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Gibt es nur ein Abenteuer?


Guest Studer
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Also, zum Einen gibt es eine ganze Reihe an Publikationen, in denen der Mythos keine Rolle spielt.

Angeführt wurden bereits die beiden "Blood Brother" Bände. Zudem kommt noch der "Coming Full Circle" dazu. Das sind alles Abenteuer, in denen es zwar "um übernatürliches" geht, aber nicht um den Mythos.

Zudem gibt es mehr als genug Abenteuer, in denen Einzelschicksale im Vordergrund stehen, und es nicht um "das Ende der Welt" geht. In diesen spielt zwar der Mythos ne Rolle, und fordert auch Opfer (unter Anderem ja möglicherweise die Charaktere), aber er vernichtet eben nicht die Welt. Manchmal geht ein Häuserblock drauf, manchmal hundert Menschen. Manchmal nur drei, vier (plus ggf. die Charaktere).

Aber sowas gibts schon. Könnte ich ne ganze Menge aufzählen.

Und es gibt gar auch Abenteuer, bei denen de facto keiner draufgeht...

 

Nun zum Problem, warum immer überall Cthulhu drin ist, wo es auch draufsteht...

Im Gegensatz zu dem von Dir angeführten Shadowrun befinden wir uns bei Cthulhu zu keiner Zeit in einer (generell) fiktiven Welt, sondern entweder in der (ziemlich realen) Welt von heute, oder aber einer historischen Welt der 1920er usw.

Dass die Welt des Mythos nicht unsere ist, ist klar - sie ist ein äu?erst ähnliches Spiegelbild. Aber alle historischen Fakten und Ereignisse treffen auch in diesem Spiegelbild zu - nur sind die Gründe und Motivationen sowie die Ursachen etwas anders (quasi MYTHOlogisch re-interpretiert).

Es stellt daher keinerlei Probleme dar, den Alltag in solch einem Setting (notfalls mit Hilfe einschlägigen Quellenmaterials, und ich meine nicht zwingend RPG-Bücher) zu spielen, zu erzählen, wat weiss ich.

Ganz anders in einer Welt wie der des Shadowrun-RPGs. Diese ist formbar, ausgestaltbar, und voll und ganz fiktiv. Daher bietet dieses Setting zum Einen die Möglichkeit, sich in alle möglichen Bereiche auszudehnen, sie zu beschreiben, Zusammenhänge aufzudecken, etc., und zum Anderen vielleicht auch die Notwendigkeit für solche Information.

 

Um zu beantworten, warum es keine "normalen" Detektivabenteuer gibt, muss man sich nur umschauen. Denn es gibt eine Reihe anderer RPGs, die das schon abdecken. Wenn man das nicht selbst improvisieren mag, kann man da entlehnen.

 

Daher würde ich einfach vermuten (und zumindest für mich feststellen), dass zwar die Möglichkeiten gegeben wären, die "Notwendigkeit" desselben aber nicht.

 

Ob Delta Green oder 1920er, Mittelalter oder sonstwie, Alltag zwischen dem ?bersinnlichen ist doch kein Problem. Für Abenteuer - nun, wie gesagt, dafür gibt es alternative Quellen...

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Abenteuer ohne Mythos-Bezug usw.: ich meinte damit das er nicht immer als "Holzhammer" im Vordergrund stehen muss, sonder mehr davon vage einfliessen zu lassen. Die Anregungen im SL-Buch schlagen dies ja auch u.a vor.

 

So für meinen Geschmack trifft das NOW-Szenario aus dem Magazin (Schleichwerbung) da den Geschmack als wenn es wiedez.Bsp. "klassisch offentsichtlich Shub-Nigurath ist" wo uns Mythosbuch-Handout 2 alles erklärt und den Spielern zufällig richtig den passenden Gegenzauber liefert. Eventuell gelingt es mir auch nicht klar auszudrücken was ich genau meine.

 

In meinen Kampagnen gibt es auch die Ruhephasen etc., und auch hier finde ich gibt es Ansätze das Spiel mit interessanten Facetten zu bereichern. Dies kommt in den Abenteuern ja nicht unbedingt so herüber.

 

Vielleicht gelingt dies euch allen ja auch schon längst, und ich bin hier noch etwas hinterher.

 

Wenn man die veröffentlichten Szenarien der letzten Country-Bücher anschaut erscheinen die doch nach der Anfangs genannten Blaupause aufgebaut.

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Original von Studer

Zu Abenteuern ohne Mythos-Bezug: Wir haben einmal vor langer, langer Zeit ein Abenteuer gespielt (Titel vergessen), das noch nicht mal einen Bezug zum ?bernatürlichen hatte. Alles fake! - Die Spieler (ich war einer von Ihnen) sprangen dem Spielleiter daraufhin am Ende fast an die Gurgel . . . Das war eine riesen Enttäuschung!

 

Echt???

Also ich finde grade das einen sehr interessanten Aspekt - mit der Erwartungshaltung der Spieler zu spielen. Denn, mal ehrlich - wer von uns kann sich so richtig gruseln, wenn er vorher wei?, dass ein Gruselfilm kommt? Okay, man kann sich "drauf einlassen", oder gar "reinsteigern" - beides legitime Methoden.

Aber erschreckender ists doch, wenn der Grusel unerkannt um die Ecke kriecht und Dich bei den Socken befeuchtet...

 

Ich hab mal ein Abenteuer geleitet (was ich jetzt nicht nennen will wegen der kommenden DCC), bei dem zwar die Mythos-Kreaturen echt waren, alles andere (und wirklich ALLES andere) war totaler Fake, komplett mit finaler IN-YOUR-FACE-Szene. Meine Spieler fanden es den Hammer, und waren voll begeistert!

 

 

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Nun zum Problem, warum immer überall Cthulhu drin ist, wo es auch draufsteht... Im Gegensatz zu dem von Dir angeführten Shadowrun befinden wir uns bei Cthulhu zu keiner Zeit in einer (generell) fiktiven Welt, sondern entweder in der (ziemlich realen) Welt von heute, oder aber einer historischen Welt der 1920er usw. Dass die Welt des Mythos nicht unsere ist, ist klar - sie ist ein äu?erst ähnliches Spiegelbild. Aber alle historischen Fakten und Ereignisse treffen auch in diesem Spiegelbild zu - nur sind die Gründe und Motivationen sowie die Ursachen etwas anders (quasi MYTHOlogisch re-interpretiert).

 

Den Kern sehr gut getroffen, wenn?s nicht historisch mit dem Mythos verwoben ist scheint es ja nicht zu gehen. CoC ist so in sich selbst verliebt, das es verlernt hat etwas zu wagen und über den Tellerrand zu blicken. Ich wünschte mir eine neue Generation von Autoren *gg* und nicht die X. Auflage des Spielleiterhandbuchs, der Traumlande, ?gypten usw. usw. das zeigt eigentlich schon das das Repertoire von CoC ziemlich eng ist (sei?s durch eigene Schranken oder fehlende Innovation).

 

Was mich wieder dazu führt, das CoC wirklich nur ein Abenteuer hat, weil entweder decken andere Publikationen die gro?en Felder abseits des Mythos ab oder das starre Weltbild (historisches Vorbild) + Mythoszwang verhindern echt ?berraschungen.

 

Man müsste schon einen extra Band rausbringen, der auch als Non-Mythos-Band ausgewiesen ist. Aber ersten würde es da mehr als schwer Fallen eine Auswahl zu treffen, mit der mehr als ein Char gleichzeitig bedient werden kann, was in der Natur der Sache liegt. Zweitens weiss ich nicht, ob die Gewinnerwartungen da sonderlich gut aussehen würden, aus den beiden o.g. Gründen.

 

Und da ist der zweite Grund, der Käufer bekommt was der Käufer bezahlt. :) da abseits des Mythos mit dem System nichts anzufangen ist, würde es sich nicht lohnen, schade, aber wahr. Nehmen wir mal so ein Wüstenrennen a la Hidalgo. Das würde locker eine ganze Gruppe beschäftigen, wäre aber nur ein aufwendigeres Reiseabenteuer. In anderen Systemen okay bis funny, bei CoC...och neee, kann der Spielleiter sich selber ausdenken :) Dabei wären solche Kampagnenbände mal ein Auflockerung. Darüber hinaus, es gibt Mumien, Vampire, Werwölfe...warum nicht mal ein bisschen Gothic Horror, muss ja nicht immer ein Dunkles Junges sein.

 

Also ich finde grade das einen sehr interessanten Aspekt - mit der Erwartungshaltung der Spieler zu spielen. Denn, mal ehrlich - wer von uns kann sich so richtig gruseln, wenn er vorher wei?, dass ein Gruselfilm kommt? Okay, man kann sich "drauf einlassen", oder gar "reinsteigern" - beides legitime Methoden. Aber erschreckender ists doch, wenn der Grusel unerkannt um die Ecke kriecht und Dich bei den Socken befeuchtet...

 

+1 :) Das kann ich so voll und ganz unterschreiben, führt bei CoC mit dem Gütesigel, wo Mythos draufsteht ist auch Mythos drin, leider zu dieser Monokultur von AB?s.

 

Was wirklich nichts Schlechtes sein muss, aber dann sollten sie die AB Systematik weiterentwickeln. Vielleicht wirklich nur noch Oneshots mit gut ausgearbeiteten Charakteren und die Charaktererschaffung weglassen!? Weniger sich selbst als Alter Ego verwirklichen als Teil einer guten Geschichte zu sein, egal was die jetzt für einen bereit hält.

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Bezüglich Gothic Horror - Du hast schon gesehen, dass wir oben da einiges zu erwähnt haben...???

 

Aber vielleicht noch etwas anderes:

Ich mag Cthulhu, weil ich im Rahmen des Mythos meine kranken, verdrehten Phantasien ausleben kann. Das macht für mich einen Gro?teil des Reizes des Mythos aus. Und die Kreaturen des Mythos sowie die Verbindung zu Geistesstörung und Wahnsinn (ein Gebiet, das mich ebenfalls sehr fasziniert) sind das, was für mich das RPG-Spiel von Cthulhu ausmacht.

Das mag ich haben/machen, wenn ich spiele/spielleite.

 

Im Gegensatz dazu hat der allgegenwärtige Standard-Horror der romantischen Motivik von Vampir, Geist, Revenant und ?hnlichem für mich längst den normalen Reiz verloren. Ja, auch da kann man kreativ zu Werke gehen. Aber generell, wenn ich die Wahl habe zwischen Vampir und Sternenvampir, nehme ich lieber letzteren...

 

Was ich gar nicht haben mag, wenn ich CoC spiele, sind Abenteuer abseits dieses abseitigen Horrors, so ganz ohne Horror. Eben wie das von Dir angeführte "Hidalgo", oder auch ein "Herz der Finsternis" (übrigens ist auch Apokalypse Now nur ne Adaption der Novelle von J.Conrad) ganz ohne Mythos. Eine Detektivgeschiche a la Hercule Poirot. Etc., etc.

Das mag ich nicht haben, wenn ich mich auf CoC einstimme. Zudem empfinde ich dafür das BRP eben auch nicht als ein gutes oder gar tragbares System au?erhalb von CoC. Es erfüllt seinen Zweck im Rahmen dessen, was ich damit machen will.

Aber wenn ich anderes als das mache, was CoC eigentlich repräsentiert, greife ich lieber auf die vielen besseren Systeme zurück.

 

Edit:

Kurz zu dem Nachgefügten über vorgefertigte Charaktere. So, wie ich das festgestellt habe, sind doch ein Gros der Autoren (und auch ein Teil der Spieler) eher der Meinung, dass sie das ganz und gar nicht mögen, weil sie da lieber flexibler sind.

Ich persönlich sehe die Stärke von Cthulhu grade in auf die Charaktere zugeschnittenen One-Shots, mit Charakteren, die im Umkehrschluss dann auch wieder auf das Szenario zurechtgeschnitten sind. Aber da stehe ich (zumindest meiner Wahrnehmung gemä?) nicht im Mittelpunkt der Íffentlichen Meinung...

 

Edit 2:

Ich habe da mal mit einem Freund drüber gesprochen. Der fand zu Anfang die Idee, einen Charakter "zugeteilt" zu bekommen (ja, als SL entscheide ICH, wer welchen Charakter kriegt), ganz grauenvoll. Mittlerweile findet er das interessanter als einen selbst zu erstellen - denn er sieht es als Herausforderung an, aus dem, was er kriegt, das Beste rauszuholen - und die Charaktere dann eben auszuloten.

...aber das ist im Rahmen der Selbstverwirklichungs-Träume wohl bei vielen Spielern noch nicht so richtig angekommen als RPG-Ansatz...

 

Edit 3:

Fällt mir grade noch ein - bei mir gibts beim Support GENERELL eigentlich vorgefertigte Charaktere (zumindest grob) - einfach um Zeit zu sparen, hat sich das bewährt. Nach Absprache kann man zwar ggf. seinen eigenen Char mitbringen, muss aber damit leben, dass ich dann auf seine Eigenheiten keine Rücksicht nehme, oder aber er genauso miese ?berlebenschancen hat wie jeder andere...

Mein kleiner Beitrag zur Revolution der PreGenChars...

8)

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zum thema mythos-zwang in coc-abenteuern:

 

der besteht, bzw. bestand tatsächlich (mal).

In dem alten Abenteuerband "In Labyrinthen" findet sich das Abenteuer "Autonarren". Dieses, eigentlich sehr schöne Abenteuer ist an sich kein Mythosabenteuer gewesen, sondern eher ein Familiendrama. Wenn ich mich recht erinnere, hat Frank Heller damals darauf hingewiesen, dass der Mythosbezug nachträglich in dieses Abenteuer eingefügt wurde, damit es sich hier auch um ein "cthulhu"-abenteuer handelt. Man merkt dem Plot allerdings an, dass der Mythosbezug hier künstlich angehängt wurde, denn für die Handlung und vor allem die Spieler, spielt er letztlich keine Rolle, nur der SL bekommt hat die Info geliefert, dass doch irgendwie ein Mythoswesen hinter dem ganzen stecken würde.

 

Das weiter oben erwähnte "Herz der Finsternis" halte ich ebenfalls für ein sehr gutes Beispiel für (sehr gute) mythoslose COC-Abenteuer. Obwohl an einer STelle glaube ich auch ein Mythoshintergrund als Erklärung dem SL optional zur Verfügung gestellt wird.

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Also wenn übernatürliches, dann schon Mythos. Wenn ich Gothic Horror möchte, dann spiele ich "World of Darkness".

 

Mal abgesehen davon würde ich die Cthulhu-Matrix auch eher als One-Shot-Matrix betrachten. Das Prinzip findet sich auch in fast allen Systemen wieder, wenn man einen One-Shot kreiert (Shadowrun, DSA, D&D, Scion,...).

 

Ist ja auch an sich nicht schlimm, nur das es bei Cthulhu meist wirklich auf zwei Varianten herausläuft Zauberer/Monster töten und/oder Ritual verhindern.

 

Aber da Pegasus ja hervorragendes Quellenmaterial bietet, ist das ganze zumindest relativ.

 

 

@ Dumon: Blood Brothers ist von 1995, das dürfte wohl eher in der Diskussion zu aktuellen Lage eine geringe Rolle spielen.

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Original von JohnDoe

@ Dumon: Blood Brothers ist von 1995, das dürfte wohl eher in der Diskussion zu aktuellen Lage eine geringe Rolle spielen.

 

?h, die Bemerkung versteh ich nicht.

Es ging doch ursprünglich darum festzustellen, ob es nur "Schema F"-Abenteuer gibt. Dass es die nicht gibt, haben wir ja schon aufgezeigt. Andererseits, dass das Schema überproportional vertreten ist, auch...

 

Dann wurde nach Alternativen ohne Mythos gesucht. Und genau da passt Blood Brothers rein. Zumal es nach wie vor immer mal wieder erhältlich ist, ganz bestimmt aber als pdf auf DriveThru...

 

Zur Aktualität der Nicht-Mythos-Sache kamen wir gar nicht wirklich - oder zumindest war das bisher kein essentieller Diskussionsfaktor.

 

Du hast natürlich Recht - es gibt wenig aktuelle Abenteuer ohne Mythos-Bezug. Aber es gibt sie. "Wrong Turn" in Cthulhu Britannica ist im weitesten Sinne ein Non-Mythos Abenteuer. "Gothic" aus der etwas älteren Kampagne "Goatswood and less pleasant places" ist auch kein Mythos-Abenteuer. Und zuletzt ist die Kampagne "Our Ladies of Sorrow" nicht auf cthulhoidem Hintergrund aufgebaut, sondern auf "realer" Mythologie...

 

Andererseits - wenn ich ?bernatürlich ohne Cthulhu will, dann nehme ich mir doch das RPG "Unknown Armies" - darin finden sich unzählige Abenteuer mit ungewöhnlichen, kreativen und übernatürlichen Zusammenhängen. Plus ein mMn besseres System, sogar bezüglich der Stabilität...

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Studer, Wettbewerbe gibt es nur alle zwei bis drei Jahre, und passend zu kommenden Publikationen. Da holt sich der Verlag nur Artikel ins Haus, die er später auch direkt einsetzen kann...

Und weil alle diese Wettbewerbe immer thematisch sind (und es wohl in Zukunft keine un-thematischen Abenteuerbände mehr gibt), wirst Du so einen Wettbewerb wohl nicht sehen...

;)

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Studer, ich hab derzeit zwei oder drei auf Halde. Zwei davon werde ich (hoffentlich) auf der DCC testleiten können, das dritte muss ich nochmal grundlegend überarbeiten...

8)

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