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[Nightmare in Norway] Norge framreise; dag en - lordag 19.12.1925


Der Läuterer

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Schaffner "Bitte leise! Die anderen Fahrgäste sollen nicht beunruhigt werden. Der Ruf des Zuges, dem Opplander, steht auf dem Spiel. Die Betreiber können sich keinen Skandal leisten, weil sonst die Gäste ausbleiben könnten. Also bitte Diskretion mein Herren. Bitte!"
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"Das klingt sehr verführersich. Der Kaffee im Salon ist nicht gerade berauschend. Also sehr gerne."

 

Ich lächele.

 

"Ja ich komme aus Deutschland. Frankfurt um genau zu sein. Ich gebe dort Vorlesungen an der Universität zu den Themen der Wirtschaftwissenschaften. Noch mehr Mysterien? Diese Zugfahrt entwickelt sich wirklich merkwürdig. Lautstarke Streitereien im Salon. Schießereien in den Abteilen. Was haben sie denn noch an Mysterien zu bieten?"

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Mein Lächeln erstirbt, doch Contessa bekommt davon ohnehin nichts mit. Sie ist zu aufgewühlt, das arme Ding, sie weiß bestimmt nicht einmal mehr, wo oben und wo unten ist ... Weder reagiert sie, noch ich. Ich habe abgeschaltet. Dieser Schuss, denke ich in meiner Zerrwelt außerhalb von Zeit und Raum, dieser Schuss ist nicht im Stehen abgefeuert worden. Aber was ...

Hände packen mich und schieben mich unsanft aus dem Raum in den sich verflüchtenden Pöbel. Hasan sträubt sich noch (er ist plötzlich auch im Zimmer!), er diskutiert mit (unwichtig!) ...

Ich bin ein Teil der Masse, doch anders als sie habe ich das Interesse längst nicht verloren. Dieser Schuss ...

Harte Fäuste wie Kanonenkugeln prasseln auf die Tür meiner Kabine ein und ohne Kontrolle darüber gehabt zu haben, scheine ich vom Gang zurückgekehrt zu sein. In meine Kabine. Die Schläge werden härter, ungeduldiger (das kann nur Hasan sein!) und da kommt mir ein Gedanke. Ein gleißender Gedanke, der an mir nagt und mich quält, doch das kann ich verdrängen. Erst einmal steuere ich zur Tür und bemerke, dass mein treuer Gefährte Besuch mitgebracht hat: "Oh - guten Morgen", plärre ich noch immer verwirrt und zerstreut. "Hasan, was ist los?"

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-ich schiebe Rick zur Seite und presse mich durch den Eingang, den Professor im Schlepptau. Wenn wir alle drin sind, schließe ich die Tür, presse mein Ohr an das Holz.- 

<Nichts zu hören>

-ein kurzer Blick im Abteil, alles ist beim Alten. Dann gehe ich zu meiner Kommode, öffne die Schublade und hole die zusammengeklappte Apache heraus und stecke sie in eine der Falten meines Kaftans. Während dessen:

 

"Rick Fairwell, wenn ich vorstellen darf: Professor Werner aus Deutschland. Er ist genauso ein Opfer der Umstände wie wir, mein Freund. Bitte setzen Sie sich doch." -weise ich den Professor an, während ich Rick auf den anderen Stuhl drücke-

"Die Contessa ist mit diesem Arzt seid fast einer Stunde in ihrem Abteil- IST DENN DAS ZU FASSEN!" -nur schwer kann ich meine Wut unterdrücken- "dabei ist noch zu klären wer hier das Opfer und wer der Täter ist, aber eines kann ich sagen: dieser Arzt gehört irgendwie dazu! Wisst ihr, wie er diesen Trunkenbold von Hans genannt hat? Hauptmann! Also stecken die beiden irgendwie unter einer Decke- und nun befinden sich die beiden zusammen mit dieser Italienerin in deren Abteil! Allah, steh mir bei, diese Menschen!

 

-ich tiger im Zimmer auf und ab, meine Hände zu Fäusten geballt-

 

"Der nächste Halt ist noch ein gutes Stück entfernt, und diese Milchbrötchen von Angestellten sind in keinster Weise kompetent! Ich sage dir Rick, diesen Arzt packen wir uns, immerhin steht die Sicherheit aller Fahrgäste auf dem Spiel wenn wir hier einen Mörder frei herumlaufen lassen! Dabei können wir auch Ihre Hilfe gebrauchen, Werner! Wir können besser gesagt jede Hilfe gebrauchen!"

 

-ich fingere an meiner Gebetsketter herum, schließe kurz die Augen und runzle die Stirn-

<Allah, gib mir die Kraft für all diese Prüfungen. Dein gefallener Sohn fleht dich um Beistand an!>

-dann öffne ich wieder die Augen und taxiere meine beiden Zuhörer-

 

"Und nun behauptet einer der Schaffner, eine Truhe oder so etwas würde sich bewegen. Kann man sich das vorstellen? Und sein Kollege lacht ihn aus! Da wird gerade einmal vor einer Stunde jemand angeschossen und liegt nun vielleicht sterbend im Abteil und die machen Scherze über solche Begebenheiten! Allah bekundet meine Worte: es gibt mehr zwischen Himmel und Hölle und du weißt das, Rick! Dschinns lauern in der Dunkelheit und verzerren sich nach den Seelen der Menschen."

 

-tiefes Luftholen-

 

"Ich gehe mir die Sache im Gebäckwagen ansehen. Doch mit dir mein Freund an meiner Seite würde ich mich sicherer fühlen. Und was ist mit Ihnen, Werner?"

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Die Geschichte wirkt irgendwie an vielen Stellen, wie direkt einem Roman entsprungen. Mich würde es nicht wundern wenn Homes und Watson die Ermittlungen den nächsten Stunden mit Ermittlungen beginnen.

 

"Eine sich bewegende Kiste im Gepäckwagen? Wurde die Packliste schon geprüft. Da wird wahrscheinlich jemand ein Tier transportieren. Vielleicht ist das sogar angemeldet." Ich lege die Stirn in Falten. "Natürlich würde ich mir das mit Ihnen ansehen. Wenn es unsere Weiterreise beschleunigt, um so besser. Je früher ich aus dem Zug komme und endlich zu meinem Urlaub komme, desto besser."

 

Ich wende mich dem Fremden im Abteil zu. "Noch einmal formell. Hans Werner Müller. Freut mich." Ich strecke ihm die Hand hin.

 

EDIT: Typos...

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"Sehr erfreut, Sie kennenzulernen." Ich schüttel ihm die Hand und meine ernst, was ich gesagt habe, da aus dem Gesicht von Hasans Begleiter ein übersprießender Quell an Weisheit spricht, die ich sehr respektiere.

"Und Hasan, mir kommt die Sache auch komisch vor. Hör mir zu: Als ich kurz in der Kabine war, da ist mir etwas aufgefallen. Die Blutspritzer dieses Kerls haben ja förmlich die Wände neu tapeziert, doch eine Sache hat mich stutzig gemacht. Contessa, wenn sie es denn wirklich war, die schoss, muss gelegen oder zumindest gesessen haben, während Schmidt getroffen wurde! Da ihre Waffe in der Nähe lag, sieht es also nicht gut aus für die Unschuld der Kleinen.

Die Frage ist aber: Warum hat sie gelegen und was hat den Kerl dazu bewegt überhaupt IN die Kabine zu kommen? Hat er sie bedroht, hat sie ihn in eine perfide Falle gelockt? Klar ist, dass die Schmauchspuren an dem Hals des Verwundeten von einem Schuss aus nächster Nähe zeugen, soviel ist klar. Und mit der Kiste will ich gar nciht erst anfangen, da stimmt doch etwas nicht. Irgendwie habe ich das Gefühl, das die Anwesenden alle irgendwelche Leichen unter dem Bett haben, das spüre ich ..." Ich schaue zu meinem Bett und sehe, dass alles so ist, wie es sein sollte. "Ich schlage also vor, dass wir uns der Sache annehmen, wenn es denn sonst niemand tut!"

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Es tut gut, Hasan wieder bei mir zu wissen. Sein Tatendrang und Pragmatismus vertreibt fürs erste alle Dinge aus meinem Kopf außer das Geheimnis, das unergründet vor uns liegt.

 

Wir sind schon ein paar Sherlocks, überlege ich und zünde mir eine Zigarette an, während ich Professor Werners Reaktion abschätze.

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"Ich denke damit sind wir auf jeden Fall besser beraten, als wenn wir die Angelegenheit in die Hände des "fähigen" Zugpersonals legen. Wobei ich hoffe das uns die Schaffner überhaupt bis zum Gepäckraum lassen? Haben da normale Fahrgäste während der Fahrt denn einfach Zugang?" Ich streiche mir durch den Bart. "Ich meine investigativer Eifer in allen Ehren. Irgendwo gibt es sicher noch Gesetze hier im Zug."

 

Ich greife in mein Jacket. "Es stört Sie sicher nicht wenn ich rauche, oder?" Er zieht eine Pfeife hervor und beginnt diese hastig zu stopfen. "Von mir aus können wir dann aufbrechen." Ich stecke die Pfeife mit einem Zündholz an und erhebe mich.

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Ich klopfe etwas Asche in den Aschenbecher und meine: "Hasan ist - sagen wir mal - äußerst diplomatisch veranlagt. Wenn jemand uns dort hineinbuchsieren kann, dann er mit seinen Kontakten, stimmt's nicht, alter Freund?" Ich lege meine Hand auf Hasans Schulter und bewege mich mit den anderen aus der Kabine.

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Plötzlich zerreissen zwei donnernde Schüsse die Nacht. DAS war wesentlich lauter als der erste Schuss der Nacht. Ein grösseres Kaliber - ein WESENTLICH grösseres.

Ein kurzer Schockmoment. [...] Dann bellt erneut ein Schuss durch den Zug und kurze Zeit später wieder einer. Dieses Mal NOCH lauter, gefolgt von dem hysterischen Gekreische einer Frau, die sich nicht wieder zu beruhigen scheint.

Dann ist eine energische Stimme zu vernehmen "WENN IHNEN IHR LEBEN LIEB IST, DANN BLEIBEN SIE BITTE IN IHREN ABTEILEN UND ENTSCHULDIGEN SIE BITTE DIE SPÄTE STÖRUNG."

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Ich zucke bei den Schüssen zusammen und mache erstmal instinktiv zwei oder besser drei Schritte zurück und stehe somit wohl wieder im Abteil hinter den beiden Herren.

 

"... was geht nur auf dieser Zugfahrt vor."

 

Angst steht mir ins Gesicht geschrieben.

 

"Sollten wir im Abteil bleiben? Unbewaffnet auf einen wild um sich Schießenden zu treffen ist irgendwie unvorteilhaft."

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-stellt sich vor den Professor- 

"Bleiben sie hinten im Abteil, die Schüsse kamen aus diesem Flur..."

-kurze Pause-

"Verflucht, die Schüsse kamen aus der Richtung in der auch das Abteil der Contessa liegt. Einen Moment!"

-damit gehe ich zu meinem Schrankkoffer und krame das Periskop heraus. Damit ausgestattet gehe ich zur Tür, öffne diese ein Stück und schiebe das Periskop in die besagte Richtung-

 

[Was kann ich sehen?]

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Contessa, bange ich, der Schuss kam aus ihrer Kabine ...? Tilgt sie die Reihen der Niederen von der Erde? Immerhin ist sie nicht das Opfer, denn sonst könnte sie nicht so schreien ...

 

"Bleiben Sie ruhig, Prof.", murmel ich. "Keinen Laut, lassen Sie Hasan nur machen. Der weiß, was er tut."

Dann zu meinem Freund: "Hasan, siehst du etwas?" Währenddessen krame ich in meiner Tasche, um irgendetwas Vertrautes zu ertasten ... Ich lege meine Hand um den kalten Griff im Inneren, das Unvorhergesehene erwartend.

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