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Inflationäre Preisgestaltung bei recycletem CW-Material?


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Es ist lange her, aber die letzte CW #21 erschien im Oktober 2011, also immer noch in einem zeitraum, der dank der niedrigen Leitzinsen mit historisch niedriger Inflation aufwartet.

Mir fiel da neulich beim drüberschauen etwas ins Auge und zwar der Preis dieses letzten Heftes: € 9,95! (das wären heute knapp 10,40 €)

Wen das an die Preise der aktuell als Low-Price-Cthulhu-Bände für Neusteiger erinnert, der liegt richtig!

Diese mit bisher jeweils recycleten Cthuloide Welten-Abenteuern ausgestatteten Bände werden aktuell marketingtechnisch ja als "günstige Einsteigervariante" angepriesen.

Ich frage mich aktuell, was genau daran so günstig ist?

 

Anno Oktober 2011 war es möglich, 144 Seiten mit 4 Abenteuern und jede Menge Beiwerk für den gleichen Preis zu produzieren. Alles davon war damals nagelneues Material.

2015 wurde das Ganze auf weniger als die Hälfte eingedampft mit recycletem Material, das also nicht eigens neu geschrieben werden musste und kostet das Gleiche?

Nur wegen dem Papier?

 

Die Cthuloiden Welten wurden ja damals leider eingestampft.

Reichen nicht einmal 4 Jahre aus, um diese jetzt schon vergessen zu haben und uns die gleichen Inhalte von damals mehr als doppelt so teuer als Preisknüller zu verkaufen?

 

Heiko in einem anderen Topic:

 

Ohne es im Detail hinterfragt zu haben, scheinen mit diese 72 oder 76 Seiten irgendeine kostentechnische Schallgrenze zu sein. 100 Seiten wären dann eben teurer (und würden die andere Schallgrenze "10  Euro" durchbrechen. Das möchte ich nicht. Vielleicht könnten es trotzdem 3 Abenteuer werden, wenn die teilweise etwas kürzer wären. Mal sehen.

 

Wieso lag anno 2011, als das Material neu war, diese Schallgrenze bei 144 Seiten und heute bei 72?

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Weil das Finanzierungsmodell der CW völlig anders war als das von "normalen Bänden".

Darum ist ein großteil der Argumentatioskette auch nichtexistent.

 

Wenn überhaupt ein vergleich möglich ist, dann der mit den Hardcovern.

Und die kosten 7 kosteten ja immer genre um die 40 Euro.

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Die Gründe, aus denen die CW eingestellt wurde, sind glaube ich bereits an anderer Stelle aufgehellt worden, soweit dies möglich ist. Meiner Erinnerung nach hing das sehr stark an dem Einsatz einzelner Personen und dem Redaktionswechsel, aber ich weiß es nicht mehr so genau.

 

Alleine eine Verbindung zwischen Seitenzahl und Preis herzustellen, ist meines Erachtens nicht ausreichend, um eine vernünftige Aussage zu treffen.

 

Meines Erachtens muss man nur einmal nach den Ergänzungsbänden der CW schauen, um dies zu verdeutlichen (ich habe meine Bücher gerade nicht verfügbar und daher für die folgenden Beispiele auf Angaben im Internet zurückgegriffen, die teilweise differieren):

 

CW SB 1 Cthulhu 1000 AD

Erscheinungsjahr: 2002

Seitenzahl: 114

Preis: € 14,80

 

SW SB 2 Hinter Schleiern

Erscheinungsjahr: 2003

Seitenzahl: 120

Preis: € 14,80

 

CWB 1 Terror Britannicus

Erscheinungsjahr: 2004

Seitenzahl: 94

Preis: € 12,95

 

CWB 2 Aus Äonen

Erscheinungsjahr: 2004

Seitenzahl: 172

Preis: € 16,95

 

CWB 3 Bleicher Mond

Erscheinungsjahr: 2005

Seitenzahl: 112

Preis: € 14,95

 

CWB 4 Jenseits der Schwelle

Erscheinungsjahr: 2005

Seitenzahl: 162

Preis: € 19,95

 

CWB 5 Zeitlose Ängste

Erscheinungsjahr: 2006

Seitenzahl: 132

Preis: € 16,95

 

(Quelle überwiegend: http://www.die-sns.de/SchattenSeiten/Cthulhu/body_cthulhu.html)

 

Ich meine, wenn man diese Zahlen ins Verhältnis setzt und auch etwaige Preissteigerungen und unvermeidliche, fixe Stückkosten berücksichtigt, liegen die neuen Bände meines Erachtens preislich sogar ziemlich gut.

 

Sie sind auch mit vermutlich auflagestärkeren Veröffentlichungen (wie z.B. Midgard-Abenteuern) nach meinem Gefühl in etwa vergleichbar.

 

Wenn ich etwa auf der Rückseite von Taschenbüchern nachsehe, was die vor 10, 15 oder 20 Jahren noch gekostet haben und das mit heute vergleiche, kommen mir die Tränen. Solche Preissteigerungen haben wir hier sicherlich nicht zu verzeichnen.

 

Mir ist unklar, wie Du darauf kommst, dass 9,95 € heute 10,40 € in etwa entsprechen würden. Vermutlich bist Du von Verbraucherpreisindizes ausgegangen? Das würde hier aber zu kurz greifen, weil die Druckkosten sich nicht gemäß solchen aus vielen Warengruppen zusammengesetzten Indizes entwickeln müssen. Der Papierpreis kann sich ganz anders entwickeln als der Ölpreis etc.

 

Auch lässt Dein Vergleich Papierqualität, Qualität der Bindung, Autorenbezahlung, Kosten für Bildrechte, Druck in s/w oder Farbe usw. völlig außer Betracht. Solche Dinge müsste man dann auch vergleichen.

 

Nach unten setzt auch die Preisspanne für den Handel unter Umständen Grenzen, wenn man will, dass auch der Einzelhandel sich des Produktes annimmt.

 

Ohnehin sind Zeitschriften nur eingeschränkt mit Büchern etc. vergleichbar. Bei einer Zeitschrift gibt es regelmäßig einen Stamm von sicheren Käufern, die ein Abo haben. Zudem kann es, je nach Zeitschrift, Quersubventionierungen geben, wie versteckte oder offene Werbung für eigene oder fremde Produkte in Form von Artikeln, Rezensionen, Annoncen, Flyer, Leseproben etc., die man in reinen Abenteuerbänden eher wenig findet. Auch das wirkt sich im Preis ggf. aus.

 

Ich glaube, es ist richtig, mit den Preisen unter € 10,00 zu bleiben, um junge Neukunden zu gewinnen. Wenn das gelingen würde, hätten wir auf Dauer alle etwas davon ... vermutlich (und das ist für die Fans wohl nicht das wichtigste daran) sogar hinsichtlich der Spielräume für eine Preisgestaltung infolge höherer Auflagen.

Edited by Joran
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War die CW nicht auch ein Projekt, mit dem kein Gewinn erzielt werden sollte?

 

So ist es.

 

Na endlich kommen wir zu des Pudels Kern. Darauf wollte ich doch die ganze Zeit hinaus.

Der verlag setzt uns also hier die alten Hündchen vor, preist sie als angeblich einsteigerfreundliche Qualitätsprodukte zum vermeintlichen Sonderpreis an, aber in Wahrheit geht es nur darum, Gewinn zu erzielen. :)

 

Verständlich, verständlich, der Verlag ist ja nicht die Caritas. Ich hatte ja schon früh die Vermutung, dass die Abenteuerauswahl für diese Bände nicht wirklich nach Einsteigerfreundlichkeit, sondern nach "am billigsten zu bekommen" getroffen wurde. Das passt dann natürlich.

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Na endlich kommen wir zu des Pudels Kern. Darauf wollte ich doch die ganze Zeit hinaus.

 

Ach und ich dachte, Dir gefallen einfach nur die ausgewählten Abenteuer der Softcover nicht.

 

Naja, tolle Erkenntnis, die Du da sehr investigativ herausgefunden hast: der Pegasus Verlag möchte Gewinn machen. Skandal! Und nun startest Du Blockupy Friedberg?

 

Also man mag den Wert von 9,95 beurteilen und errechnen und vergleichen wie man will. Meiner Meinung nach sind 10 Euro für ein Softcover mit zwei Cthulhu Abenteuern Nice-Price. Und Pegasus ist eben leider nicht Cthulhus Ruf. Und wir haben nun mal 2015, da helfen auch keine theoretischen Rückrechnungen. Und manchen gefallen die Abenteuer und manchen eben nicht.

 

Ich verstehe die ganze Aufregung nicht wirklich, das rutscht ab in blanke Polemik.

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Ich hatte ja schon früh die Vermutung, dass die Abenteuerauswahl für diese Bände nicht wirklich nach Einsteigerfreundlichkeit, sondern nach "am billigsten zu bekommen" getroffen wurde. Das passt dann natürlich.

Kannst du das erläutern? Inwiefern sind deiner Meinung nach 'schlechte Abenteuer' günstiger in einen Band zu packen als deiner Meinung nach 'gute Abenteuer'? Vom Aufwand oder vom Geld "am billigsten zu bekommen"?

Sollte der Aufwand nicht ziemlich gleich sein oder bei deiner Ansicht nach 'schlechten Abenteuern' nicht sogar größer sein, wenn man sie in einen Band packt und zumindest teilweise überarbeitet?

Und wenn du dich auf Geldkosten beziehst: Warum ist es billiger 'schlechte Abenteuer' zu bekommen? Wird das tatsächich so kalkuliert, dass 'gute Abenteuer' mehr Geld kosten, um sie abzudrucken?

 

Ich verstehe grad echt nicht, was du meinst.

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@Blackdiablo:

ich vermutle, es hängt mir dem Irrglauben zusammen, dass ein bereits in anderer Form (in der CW) veröffentliches Abenteuer viel biller wäre bei der Neuveröffentlichung.

Dabei wird übersehen, dass die wesentlichen Arbeitsschritte in der Fertigung kostengleich sind (Layout, Druck), ebenso wie in der Vorbereitung (Karten, Bebilderung, Handouts, Lektorat), soweit da Änderungen vorgenommen wurden. "Gespart" wir da am Ende gegenüber derselben Arbeit mit einem neuen Abenteuer nur wenig (bezogen auf die Gesamtkosten9.

 

An anderer Stelle wurde es ja auch schon erläutert:

Die ersten drei Softcover bestehen aus überarbeiteten Abenteuern aus der CW, welche von der PDF-Neuveröffentlichung extra dafür ausgenommen wurden. Das wurde gemacht, da zu dem damaligen Zeitpunkt, als die Entscheidung für die Softcover fiel, noch niemand neue Abenteuer nach der Edition 7 hätte schreiben können (mangels nicht vorhandener Regeln).

Die Softcover sind praktisch seit Oktober 2014 druckreif; wäre es ausschließlich nach Pegasus gegangen, wäre zu diesem Zeitpunkt das Regelwerk auf den Markt gekommen. Und dann auch zügig die Softcover.

 

Es gibt in Wirklichkeit keinen Zusammenhang zwischen "Inhalt der ersten drei Softcover (Ex-CW-Abenteuer)" und "Kosten der ersten ersten drei Softcover".

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Ohne "den Troll füttern" zu wollen - die Autorenhonorare fallen bei CW-aufgewärmten Veröffentlichungen aber tatsächlich weg...

 

Das ist richtig, jedenfalls zu 90%.

Das gilt auch für andere unmittelbar übernommenen Bestandteile, wie Bebilderung, Handouts, Karten.

 

Aber das macht (leider) insgesamt nicht den Löwenanteil der Kosten aus.

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Ohne "den Troll füttern" zu wollen - die Autorenhonorare fallen bei CW-aufgewärmten Veröffentlichungen aber tatsächlich weg...

Womöglich mag das sein, aber falls ich mich nicht irre, dann hat Synapscape an anderer Stelle doch weniger vorgeschlagen, dass komplett neue Abenteuer für die Softcover geschrieben werden sollten, als vielmehr, dass "bessere Abenteuer" ("Abwärts" wurde genannt und auch "Sänger von Dhol") beigepackt werden. Daher habe ich die Möglichkeit, dass er das auf die 'Aufwärmung von CW-Material' bezogen haben könnte, nicht wahrgenommen ...

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