Cagliostro Posted June 10, 2011 Report Share Posted June 10, 2011 Original von g.sys Aber mal von dem technologischen Fortschritt abgesehen, hat jemand vielleicht eine Idee wie es ein NOW Setting wird, wie es in den 20ern oder sonst wann nicht möglich wäre? Wo liegen denn die geistlichen Unterschiede und Gesellschaftlichen von damals und heute? Kann man damit etwas anfangen?Das Wissen ist sicherlich gewachsen, aber mit dem Wissen kommen ja nicht nur die technischen Veränderungen, oder? cGg.sys Ich wei? nicht. Letztlich sind die Unterschiede 1920-Now doch gar nicht so gro?. Es gibt immer noch EheFamilien (gut, es gibt mehr Alleinerziehende und Patchwork-Familien, aber das ist nicht sooooo revolutionär)Wohnungen (WGs auch nur noch bei Studenten, Kommunen sind immer noch Exoten)Autos (keine 1-Mann-Fluggeräte für Jeden, wie mal gedacht) etc. Wir essen und trinken wie gehabt (keine Astronautennahrung oder nur Konserven), scheiss.. wie gehabt (man denke an den Gag bei Demolition Man )) ) Wir gehen wählen (gut, ich nicht)Leben wieder in einer DemokratieBöse Buben und auch Polizei ballern wenn mit Pistolen und nicht mit Lasergewehren Anonyme Gro?städte gab es auch 1920 schon Letztlich ist die Technik stark weiterentwickelt wurden, aber auch nicht so gro?, wie teilweise vermutet wurde (man bedenke, wie in den 1960ern die heutige Zeit vermutet wurde!)und thematisch/gesellschaftlich nicht sooooooo viel. Menschen werden nicht mehr bei Hagenbeck ausgestellt, sondern bei DSDS und im Dschungelcamp Link to comment Share on other sites More sharing options...
Eiter Posted June 10, 2011 Report Share Posted June 10, 2011 Wo liegen denn die geistlichen Unterschiede und Gesellschaftlichen von damals und heute? Kann man damit etwas anfangen? Das Wissen ist sicherlich gewachsen, aber mit dem Wissen kommen ja nicht nur die technischen Veränderungen, oder? Da ich mich mit den 20ern nicht sooo sehr befasst habe kann ich das sicherlich nicht sonderlich kompetent beantworten. Ich wage aber zu behaupten, dass ein gro?er Unterschied in der Einschätzung des eigenen Wissens liegt. In den 20ern war die Anschauung eher so: "Die Forschung ist super. Sie wird in naher Zukunft viele Geheimnisse lüften. Lasst uns forschen und Neues entdecken." Also in meinen Augen eher aufgeschlossen gegenüber Neuem.Heute geht das ganze eher in die Richtung: "Wir wissen so ziemlich alles. Neue Entwicklungen sind eher eine Kombination aus uns bereits Bekanntem." (Natürlich wissen wir nicht alles. Ich rede aber auch von der Weltanschauung) Ich behaupte also, dass in den 20ern die Menschen aufgeschlossener gegenüber vermeidlich Unmöglichem waren und das der Entdecker drang viel grö?er war. Heute ist das eher anders. Wenn man heutzutage mit etwas unerklärlichem um die Ecke kommt, erhält das einen ganz anderen Charakter. Immerhin haben wir viel mehr Wissen angehäuft (Naturwissenschaft etc.) und sollten somit doch alles erklären können. Entsprechend dürfte heutzutage jemand der mit einem okkultem Problem an die Íffentlichkeit tritt viel schneller in einer Anstalt landen bzw gesellschaftlich ausgesto?en werden. Aber wie gesagt: Ich habe mich mit den 20er nicht so sehr bescheftigt. D.h. lasse ich mich da gerne verbessern. Link to comment Share on other sites More sharing options...
Marcus Johanus Posted June 11, 2011 Report Share Posted June 11, 2011 Auch auf die Gefahr hin, dass die Diskussion zu kleinteilig wird: Ich denke, Skepsis gegenüber dem Fortschritt war auch schon in den 1920ern stark verbreitet, wie z.B. die Bewegungen der Reformpädagogik und der Expressionismus zeigen. Der eigentliche Wendepunkt war meiner Einschätzung nach der Erste Weltkrieg, in dem die Menschen massiv gemerkt haben, dass der rasante technologische und wissenschaftliche Fortschritt eine Schattenseite hat. Aber ob und wie das nun bei Cthulhu eine Rolle spielt ... Wie der einzelne Mensch sich zum Fortschritt und den Themen seiner Zeit verhält, ist noch einmal eine ganz andere Frage. Ein Fabrikarbeiter im ausgehenden 19. Jahrhundert wird eine ganze andere Ansicht über den technischen Fortschritt gehabt haben als ein Physiker im Labor. Im Gro?en und Ganzen finde ich, dass es ja nun gerade das Faszinierende ist, dass die 1920er Jahre unserer Gegenwart in so vielen Bereichen ähneln. Die geistigen Bewegungen waren mehr oder weniger die gleichen, die technische Entwicklung war auf einem ähnlichen Stand, politische Verhältnisse unterschieden sich nicht wesentlich von den heutigen usw. Gleichzeitig sind 1920er in anderen Punkten exotisch für uns. Wahrscheinlich ist das auch mit einer der Gründe, wieso Lovecraft heute mehr Erfolg als Autor hat als zu seinen Lebzeiten. Einerseits macht dies die 1920er als Rollenspielhintergrund sehr attraktiv, denn ich habe im Prinzip alle Möglichkeiten eines modernen Settings, trotzdem aber genug Exotik, um Interesse zu wecken. Aber wie so oft steckt meiner Meinung nach der Teufel im Detail, denn das Mehr an Exotik bezahle ich mit der Unsicherheit, wann denn nun was schon erfunden wurde, wie Gegenstände des Alltags genau ausgesehen haben usw. Für historisch gebildete Gruppen und erfahrene Rollenspieler ist das kein Problem. Aber ich habe eigentlich die Erfahrung gemacht, dass historisch unbedarfte Einsteiger zu NOW einfach einen schnelleren Zugang haben. Das finde ich im Zweifelsfall wichtiger. Link to comment Share on other sites More sharing options...
pjotr bakunin Posted June 11, 2011 Report Share Posted June 11, 2011 ich geh noch mal auf die stimmung ein. (un)-abhängig vom zeitkolorit, mache ich auf jeden fall unterschiede beim charakter design.wie im .now-spieler HB aka "verschlussssssssssache"schön vorbereitet, sollten die charaktere schon von grund auseinen leichten schlag in die eine oder andere richtung haben.der fatalismus der sich bei den chars in den 20ernerst langsam entwickelt, kann imo bei .now schon ab startvorhanden sein. in den 20ern ist die welt noch schwarz und weiss,bei .now will ich nur noch verwaschenes grau sehen.wer ist gut, was ist böse, das ist im zeitalter weltweiter verstrickungenschwer auszumachen und auf welcher seite man selber steht erfährt man vielleicht auch erst, wenn es schon zu spät ist. ansonsten merk ich immer sofort, wenn ich .now spiele, dass es mir freier vorkommt. beispiel: .now: "ich hol mir mal nen' snickers" 20er: äh, google: 1923 Butterfinger was invented.5 minutes later: "ich hol mir mal einen butterfinger"es macht viel aus, wie nah bin ich am setting dran und das ist bei.now einfach näher und das macht spa?.bei den 20ern liegt der reiz auch im "historisieren" be armed! pjotr! Link to comment Share on other sites More sharing options...
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