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Motive - für NSC-Fieslinge (Kultisten und Einzeltäter)


fnord
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Ich tue mich immer schwer mit der Frage warum ein Gegner zum Cthulhu* Anhänger wird.

Was sind die Gründe für einen Durchschnittsbürger Kultist zu werden und böse und widernatürliche Dinge zu tun. Dabei riskiert er Mutation, Gefängnis, Tod und Schlimmeres. Warum? Was ist sein Gewinn oder sein erhoffter Gewinn?

 

Ich spiele schon lange. Auch schon lange CoC und die Motivation von Kultisten "der ist halt verrückt", finde ich zu mau. Für mich ist schon fast ein Abenteuer erstellt, wenn ich die Motivation der NSC vorliegt. Und Ziele wie: den Siegern des Weltuntergangs den Weg bereiten und am Ende Herrscher der Welt zu sein oder Unsterblichkeit finde ich in Ordnung, aber inzwischen etwas ausgeluscht. Es wiederholt sich zu häufig. Mich interessieren da kleineren Ziele, was habt ihr da im Petto?

 

Die Bewohner von Innsmouths dienen den Tiefen wesen, weil sie ihnen die Fischernetze voll machen und immer mal wieder Gold an Land kommt. Außerdem sind ja inzwischen alle eine große  Familie.

 

Ein Wissenschaftler in At your Door wollte eigentlich nur wissenschaftlichen Ruhm und hat nun alle Skrupel verloren. Eine Bodybuilderin genügte normales Trainig und normales Doping nicht mehr.

 

Die Jünger des Wurm (Delta Green) wenden Magie an, um ihren Drogenschmuggel durchzuführen und damit ganz simpel Geld zu verdienen.

 

Was habt ihr noch?

 

*oder eine andere Entinität

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Es geht m.M.n. dort im Spiel, wie hier im Leben immer um die gleichen Dinge: Geld, Macht und Einfluss. Dann kommt noch die Neugier, die Erweiterung des Wissens, die Suche nach der Unsterblichkeit und (im Spiel äusserst selten) Sex hinzu. Das war's.
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Curiosity killed the cat. Das Lesen des verbotenen Buches führt irgendwann dazu, die in ihm beschriebenen Rituale auszuprobieren. Sei es eben auch Neugier oder aus Verzweiflung. Ist ja bei den Spielern auch nicht anders. Die Alten versuchen (teilweise) ihre zukünftigen Anbeter ja auch ganz klassisch.

 

Y'Golonac auf der anderen Seite sucht sich explizit solche aus, die von sich aus schon so weit verdorben sind, dass sie für ihn erst empfänglich sind.

 

Das, was die Alten, äußeren Götter und Konsorten in den meisten Fällen ihren Anhängern anbieten ist doch so oder so kurzfristig für den Menschen. Früher oder später wird dieser in den meisten Fällen das zeitliche segnen, vorher aber vielleicht noch genug Saat für weitere Anhänger gesäht haben. Und die Triebe der geringen Menschen zu bedienen dafür ist doch nun wirklich das einfachste.

 

Die wenigsten der Götter haben ja auch wirklich langfristige Pläne, da ob ihren chaotischen und völlig wahnsinnigen Natur dazu gar nicht in der Lage sind.

 

Um Nyarlathotep einmal ein Zitat des Teufels aus "The Devil's Advocate" in den Mund zu legen:"Vanity, definitely my favorite sin."

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...und aus Sicht der Spieler vermutlich völlig verblendet, auch wenn er glaubt etwas gutes zu tun ;).

 

Ich hab in dem Zusammenhang in einem anderen RPG einen sehr gläubigen Menschen eingesetzt, der in einem Landstrich begonnen hat Kleinkinder umzubringen, um ihnen das Leid des Lebens zu ersparen und sie direkt ins göttliche Paradis zu schicken.

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Das bedingt sich in dem Falle wohl durch den Wahnsinn.

 

John Doe in "Sieben" glaubt ja auch etwas Gutes zu tun und die Welt zu reinigen. Was in der Realität eine gefährliche Psychose wäre, ist bei Cthulhu - wenn man es eben so möchte - der Einfluß eines Gottes oder seiner Diener. Ein Wahnsinniger mit Jesuskomplex leidet vermutlich auch an einem nicht ganz alltäglichen Selbst- und Weltbild und Megalomanie.

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Das bedingt sich in dem Falle wohl durch den Wahnsinn.

 

John Doe in "Sieben" glaubt ja auch etwas Gutes zu tun und die Welt zu reinigen. Was in der Realität eine gefährliche Psychose wäre, ist bei Cthulhu - wenn man es eben so möchte - der Einfluß eines Gottes oder seiner Diener. Ein Wahnsinniger mit Jesuskomplex leidet vermutlich auch an einem nicht ganz alltäglichen Selbst- und Weltbild und Megalomanie.

Ich erwähnte ja keinen Jesus-Komplex, sondern nur dessen Extremismus.

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Das wären meine Ideen:

Das Wissen um ältere Götter und die Hoffnungslosigkeit der Menschheit erzeugt Angst:

die Kultisten dienen um verschont werden

Die Kultisten befreien ein verbanntes Mythoswesen:

sie wollen durch es belohnt werden

Man nutzt Mythoskräfte um ein Ziel zu erreichen:

durch die Anbetung ältere Götter erhalten die Kultisten erst die Macht dafür

Wenn du lange in einen Abgrund blickst, blickt der Abgrund auch in dich hinein:

Wahnsinn durch zu unvorsichtige und dauerhafte Beschäftigung mit dem Mythos

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Guest Seanchui

Man, so viele schöne Tipps. Eine gute Gelegenheit für jeden vorbeisurfenden Leser, die Erkenntnisse gleich in Wettbewerbsbeiträge umzumünzen :-)

 

http://seanchuigoesrlyeh.wordpress.com/2014/02/21/wettbewerb-cthuloide-nichtspielercharaktere/

 

...und ich entschuldige mich aufrichtigst dafür, denn Thread für Eigenwerbung mißbraucht zu haben :) ...

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  • 2 weeks later...

Ich denke mal, dass die meisten Menschen eigentlich das Bestreben haben etwas Gutes zu tun.

 

Das sich ein solches gutes Bestreben ins Negative verkehrt, liegt oft an einer Selbstsucht bzw. einem fehlenden Einfühlungs-/Emphatievermögens. "Ich allein weiß was für die anderen am besten ist." oder "Das Hemd ist näher als der Rock. Wenn ich überleben kann, wenn dafür andere sterben ist mir das recht. Hauptsache ich lebe!"

 

Besonders interessant wird es, wenn der Antagonist tatsächlich noble Ziele verfolgt. z.B. ein Bündnis mit den MiGo, damit sie nicht das nahe gelegene Bergarbeiterdorf abschlachten und im Endeffekt wird weit mehr gefährdet als nur ein Bergarbeiterdorf.

 

Für die Bewohner von Innsmouth geht es um ein verherrlichtes ewiges Leben. Jene Außenseiter versuchen das zu stören. Natürlich wehren sie sich dann gegen Eindringlinge und das Entkommen des einen Eindringlings hatte ja für einige Innsmouth Bewohner tödliche Folgen... Bombadierung des Teufelsriffs und so...

 

Oder warum sollte man den Versprechungen des Nyarlaoteph nicht folgen. Sie klingen doch so gut und am Ende bekommen alle was ihnen zusteht... Zumindest bis dem Kultistenanführer bewusst wird, mit was er sich da eigentlich eingelassen hat.

 

Natürlich spielt die Neugier auch immer eine Rolle, hierbei natürlich das noble Ziel der Forschung, des Fortschritts und des Wissenserwerbes.

 

Oder vielleicht sieht einer eine Bedrohung und will den Mythos nützen um sie zu stoppen. Vielleicht sieht ein Antagonist die Schrecken des großen Krieges voraus und will ihn mit der Hilfe des Mythos aufhalten. Man könnte soviele Menschenleben retten... Am Ende erkennt er die Sinnlosigkeit seines Unterfangens im Anbetracht des kosmischen Grauens das die Menschheit dauerhaft bedroht... Vielleicht glaubt auch jemand, dass ein Cthulhu Kult die Anhänger vor der Verspeisung bewahren könnte... Hierbei liegt er allerdings schon nahe am Wahnsinn :)

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Die wenigsten Handlungen ergeben sich doch aus großen Ideen wie das Verbreiten einer Ideologie oder das Retten / Zerstören / verädnern der Welt.

In nahezu allen Geschichten der Menschheit entstehen Handlungen aus ganz einfachen persönlichen Motiven und da wird es mit den menschlichen Kultisten nicht anders stehen.

Ich würde daher immer zuerst überlegen, welche persönlichen Motive ein Kultist hat, um sich dem Mythos zuzuwenden.

Ergeiz ist hier auch schon wieder fast zu weit gesteckt, wir Menschen sind da deutlich einfacher gestrickt. Ich würde hier bei den negativen Emotionen anfangen: Wut, Enttäuschung, Neid, Hass, Trauer.

Irgendetwas muss im Leben dieses Kultisten passiert sein, dass seine Gefühlswelt ind en Abgrund gestoßen und ihn dazu gebracht hat, sich dem Mythos zuzuwenden. Vielleicht will er sich rächen, vielleicht ist es die Traue rum eine verlorene Liebe, vielleicht ist es der Hass auf eine Person oder Gesellschaft oder ganz einfach nur das Bedürfnis, geliebt zu werden.

Die erfolgreichsten Pakte, die der Teufel in der Literatur eingeht, sind immer die mit Menschen, die verzweifelt sind.

Ein "guter" Kultist steht fpr mich dahe rimmer im Mittelpunkt eines menschlichen Dramas und aus diesem Kern heraus entwickelt sich dann seine komplexere Beziehung mit dem Mythos.

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  • 1 month later...

Vielleicht kann man auch mal den Vergleich ziehen mit "Warum schließen sich Leute einer Sekte an?".

Wenn man von einem Bürger aus dem normalen Leben gegriffen ausgeht kann es ja auch das Bestreben nach Zugehörigkeit sein.

Jemand der zB in der Gesellschaft keinen Anschluss findet oder Ähnliches. 

 

Gezielt angeworbene Leute die leicht zu manipulieren sind.

 

Evtl. auch (als Beispiel) ein einflussreicher Geschäftsmann / Politiker der gezwungen wurde sich einem Kult anzuschließen und so versucht seine Familie

zu schützen die bedroht wird.

 

Ich glaube es muss nicht immer aus vollster Überzeugung passieren, dass sich Leute einem Kult anschließen und dann mitziehen.

Wie schon des öfteren erwähnt kann es Anfangs auch durch bloße Neugierde sein, welche später in Angst vor den Konsequenzen eines Austritts endet.

 

Aber im Endeffekt kommt es auf den NSC und seine Hintergrundgeschichte an um zu entscheiden welche Beweggründe man ihm einräumt.

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