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Guest Herostrat

Zur Literaturwertskala: Der Wert eines Werkes lässt sich doch nicht anhand einer Checkliste bestimmen. Es gibt zwar objektiv nachweisbare Merkmale eines Textes, aber was man mit diesen Merkmalen macht, ist und bleibt (mehr oder weniger fundierte) Gegenstand von Abwägung und Einschätzung.

Und zum Elitären: Die historische Korrektheit wird meiner Meinung nach oft überbetont. Die Simulation kratzt doch nur an der Oberfläche. Und der Mythos ist gerade, weil alles so unfassbar und unverstehbar ist recht beliebig und man kann sehr spielerisch damit umgehen. Damit ist er aber, was Durchdachtheit und Komplexität anbelangt, vielen anderen Rollenspielen weit unterlegen. Und das Nihilistische und Ausweglose hat den Weg aus der Literatur in das Rollenspiel nicht geschafft. Also bei mir werden Monster gebannt und Kultisten erschossen. Nur in wenigen One-Shots bleibt nur Weinen. Und die Weltanschauung hinter der ganzen Sache ist ja auch nicht wirklich interessant, Lovecraft hat da eben meiner Meinung nach für den modernen Menschen nicht viel zu bieten. All diese Aspekte brauche ich aber auch gar nicht, um Cthulhu einfach sehr gerne zu spielen.

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Und die Weltanschauung hinter der ganzen Sache ist ja auch nicht wirklich interessant, Lovecraft hat da eben meiner Meinung nach für den modernen Menschen nicht viel zu bieten.

 

Du meinst diesen "modernen und aufgeklärten" Menschen? Der, welcher erst wenige Prozent seiner Unterwasserwelt erforscht hat und bisher nur ein paar Meter in den Weltraum vorgedrungen ist?

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Guest Herostrat

Ich habe nichts von "aufgeklärt" geschrieben. Ich meinte, dass die existenzielle Verunsicherung solcher Texte, überspitz formuliert, heute doch ein populärer wenn nicht gar abgedroschener Topos ist. Das war schon mit Lovecraft nicht neu, aber regt doch heute wirklich keinen mehr auf. Man kriegt ja auch  keinen Schock mehr, wenn man daran denkt, dass es Ebenen des Bewusstseins gibt, die sich der bewussten Kontrolle entziehen.

Und wer seine religiöse Anschauung aus Lovecraft speist, nun, dem ist wirklich nicht mehr zu helfen.

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Ich habe nichts von "aufgeklärt" geschrieben. Ich meinte, dass die existenzielle Verunsicherung solcher Texte, überspitz formuliert, heute doch ein populärer wenn nicht gar abgedroschener Topos ist. Das war schon mit Lovecraft nicht neu, aber regt doch heute wirklich keinen mehr auf. Man kriegt ja auch  keinen Schock mehr, wenn man daran denkt, dass es Ebenen des Bewusstseins gibt, die sich der bewussten Kontrolle entziehen.

Und wer seine religiöse Anschauung aus Lovecraft speist, nun, dem ist wirklich nicht mehr zu helfen.

Das geht ja wohl Hand in Hand, denke ich. Und warum sollte heute niemand mehr existenziell verunsichert sein? Unser Dasein ist auch heute in verschiedenen Hinsichten alles andere als gesichert. Wenn DU deswegen nicht verunsichert oder beunruhigt bist, ist es ja gut. Aber das gilt mit Sicherheit für viele andere Menschen nicht. Warum sonst verdient eine ganze Industrie viel Geld mit der "Heilung" der Ängste und Depressionen der Menschen, wenn es gar keinen Grund mehr zur Verunsicherung gibt? In dieser Hinsicht so abgeklärte Leute, wie du, dürften in der Unterzahl sein.

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Guest Herostrat

Ich glaube, das führt zu nichts. Ich habe nicht geschrieben, dass niemand mehr existenziell verunsichert ist. Ich habe auch nicht geschrieben, wie ich das empfinde.

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Stabi-Wurf verkackt....gerade 18 Punkte verloren und drehe mich irre grinsend im Kreise. Ich denke aber nicht, dass wir über die literarischen Werke von Lovecraft und dessen Wirkung und irgendwelchen HG 5 Trollen bei D&D weiterdiskutieren müssen. Hat ja auch schon gar nichts mehr mit der Eingangsfrage zu tun, oder irre ich mich da? Prinzipiell kann ich sehen, dass die Allgemeinheit der Rollenspieler sich selbst bzw. die Gemeinschaft an sich als nicht "elitär" ansehen. Es hätte ja sein können, dass einer schreit "ja, wir sind das und so ist es gut!"- das wäre eine Ausführung gewesen, die ich sehr gerne ausformuliert gehört hätte.^^

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Und zum Elitären: Die historische Korrektheit wird meiner Meinung nach oft überbetont. Die Simulation kratzt doch nur an der Oberfläche. Und der Mythos ist gerade, weil alles so unfassbar und unverstehbar ist recht beliebig und man kann sehr spielerisch damit umgehen.

 

Zumal die historische Recherche sich auch eher um Details des allgemeinen lebens dreht. Fragen, ab wann es Kugelschreiber gab oder welche Pension auf Rügen die teuerste war, sind zwar tolle Details, aber stellen nicht unbedingt fundamentale Forschungsergebnisse in einem historischen Kontext dar. Der wird ja zumindest in den deutschen Publikationen auch - zwar erwähnt - aber doch sehr häufig aufgrund gewisser politischer Brisanz bewusst ausgeklammert. (Übrigens gab es da sogar mal eine Diskussion im Forum, ob man Cthulhu nicht sogar dazu einsetzen könnte, die Entstehung des Dritten Reiches historisch erlebbar zu machen)

 

 

Damit ist er aber, was Durchdachtheit und Komplexität anbelangt, vielen anderen Rollenspielen weit unterlegen. Und das Nihilistische und Ausweglose hat den Weg aus der Literatur in das Rollenspiel nicht geschafft. Also bei mir werden Monster gebannt und Kultisten erschossen. Nur in wenigen One-Shots bleibt nur Weinen.

 

Das unterstütze ich voll, siehe meine Beispiele der Forgotten Realms, der Transhuman-Space-Reihe oder Warhammer.

 

Und die Weltanschauung hinter der ganzen Sache ist ja auch nicht wirklich interessant, Lovecraft hat da eben meiner Meinung nach für den modernen Menschen nicht viel zu bieten.

 

Vor allem, wenn man die rassistsichen und antisemitischen Weltanschaungselemente Lovecrafts mit in die Waagschale wirft. :)

 

@Studer:

Kleiner Tipp: Wenn man nicht wirklich was beitragen kann, kann man auch einfach mal nichts zu einer Diskussion im Forum schreiben. ;)

 

@Grannus:

 

Ich denke aber nicht, dass wir über die literarischen Werke von Lovecraft und dessen Wirkung und irgendwelchen HG 5 Trollen bei D&D weiterdiskutieren müssen.

 

Schön, das bedeutet, du gibst im nächsten Post also endlich Antwort auf meine Frage, was denn nun an Cthulhu so besonders sei? Denn diese Aussage von Dir hat diese Diskussion ja erst angeregt.

Edited by Synapscape
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Guest Macthulhu

.... Man kriegt ja auch  keinen Schock mehr, wenn man daran denkt, dass es Ebenen des Bewusstseins gibt, die sich der bewussten Kontrolle entziehen......

 

...das kenn ich .... und da schieb ich den ganzen Thread hin XDXD

 

 

EDIT: Wer spielt mit mir?  ich nur die "Mittlere Reife" :(

Edited by Macthulhu
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Jetzt macht mal alle ersteinmal einen STABI-Wurf

Verdeckt oder offen? Oder vielleicht sogar mit verdecktem Malus - aber offen gewürfelt? :D

 

Jetzt aber mal im Ernst - @Synapscape:

Das Besondere an dem Spiel kann doch nur das Empfinden jedes Einzelnen liegen - ich empfinde Cthulhu gegenüber anderen RPG als besonders - das mag aber auch daran liegen, dass ich die anderen Systeme jahrelang vernachlässigt habe oder mir auch gar nicht erst angeschaut habe. Aber in der Nachbetrachtung meiner Spielzeit hatte ich immer am meisten Spass und Spannung bei Cthulhu - das mag an vielen Faktoren liegen (Spieler, SL, Abenteueraufbereitung) - und meiner im Alter sinkenden bzw. mit geringerer Spielfrequenz einhergehenden Bereitschaft mich in das Leben eines Zwergs, Orcs, Vampirs, You name them - einzufinden...

 

Zusätzlich die Erfahrung, Erstspieler relativ schnell ins Boot holen zu können - das liegt meiner Ansicht am einfachen Regelwerk und der Vorraussetzung quasi keinerlei Vorab-Wissen mitbringen zu müssen...und ja, hier gibt es bestimmt auch NOCH bessere Systeme...

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@Ruud:

Das Besondere an dem Spiel kann doch nur das Empfinden jedes Einzelnen liegen

Da gebe ich dir vollkommen recht, weswegen Cthulhu also nicht taugt, um eine Elite zu definieren.

Das müssen ja schon gesellschaftlich anerkennbare Abgrenzungsmotive sein, z.B. besonders viel Geld oder Einfluss.

Ein rein individuelles Empfinden von etwas Besonderem macht noch lange keine Elite.

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@Synapscape: nimm es mir nicht übel, wenn ich es nicht gleich in die richtigen Worte fassen kann. Das Besondere an Cthulhu...ich weiß nicht, vielleicht ist es nur ein Gefühl, ein Feeling innerhalb dieses Systems was es für mich besonders macht. Ich sehe es auch an meinen Spielern- die meisten spielen sowohl Pathfinder als auch Cthulhu, und ihr Verhalten unterscheidet sich teilweise gravierend. Für mich macht zum einen der Spielansatz von Cthulhu das Besondere aus, dass man eben keine Helden spielt, sondern Menschen, die Opfer der Umstände sind. Ich weiß, dass dieser Ansatz auch bei anderen Systemen angewendet wird, ist ja auch okay. Cthulhu hat darauf kein Monopol. Ein weiterer Punkt ist die hingebungsvolle Community des Spiels, die sich mMn teilweise erheblich von anderen unterscheidet.

Aber hauptsächlich ist es etwas persönliches von mir- eben dieses besagte Gefühl. Wenn ich eine Cthulhu-Session vorbereite, habe ich eine ganz andere Grundstimmung (fast schon Vorfreude) als bei anderen Systemen. Cthulhu begünstigt es ungemein, sich Gedanken um seine Mitspieler zu machen- was bewegt sie, schockiert sie vielleicht auch; was für ein Verhalten legen sie an den Tag wenn sie mit xy konfrontiert werden. Ich habe das Gefühl, dass man nach einer langen Cthulhu-Kampagne seine Mitspieler ein gutes Stück besser kennt als zu Beginn. Und das ist bei vielen anderen Systemen nicht der Fall. Entweder weil ich darauf nicht besser achte, oder es eben nicht so schwer ins Gewicht fällt, damit es mir überhaupt erst auffallen würde.

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 Wer spielt mit mir?  ich nur die "Mittlere Reife" :(

 

Hier, ich auch! Komm wir machen unseren eigenen RTL2 Thread auf!

Ich hab nach 2 Wochen Gymnasium hin geschmissen und lieber was entspannt ^^

 

Was ist eigentlich an Fußball mehr besonders als an Polo?!  :huh:

Edited by purpletentacle
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