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Wo fängt man an? - Das 1000 Teile Puzzle


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Guten Abend Freunde!

 

Ich bin LordKeks und ganz neu hier, daher bitte ich um ein bisschen Geduld :)

 

Ich will es mal relativ kurz machen: Ich interessiere mich brennend für den Cthulhu-Mythos und Lovecrafts Schöpfungen. Aber ich habe noch nie etwas von ihm bzw. dem Mythos gelesen. Bevor ich jetzt blindlings ein Buch kaufe und vielleicht mitten drin irgendwo anfange, wollte ich um Rat fragen, wie und wo man beginnt. Oder eher was.

 

Ich hab mich schon ein bisschen schlau gemacht. GidF. Ich weiß! Aber ich verzweifle ein bisschen. Schlagwörter wie „Lovecraft beginnen“ oder dergleichen bringen einen nicht weit. Meist landete man in Foren oder Ähnlichem wo die Aussagen recht durcheinander sind. Ahörnchen sagt „Kauf das Buch, das ist genial!“ während Bhörnchen sagt „Ne das ist voll schlecht!“

Ich weiß auch, dass nicht nur Lovecraft den Mythos nutzt, sondern laut wiki auch August Derleth. U.A. Ist es sinnvoll auch nach ihm/ihnen zu suchen?

Soweit ich weiß, gibt es von Lovecraft „Sammlungen“ von Kurzgeschichten. Dh es gibt keine größere Zusammenhängende Geschichte, nur das Thema wird aufgegriffen?

 

Aktuell stelle ich mir das ein bisschen wie bei Pratchett (Bin nen großer Fan) mit der Scheibenwelt vor: Die Scheibenwelt ist eigentlich das Kernstück (Obwohl es ja auch andere Romane gibt) und die Romane sind lose Zusammenhängend.

Pratchett hat mehrere „Themen“ die eine gewisse Eigendynamik besitzen. Die Stadt-Wache, die Hexen, die Zauberer usw. (Etwas schwierig/verwirrend, wenn man die Romane nicht kennt) Jeder Roman in sich ist abgeschlossen, doch bauen sie aufeinander auf, wobei sogar die Themen zusammen kommen können...

 

Bevor ich zu metaphysisch werde, ein Beispiel für die, die die Romane kennen:

Einem Neuling würde ich „Wachen Wachen“ in die Hand drücken. Quasi den Beginn der Stadtwache-Romane. Er könnte auch „Steife Priese“ lesen, aber ihm würde doch einiges fehlen.

 

 

Ich hoffe ihr könnt mir ein bisschen helfen!

 

 

Gruß

 

Euer Keks

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Bei nem Puzzle fängt man am besten am Rand an. ;P

 

Soweit ich weis, gibt es bei den Werken die zum Cthulhu Mythos zählen keinen roten Faden.

ich muss aber auch zugeben, das ich noch nicht alle "klassischen" Werke gelesen habe.

 

Aber ich denke, mit den Kurzgeschichten anzufangen, ist gar net so blöd. :)

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Die ganze Sache mit dem "Mythos" ist auch längst nicht so monumental wie es klingt. Es ist einfach ein mehr oder minder loses Netz phantastischer Geschichte von Lovecraft und seinen Kumpels, die mitunter ähnliche Themen behandeln (oder einfach nur Namedropping betreiben). Ich würde auch sagen dass du bei einer "Best of"-Sammlung von Kurzgeschichten erstmal nicht falsch liegst. Das ganze ist eben keine homogene Welt wie z.B. die Scheibenwelt.

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Es gibt vom Festa-Verlag eine sehr kompetente, preiswerte Variante der wichtigsten Lovecraft-Texte mit teils sehr interessanten (aber Vorsicht: SPOILERNDEN) Vorwörtern. Einen idealeren Einstieg bekommt man in Lovecrafts Werke für diesen Preis (auf deutsch) nicht. Die Grundästhetik von Lovecrafts Kosmos kann wohl nicht besser vermittelt werden als durch eben seine eigenen Geschichten. Der erste Band heißt: "Chronik des Cthulhu-Mythos I". Von da solltest du auch die anderen finden.

 

Grundsätzlich möchte ich aber kurz die geläufige Einteilung seiner Geschichten darlegen, ohne Anspruch auf den Punkt genau den Kern zu skizzieren:

 

  • Horrorgeschichten (meist in Anlehnung auf literarische Vorbilder)
  • "Cthulhu-Mythos"-Geschichten (die das kosmologische Prinzip von Lovecraft am ehesten repräsentieren)
  • Traumandgeschichten (in Anlehnung auf Lord Dunsany, wobei auch diese Geschichte zumeist zum eigentlichen "Kanon" hinzugezählt werden)

 

Da dich die zweite Kategorie wohl am meisten interessiert, bist du mit Band I und II der angesprochenen Anthologie erstmal gut bedient.

 

Ab dann wird es tricky, da man ab da ganz verschiedenen Möglichkeiten gegenüber steht, von denen man welche auswählen muss. Das meine ich thematisch wie auch vom Stil (siehe HIER) für ein paar sehr grobe Ausführungen). Thematisch ist das schwerer und da kann man schlicht kein Patentrezept geben: Je nachdem, welcher Aspekt dir mehr zusagt, könnte ich dir diverse, subjektive Möglichkeiten versuchen zu geben, damit du nicht ins Leere liest.

 

Aber einfach so bleibt es bei der plumpen "Lies erstmal Lovecraft, dann sehen wir weiter"-Aussage. ;)

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Manches von dem, was Lovecraft geschrieben hat, ist Müll. Da verhält es sich bei ihm auch nicht anders als bei anderen Schriftstellern.

 

Vieles ist auch reine Geschmacksache.

 

Und viele Geschichten gibt es als PDF-Datei für umme.

 

Ich habe mal ein paar meiner Lieblingsgeschichten rausgesucht, so dass Du gleich drauf los schmökern kannst.

 

Viel gruseliges Vergnügen dabei...

 

DAS GRAUEN IM MUSEUM

https://st0rage.org/~huygenz/docs/Lovecraft/Lovecraft,%20H.%20P.%20-%20Das%20Grauen%20im%20Museum.pdf

 

TRÄUME IM HEXENHAUS

http://www.hplovecraft.de/pdf/traeume_im_hexenhaus.pdf

 

BERGE DES WAHNSINNS

http://www.hplovecraft.de/pdf/berge_des_wahnsinns.pdf

 

DER LEUCHTENDE TRAPEZOEDER

https://st0rage.org/~huygenz/docs/Lovecraft/Lovecraft,%20H.%20P.%20-%20Cthulhu-Geistergeschichten.pdf#page38

 

DIE FARBE AUS DEM ALL

https://st0rage.org/~huygenz/docs/Lovecraft/Lovecraft,%20H.%20P.%20-%20Die%20Farbe%20aus%20dem%20All.pdf

 

HERBERT WEST - DER WIEDERERWECKER

https://st0rage.org/~huygenz/docs/Lovecraft/Lovecraft,%20H.%20P.%20-%20Herbert%20West%20-%20Der%20Wiedererwecker.pdf

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Manches von dem, was Lovecraft geschrieben hat, ist Müll.

Ganz ganz hartes Statement. Ich will Lovecraft jetzt nicht zum tadellosen Gott erheben, aber trotzdem finde ich das übertrieben formuliert und kann es so für mich persönlich nicht unterschreiben. Und jetzt bitte nicht die "Pulp-Autor"-Chose rauskramen, ich glaube zu wissen, woher die Quelle des Statements rührt ...

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Ich will Läuterer nichts unterstellen, aber Folgendes habe ich mir gedacht:

 

Lovecraft war ein Pulpautor, dessen vorrangige Publikationsform die billigen Schundmagazine seiner Zeit waren. Zwar betonte er stets, dass er zum Vergnügen schreibt, weil sich das für einen Gentleman so gehört, die Realität aber sah anders aus. Den Lohn konnte er gut gebrauchen und scheute sich auch nicht, diesen mehrmals einzufordern, falls er ausblieb. Geht man davon aus, lassen sich einige der Geschichten als minderwertig abstempeln, falls man bedenkt, es gehe ihm durchaus auch um Lohn und er schreibe in Schundmagazinen. Ich persönlich denke da beispielsweise an "From Beyond" und "Beyond the Wall of Sleep", aber da wird jeder andere haben. Also: Das Schreiben nicht um der Kunst Willen, sondern nur, um belangloses Zeug zu veröffentlichen. Dieser Zusammenhang von Doppelmoral, der häufig angeführt wird, um "Wertlosigkeit" zu unterstreichen, zusammen mit dem fehlenden Bezug zum Gesamtwerk, dachte ich, sei der Ursprung der Aussage.

 

Denn die Sache ist, dass es furchtbar subjektiv zu sein scheint, welche Geschichten in der Hinsicht nun TOP und welche FLOP sind. Meiner Meinung nach ist beispielsweise "At the Mountains of Madness" eine aufgebläht daherkommende Abhandlung mit pseudowissenschaftlichem Anteil ohne vernünftig konzipiertem Spannungsbogen. Aber auch der Geschichte kann ich einiges abgewinnen. Und andere werden diese Fülle an Informationen begrüßen! Insofern, finde ich, stellt sich eher die Frage, welche Geschichte einem eher gut oder eher schlecht gefiel. Ich mag so krasse Aussagen grundsätzlich nicht. Vor allem nicht, wenn sie ohne Belege daherkommen.

 

Sollte auch bitte nicht als Angriff aufgefasst werden, falls das so rüberkam. :) Ich wollte mich bloß kurz fassen, um den Thread nicht vom Thema abzubringen.

 

Ich kann die Geschichten, die von Läuterer vorgeschlagen wurden, allesamt empfehlen ("AtMoM" allerdings hauptsächlich für den Mythoshintergrund, nicht als Geschichte für sich genommen).

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Also kurz zu meinem Statement. Ich würde keinen Autor verurteilen, der etwas schreibt und seine Geschichten verkauft, um seine Miete und sein Essen bezahlen zu können...

 

Aber einige Geschichten von Lovecraft SIND einfach Müll.

 

Dennoch: Die Qualität des Werks eines Schriftstellers ist IMMER eine Frage des persönlichen Geschmacks und keine objektive Feststellung.

 

Und in den ersten Jahre seines Schaffens hat er einfach nicht viel Erwähnenswertes zu Stande gebracht.

 

Ich habe mich vor ein paar Jahren mal wieder durch die Welt der HPL Geschichten gewühlt.

Der Alchemist (1908) und Dagon (1917) sind einfach schlecht, weshalb mir diese Geschichten auch gut im Gedächtnis geblieben sind.

Edited by Der Läuterer
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Bei Odins offener Keksdose...

 

Ich hätte ja nicht gedacht so einen Stein ins Rollen zu bringen!

Also als erstes Mal vielen vielen Dank an all die Rückmeldungen und auch für die pdf's. Da werd ich gleich mal mit dem Lesen beginnen.

 

Ob jetzt Lovecraft Müll ist oder nicht, kann ich sicher nicht beurteilen. Wie war das mit der Kunst und dem Auge des Betrachters? Anzuführen, dass der gute Mann nicht aus Spaß an der Freude geschrieben hat, ist nachvollziehbar. Und wenn dann, sagen wir einfach, weniger hochwertige Geschichten dabei sind... passiert :)

 

Auch wenn ich Gefahr laufe als „Fanboy“ abgestempelt zu werden: Bei Pratchett hatte ich bisher noch nicht das Gefühl, dass da Müll bei ist.

 

Aber ein „schönes“ Negativbeispiel ist mMn „Die Feuerreiter Seiner Majestät“. Eine Romanserie über Drachen(-Reiter) zur Zeit der Napoleonischen Kriege. Ich hab die ersten Bücher regelrecht verschlungen. Allerdings hat man zum Ende hin immer mehr das Gefühl, dass die Autorin Naomi Novik eher unter Druck/Zwang die Romane lieblos hin geschmiert hat. So ein Qualitätsverlust ist dann doch sehr schade...

 

Es krümelt

 

Seine Kekshaftigkeit

 

 

 

 

PS: Entschuldigung für die späte Rückmeldung. Irgendwie wurde mein Beitrag hier gar nicht angezeigt im Forum :)

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Ja. Freud mich auch, dass wir helfen konnten.

Viel Spass beim Schmökern.

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Aloha noch einmal!

 

Also ich habe jetzt „Das grauen im Museum“ begonnen. Zuerst war ich nicht sonderlich begesitert, besser gesagt sogar enttäuscht und empört. Grund? Ich bin ein Hundefreund (Mehr sag ich nicht, wegen möglicher Spoiler)

Allerdings muss ich eingestehen, dass die Geschichte eine gewisse Faszination ausübt. Als Neuling habe ich natürlich gleich immer die Schlagwörter (Alte Götter/Rassen/Kulturen) googeln müssen. Doch es ist... erschreckend spannend.

 

Der Protagonist Jones verbringt jetzt die Nacht im Museum. Glücklicherweise hat das bisher so GAR NICHTS mit Ben Stiller zu tun. Ich muss immer wieder an die beklemmend-genialern Werke von H.R. Giger denken.

 

 

Nocheinmal ein keks-o-tastisches Dankeschön!

 

 

Seine Bröseligkeit

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