Jump to content

Spielbericht "Last Men Standing"


Recommended Posts

Lindencon 2007: SL-Bericht Cthulhu û Last Men Standing

 

5 Spieler (3m/2w) fanden sich ein, grö?tenteils noch Cthulhu-unerfahren. Die vorgefertigten Personnagen sorgten für Wohlgefallen und der Bankraub wurde vorbereitet und vollzogen.

Ergebnis: ein Polizeiwagen, der weiterhin nur noch als Sieb hätte benutzt werden können, zwei tote Cops, ein nicht minder toter Cowboy, ein verletzter Gangster namens äSmartieô und viel zu wenig Beute; als Ausgleich: ein als Geisel genommener Bankdirektor im Kofferraum. Dieser wurde in der Wüste jedoch wieder freigelassen, die Beute anschlie?end gleichmä?ig aufgeteilt.

 

In HeavenÆs Gate nun ärgerte man sich über den arbeitsscheuen Automechaniker, Smartie freute sich jedoch über Bonita und sprang mit ihr aufs Zimmer. Unterdessen machten sich seine Gefährten auf zum Schrottplatz, als Lichtquelle konnten sie von den Hinterwäldlern immerhin eine angebissene Kerze erbetteln.

Am Schrottplatz konnten sie nützliche Ersatzteile entdecken, bemerkten jedoch dann ein dutzend Hinterwäldler mit ?xten und Schrotflinten, das sich der Schrottgrube genähert hatte.

Während der nackte Smartie nun versuchte, sich gegen die das Hotelzimmer stürmenden Ortsansässigen zu wehren, sprang ihm Roswita um den Hals und er mit ihr aus dem Fenster. Seine Verletzungen erlaubten ihm nun keine weitere Gegenwehr, er wurde von den braven Dörflern gefressen.

Derweil gerieten seine Gefährten am Schrottplatz in Bedrängnis: Priests Tommygun erwies sich als nur beschränkt effizient, Brain geriet in die Fänge der Hillbillies und die Gangsterbraut machte sich ohne zu zögern aus dem Staub (ihren Anteil hatte sie schlie?lich). Priest und Kid nahmen die Verfolgung des Verschleppten in Richtung Minen auf und wurden in einem weiteren Gefecht umgenietet und an das Wesen aus dem All verfüttert.

Die Gangsterbaut fiel zwar nicht den Bärenfallen zum Opfer, vermied auch verdächtige Bauernhäuser, doch die Wüste, welche sie ohne Trinkwasser zu durchqueren hoffte, ward ihr zum Verhängnis.

 

Die Schummel-Erzähl-Anweisungen aus dem Szenario habe ich guten Gewissens ignoriert, von Anfang an wurde alles offen und ehrlich ausgewürfelt. Nach vier Stunden Spiel waren dann alle Spielercharaktere tot. Die gute Bewaffnung sorgt eben für ein wenig ?berheblichkeit. Etwas kurios fand ich die Argumentation des Smartie-Spielers: äIch wei? ja, dass es eine Falle ist. Aber es ist ja ein One-Shot, mein Charakter tut das eben.ô Dann auch noch den Kampf aufzunehmen, statt sofort zu fliehen, kann ja nur schiefgehen. Laut Aussage hatten die Spieler aber alle ihren Spa?.

Link to comment
Share on other sites

Bei anderer Gelegenheit hat es sich aus der Sicht von Smartie so zugetragen:

 

Der ?berfall verlief nach Plan (bis auf die Höhe der Beute). Brain wechselte einen Hunderter und sondierte dabei das Innere der Bank. Wir warteten, bis der Rancher ging, denn die sind immer bewaffnet und machen nur ?rger. Dann legten wir los, der Direktor rückte den mageren Zaster raus, und Brain, der Hasardeur, wollte ernstlich am nächsten Tag noch Bankdirektor spielen, um locker die ganze Million in Empfang zu nehmen. Mit Quittung und so. Nette Idee, aber... Die Flausen konnt ich ihm noch austreiben. Zum Schlu? sperrten wir alle Geiseln in den Tresorraum, damit sie nicht sobald Hilfe holen konnten. Einen Wachmann brauchten wir aber noch: Er sollter den mi?trauischen Bullen vor der Bank sagen, da? alles in Ordnung sei, wenn nicht: Licht aus! Er tat wie ihm gehei?en und ohne einen Schu? abzufeuern kamen wir mit der Beute aus Bank und Stadt. Wie elegant.

 

Um alle Verfolger abzuschütteln, ruckelten wir durch die Wüste nach Heaven's Gate. In der Einöde wurde die Beute aufgeteilt, damit keiner auf krumme Gedanken kam. Aber das Kaff war so heruntergekommen, da? wir nur noch wegwollten. Nee, wat schäbig. Bonita versprühte bei mir keinen Charme. Ich hatte Angst mir hier die Pimpernellen zu holen. Nein danke. Nur weg aus dem Loch. Getrennt erkundeten wir Schrotttplatz, Villa, Hotel und Bonita (Brain sprang natürlich drauf an, er hatte es nötig.) Bei Billy gaben wir den Wagen in Reparatur, auch wenn ich mich fragte, wie er das ohne Ersatzteile hinbekommen wollte.

 

Recht bald wurde klar, da? HG eine Mörderhöhle für Durchreisende war. Wir mu?ten hier so schnell wie möglich raus. Unseren Wagen fanden wir leicht demoliert in der Bahnhofshalle. Die Reifen waren nur noch Müll. Ich habe Bobby noch in den Ohren: Hey Smartie, Du bist doch für den Wagen zuständig, kümmer Dich drum, blablabla. Alte Zicke. Ich sagte nur: Der Wagen ist tiptop in Ordnung. Er fährt nur nicht!

Während Brain und ich die Verteidigung des Bahnhofs vorbereiteten, holten Bobby und Kid Reifen vom Schrottplatz, machten aber Bekanntschaft mit Fallen und Einheimischen Hillbillies. Ihre Reifen waren futsch. Wir waren eindeutig in einer lose/lose-Situation. Gingen wir alle, um Ersatzteile zu holen, würde der Rest Auto auch noch zerlegt werden.

Die Situation eskalierte, als ein Wagen mit Bundesagenten auf der Stra?e hielt, und die Insassen von den Zombies zerfetzt wurden. Wir mu?ten an den Wagen kommen und abhauen. Jetzt oder nie. Wir schossen uns den Weg frei. Ich führte den Angriff an, doch meine Gang verkrümmelte sich bald wieder im Bahnhof, im Drugstore und wo Bobby hin war, wu?te ich nicht. Ich konnte meine Verfolger abschütteln. Andere Kreaturen waren durch ihr schändliches Mahl abgelenkt. Und so konnte ich mir den Wagen schnappen. Unglaublich. Ich Held. Ich schlo? die Karre kurz, nagelte noch einem Zombie den Kopf mit Blei voll und trat aufs Gas. Da kamen meine Gangmitglieder auch schon aus ihren Löchern. Bei Gott, wenn sie es nicht geschafft hätten, hätt ich sie zurückgelassen. Aber mit etwas Glück schafften sie es in den Wagen. Wir wendeten und brausten aus der Stadt raus.

 

An der nächsten Tanke nölte Kid, er wolle zurück, noch den Whiskey aus der Villa holen usf. Bobby und Brain lie?en sich anstecken und wollten ihn begleiten. Ich persönlich hatte auf das Kaff wei?gott keine Lust mehr. So fuhr ich allein nach Acapulco und lie? mit meinem Anteil die Puppen tanzten. Caramba.

Ein paar Tage später kamen Brain und Bobby nach. Sie erzählten, da? sie Bonita und ihren unansehnlichen Ehemann angezündet hätten. Recht so. Miese Schlampe. Kid mu?ten wir allerdings abschreiben. Bei der Mine wollte er eine Kiste mit alten Dynamitstangen auf den geliehenen Laster hieven, die ihm in den Händen explodierte. Tscha. Armer Kerl. Aber eine gro?e Art abzutreten. Prost Kid, auf Dich, du Idiot!

Link to comment
Share on other sites

Hi Packlfalk,

 

vielleicht darf ich auf die Möglichkeit hinweisen, HG weniger morbide und verfallen zu schildern, als es im Abenteuer vorgesehen ist. Wir Spieler jedenfalls waren von der dreckigen Beschreibung des Ortes so abgeschreckt, da? wir alle keine Nacht dort verbringen wollten. (z.B. Thema Essen und Gerichte.) Zudem gab es dort einen Sheriff, der den Ort als Unterschlupf eo ipso unmöglich machte! (ergo: Office sollte verlassen sein.)

Reizvoller stelle ich es mir vor, wenn der Horror hinter einer brüchigen Fassade verborgen wird. Wenn die SC in Sicherheit gewiegt werden und erst langsam hinter das Geheimnis kommen. Also mit einem echten ?berraschungseffekt. Denn so war der Angriff der Zombies nur berechenbar, und wir hatten so was schon eingeplant. Auch, da? der ganze Ort böse ist, war zu schnell klar.

 

Könnte eine Anregung sein.

 

Gru?Fox

Link to comment
Share on other sites

Original von Henry Fox

Hi Packlfalk,

 

vielleicht darf ich auf die Möglichkeit hinweisen, HG weniger morbide und verfallen zu schildern, als es im Abenteuer vorgesehen ist. Wir Spieler jedenfalls waren von der dreckigen Beschreibung des Ortes so abgeschreckt, da? wir alle keine Nacht dort verbringen wollten. (z.B. Thema Essen und Gerichte.) Zudem gab es dort einen Sheriff, der den Ort als Unterschlupf eo ipso unmöglich machte! (ergo: Office sollte verlassen sein.)

Reizvoller stelle ich es mir vor, wenn der Horror hinter einer brüchigen Fassade verborgen wird. Wenn die SC in Sicherheit gewiegt werden und erst langsam hinter das Geheimnis kommen. Also mit einem echten ?berraschungseffekt. Denn so war der Angriff der Zombies nur berechenbar, und wir hatten so was schon eingeplant. Auch, da? der ganze Ort böse ist, war zu schnell klar.

 

Könnte eine Anregung sein.

 

Gru?Fox

Ich bezweifle, dass ein ?berraschungseffekt möglich ist. Bei Hinterwäldlerthematik ist doch sofort klar, was läuft.

Und was ist schlimm daran, wenn die Spieler wissen, dass es schlecht ist, in HG zu übernachten? Sie müssen ihr Auto reparieren, dazu müpssen sie in den Ort. Selbst wenn sie versuchen, im Freien zu übernachten (oder in der Mine *kicher*), sind sie damit nicht gerettet. Lass die Spieler doch planen und taktieren und sich vorbereiten, lass sie sich irgendwo verbunkern und sich mit der Tommygun gegen die hinterwälder zur Wehr setzen! Das ist doch die Thematik des Abenteuers. Abgemetzelt werden sie wahrscheinlich trotzdem. Und wenn sie doch überleben (ohne Schummel-Erzähler-Hilfe), dann haben sie es auch hart erarbeitet und verdient.

 

Ich verstehe nicht, wie man ausgerechnet eine Survival-Horror-Thematik verSchErzen wollen muss. ;(

Link to comment
Share on other sites

Der Survival-Horror kommt ja früh genug, keine Bange. Den gibt es zur genüge :)

 

Wir fanden es eben rückblickend etwas schade, da? sofort klar war, da? der GANZE Ort und ALLE Einwohner Feinde sind. Als SL hätte ich angebliche Verbündete konstruiert, die der Gruppe später in den Rücken fallen, sie in Fallen locken etc. Das Hotel hätte schlicht, aber dennoch einladend gewirkt usf.

Eine "richtige" Werkstatt hätte sich des Wagens angenommen, ihn aber heimlich sabotiert. Im Spiel war aber sofort klar, da? niemand die Karre reparieren konnte, und der SL hatte anfangs etwas Mühe, uns in der Stadt zu halten.

 

Den Verdacht könnte man auf einige wenige lenken. ("drau?en in einem Haus in der Wüste lebt ein Trapper, der mit dem Teufel im Bunde ist und die Gangster in der Villa auf dem Gewissen hat", oder so ähnlich). Der ?berraschungseffekt wäre dann, da? nicht nur ein oder zwei Personen das Böse in Person sind, sondern eben alle. Deshalb würde ich hier stärker im Rahmen des Städtchens Jericho aus der Vorlage (Last Man Standing) agieren.

 

Gru?Fox

Link to comment
Share on other sites

Original von Henry Fox

Wir fanden es eben rückblickend etwas schade, da? sofort klar war, da? der GANZE Ort und ALLE Einwohner Feinde sind. Im Spiel war aber sofort klar, da? niemand die Karre reparieren konnte, und der SL hatte anfangs etwas Mühe, uns in der Stadt zu halten.

Und? Habt Ihr dann konsequent Pläne geschmiedet, Strategien beraten, Taktiken erprobt?

Link to comment
Share on other sites

 Share

×
×
  • Create New...