Jump to content

Railroad vs GMV (eine Stellungnahme)


Recommended Posts

Konsens!

 

Gerade die alten englischsprachigen vermitteln einen ganz anderen Stil als die neuen deutschen Abenteuer. In der Anfangsphase von Pegasus lehnte man sich noch etwas an den Stil an, hat sich aber inzwischen emanzipiert. In der Regel gefallen mir die neuen Sachen alle sehr gut, zumal Wert darauf gelegt wird, eben keine "erzählten Geschichten" einfach nachzuspielen. Selbstverständlich lä?t sich dies je nach Plot mehr oder weniger umsetzen. Im Expeditionen-Band sind die Spieler eben an den Kurs der Expedition gebunden wie im Ewigen Eis. Es ist unglaubwürdig, da? sie den Tro? in der lebensfeindlichen Eiswüste Grönlands verlassen werden und auf eigene Faust losziehen. Ich find es nachvollziehbar und logisch. Für Chaosdada wäre es bestimmt wieder railroading.

 

Gru?Fox

Link to comment
Share on other sites

  • Replies 39
  • Created
  • Last Reply

Top Posters In This Topic

Original von Henry Fox

Ab wieviel Autorenvorgaben fängt denn railroading an?

Für mich, sobald eine Handlung der Charaktere gegenüber einer anderen bevorzugt. Eine Einstiegsszene und Gedanken zu wahrscheinlich auftreten Hintergründen und Schauplätzen würde ich nicht als Railroading bezeichnen, auch wenn es noch freier geht.

 

Sobald das geschriebene Wort die ach so geliebte Freiheit der Gruppe einengt, was bei Deinem Verständis der Fall zu sein scheint, kann man sicherlich spontan spielen. Alles aus dem Kopf heraus und ad hoc. Das wär die sinnigerweise einzige Alternative. Freier gehts nicht. Die Spieler als freie herren ihrer selbst :)

Absolut richtig, wie z.B. bei Primetime Adventures. Die Spielerfreiheit ist von mir allerdings nicht "ach so geliebt", wie ich auch in diesem Thread schon sagte.

Link to comment
Share on other sites

Meinte ich nicht bös.

 

Ich selbst kann einer derart "anarchistischen" Dada-Variante des Spiels wenig abgewinnen. Um mal im Kunstjargon zu bleiben :) Aber jeder so, wie es ihm Spa? macht.

 

Einzig stört mich, alles andere als RR abzustempeln. Denn es trifft nicht zu (vorausgesetzt man zieht eine weniger dogmatische Interpretation als Chaosdadas heran). Zudem ist railroading schon in anderen Diskussionen und auch in Rezensionen von Pegasusprodukten zu schnell als disqualifizierndes Argument benutzt worden. Ein Modewort eben.

 

Gru?Fox

Link to comment
Share on other sites

Original von Henry Fox

Meinte ich nicht bös.

Hatte ich auch nicht so verstanden. Ich wollte nur klarstellen, dass ich RR als neutrale Bezeichnung für eine Spielart sehe, eben den Gegensatz zu freiem Rollenspiel und obwohl ich auch gerne sehr freie Systeme spiele, mag ich oftmals RR ebenso.

 

Einzig stört mich, alles andere als RR abzustempeln. Denn es trifft nicht zu (vorausgesetzt man zieht eine weniger dogmatische Interpretation als Chaosdadas heran).

Ich wüsste nicht was an einer schwammigeren oder variablen Definition besser wäre. Und wenn andere etwas als RR bezeichnen, von dem du es nicht denkst, haben sie wohlmöglich einfach eine der meinen ähnliche Definition (und finden diese Spielart wohlmöglich auch noch schlecht).

Link to comment
Share on other sites

Original von Marcus Johanus

Aber gerade bei den neueren deutschen Abenteuern finde ich, dass das nicht mehr der Fall ist.

 

Richtig, die Redaktion achtet besonders darauf, und es gibt intern einen entsprechenden Leitfaden für Autoren.

 

Voraussichtlich in CW12 wird ein Artikel zum Thema "Abenteuer schreiben" erscheinen, der einige interessieren dürfte.

Link to comment
Share on other sites

Ich wüsste nicht was an einer schwammigeren oder variablen Definition besser wäre. Und wenn andere etwas als RR bezeichnen, von dem du es nicht denkst, haben sie wohlmöglich einfach eine der meinen ähnliche Definition (und finden diese Spielart wohlmöglich auch noch schlecht).
Ich finde, den wichtigeren Teil von Henrys Aussage hast du gerade nicht mitzitiert - "Railroading" ist, ganz gleich, wie die Denotation des Begriffes ist, negativ konnotiert.

Ganz gleich, ob ich jetzt schon railroade, wenn ich der Gruppe nur eine eingeschränkte Wahl verschiedener Reiserouten vorlege, oder ob ich erst railroade, wenn ich die "Wahl" auf eine einzige Strecke beschränke, irgendwie sind sich doch immer alle einig, dass Railroading was negatives ist.

Wer eher "klassisch" spielt, der bevorzugt vermutlich Dungeons und andere eher spielhafte, von den Spielern stärker zu beeinflussende Szenarien.

Wer dagegen frei von Regeln sich absolutem Narrativismus hingibt, der huldigt ebenfalls einem Spielstil, dem es schadet, wenn der SL zu viel Macht hat. Forge-Theoreme.

Und selbst weniger radikale Erzählespiele, "Engel" meinetwegen, betonen, wie wichtig es ist, dass die Spieler Freiheiten haben.

 

Also diskutieren wir hier einen Begriff, von dem keiner eine exakte Definition hat (respektive jeder eine hat, die nur leider keine Allgemeingültigkeit besitzt, quod erat demonstrandum), von dem sich aber alle einig sind, dass er negativ ist.

Wozu führt das?

Diejenigen mit den weiter gefassten Definitionen ordnen in ihren Ausführungen auch Spielemente unter Railroading ein, die andere Leute so aktiv am Spieltisch verwenden. Da wir uns aber ja einig sind, dass Railroading negativ ist, deklarieren die Leute mit den weiteren Definitionen damit indirekt und ggf. ungewollt Spielstile anderer Leute in ein negatives Themenfeld.

Das Ergebnis ist Unklarheit, worüber gerade eigentlich gesprochen wird und eventuell gar Leute, die sich angegriffen fühlen (was ich jetzt aber weniger auf diesen Thread hier beziehe).

 

Vor allem gibt es ja doch kein richtig oder falsch. Man kann ja nicht mal die faktische Spielweise sicher als gut oder schlecht, allenfalls als subjektiv im Bezug auf die eigenen Spieler als gut oder schlecht klassifizieren. Mangels Autorität fehlt dem Railroading allerdings ein definitiver Bezugspunkt und daher ist es hier gleich doppelt unmöglich, vernünftige Aussagen zu machen.

 

Aber das sagte ich ja auch schon mal.

 

 

Gru?,

Thomas

Link to comment
Share on other sites

Original von Thomas Michalski

 

Vor allem gibt es ja doch kein richtig oder falsch. Man kann ja nicht mal die faktische Spielweise sicher als gut oder schlecht, allenfalls als subjektiv im Bezug auf die eigenen Spieler als gut oder schlecht klassifizieren. Mangels Autorität fehlt dem Railroading allerdings ein definitiver Bezugspunkt und daher ist es hier gleich doppelt unmöglich, vernünftige Aussagen zu machen.

 

 

In Foren wie diesen werden doch eh nur Schendebatten oder Spa?diskussionen geführt. Wie du richtig bemerkst, geht es ja um alles und nichts. ?ber das Für und Wider von Railroading zu diskutieren hat doch die Qualität einer Debatte über meine Lieblinsfarbe bei STAR TREK-Uniformen.

 

Aber das ist ja der Spa? daran. Umso irritierender finde ich es, dass (nicht unbedingt bei diesem Thema) viele Teilnehmer aggressiv und verletzend werden oder so schnell eingeschnappt sind. Ist doch alles nur Spa?.

 

Aber zurück zum Thema: Ich meine, Railroading ist für den Spielspa? selbst auch weniger wichtig. Klar finde ich es als Spieler toll, viele Freiheiten zu besitzen. Mir persönlich macht das aber auch nicht so viel aus, mal nur Zuschauer oder Zuhörer zu sein. Aber ich wei?, dass viele meiner Spieler extrem allergisch darauf reagieren.

 

Andererseits sind auch die hardcore Railroading-Gegner gar nich so sauer, wenn's mal dazu kommt, wenn sie dafür aber mit einer tollen Geschichte und einer schönen Atmosphäre belohnt werden.

 

Von daher lautet mein Statement zu Railroading vs. GMV: Na und?

Link to comment
Share on other sites

Original von Chaosdada

 

Absolut richtig, wie z.B. bei Primetime Adventures.

 

 

Spiele wie Prime Time Adventures, die die versuchen Spielleiter und Spieler in gleichem Ma?e kreativ an den Spielsitzungen zu beteiligen, sind prinzipiell eine tolle Sache, wenn man eine Spielrunde voller Spielleiter hat. Aber es gibt auch viele Spieler, die gar nicht so kreativ werden wollen. Die fühlen sich durch den Anspruch, aktiv an der Kampagne mitzumachen, eher unter Druck gesetzt.

 

Andererseits hatte ich mal das Experiment gewagt, mit Spielern zusammen unsere eigene Fantasywelt sozusagen beim Spielen zu erschaffen. Erst fanden die Idee alle ganz toll. Doch dann endete das Ganze schnell in Beliebigkeit und wurde langweilig. Andere Spieler, die weniger kreativ oder spontan waren, fühlten sich ausgeschlossen.

 

Ich will nicht sagen, dass man sowas nicht prinzipiell machen sollte. Ich meine nur, dass halt alles eine Frage der persönlichen Vorlieben ist. Letztendlich kommt es doch darauf an, dass Spielleiter und Spieler auf einer Wellenlänge sind.

 

Da liegt meiner Meinung nach bei vielen Diskussionen hier im Forum der Hase im Pfeffer. Wie auch bei den Themen realistische Charaktere oder Powergamer, habe ich den Eindruck, dass diese von Leuten losgetreten werden, die einfach über ihre Spielrunde frustriert sind, weil sie merken, dass da was nicht stimmt.

 

Meiner Erfahrung nach ist es aber Wurst, ob man railroadet, powergamet oder cartooneskes Rollenspiel betreibt, wenn man in der Runde gut miteinander befreundet ist. Von daher würde ich Probleme in der Runde eher an diesem Punkt suchen, und nicht auf solche abstrakten und letztendlich beliebigen Begriffen wie Railroading festmachen.

Link to comment
Share on other sites

Ebenfalls: Jede Runde ist anders.

Selbst eine Runde a, die sich zu 50% aus den gleichen Spielern wie Runde b zusammensetzt, erwartet vielleicht ein ganz anderes Spiel als eben Runde b.

Wenn ich meine Gruppe mit (A)D&D beleite, kommen die mit ganz anderen Erwartungen an den Tisch, als wenn ich sie mit DSA beleite. Geschweige denn Cthulhu. Oder Star Wars.

Ich leite derzeit regelmä?ig Earthdawn und Star Wars, unregelmä?ig WoD und Savage Worlds, abwechselnd mit anderen DSA und bin Spieler in einer anderen DSA-Runde. (Jepp, derzeit kein Cthulhu, ist aber ja Jacke wie Hose...)

 

Während gerade Earthdawn und die unregelmä?igen Runden recht ausgewogen zwischen Spieler- und Spielleitereinfluss schweben, muss ich Star Wars ziemlich hart durchstrukturieren - freie Abenteuer haben da einfach nicht gefruchtet.

Mein DSA-Gastleiten dagegen ist schon recht lange dran, weil die Gruppe lieber zwei, drei Sitzungen lang auf dem Gauklerfest von Khunchom umher zog, als dem Plot zu folgen - was dann ja auch okay ist.

 

Auch das macht eine absolute Aussage über Railroading geradezu absurd...

 

 

Gru?,

Thomas

Link to comment
Share on other sites

Original von Marcus Johanus

Meiner Erfahrung nach ist es aber Wurst, ob man railroadet, powergamet oder cartooneskes Rollenspiel betreibt, wenn man in der Runde gut miteinander befreundet ist.

Dem würde ich widersprechen. Manche Leute finden bestimmte Spielstile einfach miserabel.

 

Von daher würde ich Probleme in der Runde eher an diesem Punkt suchen, und nicht auf solche abstrakten und letztendlich beliebigen Begriffen wie Railroading festmachen.

Wenn man ein Problem mit RR bezeichnet, ist es natürlich hilfreich, wenn man es vorher definiert, aber keineswegs nötig. Wenn man dem Meister sagt "Ich will weniger RR.", ist der Wunsch doch völlig klar.

 

Ich finde, den wichtigeren Teil von Henrys Aussage hast du gerade nicht mitzitiert - "Railroading" ist, ganz gleich, wie die Denotation des Begriffes ist, negativ konnotiert.

Das ist keineswegs bei allen so. Bei mir nicht und z.B. auch bei etlichen Usern im Theorie-intensiven GroFaFo nicht.

Link to comment
Share on other sites

 Share


×
×
  • Create New...