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[Nightmare in Norway] Ankomst Lom; dag to; Nebenplot Zimmer 203


Der Läuterer
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Zimmer 203. Matilde wird wach.

Das Bett ist gross. Weich. Warm. Und bequem. Der Schlaf war tief. Aber zu kurz.

Ein Albtraum. Alles nur ein Albtraum.

Draussen herrscht noch immer tiefste Nacht.

Die Nacht ist hier in Norwegen viel dunkler, als in Paris. Ja, Paris. Was hatte sie sich nur dabei gedacht. Was wollte sie hier in dieser Einöde.

Eine Einöde in weiss. Nur etwas für Elche und Wölfe. WÖLFE, ja. Raubtiere. Sie wollte auch jagen. Deshalb war sie hier. Sie war hier her gekommen, um sich einige Pelze zu erjagen. Doch wer war jetzt die Beute?

 

In ihrem Traum war sie wieder mit Hans im Bett. Er hatte sie brutal auf das Bett geworfen.

Benutzt.

Hans schlug sie. Heftg. Brutal. Mit der Faust.

Wie Hammerschläge. Nein. Es waren vielmehr Axthiebe. Ständig. Immer wieder. Ins Gesicht. Und in den Magen.

Missbraucht.

Die Hiebe frassen sich in ihr Hirn und spalteten sie. Spalteten sie in der Mitte. Spalteten ihre Persönlichkeit. <Ich liebe ihn. Ich hasse ihn. Nein, ich liebe ihn.>.

Dann drang er in sie ein. Tief. Sehr tief. So tief, wie noch kein Mann je zuvor in sie eingedrungen war. Schmerzhaft. Eine einzige Agonie. Eine Symphonie des Schmerzes.

Der Mörder treibt seine Klinge tief in das Herz seines Opfers. Tief. Sehr tief.

Und der feige Stahl drang langsam ein, durchbohrte das schwache, sündige Fleisch.

Höhnisch. Gierig. Geniesseriisch. Lasterhaft.

Geschändet.

Die stählerne Klinge bohrte sich tief in ihr Herz. Tief. Sehr tief.

Durchdrang das Herz und trat am Rücken wieder aus.

Es brannte in ihrem Inneren wie siedend-heisses Öl. Es war eine tödliche Wunde.

Dann hatte sie urplötzlich ihre Pistole in der Hand. Sie zielte auf ihn. Und schoss. Das gesamte Magazin. Leer. Schliesslich nur noch das sich wiederholende Klicken.

Alle Schüsse mitten ins Gesicht, so dass nur noch eine blutige Masse übrig blieb. Ein ekelhafter, blutiger, entstellter Klumpen Fleisch.

Doch er war nicht tot. Er quälte sie weiter. Immer weiter. Ohne Unterlass. Er war genau so tot wie sie.

 

Das Bett ist mit ihrem Schweiss durchtränkt und die Laken sind zerwühlt. Ein sehr lebhafter Schlaf. Mehr Albträume. Weniger Schlaf.

Hans war bei ihr. Sie und Hans sind eins. Ein Tier mit zwei Rücken.

 

Draussen heult ein einsamer Wolf.

 

Ein kalter Schauer läuft der Contessa über den Rücken. Sie ist allein.

Edited by Der Läuterer
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- ich schnaufe, und jede Atemzug schmerzt.

Ich starre in die Dunkelheit. Alles ist schwarz. Instinktiv berühre ich mich ins Gesicht, auf die Brust, überall.

Nichts. Dann berühre ich meinen Kopf, und streichele ich mir die Haare.

Da.

Da drin sitzen diese Wunden.

ich zittere, wieder. Ich hasse es. Dieses Gefühl. Wie eine alte Frau, zittere ich.

"zittere nicht Matilde, sonst wirst du nie eine gute Jägerin" wie alt war sie, als ihre Vater diese Worte ins Ohr flüstertete, während sie zum ersten Mal auf etwas zielte? Zwolf.

 

"Vigliacco..." flüstere ich mit gebrochener Stimme.

"Und DU, warst der TIGER? Vigliacco..." wiederhole ich leise. Dann stehe ich aud und gehe vor dem Spiegel. Da sehe ich Hans.

"Du hast dich von mir umbringen lassen, du mieser Feigling..."

Ich mache einen Schritt nach Vorne. So er.

"Hattest du so Angst von deren, die dich gejagt hätten? War das DEIN Ausweg?" Ich erhebe dabei die Stimme.

"WAR DAS ALLES, HANS?" Schreie ich.

"ALLES WAS DU KONNTEST? DEIN BESTES? ICH WERDE DIE JAGD ZU ENDE BRINGEN! ...Und du..." die letze zwei Worte flüstere ich wieder, bedrohlich.

Ich hebe die Faust, die Linke.

So tut er.

"DU BIST TOT!" schreie ich, dann schlage ich mit aller Kraft gegen sein Gesicht, im Spiegel.

-ich spüre das Glas, wie es zerbricht. nur Schmerzen, und das Blut.

 

Der Speigel ist zerbrochen, so wie mein, NEIN, sein Spiegelbild. Und ich sehe es, voller Blut. Sein Gesicht, voller Blut.

 

<Ich will nur weiter töten. Egal was. Wie eine Maschine, würde ich es machen>.

 

"Tagein, tagaus" sage ich mit Hass.

 

ich drehe mich um und sage

 

"ich habe dich für einen Augenblick geliebt, du Mistkerl..."

 

Dann lache ich, so böse und verweifelt, wie noch nie.

Edited by Nyre
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-Ich setze mich langsam wieder aufs Bett, und höre in meine Hosentasche knistern-

 

<was ist?>

 

- Ich greife rein-

 

Ein Zettel. Ricks Zettel. Ich halte ich fest.

 

"Wenn nicht jetzt...wann denn? Mut brauche ich.."

 

-ich mache das Licht an. Und lese ihn. Dabei tropft Blut auf den Laken-

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Matilde hört eine vertraute Stimme "Ich möchte Dir etwas schenken." Als sie aufschaut, sieht sie Hans am Fenster stehen. Er steht, mit dem Rücken zu ihr, im Mondlicht. Regungslos.

Wie eine Statue. Wie eine Skulptur aus dem Eis geschlagen. Bläulich schimmert seine Haut und die Narbenzeichnung schimmert schwach.

"Komm zu mir. Ich will Dir etwas zeigen." [...]

"Komm zu mir, piccola gatta selvatico."

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Die Gestalt bleibt ungerührt stehen. Ohne sich umzudrehen. "Es war der einzige Weg. " [...]

"Hättest Du mich doch nur sterben lassen, animo mio. Nordgren hat nicht mich gerettet in Deinem Abteil. Er hat sich gerettet. Er hat SICH gerettet, hörst Du." [...]

"Schau aus dem Fenster. Dort ist mein Geschenk. Pass gut darauf auf." [...]

"Geh morgen doch mal spazieren. Der Styggebreen soll zu dieser Jahreszeit sehr schön sein."

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Ich stelle mich neben ihm, und schaue aus dem Fenster. Still.

"Ich werde dein Arbeit hier zum ende bringen, Hans."

 

Dann drehe ich mich zu ihm.

 

"Und dann werde ich meinem Leben ein ende setzen" sage ich, aber sanft.

 

Dann drehe ich mich wieder um, und starre dabei raus.

 

[was sehe ich?]

 

Dann gehe ich zu Tür.

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Aus dem Fenster hinaus

In kältester Nacht

Sitzt der schwarze Wolf

In all seiner Pracht.

 

"Er ist ein Kind der Nacht. Während des Tages musst Du ihn beschützen."

Edited by Der Läuterer
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- ich bin total verwirrt. Wahrscheinlich träume ich immer noch. Doch in der Hand habe ich den Zettel.

 

"Diese Worte" sage ich.

 

<Nur ein Fehler begehen. Nur einer. >

 

"Den habe ich begangen."

 

Ich mache die Tür auf.

 

Rick.

 

"Ein Leben zu beenden ist einfach" die Worte sind wie Musik.

 

Ich lächele ihn an, wie verträumt.

 

"Du hast Recht, Rick" sage ich zu ihm. Als wäre ich in Trance.

Edited by Nyre
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Ich kann mich kaum auf sie konzentrieren, noch das realisieren, was sie gerade gesagt hat. Ich tue es einfach als Teil meines Rausches ab.

"Hab Sie schreien gehört.", seufze ich alkoholisiert und bin auf eine komische Weise überzeugt, das sei ein gelungener Anfang. "Müssen - müssen uns unterhalten." Ich weise ungeschickt mit meiner Waffe (ich habe längst vergessen, dass ich sie in der Hand halte) in ihr Zimmer. Als wäre die Waffe bereits eine Banalität meiner Erscheinung.

Meine Welt dreht sich und ich halte mich vorsichtshalber am Türrahmen fest, damit meine Welt nicht aus ihren Angeln gehoben wird. Ich versuche Blickkontakt mit ihr aufzunehmen, doch ihr Blick scheint matt und stumpf.

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- ich gehe ein paar Schritte zurück und lasse ihn rein. Die Waffe in seiner Hand, nehme ich kaum wahr.-

 

"Ich habe gerade noch Besuch gehabt, weißt du? Hans war gerade hier. Er hat mich geschlagen, und dann haben wir miteinander gesprochen".

 

- ich setze mich aufs Bett, und schaue aus dem Fenster-

 

"Aus dem Fenster hinaus
In kältester Nacht
Sitzt der schwarze Wolf
In all seiner Pracht."

 

singe ich fast.

 

"Nochmal danke, deine worte waren sehr..erleuchtend für mich". Ich seufze. "Ich wollte dich aber nicht wecken"

Edited by Nyre
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Ich taumele in ihr Zimmer und lasse mich in einen der Sessel fallen.

"Meine Worte", säusel ich fassungslos und sehe mit zusammengekniffenen Augen, dass sie etwas in der Hand hält. Den Zettel! Sie hat den Zettel gelesen!

"Sie" Ich schlucke und versuche den pelzigen Geschmack aus meinem Mund zu verbannen. "Sie wissen also von Paul, hm? Was ich ihm angetan hab. Ich hab Ihnen bereits gesagt, junge Contessa, dass ich" Dieser verdammte Geschmack in meinem Mund! Als wäre er vollständig taub! "kein guter Mensch bin. Aber - aber Sie müssen mich verstehen ..." Ohne es zu realisieren, wedele ich ausschweifend mit der Waffenhand in ihre Richtung. "Paul war ein schwacher Mensch. Er musste sterben, bevor die Welt, die er so liebte, ihn verschlingen konnte. Er ist aus den Wiederholungen ausgebrochen. Ich durchlebe sie jeden Tag. Jeden verdammten Tag: Wissen Sie überhaupt, was das bedeutet?!" Meine Stimme hat sich zu einem kreischendem Höhepunkt gesteigert, während der Arm mit der Waffe auf der Lehne des Stuhls liegt, in ihre Richtung zeigt und horcht, wie auch ich aufmerksam horche, was sie dazu zu sagen hatte.

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- ich starre ihn etwas irritiert an, wieder reden wir aneinander vorbei. Ich rede von Hans und er von...-

 

"Paul? welcher Paul? wovon redest du, Rick?" sage ich leise und mache einen Schriit in seine Richtung. erst jetzt sehe ich die Mündung der Waffe, zu mir gerichtet.

 

<Schon wieder> ist alles was ich denken kann. Ich hebe die Hände langsam hoch.

 

"seit gestern, lese ich es Dir in den Augen, Rick. Du würdest mich gerne umbringen. Wer weißt schon warum."

 

ich nähere mich an den Sessel, und setze mich auf seinem Schoß, vorsichtig.

 

"Lass mir die Trolle jagen, dann..."

 

Ich starre ihn in den Augen.

 

"Dann kannst du abdrücken"

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