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[Nightmare in Norway] Ankomst Lom; dag to; Nebenplot Zimmer 203


Der Läuterer
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Die Tür rauscht mit einem dumpfen Krachen auf.

 

Ich komme mit vollbepackten Tabletts in das Zimmer, ein Brötchen im Mund.


"Iff hab mir schon gedacht, daff ihr hier seid ohne fu frühstücken."

 

Ich stelle die Tabletts vorsichtig auf das Bett, das Brötchen nehme ich in die Hand, schlucke und spreche weiter.

 

"Verzeihen sie den vollen Mund. Sie beide müssen hungrig sein, ich wusste nicht was ihnen schmeckt, deshalb hab ich einfach alles her gebracht."

 

Ich lache etwas beschämt und kratze mich am Hinterkopf.


Die Tabletts sind vollgepackt mit Früchten, verschiedenen Brotsorten und Aufstrichen, sowie Wasser und ein paar Säften.

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- ich hebe die Augenbraune und lächele von herzen, fast würde ich lachen, dieses ist einfach ein Bild für die Götter, doch ich gebe mir Mühe und bleibe relativ ruhig.-

"Danke Marc" sage ich während ich mir einen Brötchen nehme.

"Nimm bitte auch mal Platz, ich kann ein bisschen Gesellschaft doch brauchen" ich lächle ihn süss an.

Ich schaue sie beide an.

 

Fragen werden kommen das weiß ich schon

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Ich stehe auf und ziehe meine Hand aus der Tasche. Beinahe bin ich froh, dass Andrews dieses kleine Gespräch etwas auflockert. "Kann ich Ihnen helfen?" Ich greife die Tabletts und stelle sie auf den kleinen Tisch im Zimmer. Mit vereinten Kräften ziehen wir diesen an Matildes Bett und haben somit unser eigenes kleines Frühstückplätzchen. Zunächst rühre ich das Essen jedoch nicht an und konzentriere mich auf die Fruchtsäfte, als wolle ich Matilde beweisen, was für ein braver Mensch ich an diesem Morgen doch bin. Ich denke an die Waffe in Hasans Rucksack und ein schrilles drittes Ping erschallt in meinem Kopf, als Echo meines Bestrebens, tugendhaft zu erscheinen.

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"meine Nacht war sehr gut. Traumlos." sage ich, und trinke ein Schluck von Saft.

Trotzem, Marc, ich muss dich leider enttäuschen: ich habe alles noch im Kopf, ich weiß ganz genau was gestern passiert ist. Die Frage ist nur."

 

Ich schaue die Beide an.

"habt ihr Lust es zu hören?"

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Ich ziehe eine Augenbraue hoch.

 

"Wie ich sagte, vergessen und verdrängen.. Das sind zwei verschiedene Dinge."

 

Ich drehe meinen Stuhl falsch herum, dass ich mit mit den Armen auf der Lehne abstützen kann und setze mich.

 

"Na dann.", ich lächele, "Erzählen sie uns eine Geschichte."

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- Ich senke den Blick einen Moment -

"Der Wolf...der war ...tot. Ich sah ihn, nachdem im Himmel die Wilde Jagd gesehen hatte. Ich habe sie angeschaut, und plötzlich war dieser Wolf da. Er sah so grauenvoll aus. Halbgefressen. Trotzdem zog er mich mit ihm. Ich sah dann keinen Schnee mehr, sondern eine grünen Wiese. Und Odin reitete zu mir" ich seufze und schaue Rick tief in den Augen.

"Dann habe ich deine Stimme gehört, und habe dich gesehen. Du warst..nicht du. Du warst ein art..untote. So wie ein verwesende Mensch..tot und doch noch am leben. Das war...zumindest das...eine alluzination"

 

Ich gucke Marc an, als würden meine Augen seine durchdringen wollen.

 

"Wichtiger ist aber...warum bin ich weggelaufen als ihr zwei da wart? Als ich diese Schmerzen hatte?"

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Matildes Füsse und Hände schmerzen.

Einige Stellen, vor allem an den Fingern und Zehen, aber auch an der Nase, den Ohren und am Mund, haben sich bläulich verfärbt und beginnen zu jucken.

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"Ist unsere gesamte Situation nicht irgendwie... lächerlich? Ich meine, wir beschäftigen uns mit mythischen Gestalten und.. Nunja sie wissen schon, beziehungsweise sie wissen es nicht, genauso wenig wie Matilde oder ich. Ich meine.. Wer hat schon solche Probleme? Ich denke, dass jeder auch so lächerliche Vorschlag uns helfen kann."

 

Ich lege meinen Kopf nachdenklich auf der Lehne ab.

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"Sie wollten es ja hören. Aber ich muss Sie warnen, es ist eine lächerliche Überlegung in Anbetracht der Umstände.

In London wurde mir einmal der Auftrag übermittelt, auf eine junge Frau aufzupassen. Sie war genau in Ihrem Alter, Matilde, lebte jedoch in den Tag hinein, als so wie sie in der Vergangenheit. Nun gut. Eines Tages meinte mein Auftraggeber, ich solle den Auftrag abbrechen und die Frau in Ruhe lassen, aber, nun, ich spürte, dass an der Sache etwas faul war." Ich huste kurz, dann fahre ich fort. "Ich folgte ihr weiter. Privat. Das war riskant, denn dadurch konnte ich in ernste Schwierigkeiten kommen, wissen Sie?

Meine Intuition aber ließ mich nicht im Stich. Nein, ganz und gar. Einige Tage später, als ich in meinem Auto aufwachte - Hasan hatte die Grippe gehabt und war deswegen nicht bei mir gewesen -, da sah ich, dass die Wohnungstür der Frau weit offen stand. Ein Moment der Unachtsamkeit, doch das passiert. Der Täter hatte tatsächlich eine günstige Zeit ausgesucht, in das Haus einzudringen. Ich stürmte also herein und machte mich auf einen grausigen Tatort gefasst, was ich aber fand, war ein gottverdammter Schlachtplatz! Überall Blut und andere unschöne Details, die ich Ihnen besser erspare. Die Frau war nur noch ein Wrack, sie war zerschnitten und zerschunden, ihre Beine waren von einem Hammer oder Ähnlichem zertrümmert worden. Doch das Grausigste war, dass sie noch immer lebte. Ihre agoniegeweiteten Augen stierten genau in meine Richtung und sie flehten nicht um Hilfe. Sie flehten darum, dass ich sie töten würde. Und da begriff ich, was sie versucht hatte! Mit ihren Fäusten hatte sie - nicht der Täter! -, einen Porzellanschrank zerbrochen. Wie sich später herausstellte, war der Täter gar nicht mehr im Haus gewesen, als sie den Schrank zertrümmert hatte. Sie hatte mit ihren eigenen blutigen Fäusten das Glas der Tür zertümmert, um mit den entstehenden Scherben ihren Schmerz zu beenden. Selbstmord.

Ich rief das Krankenhaus und die brachten sie in ihre Obhut. Die Frau hatte zwei Kinder und ich bin verdammt froh, ihr geholfen zu haben, denn sonst wären ihre Kinder ohne Mutter aufgewachsen.

Wäre es nach der Mutter gegangen, sie wäre längst tot. Einzig ihre eigene Unfähigkeit und meine Intervention hatte sie vor dem Tod bewahrt. Sie wog Schmerz und Leben und Frieden und Tod miteinander ab. Und tatsächlich wirkt es manchmal bei den größten Schmerzen, die ein Mensch zu ertragen fähig ist, manchmal so, als wäre der Tod die bessere Wahl. Und dafür geben diese Menschen alles auf, vergessen alles um sich herum und tun in den Augen Unbeteiligter irrationale Dinge. Worauf ich hinaus will, ist also hoffentlich klar geworden?" Ich schlürfe an meinem Orangensaft und spüre, wie der Gegenstand in meiner Tasche gegen meinen Körper stubst.

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"Solche Fälle kenne ich, jedoch hilft uns das nicht über die physische Wirkung des Sedativums hinweg, es war schlichtweg medizinisch nicht möglich, zumindest laut meinen Erfahrungen, dass dies passiert..."

 

Ich schlucke laut

 

"Ich glaube.. Es hat langsam wenig mit meinen bisherigen Erlebnissen zu tun, und wenn ich das sagen darf: Wenig mit der uns bekannten Welt und ihren Naturgesetzen..."

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"selbstmord, Rick. Das ist was du denkst." ich seufze laut.

"Würde ich es auch an eure Stelle denken...aber Marc hat Recht. Es war..etwas andres."

 

Ich schaue nach draussen, nachdenklich. ich berühre meine Nase und meinen Mund -was schmerzt-

 

"Ich wollte eine Seele freisetzen,das stimmt sogar" pause

 

"nur, es handelte sich nicht um meine eigene"

 

ich höre die Stille.

 

"Ich war besessen" füge ich hinzu.

Edited by Nyre
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"Besessenheit.. Oft gehört.. Nie dran geglaubt.. Sie bringen mich in eine unangenehme Situation Matilde.. Ich weiß nicht.. Nunja.. Sie bringen mich dazu einer medizinisch gesehen Wahnsinnigen zu glauben."

 

Ich lache kurz und bitter auf.

 

"Sie wissen was ich meine.. Ich glaube ihnen.. Sollte mir das Sorgen machen?"

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