.

 

 

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Ich hatte das Problem bisher noch nicht mit meinen Spielern, aber bei Schlafentzug passiert Folgendes:

 

- Sekundenschlaf

- Halluzinatinen

- Kopfschmerzen

- erhöhte Krankheitsanfälligkeit

 

Wenn du nur oft genug erwähnst, dass der Char schon wieder für einige Sekunden eingepennt ist und irgendwie so garnicht schnallt, was er da gerade liest, werden die Spieler wohl zur verunft kommen.

 

Aber das tritt erst nach über 48 Stunden ohne Schlaf so richtig ein.

Auf lange Sicht sind auch Depressionen und Angstzustände Folge von Schlafmangel.

 

?berigens:

Der Rekord liegt bei 11 Tagen ohne Schlaf und wurde von einem jungen Amerikaner aufgestellt!

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Na ja, er hat wohl 11 Tage rumgesessen, hat dann in aller Ruhe eine Pressekonferenz gegeben, anschlie?end rund 14 Stunden geschlafen und war dann wieder bei bester Gesundheit.

 

Aber natürlich kann man nach drei Tagen ohne Schlaf keine Zeugen mehr befragen oder lateinische Texte übersetzten.

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Ich erinnere mich da an eine schöne Woche Jagdkampf. Da ging es nach 48 Stunden damit los, dass man einfach im Stehen oder Sitzen eingepennt sit.

 

Das würde ich über KO-Proben simulieren. Je weiter Fortgeschritten der Schlafentzug, desto schwerer. Nach 24 Stunden KOx5, nach 36 KOx4, nach 48 KOx3 usw. Wenn die versagt, pennt der Charakter bei der nächstbesten Gelegenheit ein. Das heisst: nicht sofort, während er z.B. gerade einen Abhang herunterklettert, aber sobald er unten angekommen ist und seien Ausrüstung kontrolliert.

 

Dann wird man aggro. OH ja. Schön aggro und leicht reizbar. Bei NSCs, die nnicht schlafen können, kann der SL das schön ausspielen, den Spielern sollte er Tipps geben, wie sich ihre Charaktere verhalten. Hier könnten eventuell MA-Proben simulieren, ob jemand ausrastet und einen Wutanfall bekommt oder nicht, z.B. bei verpatzten Proben (auch denen anderer Spieler) oder zu langwierigen, ergebnislosen Aktionen usw.

 

Die Sinne lassen nach. Späh mal nach drei Tagen ohne Schlaf durch ein Zielfernrohr. Das ist echt die Qual, weil einem die Augen dabei richtig zufallen. Das kostet richtig Kraft, die aufzuhalten. AAu?erdem hört man weniger, nimmt einfach allgemein weniger wahr. Mag vielleicht nicht an den Sinnen selbst liegen aber an der Konzentration. Keien Ahnung, bin kein Mediziner. Aber man kriegt verdammt wenig mit. Also alle Proben auf Verborgenes erkennen usw. würde ich (vielleicht sogar geheim) erschweren und dazu dann einfach immer weniger Details beschreiben. Aus einem alten, windschiefen Haus mit einem Schatten hinter dem Giebelfenster wird dann anch 48 Stunden halt einfach nur ein Haus. Vielleicht sogar eins, das verdammt einladend aussieht. :D

 

Als Grunsatz gilt: der Spielleiter ist Auge, Ohr usw. des Spielers und seine Beschreibungen lassen Charaktere die Welt wahrnehmen. Daher kann man hier mit Modulation des Erzählflusses und der Detailtiefe schon sehr schön den Schlafentzug simulieren. Muss man halt üben!

 

Nach einer Woche Jagdkampf habe ich Leute gesehen, die in einer Kurve gerade aus weiter gingen und am nächstbesten Baum einfach stehen blieben und einschliefen. Solche überraschenden Effekte würde ich als SL durchaus auch einführen, auch gegen den Willen der Spieler. Vielleicht auf einer vorher gemeinsam abgestimmten Tabelle den Effekt auswürfeln doer so, damit sie nicht von wegen Spielleiterwillkür rumjammern. Soll ja solche Spieler geben.

 

Fazit: eine gute Mischung aus Erzähltechniken und Regeln mit Abzügen auf Proben, Erschwernissen usw. sollte der Sache gerecht werden.

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Jo, stimmt! Die Reizbarkeit nimmt extrem zu...obwohl sie, wenn man das gewohnt ist sich ein wenig besser kontrollieren lässt, wie ich fand...

 

Da bin ich ja mal froh, dass die Jägerausbildung als Panzerfahrer an mir vorbei gegangen ist...wobei 48 Stunden im Panzer sitzen und durchs WBG gucken auch ziemlich schnell dazu führt, dass man einfach vor seiner Optik einschläft...

 

 

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Wobei ich in einem Punkt widersprechen muss.

Die erhöhte Reizbarkeit ist nicht immer der Fall.

 

Wenn ich zum Beispiel sehr müde werde, so nach 27 Stunden ohne Schlaf (also ein Vampire Spieleabend), werde ich imer unheimlich freundlich und gut gelaunt. Ich wei? zwar nciht, warum das so ist, aber ich werde dann richtig gesprächig und bin der freundlichste und ausgeglichenste Mensch der Welt.

 

Aber fragt mich jetzt nicht, warum das so ist.

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Ich persönlich finde Synapscape's Lösung sehr gut, einfach weniger beschreiben, insgeheim die würfe erschweren ein paar mal erwähnen wie müde der Charakter noch ist villeicht noch ne Halluzinazion und fertig ist das ganze. Bin ja schlie?lich auch kein Freund von neuen Regeln auch wenn ich sie gelegentlich bei meinen Spielen selber einführe. Und hat der Spielleiter mal die Lange - Wachperiode eines Charakters übersehen, hatte der Char eben einen besonders guten Tag. Ich werde jedenfalls die Charakterbögen nicht dahin ändern das meine Spieler auf einer Zeitleiste abhaken müssen wie lange sie schon wach sind.

 

MFG

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  • 3 months later...
Original von Raven2050

Die Spieler sind eine enorm lange Strecke mit dem Wagen gefahren, am Ort des Geschehens wurde sofort nach Ankunft die Bibliothek aufgesucht, danach der örtliche Okkultisten-Club aufgespürt und eine "Rund-Um-Die-Uhr-Observation" eingeleitet. Somit hat der Tag eines Investigators leicht mal 48 Stunden oder mehr... Von Müdigkeit trotz aller Strapatzen keine Spur....

[...]

Wie spielt ihr so etwas aus?

Naheliegend wäre, dass die SC auf der Fahrt schlafen, wenn sie danach so viel vorhaben.

Ist aber auch eine individuelle und eine Trainingsfrage. Elitesoldaten z.B. können mit sehr wenig schlaf auskommen, sehr alte Menschen kommen auch mit weniger Schlaf aus als der Durchschnitt (den man im allgemeinen für einen schlafgesunden Menschen hält, wenn er sich bei 4-12 h Schlaf wohlfühlt).

 

Der Typ der 11 Tage lang wach war (danach wurde das Experiment abgebrochen, weil die ?rzte Langzeitschäden nicht mehr ausschlie?en konnten) konnte zum Schlu? nicht mal mehr Rechenaufgaben aus der 1. Klasse lösen. Immerhin sollte man daran denken, dass Schlafentzug auch eine verbreitete Foltermethode ist.

 

Wenn man es aber schon in feste Regeln packen möchte, sollte man auch bedenken, dass man trotz zu wenig Schlaf in manchen Phasen des Biorythmus kaum eingeschränkt wird. Dies kann z.B. sehr nützlich sein, wenn man die Spieler den Schlafentzug zwar spüren lassen will, aber sie dann in das gro?e Finale nicht mit reduzierten Werten schicken will.

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