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[Das Ende des Wahnsinns] Kapitel 1: Bayerischer Hof– Bayern, 04. Juni 1924, München, 00:27 Uhr


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Ich lächele schief.

 

"Ursprünglich wollte ich das Relikt auch durch eine Fälschung ersetzen. Mein Mann in Berlin hätte aber auf die Schnelle und nur mit Fotos nichts hinbekommen." Ich schaue zu Jacques. "Neben mir ist niemand in der Organisation in Sachen Kunst studiert. Bei solchen Sachen, wurde immer ich eingesetzt. Wenn die nicht Ersatz rangeschafft haben, was sicher nicht in so kurzer Zeit möglich ist, sollte uns eine Fälschung zumindest Zeit gewinnen lassen."

 

Ich wende den Blick ab.

 

"Wenn es ihnen überhaupt noch, um das Relikt geht und nicht einfach nur darum an mir ein Exempel zu statuieren."

 

Nervös greife ich nach einer Brotscheibe. Ich vermisse es zu Rauchen... ich hätte nie gedacht, dass ich die Kippen so sehr brauche. Als die Scheibe vor mir liegt, stelle ich fest, dass ich keinen wirklichen Apettit habe und beginne stattdessen die Scheibe Brot fahrig auseinander zupflücken.

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Katharina zuckt leicht die Schultern.

 

"Also in den Geschichten über Arsene Lupin funktioniert so etwas immer. Wenn es irgendwie hilft könnte ich dann in meinem Artikel erwähnen wann und wie das Relikt nach Berlin geschafft werden soll - natürlich für die Fälschung. Zu viele Details wären natürlich auffällig, aber ein paar sorgsam verpackte Hinweise, die jemand mit einer gewissen Phantasie entschlüsseln kann..." Sie lässt den Rest des Satzes unausgesprochen.

 

Wenn nicht die ganze Vorgeschichte gewesen wäre, dann wäre das hier regelrecht spannend und genau nach meinem Geschmack.

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"Gut, dann wäre das soweit klar. Dann machen wir uns morgen gleich ans Werk." Ich gähne. "Aber vorher sollten wir uns auschlafen."

 

Ich fühle mich kaputt. Die Fahrt war nach der langen Zeit im Krankenhaus sehr anstrengend. 

 

Die nächsten Tage werden noch schlimmer. Und vermutlich erneut gefährlich. Also tanke Kraft. 

 

Ich spüre das Jucken unter den Verbänden. Verflucht. Ich bin mehr ein Klotz am Bein als eine Hilfe. Nein - hör auf. Nicht wieder Selbstmitleid. Sei ein Mann. Für deine Freunde. Für Katharina.

 

Ich trinke mein Glas leer und stehe dann langsam auf, versuche mir die Anstrengung nicht anmerken zu lassen. "Gute Nacht, bis morgen dann."   

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"Ich gehe auch zu Bett, morgen müssen wir alle auf der Höhe sein. Schlaft gut ... " eine hörbare Pause, ohne Atem " ... meine Freunde."

Ich gucke jedem in die Augen präge mir das Antlitz meiner Kameraden genau ein ... "Ohne Euch würde das nicht gelingen. Wir sind wie eine Kette, die keine schwachen Glieder hat. Jeder von uns ist gleich wichtig und bedeutend. Wir mögen verschieden aussehen, verschieden sein, aber zusammen ergeben wir eine Legierung, die stärker, zäher, härter - dauerhafter ist als wir als einzelne Teile."

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Lächle und mache mich auf nach oben zu meinem Zimmer ....

"Hoffentlich klappt das mit der Replik. Karl macht das schon, vorausgesetzt seine Eva lässt ihm die Zeit. Ständig hat sie einen vollen kulturellen Plan für Ihren Mann. Naja arbeiten müssen sie nicht, was sollen sie auch sonst den ganzen Tag machen. Aber wir brauchen Karl nun exklusiv für ein paar Tage. Vielleicht kann Katharina ... ich bin zu müde um zu denken ... es wird Zeit das ich mich hinlege ..."

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Katharina zieht sich ebenfalls auf ihr Zimmer zurück. Hoffentlich geht es Jacques gut. Hoffentlich ist er schon bereit für so etwas. Und hoffentlich macht er sich nicht wieder selbst Vorwürfe.

 

Sie zieht die Tür zu ihrem Zimmer zu, schließt ab und lässt den Schlüssel im Schloss stecken. Erinnerungen an ein anderes Gasthaus werden wach, an Feuer in der Nacht, Explosionen und Tod. Aber das wird nicht wieder passieren. Nicht schon wieder. Wie wahrscheinlich ist das denn auch? Und langsam haben wir alle wirklich etwas Glück verdient...

 

Den letzten Gedanken nimmt sie mit ins Bett.

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