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Spielbericht: Judas Prokaryot


Magdalena
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Spielbericht: Judas Prokaryot

 

Zunächst einmal, sollte ich erwähnen, dass ich das Abenteuer auf den Oldenburger Spieletagen geleitet habe, und es daher recht schnell durchzog - ich hatte ja nur 5 Stunden für Abenteuer und Charakterausgestaltung zur Verfügung. Dennoch lief es total glatt und alle hatten riesigen Spa? am Abenteuer.

 

Dauer: 4,5 Stunden

 

Spieler: 5 Spieler mit unterschiedlicher Cthulhu-Erfahrung, 3 Herren der Schöpfung und 2 Damen. Drei der Spieler hatten zuvor noch nie Cthulhu NOW gespielt.

 

Charaktere:

Als Charaktere benutzte ich die dem Abenteuer beigefügten Charaktere, und lie? sie von den Spielern mit Hilfe der Hobbyfertigkeitspunkte "personalisieren". Letztendlich hatten wir dann als Charaktere:

- Klaus Mahler (Polizist)

- Oliver "Ollie" Schneider (IT-Nerd)

- Dr. Sibille Trautmann (Amtsärztin)

- Regina Silber (Abteilungsleiterin im Gesundheitsamt und Teamleiterin)

- Dr. Shana Westwood (Biochemikerin)

(ein männlicher Spieler spielte einen weiblichen Charakter - störte mich nicht, und funktionierte sehr gut)

 

Setting: Wir entschlossen uns dazu, dass Abenteuer nominell in Berlin stattfinden zu lassen.

 

Die Epidemie:

Die im Anhang beigefügten Beschreibungen für die verschiedenen Stufen der Epidemie kamen gut an. Ich habe sie zu gegebener Zeit so in die Geschichte eingeflochten, dass die SCs sie selber miterlebten, was sehr gut angenommen wurde. Mehr dazu später.

 

Ablauf:

 

Stufe 1: Einstieg

Wir begannen damit, dass ich eine kurze Einführung in die bisherigen Geschehnisse gab (Grippe-Epidemie in der Stadt, Einrichtung des Teams von Frau Silber, etc...). Bei der Gelegenheit habe ich auch gleich die im Anhang gegebene Beschreibung für "Stufe 1" mit eingeflochten.

 

Stufe 2: Das Schwimmbad

Punkt 22:47 kam dann der Pieper-Alarm, und alle machten sich sofort auf den Weg zum Schwimmbad. Vor Ort angekommen, wartete man auf den Nachzügler (Ollie war mit dem Rad unterwegs) und begann sich zunächst das Gebäude von Au?en anzusehen. Das flackernde Licht drinnen sorgte bereits für eine ominöse Stimmung - und durch die gro?en Fenster erahnte man nur einige Schemen im Schwimmbecken (die vorbeitreibenden Badeanzüge). Drs. Trautmann und Westwood fanden relativ schnell die Fu?spuren, übersahen jedoch den Fotoapparat (Dieser wurde später von einem Polizisten der Spurensicherung entdeckt und so in ihre Hände gespielt.) Frau Silber versuchte unterdessen einen Hausmeister zu erreichen, was aber ob eine völlig verpatzten Ansehen-Probe fehlschlug. Schlie?lich erfuhr sie aber, dass ein Bademeister im Gebäude sein sollte - und als niemand auf Klopfen und Klingeln reagierte entschloss man sich kurzerhand dazu, den Notausgang aufzubrechen (Was auch immer drinnen für ein Problem herrschte, man wollte lieber nicht von Vorne kommen).

Während Ollie zurückblieb um noch schnell die Autokennzeichen der beiden vor dem Bad geparkten Wagen zu überprüfen (Bademeister und Lehrerin), gingen die Anderen hinein. Man trennte sich und während Dr Trautmann und Frau Silber die Büros und die Rezeption aufsuchten, gingen Dr Westwood und Kommissar Mahler zum Schwimmbecken. Sie fanden die Kleidung in der Sammelumkleide, und überstanden auch die Schwimmhalle ohne nennswerte Stabilitäts-Verluste. Während Ollie die ?berwachungsvideos sicherter, nahmen die anderen Proben und riefen die Polizei zwecks Absperrens des Geländes. Dr. Trautmann fand wohl das Klassenbuch, zählte einmal durch, wieviele Schüler fehlten, ma? aber dem unentschuldigten Fehlen von Thomas Sievers keinerlei Bedeutung zu.

Ollie Schneider, der als Einziger nicht die Schwimmhalle betrat, kehrte dann ins Institut zurück um mit der Analyse der Videos zu beginnen. Die anderen untersuchten noch die Messtation im Keller, fanden den getrockneten Schleimklumpen im Abfluss und besuchten danach diverse Desinfektionsduschen (auch ihre Kleidung lie?en sie vorsichtshalber als "Biohazard" eintüten). Au?erdem beschloss die Gruppe an dem Abend lieber nicht nach Hause zu fahren, um Familienmitglieder (Dr. Trautmann war stolze Mutter der siebenjährigen Finja) nicht anzustecken, soltle man sich doch etwas eingefangen haben.

 

Stufe 3: Nachforschungen

Ollie kehrte also früher als alle anderen zum INstitut zurück und traf im Korridor einen seiner Kollegen an (Beschreibung der Stufe 2). Verständlicherweise machte ihn dies völlig panisch und als IT-Nerd fühlte er sich auch sofort an die einschlägigen Zombie-Filme erinnert. Er verbarrikadierte sich im nächstbesten Büro und rief mit dem Handy den Sicherheitsdienst zu Hilfe. Zitternd und völlig panisch lauschte er den Geräuschen auf der anderen Seite der Tür, bis er sicher war dass all fort waren. Dann rief er die anderen an udn wurde beauftragt eine Probe des kranken Kollegen zu nehmen. Unter weiteren Panikattacken schaffte er es eine Probe des Speichels von der Tür zu nehmen, die der Infizierte darauf hinterlie?. Dann flüchtete er ein sein Büro, schloss die Tür ab, und verklebte vorsichtshalber auch alle Lüftungsöffnungen...

Am nächsten Morgen traf man sich um die letzte nacht noch einmal Revue passieren zu lassen. Dabei bekamen die SCs mit, dass die Kinder der 5c inzwischen als vermisst gemeldet wurden, aber Frau Silber gab die Order raus, den Eltern vorsichtshalber nichts über die näheren Umstände mitzuteilen. Dann schauten sie sich die wieder hergestellten ?berwachungsvideos an. Jetzt begannen die Stabilitätsverluste sich aufzusummieren. Insb. Herr mahler und Dr. Trautmann waren äu?erst mitgenommen. Letztere äu?erte die Theorie, die Kinder seien evtl vom Schwimmbadwasser "verdaut" worden ("von wegen Magensäure und so...").

Die Kamera wurde den Charakteren von der Spurensicherung übergeben, und Frau Silber und Herr Mahler machten sich daran, die Fotos entwickeln zu lassen. Ollie versuchte den unbekannten Mann vom Video per Bildbearbeitungsprogramm irgendwie besser sichtbar zu machen. Die anderen beiden begaben sich zwecks Analysen in die Labore.

Die Ergebnisse sind bekannt - Dr. Westwood schickte die Schleimprobe schlie?lich an einen Kollegen um einen genetischen Finegrabdruck erstellen zu lassen.

Kommissar Mahler kam schlie?lich auf die Idee bei seinen Kollegen nach bekannten Pädophilen in der Gegend zu fragen und bekam schnell den Tipp auf Frenzel. Er verabredete sich mit Dr. Trautmann in der Polizeiwache und fuhr dorthin. Frau Trautmann machte sich ebenfalsl auf den Weg, gerite auf dem Weg dorthin alelrdings in die Demonstration (Beschreibung Stufe 3) und wurde so Zeugin wie sich der erste Lynchmob formierte. Sie fuhr weiter zur Polizeistation und beschloss ihren Kollegen zunächst nichts davon zu sagen. Sie verhörten Frenzel, und legten dabei ein absolut unprofessionelles Verhalten an den Tag, so dass dieser schon nach kurzer Zeit völlig die Kontrolle verlor. Dr. Trautmann rief daraufhin ihre beste Freundin zu Hilfe (die war zufälligerweise *hüstel* Psychologin). Daraufhin fuhr man zurück ins Institut zur Lagebesprechung, denn Dr. Westwood hatte inzwischen den genetischen Fingerabdruck bekommen und herausgefunden dass der Schleim eine Strahlung ausstrahlte.

Mit der Schulleitung sprachen die SCs ebensowenig wie mit den Familien der Kinder. nachdem sich die Psychologin zurückmeldete und die SCs von Frenzels Obsession mit Thomas Sievers unterrichtete, machte sich Kommissar Mahler auf den Weg zum Wohnblock (Geigerzähler im Gepäck). Die anderen blieben zunächst allein zurück.

 

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Stufe 4: Wohnblock

Inzwischen waren die Aufstände in der Stadt nicht mehr zu vertuschen. Auf dem Weg zum Wohnblock fuhr Mahler durch eine Stadt, die zum Kriegsgebiet geworden war (Beschreibung Stufe 4 1. Absatz). Die zurückgebliebenen SCs versuchten verzweifelt sich einen Reim auf die Geschehnisse zu machen, und drehten sich im Kreis. Schlie?lich einigte man sich darauf, dass Ausgangspunkt und damit wohl Ursache im Schwimmbad zu finden sein. Der Rest der Gruppe furh also dorthin zurück. Sie liefen mit Geigerzählern herum, um "Hotspots" zu finden (Schwimmbecken, Sammelumkleide, Eingangsbereich) - erkannten aber nicht, dass dies die Orte sind, an denen alle Kinder gemeinsam waren. Selbst als ich betonte, dass der drau?en stehende Wagen der Lehrerin mehr strahlte als die Umgebung, wurde den Spielern nicht bewusst, dass es die Personen selber waren, die die Strahlung in sich trugen. Statt dessen vermutete man in Panik irgendein strahlendes, kinder-verdauendes Wesen unter dem Schwimmbad ...

Unter dessen traf Mahler am Wohnblock ein, und wurde sofort von einigen Infizierten belagert (ich wollte eigentlich nicht, dass der Charakter alleine in den Block geht - und es bot sich hier die Gelegenheit den 2. Teil der Stufe 4 Beschreibung mit ihm auszuspielen). Der Spieler verpatzte unglaublich viele Proben hintereinander, was die Panik enorm steigerte. Die Dienstwaffe - Ladehemmung (00 Patzer) als sie genau ins Gesicht eines Infizierten "Zombies" zielte, der Gurt klemmte (99), beim Umdrehen im Sitz Knie angeschlagen (98 )... In seiner Panik legte der Spieler kurzentschlossen den Rückwärtsgang ein, fuhr den Wagen an einer Häuserwand zu Schrott, und flüchtete humpelnd in... den Wohnblock (SL = *seufz*).

Während dessen wurde den Anderen im Schwimmbad klar, dass sie irgendwie falsch dachten. Ollie überprüfte die Wasserversorgung der Stadt und konnte keine weiteren "seltsamen" Messdaten finden. Sie beschlossen nach viel Hin-und-Her zurück zum Institut zu fahren. Immerhin fühlten sich alle inzwischen völlig hilflos und es machte sich die Stimmung breit: "Wir können es eh nicht mehr aufhalten. Wir sind alle so was von tot."

Mahler versuchte sein Glück im Treppenhaus des Wohnblocks, traf allerdings einen Infizierten, der (unfreiwillig) die Treppe hinunterfiel. Und Mahler (ganz Polizist) fing ihn auf, er hätte sich ja verletzen können (Ausweichen Patzer - der Spieler hatte echt kein Glück an dem Abend)... Daraufhin hatte er genug und flüchtete. Hustend (er hatte sich inzwischen angesteckt) verbarrikadierte er sich in einer Telefonzelle und rief seine Teamkollegen zu Hilfe.

Die SC packten sich in Strahlenschutzanzüge und fuhren los zum Wohnblock (unterwegs sammelten sie Mahler auf). Dort angekommen nahmen alle die Treppe (bis auf Mahler, der war vom letzten Mal so geschockt, dass er lieber im Aufzugschacht kletterte - der Charakter hatte an diesem Punkt bereits 10 Stabilitätspunkte verloren). Da uns jetzt auch die Zeit knapp wurde, legte ich den Spielern keien weiteren Probleme in den Weg. Ollie bemerkte noch das Stöhnen aus der infizierten Wohnung, trat die Tür auf, und wurde Zeuge der Auflösung. Er rang sich sogar dazu durch, von dem Schleimklumpen eine Probe zu nehmen, bevor sich dieser durch den Lüftungsschacht davon machte. Von diesem Intermezzo abgesehen, kamen die SCs ohne grö?ere Schwierigkeiten zur Wohnung der Sievers, wo sie auch sofort die Arztrechnungen und das Matheheft fanden.

Leider konnten sich die Spieler aus der Zeichnung keinen Reim machen - auch weil sie darauf bestanden sie imemr "von oben nach unten" zu lesen. Das führte dazu, dass die Geschichte in ihrer Version immer mit "gesunder Thomas wird krank" anfing. Bis zum Auflösungsprozess konnten sie es nachvollziehen, aber die gesamte linke Seite blieb ihnen schleierhaft... (Auch verstanden sie die Abbildung Adams und Evas nicht und interpretierten sie als "Mama" und "Papa"...) Frenzels Wohnung wurde nur noch oberflächlich angeschaut und relativ schnell als unwichtig verworfen.

Da die Spieler keine Ahnung hatten, was sie jetzt noch tun könnten um die Stadt zu retten, beschlossen sie Thomas zu folgen und auch zur Schule zu fahren. Kommentar: "Wir sind ja eh schon tot, also was soll's."

 

Stufe 5: Schule

Unterwegs brachte ich noch die Beschreibung der Stufe 5 ein. Und zusammen mit den Beschreibungen des Schulgeländes und der Charaktere in ihren Strahlenschutzanzügen ergab sich eine wunderbar surreale Stimmung. Die SCs wanderten durch die Schule, fanden den Klassenraum der 5c und wussten die Ironie des Posters vom Baum des Lebens sehr zu schätzen (schöner Effekt das). Tja, und sie hatten immer noch keine Ahnung, was zu tun sei...

Und dann kam Dr. Trautmann auf die glorreiche Idee, den gesammten Raum mit Chlor einzunebeln. Extrem tödlich, und hat ja im Schwimmbad mit dem Schleimklumpen auch geklappt... An diesem Punkt war ich willens jedes Angebot zur Lösung von Seiten der Spieler anzunehmen (wir hatte nnur noch knapp 15 minuten übrig). Tatsächlich rief Frau Silber die Armee zu Hilfe, was noch einmal für etwas Aufregung am Ende sorgte (mit Hunbschraubern, marschierenden Soldaten, Sondereinsatzkommandos, die das Gelände sicherten, etc...).

Sie brachten eine Chlor-Bombe in das Klassenzimmer (Dr. Westwood and Mahler gingen die Nerven durch, und sie flüchteten lieber anstatt den anderen zu helfen), gingen in Deckung und drückten den Knopf...

Es gab einen nicht sehr lauten Puff, und alle warteten angespannt... und warteten... und warteten... und gerade als sie dachten es klappe nicht, tat es das doch. Gro?es Aufatmen in der Runde.

 

Fazit:

Trotz des Zeitmangels am Ende war es eine durch und durch gelungene Runde. Ich hätte den Nachforschungs-Teil noch etwas straffen können, aber es lief auch so. Am meisten Probleme hatten meine Spieler mit dem Entschlüsseln der Zeichungen im Schulheft. Au?erdem gingen sie (als erfahrene Rollenspieler) völlig davon aus, dass es irgendwo ein "Monster" gibt, dass direkt verantwortlich für das Verschwinden der Kinder ist. Insofern war die Auflösung des Abenteuers ein echter Aha-Effekt für alle.

Alle Spieler hatten aber ihren Spa? und fanden das Abenteuer sehr gut aufgebaut. Also nochmal ein *thumbsup* - ein echt gelungenes Abenteuer.

 

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Ah, freut mich doch einen Bericht zu lesen, noch dazu wenn das Szenario gefallen hat! :)

 

Allerdings sprichst du auch eine Sache an, die mir auch beim Spielen aufgefallen ist (bzw. von anderen SLs gehört habe): Die Chance, dass die Spieler nicht verstehen womit sie es zu tun haben ist durchaus gegeben! Interessanterweise scheint das Problem Adam&Eva=Mama&Papa ebenfalls öfter vorzukommen - das hingegen kann ich nicht ganz nachvollziehen. ;)

 

Vielleicht liegt es wirklich daran dass jeder mit einem Monster rechnet und die Sache mit den eigenen Zellen als die Bösen zu abstrakt ist. In sofern muss man manches mit mehr Holzhammer bringen als üblich falls die Spieler nicht drauf kommen - oder aber natürlich man lässt es, Stilfrage. ;)

 

Aber freut mich dass es Spa? gemacht hat - und dass es immernoch so viele Spieler gibt die kein NOW kennen zeigt, dass hier durchaus noch Lücken geschlossen werden wollen!

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Dachte ich mir schon, dass dich der Bericht interessieren wird. :D

 

Ich war ein wenig verblüfft, als "das Problem Adam&Eva=Mama&Papa" aufkam. Zugegeben, das war mir bei der Vorbereitung überhaupt nicht in den Sinn gekommen, denn für mich war die Abbildung völlig klar... auch im Nachhinein erschlie?t sich mir die Verbindung nicht. Ich kann nur raten, dass es daran liegen könnte, dass die Spieler /innen eben nicht in genügend gro?em Ma?stab denken...

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Nein, keine "Ballerei". Das hatte vor allem folgende Gründe:

(a) Nur der Polizist trug eine Waffe bei sich, und die war zuvor durch einen Patzer unbrauchbar geworden.

(B) Die Charaktere waren bereits viel zu sehr in der "Lass uns hier blo? lebend rauskommen"-Stimmung, so dass sie lieber heimlich herumschlichen in der Hoffnung nicht bemerkt zu werden, und Konfrontationen aktiv auswichen.

© Uns wurde ganz allgemein zum Schluss die Zeit knapp, daher lie? ich es gar nicht zu grö?eren Zusammenstö?en mit Infizierten kommen.

 

Aber auch ohne Schie?erei, funktionierte die Szene gut.

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  • 5 years later...

Wir hatten eine "Zombiefilm"-gleiche Ballerei im Wohnblock. Die Spieler entscheiden sich für den Gang durch das Treppenhaus, um ich in die Wohnung von Frenzel und Sievers zu gelangen. Auf dem Weg dorthin wurden sie mehrfach von infizierten Bewohner angegangen, deren zellularer Zusammenhalt schon gestört war. Nach ein paar Schüssen oder Schlägen waren die Gegner nur noch Matsch, aber eben nicht Tod. Dieser Zellhaufen attackierte gleich weiter und es ergab sich ein Kampf Mensch gegen Schogotte / Schleim / Blob. Die Spieler waren schon in ein Biohazard-Anzug in den Wohnblock gegangen. Das hat ihnen den Arsch gerettet, denn die vormals gelben Anzüge sind nun rot, wie der Flur, das Treppenhaus und eigentlich alles.    

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Das Ende vom Abenteuer: in einem unter Quarantäne stehenden Stadtteil von NY - der Bronx - fahren unsere drei DeltaGreen Agenten mit einem Tankanhänger und einer Planierraupe in die Schule des Thomas Sievers und setzen das Gebäude unter Feuer, in Brand, heizen ihm ein und bergen nach der Auskühlung den Strahlenkern aus Thomas Sievers Asche. Dieser Kern wird strahlenhemmend in einer GreenBox in einem Stahlsafe, in einer großer Urne, in einer kleinen Urne und in einer noch kleineren Urne gelagert. Für die nächsten  zwei Millionen Jahre.

 

Man kann meinen Spieler nicht vorwerfen, dass sie mit einem Messer zur Schießerei kommen. Und wenn ich mich recht entsinne, waren Sie die letzten zwei Sitzungen durchgehend im BioHazard - Anzug (Igitt, dass wäre schon einen eigenen SAN-Roll wert gewesen).

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Ich hatte das Abenteuer auch ein mal gespielt. War schön die Reaktionen der Spieler zu sehen als die Befallen unbedingt ganz doll gedrückt werden wollten.

Mal ne ganz duuuuumme Frage eines SL der diesbezüglich auf dem Schlauch steht: Was bedeutet Prokaryot? Hieß Judas nicht Ischariot mit Nachnamen? Bezieht sich das auf Proto-Shoggoth?

Edited by Lexx
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Wiki sagt:

 

Prokaryoten (Prokaryota), auch Prokaryonten (Prokaryonta) genannt, sind zelluläre Lebewesen, die keinen Zellkern besitzen. Ihr Zelltyp wird als Protocyte bezeichnet. Bakterien und Archaeen sind Prokaryoten.

Der Name bezieht sich auf die Kernlosigkeit (altgriechisch πρό pró „vor“, „vorher“; κάρυον káryonNuss“ oder „Kern“). Die Bezeichnung Prokarya wird seltener verwendet; die Bezeichnung Monera ist veraltet.

Die Einteilung von Lebewesen in Prokaryoten und Eukaryoten wurde erstmals von Edouard Chatton für Protisten deutlich herausgestellt und 1925 veröffentlicht.[1][2] Die neuere Einteilung der zellulären Lebewesen in drei Domänen entspricht der Aufteilung der Prokaryoten in zwei Domänen: Bakterien und Archaeen. Die dritte Domäne sind die Eukaryoten.

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Also ein Verrat an der Menschheit durch den Jungen (unbeabsichtigt) und seinen Zellen (beabsichtigt) weshalb sie in diesen Prokaryotzellschleim zerfallen? Dann ist der Titel intelligent und konstruiert in einem (mMn). Aber ich weiß selber wie schwierig eine Titelfindung sein kann. Er muss zutreffend und spoilerfrei in einem sein. "Der Golem" oder "Der Preuße" verraten ja schon wer in den Abenteuer vor kommt. Edited by Lexx
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"Der Golem" oder "Der Preuße" verraten ja schon wer in den Abenteuer vor kommt.

Sorry, da war der Zenith meiner Schaffenskraft offenbar schon vorbei! :D

Nee im Ernst: Für die Supportabenteuer hielt ich es für ratsam, einfache, einprägsame Titel zu wählen. Hochgeistige Verränkungen neigen dazu, fragende Gesichter zu hinterlassen oder in den Ankündigungen falsch geschrieben zu werden. ;)

 

Und natürlich: Danke für das Feedback!

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  • 2 weeks later...

So, ich hoffe ich habe die Möge, den Bericht einigermaßen komplett abzuliefern.

 

Das Abenteuer habe ich schlecht vorbereitet, also einmal gelesen, nochmals gelesen und die Informationsbrocken angemakert. Es war von der Textstruktur eh gut gegliedert.

 

Zwei, später drei Spieler sind Delta Green Agenten, die in ihren realen Jobs als Mitarbeiter des Gesundheitsamtes bzw. Sicherheitsberater angefordert wurden. New York und dort der Stadtteil Bronx sollten den Ort des Geschehens darstellen.

 

Die Charaktere sind:

 

Dr. Assallah, alias Agent Ruben, Biochemiker und Pathologenauszubildener, In seinem realen Job beim Gesundheitsamt der Stadt NY, Arabische Wurzeln und dienstältestes Mitglieder der Zelle

 

Sunny Huang alias Agent Ri, alias Larry Chow, Ex-Marshall, privater Sicherheitsberater, chinesische Abstammung

 

Elwood Linford, FBI-Agent , WASP mit Militärhintergrund, DG Friendly der Spieler war in der ersten Sitzung nicht dabei.

 

 

Die allgemeine Grippewelle mit dem Schwerpunkt auf die Bronx im Sommer am letzten Schultag war gleichzeitig der Beginn des Abenteuers und somit der erste Arbeitstag von Dr. Assalah und Larry Chow. Beide sind Mitglieder der Grippeepidemie-Taskforce.

 

Erste Szene: Dr. Assalah öffnet den Brustkorb eines verstorbenen Grippeopfers und stellt die Auflösung der Lunge fest. Man schließt daraus, das die Krankheit, die die Bronx beutelt, keine Grippe ist und dass die Krankheit durch Zellauflösung immer zum Tode führt. Es werden im Rahmen einer Taskforce -Sitzung Daten und Todeszahlen (253), Krankheitsverbreitung und Verlaufsprognosen abgegeben. Die erste Zwischensequenzen mit der Paketzustellung wird den beiden Spielern bei ihrer Fahrt zur Taskforce -Sitzung präsentiert.

 

Der rassistische Dr. Lewis, der Leiter der Taskforce verdonnert den Araber und den Chinesen zur Nachtschicht.

Der Pieperalarm im Schwimmbad lockt beide Agenten direkt in die Handlung. Nachdem man gesehen hat, dass die Schwimmhalle von innen beschlagen und kein Personal vorhanden ist , betritt man die Räumlichkeiten im SCHUTZANZUG, der den Rest des Abenteuers kaum noch abgelegt wird.

 

Der Tatort „Schwimmbad“ wird komplett untersucht und alle Spuren eigenständig gefunden. Dieses Abenteuer ist für den Charakter Dr. Assalah als Naturwissenschaftler geradezu wie gemacht. Mit der späteren Wiederherstellung der Videoaufnahmen konnte der Sicherheitsberater glänzen. Die DG Agenten deklarieren dies als einen Opernfall und kontaktieren die Zelle A, um Verstärkung zu erhalten. Aber nur drei „Streifenpolizisten“, die das Schwimmbad schließen und bewachen erscheinen, bevor die Eltern der Kinder und es zu einem Massenauflauf kommen. Die Spieler gehen zu diesem Zeitpunkt noch von einem Monster aus, dass die Kinder gefressen hat und nun in der Kanalisation oder noch im Schwimmbad steckt.

 

In einer Nachtsitzung des CDC-Labor werden Proben analysiert und Videos und Fotos wiederhergestellt. Man ist sich nun einig, dass man jemanden mit Ermittlungsgewalt benötigt, weil den Mitarbeitern des CDC diverse staatliche Datenbanken verwehrt sind. Dies ist der Einstieg für den dritten Spieler des Agent Linford, der bei der ersten Sitzung fehlte. Charakter Linford wird aus L.A. eingeflogen und erscheint ausgeruht am frühen Morgen, nachdem die anderen Charaktere die Nacht durchgearbeitet haben. Als Linford vom Flughafen abfährt sieht er eine weitere Zwischensequenz. Leider weiß ich nicht mehr welche.

 

Bei den ersten beiden Spielern wurde ab nun auf Gesundheit gewürfelt, ob man sich nicht die „Grippe“ gezogen hätte. Dr. Lewis, der rassistische Chef hat sich mit einer Infektion krank gemeldet.

Die Spieler haben die Prokarioten entdeckt, aber gehen immer noch davon aus, dass es ein anderes Wesen ist und nicht die eigenständigen Einzeller der Opfer sind. Die Krankheit wird als Gegner ausgemacht.

 

Die besondere Strahlung wird entdeckt und ab jetzt wird der Geigerzähler immer mitgenommen.

 

Der Kamera des Harald Frenzel / in USA Harold Frensell und dem Voyourismus gegenüber des Thomas Sievers wird nicht viel Bedeutung beigemessen, aber aus Mangel an anderen Ideen spricht man mit ihm und wird auch in seine Wohnung gehen wollen. Während des Verhörs mit Frenzel wird fleißig auf Gesundheit gewürfelt. Dr. Assalah fühlt sich verschnupft.

 

Erst als man zum Wohnblock geht und den menschenleeren Parkplatz erkundet wird den Spielern klar, das hier eigentlich die Wurzel des Üblen ist. Es werden Biohazard -Anzüge angelegt.

 

Wir hatten eine "Zombiefilm"-gleiche Ballerei im Wohnblock. Die Spieler entscheiden sich für den Gang durch das Treppenhaus, um ich in die Wohnung von Frenzel und Sievers zu gelangen. Auf dem Weg dorthin wurden sie mehrfach von infizierten Bewohner angegangen, deren zellularer Zusammenhalt schon gestört war. Nach ein paar Schüssen oder Schlägen waren die Gegner nur noch Matsch, aber eben nicht Tod. Dieser Zellhaufen attackierte gleich weiter und es ergab sich ein Kampf Mensch gegen Schogotte / Schleim / Blob. Die Spieler waren schon in ein Biohazard-Anzug in den Wohnblock gegangen. Das hat ihnen den Arsch gerettet, denn die vormals gelben Anzüge sind nun rot, wie der Flur, das Treppenhaus und eigentlich alles.

 

Während des Hochhausaufenthaltes und ach später in der Schule fielen ständig Geräte aus. Die Strahlung zerstörte sie. Durch die Zerstörung der Funkgeräte konnte die teilweise getrennte Gruppe noch etwas nervös gemacht werden.

 

In der Wohnung des Frenzel, die als zweites besucht wird, findet man nichts besonders, außer der Passion des Mannes für den Jungen. In der Wohnung der Sievers wird der Kontrast der Zombiehölle zum friedlichen Wohnzimmer klar. Man findet das Handout und den Hinweis auf die Schule. Das Handout und die Rechnungen der Krebsbehandlung lassen die Spieler vermuten, dass dem Jungen Thomas bewusst ein Strahlungskern implantiert wurde. Die Spieler nehmen sich fest vor, die Kinderklinik in „Arkansas“ aufzusuchen. Ich wollte eigentlich nur, dass die Spieler verstehen, dass die Sievers zugezogen sind. Aber ich denke ich setze hier ein Abenteuer wie „Groß werden“ oder „Kinderstimmen“ in den Anschluss.

Ab jetzt werden die Zwischensequenzen 4 und 5 ins Spiel eingeflochten, um die Dramatik einzubringen. Die Bronx ist nun unter Quarantäne abgesperrt. Menschen versuchen zu fliehen und werden in Auffanglager gesammelt, Quarantänebrecher erschossen. Versuche Zelle A zu erreichen, scheitern.

 

Leider weiß ich nicht mehr recht, ob die Spieler selber darauf kamen, zur Schule zu fahren oder ob ich es ihnen nahelegte.

 

Das Ende vom Abenteuer: in einem unter Quarantäne stehenden Stadtteil von NY - der Bronx - fahren unsere drei DeltaGreen Agenten mit einem Tankanhänger und einer Planierraupe in die Schule des Thomas Sievers und setzen das Gebäude unter Feuer, in Brand, heizen ihm ein und bergen nach der Auskühlung den Strahlenkern aus Thomas Sievers Asche. Dieser Kern wird strahlenhemmend in einer GreenBox in einem Stahlsafe, in einer großer Urne, in einer kleinen Urne und in einer noch kleineren Urne gelagert. Für die nächsten zwei Millionen Jahre.

 

Man kann meinen Spieler nicht vorwerfen, dass sie mit einem Messer zur Schießerei kommen. Und wenn ich mich recht entsinne, waren Sie die letzten zwei Sitzungen durchgehend im BioHazard - Anzug (Igitt, dass wäre schon einen eigenen SAN-Roll wert gewesen).

 

Die Spieler haben keinerlei Antworten, was den nun eigentlich die Ursache dieser Katastrophe war, aber die Gewissheit das mit dem Sprengen und verbrennen der Schule die Krankheit schlagartig gestoppt wurde.

 

Resümee:

Das Abenteuer ist gut strukturiert und die Informationen schnell wiederzufinden. Die Idee eines „unfassbaren“ Gegners wie einer Krankheit ist sehr schön und die damit verbundene Hilflosigkeit kickte nochmal mehr. Die Lösung bzw. Die Antwort anhand der Ermittlungsergebnisse zu finden finde ich sehr schwer. Meine Spieler haben nun eine völlige falsche These aufgestellt und ich sehe auch nicht, wie diese widerlegt werden könne, selbst wenn Sie sich am Ende mit dem „Bossmonster“ unterhalten haben.

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Toll, vielen Dank für den ausführlichen Spielbericht! Sehr cool, das ganze Mal in ner Kategorie größer (NY) zu sehen!

 

Du hast Recht, die Erfahrung zeigt, dass die Auflösung (haha) der Bedrohung vielen Runden zu knacken gibt. Da rächt sich vielleicht, dass das Abenteuer damals vor allem mit studierten Naturwissenschaftlern als Spielern getestet wurde. Vielleicht wäre es sinnvoll, für einen etwas leichteren Schwierigkeitsgrad den Charakteren bei einer Internetcherche ein paar (pseudo-)wissenschaftliche und okkulte Infoschnipsel zum Komplex "Urschleim, Zellen finden sich zusammen und kooperieren, Theorie: irgendwann degeneriert das komplexe Leben wieder zu Einzellern, Kreislauf-Thema" zu geben. 

 

Mich freut aber jedes Mal heimlich, wie alle Gruppen (meine eingeschlossen) einen Shoggothen im Schwimmbecken vermuten. Das würde ich auf jeden Fall als red herring drin lassen!

Edited by Der Tod
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  • 4 months later...
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