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Eine RPG-Kampagne als Roman!


Blackdiablo
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Nach häufigen Anraten meiner Spieler habe ich von letztem Winter bis zu diesem Frühling den Versuch gestartet eine komplette Kampagne in Romanform zu bringen.
Besonders gefiel mir dabei der Gedanke, die damaligen Gefühle und Gedanken der Spieler den Charakteren als Persönlichkeit einzuhauchen. Und auch getroffene Entscheidungen der Spieler lassen sich hier und da ziemlich gut wiedererkennen. Überhaupt hat es mir unglaublichen Spaß bereitet, die erlebten Geschichten noch einmal lebendig werden zu lassen! Soviel also zur Grundidee ...

Nur schon mal vorweg: Die Kampagne spielt hauptsächlich in Arkham und ist (eine kleine Einführungskampagne eingerechnet) unsere dritte überhaupt gewesen (mittlerweile haben wir schon ein paar mehr hinter uns). Dabei handelt es sich nicht um eine gewöhnliche Arkham-Kampagne, doch an dieser Stelle möchte ich nicht zuviel verraten ... Sagen wir sie ist sicherlich so ungewöhnlich, dass bestimmt noch niemand Arkham auf diese Weise erlebt hat (damit meine ich definitiv nicht, dass sie NOW spielt oder eine Zombie-Apokalypse behandelt ...!)!
Der Clou an der Sache ist, dass eig. alle Abenteuer, die wir bis dato erlebt haben (genau 19), irgendwie miteinander verknüpft sind. Will heißen: Insgesamt bilden alle 19 Abenteuer eine gigantische, epische Kampagne mit sehr komplexem Hintergrund! Ich kann versichern und entwarnen ;) : Es stapeln sich nicht einfach von Abenteuer zu Abenteuer die verschiedensten Mythoswesen (nach dem Motto: "Na, was ist es heute - aha - Ein Dunkles Junges!"), es wird immer zu einem Kontext verarbeitet!
Und da in diesem Roman nur die Geschehnisse unserer 3.Kampagne behandelt werden, folgen mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit noch jeweils ein Roman, der die Geschichte davor zum Thema hat und dann noch einer mit dem großen Finale, wo plötzlich jedes noch so unscheinbare Stück einen Platz im großen Puzzle bekommt. :)) Und auch in diesem ersten Auftakt der Reihe dürften sich an manchen Stellen große oder auch kleine Fragezeichen auftun (es wird z.B. auf vorangegangene Ereignisse angespielt), aber das geschieht nie in größerem Stil, sodass die Story hoffentlich logisch und verständlich geblieben ist. Solche Anspielungen sind meistens wirklich eher als Referenz oder (wie in Games immer mal wieder) als "Easter Eggs" gedacht oder werden zu späterer Zeit noch näher beleuchtet.
Das Ganze ist aber nicht nur auf meinen eigenen Mist gewachsen, sondern beinhaltet auch neben Inspirationen aus dem Arkham Band noch einige klassische Pegasus-Abenteuer, die aber natürlich mit in die Geschichte verwoben worden sind. Manche sind zwar nur noch in sehr groben Gerüsten auszumachen, aber der ein oder andere größere Wiedererkennungswert dürfte sich schon einstellen. Hier dürfte dann auch für angehende Spielleiter vll. interessant sein, wie sich meine Spieler in einer ähnlichen Situation verhalten haben (praktisch ein Spielbericht zu einer ganzen Kampagne in Romanform!). Angehende Spieler wiederum seien an dieser Stelle gewarnt, da das ein oder andere Erlebnis heftige Spoiler enthalten könnte.
Wo ich gerade einmal von Inspirationen geschrieben habe: An einigen Stellen wird auch auf so manche bekannte oder auch unbekannte Geschichte Lovecrafts oder anderer Autoren angespielt. Ich hoffe, das kommt wenig oder am besten nie als Ideenklau rüber, denn ich wollte häufig wirklich nur als eine Art Hommage mit Personen aus Lovecrafts Geschichten den Eindruck erwecken, man befinde sich in einer lebendigen Welt des Mythos!

Insgesamt sind es 323 Seiten mit Schriftgröße 12 und großzügigen Kapitelüberschriften geworden! Der Roman ist zwar schon seit längerer Zeit fertig, aber die mehrmalige Überarbeitung hat schließlich doch ordentlich Zeit gefressen!

Nun also die Frage:
Hat jmd. Interesse sich den provisorischen Lektoren-Hut aufzusetzen und vll. das erste Kapitel (und nach Wunsch natürlich auch mehr) Test zu lesen?
Das wäre mir eine wahnsinnige Hilfe und würde mich sehr sehr freuen! :)) Vor allem hätte ich selbst auch noch ein paar Fragen, wo ein kritischer Leser mir möglicherweise aushelfen könnte. Und auch Logiklückensucher und Menschen mit wirklich abnormer Kenntnis der deutschen Grammatik würden mir damit wirklich sehr behilflich sein! (Was aber nicht heißen soll, dass der Roman vor Fehlern trieft, das würde mich nach mehrmaligen Durchlesen dann doch ziemlich wundern! ;):) ) Aber auch anderweitiges Feedback, ob sehr kritisch oder auch sehr wohlgesonnen, würde mich wirklich glücklich machen!

Bei Interesse bitte entweder hier im Thread eine kurze Nachricht hinterlassen oder mir auch nur eine direkte PN mit Kontakt E-Mail Adresse schreiben (die wird von mir selbverständlich sehr diskret behandelt!). Die Datei werde ich dann so schnell wie irgendmöglich mit dem nächsten virtuellen Byakhee weiterleiten! Und auch wenn dieser Thread schon einige Monate auf den Buckel hat, kann ruhig trotzdem noch eine Nachricht hinterlassen werden.

Ich hoffe also auf einige kritische Interessenten und beantworte gerne Fragen jeglicher Art (z.B. welche Abenteuer genau gespoilert werden würden ...)! Gleichzeitig tut es mir wegen diesem Mammut-Post leid! :( Wer es bis hierhin geschafft hat, dem wünsche ich doppelt freundliche und auch cthuloide Grüße

Blackdiablo

Edited by Blackdiablo
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  • 4 weeks later...

So jetzt mal einen kleinen Zwischenstand:

Vier haben sich bis dato gemeldet und einer davon ist gar schon komplett durch. 8o Dafür ein offizielles DANKESCHÍN! :D Alle Feedbacks waren wirklich sehr hilfreich und äu?erst konstruktiv. Ich freu mich natürlich auf mehr!

 

Für die nächsten zwei Wochen werde ich leider auf nichts antworten können, also bitte nicht wundern. ;)

So um den 19.8. werde ich aber bei Interesse wieder antworten und verschicken können. Hier gilt noch immer: Je mehr desto besser! Und selbst wer nur Testlesen möchte ohne Fehlersuchen etc. ist noch mal herzlich aufgerufen! Besonders Feedbacks in Form von Eindrücken helfen mir weiter!

 

Also einen schönen restlichen Sommer und natürlich mit cthuloiden Grü?en

Blackdiablo

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  • 1 year later...

"Das ist nicht tot, was ewig liegt ..."

 

Nun schon ein Jahr später kann ich verkünden, dass das Projekt noch nicht gestorben ist. Meine letzte Lektoratsarbeit hat zwar manche gut in Erinnerung gebliebenen Passagen doch nicht mehr so gut aussehen lassen, dafür sind andere (die unter anderem auch von den wirklich fantastischen Lektoren dieses Forums gelobt worden sind ;) ) nicht "gealtert" und so bin ich zu dem Entschluss gelangt, es einfach mal zu probieren, das Manuskript an einen Verlag zu versenden.

 

Und nun kommt der Punkt, an dem ihr Leser dieses Forums mir womöglich noch einmal helfen könnt, denn ich habe einige rechtliche Fragen, bei denen ich selber natürlich abslouter Laie bin:

 

1.) In meinem Roman wird an drei Stellen ein Fragment einer Kurzgeschichte "Das Grüne Zimmer" (aus "Das Paradies der Propheten", bestehend aus mehreren unverbundenen Fragmenten wie diesem) von R. W. Chambers eingebettet, hier mal das Zitat:

 

Der Harlekin, der gelbe, spricht zum Spiegel: „Wenn gefällig sein bedeutet, schön zu sein – Wer kann sich dann mit mir und meiner weißen Maske messen?“

„Wer kann sich mit ihm und seiner weißen Maske messen?“, fragt Erickson den Tod, als stände er unter einem Bann.

„Wer kann sich mit mir messen?“, erwidert der Tod. „Denn ich bin noch blasser.“

„Du bist wunderschön“, seufzt der Harlekin und wendet sein gepudertes Gesicht vom Spiegel ab.

 

Dabei handelt es sich um einen Traum, den Erickson (SC) aus unerfindlichen Gründen immer wieder träumt, doch ändert sich immer genau eine Person, bis eine große Enthüllung aufwartet. Außerdem ist der Wortlaut zum Original etwas anders (Gesprochenes jedoch nicht). Womöglich auch relevant könnte sein, dass Erickson selber im Roman meint, dass sein Traum ihn an "Das Grüne Zimmer" (bzw. "Das Paradies der Propheten") erinnert.

 

-> Nun die Frage: Ist das eine Copyrightsverletzung?

 

2. Zu Beginn jedes Kapitels habe ich ein stimmiges Zitat gesetzt (werde ich wahrscheinlich in der finalen Version jedoch minimieren). Anführungszeichen, Autor etc. ist alles vorhanden. Jedoch handelt es sich um übersetzte Zitate.

 

-> Gibt es ein Übersetzercopyright oder Ähnliches, sodass die Übersetzungen selber Richtlinien unterstehen?

 

3. Nun zur wichtigsten Frage (hatte ich zwar schon manche von euch gefragt, aber hier nochmal, weil es mir echt Magenschmerzen bereitet). Mein Roman basiert mal mehr mal minder lose auf veröffentlichten Abenteuern.
 

-> Ab wann bewege ich mich in den Bereich der Copyrightverletzung?

 

So das sind auch erstmal die dringendsten Fragen. :) Wenn jemand mir helfen könnte, wäre ich wirklich sehr dankbar! Auch Anmerkungen, Tipps, wie ich den nächsten Schritt am besten gehe, wären natürlich äußerst willkommen.

 

Ansonsten nochmal ganz ganz herzliches Lob an alle Lektoren, ihr habt mir Mut gemacht, dass das noch etwas werden kann. ^^

 

Liebe Grüße

Blackdiablo

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Zunächst enmal: ich bin kein Rechtsanwalt, das folgende ist also nur Privatmeinung.

 

1) Chambers ist 1942 gestorben, das Urheberrecht endete also 2012. Insofern sollte der Text gemeinfrei sien, wenn Du die Originalversion verwendest (siehe auch zu 2) ). Es wäre aber sicher nett, die Quelle trotzdem (in den Anmerkungen oder so) zu nennen.

 

Ein Copyright gibt es in Deutschland übrigens nicht, sondern nur ein Urheberrecht, da besteht ein kleiner aber feiner Unterschied. Das beginnt schon mit der Übertragbarkeit...

 

2) Übersetzungen haben selbst eine gewisse - und für die Richter idR ausreichende - Schöpfungshöhe, so dass der Übersetzer ebenfalls ein Urhgeberrecht an der Übersetzung besitzt.

 

Zusätzlich muss man bedenken, dass man - auch wenn man ein übersetztes Zitat nimmt - die Einwilligung des ursprünglichen Urhebers ebenfalls benötigt. Und das kann im anglo-amerikanischen Raum (wo das ganze über Copyright geregelt ist) auch der Verlag sein - bei Musik ist das idR sogar so.

 

3) So weit ich weiss, sollte das in Ordnung sein, ich meine aber gehört zu haben, es habe kürzlich ein Richter das - IMHO lachhafte - Konstrukt eines 'sinngemäß Zitierens' akzeptiert.

 

Im Zweifel gibt es aber sowieso nur eines: einen Anwalt (wenn möglich, einen, der sich auf Urheberrecht deutsch und international spezialisiert hat) fragen. Oder es so machen wie Robert Asprin für seine Myth-Serie, als der feststellte, welche Probleme das machte, die notwendigen Zitatrechte zu erhalten. Der hat dann nämlich den Leuten Zitate 'in den Mund geschoben' - auf eine satirische Art, die das auch deutlich machte. Eine komplette Übersicht über diese findet man übrigens hier :)

Edited by The Roach
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