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[Bühne in Weiß] Kapitel 2: "Porträt eines Mörders" (NP)


Blackdiablo
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Ich hebe meine Hand und grüsse in Krantz Richtung. Ich hoffe, dass es mich erkannt hat.

 

Dann führe ich das Glas an meine Lippen und benetze diese kaum. Ich fühle mich unwohl.

Doch es ist nicht diese Umgebung. Es ist die Begegnung mit Mr. Jackson, a.k.a. Mr. White, a.k.a. Mr. Bate, a.k.a. Mr. ???

Edited by Der Läuterer
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"Der Mann an der Bar. Der lange Kerl." [...]

"Das ist ein verdienter Vereran. Er verdient unseren Respekt." [...]

"Und ich glaube, dass er ganz in Ordnung ist, Hawk."

"Obwohl nicht viel gefehlt hätte..." Ich lache. Ein kurzes, bitteres Lachen. "Und er wäre von mir erschossen worden."

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"Sie haben vorhin davon gesprochen, dass Johnson auf die Beschreibung des Mannes passen könnte, der mit dem Verschwinden der Kinder in Zusammenhang steht." Ich beuge mich vor. "Über wie viele Kinder sprechen wir? Offiziell. In welchem Zeitraum sind sie verschwunden?"
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"Pff." Er zuckt mit den Schultern. "Was weiß ich schon. Er wurde mit einer Kamera in der Nähe der betroffenen Schulen gesehen. Zumindest in Kingsport. Ich glaub, es waren vier Kids. Könnte mich aber auch irren." Er trinkt wieder einen Schluck von seinem Bier. "Das erste ist im September verschwunden und dann immer mal wieder. Wer weiß, in der Gegend passieren doch lauter komische Dinge ..."

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"Gibt es Gemeinsamkeiten, welche die Kinder verbindet? Ich meine so etwas wie Geschlecht, Alter, Herkunft oder Haarfarbe?" Ich nippe noch mal am Bier. "Keines der Kinder war einer unserer Kunden, oder ist mir etwas entgangen?"
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"Keines wurde gefunden. Das ist wahr. Und ich bin mir nicht sicher, ob das ein gutes oder ein schlechtes Zeichen ist ... Verbindungen gab es keine wirklichen, glaub ich. Männlein wie Weiblein wurden entführt. Alter reichte von, lass mich überlegen, 10 bis 16? Ich weiß es nicht. Ich denke nicht gerne über so etwas nach. Dann erinnere ich mich an die Geschichten über die Hexe Mason." Er lacht und trinkt wieder. "Aber lassen Sie uns das Thema wechseln. Sie meinten, Sie kennen den Schrank an der Bar? Ich kenne ihn auch. Hat letztens einem Mann fast den Arm gebrochen. Sind Sie nach Ihrer Begegnung noch ganz heil?" Er mustert dich grinsend von oben bis unten.

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Als der Barkeeper mein letztes Geld angenommen hat sehe ich ihn mit gerunzelter Stirn an.

 

Haben wir endlich das Ende erreicht?

 

Ich sage dem Barkeeper:

 

"Unten, auf ihren Knien, sehen die Menschen nicht mehr so groß aus - wissen sie?", murmel ich und sehe mich um.

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Ich seufze.

 

Mein grobschlächtiger Körper erhebt sich, fast schon mühseelig, wegen seines eigenen Gewichts.

Die Dielen des Bodens knarzen ein wenig als ich anfange einen Fuß vor den anderen zu setzen, ich gehe zu Cypers Tisch.

 

"Is' was Doc?"

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"Edward George Bulwer-Lytton." Sage ich leise und nachdenklich. Dann nippe ich wieder an meinem Bier. Ich höre Krantz Worte nicht.

 

Ich bin in meinen Gedanken ganz weit weg.

In Frankreich.

In Belgien.

Irgendwo.

Im Nirgendwo.

Auf der dunklen Seite des Mondes.

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Ich bin immer noch ganz weit weg.

 

Ich höre eine Stimme nach Ergebnissen fragen.

 

"Ergebnisse?" [...]

"87 Tote." [...]

"126 Verwundete." [...]

"Davon 52 Schwerverletzte." [...]

"General Haig, Sir!"

 

Dann spüre ich eine kraftvolle Hand an meiner Schulter, die mich schüttelt.

 

"General Butcher, Sir. Sie haben an diesem 5. Juli an der Somme ganze Arbeit geleistet, Sir, und die Jugend abgeschlachtet.

Wieder einmal. General Butcher, Sir.

Auf nur 50 Meter Frontabschnitt, in weniger als 10 Minuten.

Ein neuer Rekord, General Butcher, Sir.

Sie dürfen stolz auf sich sein, General Butcher, Sir."

 

Ich schrecke hoch.

 

"Sie sind ein Held."

Edited by Der Läuterer
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"Was auch immer.", grummel ich, drehe mich um und gehe.

 

Ich betrachte die Leute an den Tischen spielen.

 

Sie wissen nichtmal wie ihnen geschieht. In einem Augenblick könnte alles was sie je hatten in Flammen aufgehen.

 

Ich lächele bitter.

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"Heyheyhey, Judenratte!", lallt eine Stimme von einem der Spieltische. "Kannste dem mal sagen, der soll aufhörn die Kartn zu zinken? Oder mir beibringen, wie mans besser macht?" Ein Mann fast den eindeutig betrunkenen an der Schulter. "Sei still, du bist betrunken! Der Kerl da heißt nur Ärger."

"Ärger?! Ärger?! 'türlich heißt der nur Ärger, er ist Solomon motherfucking Krantz. Kampfjude. Brunnenpisser. Ich würd's jederzeit drauf anlegn, JEDERZEIT!" Damit erhebt sich der Betrunkene und kommt mit erhobenen Finger auf Krantz zu. "Merkste nicht, dassde unerwünscht bist? Merkste nicht, wie die Leute dich angaffen?! Fremder im fremden Land! Verschwinde besser! Jetzundsofort!" Plötzlich ist es ganz still. Alle schauen gebannt zu der Szenerie, die sich dort anbahnt. Beinahe halten sie den Atem an. Nur du und der Kerl scheinen noch zu existieren.

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Ich sehe ihm in die Augen.

 

"Bist du dir sicher bei dem was du gerade tust? Willst du es darauf anlegen?"

 

Ich balle eine meiner Fäuste.

 

"Mach mich nicht wütend, niemand von euch wird es mögen wenn ich wirklich wütend werde...", bebt es in meiner Stimme

 

"Sag mir deinen Namen."

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