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US Reaktion auf "Auschwitz -Run" im SR4A War !


Richter
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Du schießt meilenweit über das Ziel hinaus. Niemand wird eingeschränkt, wenn man sagt "Spanier sind hektisch" im Gegensatz zu "Juden sind Pfenningfuchster". *seufz*

Natürlich werden Spanier dadurch eingeschränkt (und zum Problem tragen auch die beiden Iterationen von "Faul" bei; es ist ja nicht nur 'energetic'), genauso wie es Deutsche einschränkt wenn sie wahlweise als Nazis oder kleinkarierte, spaßlose Handtuchausleger betrachtet werden, oder Griechen, wenn man ihnen pauschal Betrügerei unterstellt. Ansonsten ist Fexes' Kommentar alles, was über das Thema Rassimus zu sagen ist, auch wenn das deine o.g. "positiven" Vorurteile möglicherweise in schlechtem Licht dastehen lässt.

 

Tschuldigung, aber Du hast schon den Kontext mitbekommen, mit beiden Arten der Kritik und der Schnittmenge?

Ja. Und es hat keine Schnittmenge. Du setzt faktisch begründete Kritik mit (faktisch nicht begründeten) Vorurteilen gleich. Der Kontext macht diesen Fehler nicht weniger falsch. Wenn du vorurteile wie deine Beispiele als positiv empfindest, machst du dich gerade zu einem wesentlichen Teil des Problems mit rassismus. Daß du meinst das sei kein Problem ist, ehrlich gesagt, ein großer Teil davon.

 

Das bedeutet nicht, dass Rassismus gegen A besser ist als Rassismus gegen B nur das der Kontext ziemlich wichtig ist und die Aussagen offensichtlich ganz anders konnotiert sein können - auch wenn beides Rassimus gegen ein Volk ist.

Siehst du, und da widerspreche ich dir. Konnotation macht Rassius nicht besser. Die erzeugten Probleme sind dieselben.

 

 

Man kann natürlich ganz klar argumentieren, dass Rassismus schon im Keim zu ersticken ist - aber das halte ich eben für absolut unrealistisch und utopisch.

Ich würde mir nicht anmaßen, da irgendetwas im Keim ersticken zu wollen, aber wie die UNESCO so richtig anmerkt, beginnen die Probleme nicht erst wenn es Progrome gibt.

 

Tja, aber das ist nicht möglich.

Natürlich ist das möglich, aber es führt sicher verstärkt zu Konflikten mit dem exilschlesischen Onkel Albrecht und seinen immer vorgetragenen Vorstellungen über "Diese Flüchtlinge!", oder Tante Käthe, die immer davon schwärmt wie toll Neger im Bett sind. Ich plädiere für weniger Toleranz gegenüber den letzten Deppen. Auch wenn das nicht immer der bequemere Weg ist.

Edited by Richter
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@apple, falls du das an mich bezogen hast, inwiefern widerspreche ich dem?

@Richter, Ich stimme dir in vielem zu, merke aber es fehlt in der Diskussion die grundlegende Frage - sonst ist das ziemlich unsinnig. Was sollte deiner Meinung nach das Resultat der Diskussion sein? Ob solche Sachen gedruckt werden dürfen? Allgemein oder für Shadowrun-Werke? Darf man solche Aussagen tätigen? Sind sie unter Strafe zu stellen? Richtig oder falsch finden ist ja das eine - die Frage ist: Wenn es nun falsch ist, was soll die Reaktion darauf sein. Es im deutschen nicht zu übernehmen (wie bspw. bei dem Werk das diesen Thread ausgelöst hat)? Dann haben wir eine Zensur, und die finde ich auch nicht ungefährlich. Das Werk nicht zu kaufen weil man damit nicht einverstanden ist und das Thema durch diesen Thread mitbekommen hat?

Wenn wir es jetzt mal weniger Allgemeinpolitisch und mehr Shadowrun lastig halten: Irgendwer hat weiter vorne mal geschrieben, es gäbe genug Rassismus innerhalb von Shadowrun zwischen den Metatypen. Dem kann ich nur zustimmen. Er ist für mich auch ein Teil der Shadowrunwelt. Mir persönlich würde es mehr als ausreichen den Rassismus auf fiktive Wesen und Metarassen beschränkt zu halten und jeglichen echten Rassismus nicht zu übernehmen. ABER ich gebe zu bedenken, dass Rassismus dann zu Unterhaltungszwecken als in Ordnung angesehen wird [mit der Anmerkung, dass es ja eh nur fiktive Wesen sind]. Da kommen wir jetzt in Gefilde der Egoshooter-Diskussionen und das Fass würde ich jetzt gerne geschlossen halten :)

 

Die Diskussion ob jemand der in Shadowrun einen anderen als minderwertigen Zwerg bezeichnet find ich dann doch einfach lächerlich. Ebenso wie das Resultat dann sein müsste den Nachteil Vorurteile zu streichen.

Edited by Wandler
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Ja. Und es hat keine Schnittmenge. Du setzt faktisch begründete Kritik mit (faktisch nicht begründeten) Vorurteilen gleich. Der Kontext macht diesen Fehler nicht weniger falsch. Wenn du vorurteile wie deine Beispiele als positiv empfindest, machst du dich gerade zu einem wesentlichen Teil des Problems mit rassismus. Daß du meinst das sei kein Problem ist, ehrlich gesagt, ein großer Teil davon

 

Nope, denn dann würde ich das werten (was das entscheidende ist). Und ich habe natürlich ein Problem mit unpünktlichen Spaniern. Aber nicht, weil sie Spanier sind, sondern *wenn* sie unpünktlich sind. Als Mensch. Ersteres ist mit herzlich egal, letzteres nicht. Ersteres werte ich nicht (weil es mir herzlich egal ist), letzteres schon.

 

Gilt übrigens auch für unpünkliche Deutsche.

 

Nur am Rande: Was hälst Du von diesen Zitaten? Worin genau unterscheiden sich

While a professional, he is a typical spaniard - unhurried, energetic (with a lot of gestures and close personal contact) and an attitude towards time that is quite flexible.

von

also die übliche Phrase von Amerikanern die mit solchen Dingen aufwarten und dann zurückrudern.

Mit ihren eigenen kostbaren Gefühlen sind Amerikaner ja immer sehr pimpelig.

Sowohl von meinen Verwandten als auch von anderen Amerikanern habe ich den starken Eindruck dass Indianer ungefähr das Ansehen in der US-Gesellschaft geniessen wie Roma in Osteurop

Daher mein Vorschlag, der einige emotionale Wunden (weißer) Amerikaner tangiert, wo man nicht mit klammheimlicher oder lauter Zustimmung rechnen muss (wie im Fall von Schwarze erschiessenden Polizisten - es ist wirklich verstörend wie viele weiße Amerikaner damit mit "Hurra!" und "USA, USA!" reagieren).

In einem Land, in dem ein Polizist, der einen Unbewaffneten mit 7 Schüssen in den Rücken exekutiert und dann eine Waffe beim Flüchtenden platziert um einen Grund für die Todesschüsse vorweisen zu können, binnen weniger Tage hunderttausende in einem Crowdfunding-Unterstützungsfonds einnimmt? For real?

Historisches Gedächtnis ist kein amerikanischer Wert.

Der übliche Term für Weiße in den USA ist übrigens caucasian, ein Begriff der direkt der Blumenbach'schen Rassentheorie entlehnt ist. Die ist in den USA eben noch sehr lebendig.

Wieso inside job? Inkompetenz und Arroganz.

Mit ihnen sympathisierende Oligarchen kontrollieren die amerikanischen Massenmedien, und Fehlersuche bei sich selbst ist nichts, was man in Amerika gerne macht (lieber auf die anderen zeigen). Und dann wird das alles unter Hurrapatriotismus, Nationalchauvinismus und Brot und Spielen begraben.

 

Senn ich also ein zentrales Problem darstelle, was die Ursachen von alltäglichen Rassismus angeht, wie genau würdest Du dann diese Person bezeichnen mit ihrer Meinung über Amerikaner? Denn abseits der Verbrechen, die immer noch nicht von allen 300mio Amerikanern verübt werden, sondern immer und ausschließlich von einer individuellen Person oder Personengruppe (und eben nicht von "dem Amerikaner"), die es übrigens in dieser Form auch in jedem anderen Land gibt (mal mehr, mal weniger stark ausgeprägt), so wird hier ein generell eher negatives Bild des typischen Amerikaners aufgebaut. Ignorant, heuchlicherisch.

 

Im Edeffekt sagt diese Person nämlich nichts weiter als

While a professional, he is a typical American: unreflected, bigot, arrogant, racist towards minorities und forgetful, when it comes to historical sins

(Tschuldigung für das grobe Englisch)

 

Sollte die Aussagen dann nicht lieber lauten

 

also die übliche Phrase von Menschen die mit solchen Dingen aufwarten und dann zurückrudern.

Mit ihren eigenen kostbaren Gefühlen sind Menschen ja immer sehr pimpelig.

Historisches Gedächtnis ist kein menschlicher Wert.

und Fehlersuche bei sich selbst ist nichts, was man Menschen gerne macht (lieber auf die anderen zeigen). Und dann wird das alles unter Hurrapatriotismus, Nationalchauvinismus und Brot und Spielen begraben.

 

Oder sind diese Aussagen jetzt ok, weil sie den klischeehaften amerikanischen Sterotypen bedienen, was aber nicht so schlimm ist, denn es sind ja Amerikaner und damit anders zu bewerten als Spanier? Wäre dann diese Person nicht ebenfalls Teil des Alltagsrassismus-Problems? Und vielleicht auf AfD Stammtischniveau?

 

@Wandler

Richter dürfte es eher um den schon des öfteren von mehreren Personen geäußerten latenten Rassimus gehen, denn man, je nach dem wie tief man bohrt, in mehrerne SR Büchern seit WAR! finden kann.

 

SYL

Edited by apple
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wenn ich also ein zentrales Problem darstelle, was die Ursachen von alltäglichen Rassismus angeht, wie genau würdest Du dann diese Person bezeichnen mit ihrer Meinung über Amerikaner?

Teilweise problematisch. Aber deine Auswahl war etwas unspezifisch. Zwischen "Dinge die meine Verwandten und andere mir bekannte Amerikaner sagen" und "Ein typischer Amerikaner - eine rassistische, schwerbewaffnete Amoklaufzeitbombe" sind durchaus Unterschiede - Generalisierung ist da das Stichwort. Das betrifft 1, 2, 6 und 8, wo meine Aussagen durchaus problematisch sind. Das andere sind Tatsachenbeschreibungen - und #4 sollte bewusst auf entsprechende Art verletzend sein, wie man aus dem Kontext sicher herauslesen kann.

 

Wäre dann diese Person nicht ebenfalls Teil des Alltagsrassismus-Problems?

Wenn ich sage "die verdienen es nicht anders, die Amis", dann ja. Generalisierungen werden nicht besser, wenn es meine sind. Das ist aber der große Unterschied zwischen deinen Aussagen und meiner - du findest, dass Generalisierungen grundsätzlich ok sind, bis auf alle die bestimmte Gruppen betreffen und andere nach unspezifizierten Gesichtspunkten (zusammengefasst: "Mario Barth ist voll korrekt, aber bei Dieudonné hört es auf"). Ich nicht.

 

Richter dürfte es eher um den schon des öfteren von mehreren Personen geäußerten latenten Rassimus gehen, denn man, je nach dem wie tief man bohrt, in mehrerne SR Büchern seit WAR! finden kann.

Und zwar nicht im Rahmen von in-World-Äußerungen von Protagonisten (inklusive den fiktiven Autoren der Jackpoint-Artikel), sondern in Game Information-Teilen, die direkt vom Auto an den Leser gerichtet sind. Wenn Slamm-0 sagt "alle Neger sind scheiße und gehören vergast" ist das möglicherweise eine falsche Charakterisierung von ihm, aber lange nicht so problematisch wie wenn in der Game Info-NSC-Beschreibung steht "Er ist ein typischer Spanier - faul, unzuverlässig und krass unpünktlich."

 

Wenn es nun falsch ist, was soll die Reaktion darauf sein. Es im deutschen nicht zu übernehmen (wie bspw. bei dem Werk das diesen Thread ausgelöst hat)? Dann haben wir eine Zensur, und die finde ich auch nicht ungefährlich.

"Zensur" ist ein gerne benutztes Wort, das leider oft nicht verstanden wird.

 

Nein, es ist keine Zensur wenn man in einer Übersetzung eines Rolelnspielbuchs auf Dinge die man für verzichtbar und beleidigend hält verzichtet, oder sie abmildert (von "Er ist ein tpischer Spanier - faul, unzuverlässig und unpünktlich" zu "Er ist faul, unzuverlässig und unpünktlich" etwa), ebensowenigw ei es Zensur ist auf den Auschwitz Dungeon Crawl zu verzichten. Zensur wäre es, wen man die Amis dazu zwingen würde, diese Aussagen zu streichen und ihre Auflage einzustampfen und neu zu drucken.

Edited by Richter
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Wenn ich sage "die verdienen es nicht anders, die Amis", dann ja.

 

Aber das ist ja das schöne. Das hat auch niemand gesagt. Übrigens auch nicht bei den Spaniern, Stein des Anstoßes. Also ist alles in Butter. :-)

 

Aber deine Auswahl war etwas unspezifisch.

 

Nein, war sie nicht, sie war eine Zusammenfassung aller Deiner generalisierenden Aussagen über Amis in dieser Diskussion hier. :-)

 

SYL

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Nein, war sie nicht, sie war eine Zusammenfassung aller Deiner generalisierenden Aussagen über Amis in dieser Diskussion hier.

Was ist denn "Nach Aussage von denen die ich kenne" generalisierend? Da bist du etwas übers Ziel hinausgeschossen. Das war der Sinn der anmerkung.

 

Aber das ist ja das schöne. Das hat auch niemand gesagt.

Das war ja auch nur ein Beispiel für eine Generalisierung. ;)

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Also man kann sich sicherlich auch über Definitionen von Rassismus streiten.

 

Ich würde jedenfalls ein Teilbereich der Stereotype von Rassismus abgrenzen. Stereotype entstehen nicht im luftleeren Raum, sondern sind das Ergebnis von Reflektion realer kultureller Eigenheiten und wahrgenommener Unterschiede. Es gibt Zuschreibungen, die in der Tendenz Gültigkeit haben. Da Stereotype gleichzeitig Vereinfachungen sind, stimmen sie in der Einzelsituation dann natürlich trotzdem oft nicht. Einige Stereotype werden sogar in die eigene Gruppenidentität integriert, obwohl man aus eigener Anschauung Gegenbeispiele kennt. Das sind dann eben Ausnahmen von der Regel.

 

Natürlich, viele Stereotype entstammen auch Fehlwahrnehmungen oder, zum Beispiel, rassistisch gefärbten Wahrnehmungen oder auch solchen, die nur in der Vergangenheit gültig waren, oder solchen wo eine Teilgruppe mit der Gesamtheit identifiziert wird. Wenn wertende Anteile hinzukommen und man davon ausgeht, dass es sich um biologische Determinierung und nicht kulturelle Tendenzen handelt, bewegt man sich in Richtung Rassismus.

 

Und da ist für mich vorallem entscheidend, wie die Beziehung von demjenigen ist, der die Zuschreibung macht, zu demjenigen, den sie trifft. Das entscheidet meines Erachtens darüber, ob es möglicherweise unzutreffende und ignorante Vorurteile sind aber im Bezug auf jemanden, den man nur als nationale Karikatur ohne persönlichen negativen Affekt sieht, oder ob tatsächlich eine rassistische Einstellung mitschwingt. Und ersteres soll man auch ruhig kritisieren, nur Rassismus würde ich es dann nicht unbedingt nennen.

 

und der Plausibilität anhand von früheren CGL-Produkten, was würdest du denn erwarten? Die Goldenen 20er? Deutsche Schutzgebiete? Weimar in den 1700ern?

Na gut. Wie gesagt, ich würde das aber so verstehen, dass irgendwelche Matrixgangs weltweit, und so die Andeutung koordiniert, sich einen Spaß daraus machen Saeder-Krupp als deutschen Konzern durch die Verwendung von Nazisymbolen zu reizen. Eher, als dass das deutsche Neonazi-Matrixgangs meint. -- Aber wenn du so fragst, da fahren bestimmt Matrixbikergangs mit Pickelhaube und Kaiser-Wilhelm-Bart durch Saeder-Krupp-Land.

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Nein, es ist keine Zensur wenn man in einer Übersetzung eines Rolelnspielbuchs auf Dinge die man für verzichtbar und beleidigend hält verzichtet, oder sie abmildert (von "Er ist ein tpischer Spanier - faul, unzuverlässig und unpünktlich" zu "Er ist faul, unzuverlässig und unpünktlich" etwa), ebensowenigw ei es Zensur ist auf den Auschwitz Dungeon Crawl zu verzichten. Zensur wäre es, wen man die Amis dazu zwingen würde, diese Aussagen zu streichen und ihre Auflage einzustampfen und neu zu drucken.

 

Richter, natürlich ist das Zensur und zwar eine Vor-Zensur. Es ist keine Zensur im Sinne von Zensur (2a) oder den Grundrechten denn der Geltungsbereich des Strafgesetzes ist in Deutschland (und auch Österreich) ganz klar definiert sondern im Sinne von Zensur (2b). Aus diesem Grund sind auch Begriffe wie Selbstzensur gültig - auch wenn es sich nicht um eine staatlich behördliche Zensur im Sinne der Grundrechte oder dem deutschen Strafgesetz handelt. Weiters rechtfertigt die Verwendung und gesellschaftliche Anerkennung des Begriffes seine Verwendung, weshalb auch Begriffe wie "googlen" es in den Duden schaffen.

 

Das ändert nichts daran, das ich das zensieren/moderieren/"bewusste weglassen beim Übersetzen" für die Shadowrun Produkte gut gefunden habe. Für so etwas bedarf es für mich nichtmal eines ethischen Arguments, da reicht mir schon das qualitative. Das es dann ethisch auch noch besser wird, ist für mich dabei ein netter Bonus. Da ist es mir ist lieber die Arbeitszeit wird in gute Texte gesteckt oder wenigstens Dinge die in meiner Spielrunde auf den Tisch kommen.

 

Die korrekte Änderung von "Er ist ein tyischer Spanier - faul, unzuverlässig und unpünktlich" ist mMn. nicht "Er ist faul, unzuverlässig und unpünktlich" sondern "Er ist ein tyischer Spanier. Außerdem ist er faul, unzuverlässig und unpünktlich". Denn Spanier darf der Charakter ja wohl noch bleiben. Das wichtige dabei ist doch hier die Trennung zwischen seiner Nationalität und den negativen Eigenschaften, weshalb "Er ist ein [typischer] Spanier. Faul, unzuverlässig und unpünktlich" nicht funktionieren würde, hier würden beide Sätze immer noch eine Einheit bilden.

 

@Loki, Saeder-Krupp-SCHLand wenn schon :)

Aber interessant, so hatte ich das nicht gesehen, werde es aber nun so sehen, weil mir das lieber ist.

Edited by Wandler
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Übersetzen ist eine Übertragungstätigkeit. Wie man Sachverhalte von A nach B überträgt und was man dabei eventuell nciht mitnimmt ist keine Zensur, sondern etwas was sich künstlerische und redaktionelle Freiheit nennt. Zensur wäre es, wenn irgendjemand Druck auf CGL oder Pegasus ausüben würde, das nicht zu tun, oder wenn man CGL unter druck setzen würde, ihre Veröffentlichng zu manipulieren. Alles andere ist eine Abnutzung des Zensurbegriffs, und damit sollte man sehr vorsichtig sein.

 

Leider ist es momentan Mode, dass jeder GamerGate-Neanderthaler, dem auf Internetforen (privaten Räumen) die Postingrechte entzogen werden, weil er sie für Vergewaltigungs- drohungen nutzt, jeder Montagsdemo-Partizipant und generell jeder dessen Äußerungen nicht den gewünschten medialen Widerhall finden auf "Zensur" beruft und sich damit als Opfer finsterer Mächte stilisiert, als gäbe es ein Menschenrecht auf maximale Medienpräsenz für jeden Mist.

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*hust*

 

Leute, mal langsam hier. Wir gehen immer noch von einem Rollenspiel aus. Und in einem Rollenspiel sind Archetyp und vor allem Stereotypen (und als solche sehe ich in diesem Kontex das, was ihr hier "Vorurteile" nennt) einfach ein Stilmittel um eine literarische Figur mit wenigen Worten zum Leben zu erwecken. Die Textpassage, die hier Auslöser der Diskussion ist, dient dazu, eine Figur zu beschreiben, nicht eine reale Person. Das ist natürlich keine Ausrede um alles mögliche zu legitimieren, aber man muß doch zugestehen, daß der Text niemanden diskeminieren soll oder so. Es geht darum, einen Charakter in einem Spiel kurz und prägnant zu beschreiben. Dem Autor rassistische Tendenzen zu unterstellen, kommt mir doch etwas überzogen vor. - Da gab es in der Vaergangenheit ganz andere Texte, wenn wir nur mal an das ursprüngliche Thema "War" denken.

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Übersetzen ist eine Übertragungstätigkeit. Wie man Sachverhalte von A nach B überträgt und was man dabei eventuell nciht mitnimmt ist keine Zensur, sondern etwas was sich künstlerische und redaktionelle Freiheit nennt

Nicht wenn du Information weglässt :)

 

Leider ist es momentan Mode, dass jeder GamerGate-Neanderthaler, dem auf Internetforen (privaten Räumen) die Postingrechte entzogen werden, weil er sie für Vergewaltigungs- drohungen nutzt, jeder Montagsdemo-Partizipant und generell jeder dessen Äußerungen nicht den gewünschten medialen Widerhall finden auf "Zensur" beruft und sich damit als Opfer finsterer Mächte stilisiert, als gäbe es ein Menschenrecht auf maximale Medienpräsenz für jeden Mist

 

Stimme dir zu und es ist ein Missverständnis der Redefreiheit. Aber das ändert nichts daran, das es sich in dem Beispiel um Zensur handelt :) Aber ja, ich weiß worauf du hinaus willst, wir sollten das einfach dabei belassen und in diesen Fällen vom rechtlichen Begriff der "Moderation" sprechen, dann kann das Thema in Frieden ruhen

Edited by Wandler
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Außerdem: bei dem entsprechenden Satz geht es nicht um eine Pointe, Ironie, Satire oder irgendwas. Es ist eine unreflektiert dahingeworfene Personenbeschreibung mit dem Tenor "Spanier sind faul und unzuverlässig". Nicht mehr. Dass sich Rassismus gerne auch hinter vorgeblicher Comedy versteckt ist übrigens keine neue Erkenntnis (#Dieudonné, #Minstrel Shows).

"Unreflecktiert dahingeworfen", da stimme ich zu. Die Formulierung ist "careless". Andererseits sehe ich die sie hier als Aufforderung, dem Charakter bestimmte, stereotype Merkmale zu geben. Nicht mehr, nicht weniger. "Viel Gestik" ist nicht "übertrieben viel Gestik". "Close personal contact" ist für den einen aufdringlich, für den anderen vertrauenstiftend. "Professionell", "gelassen", "tatkräftig" - ich sehe nicht, dass diese Adjektive negativ sind. "Dehnbares Zeitverständnis" ist nicht unbedingt rassistisch, das kann sich auch auf kulturelle Eigenarten beziehen. Andere Länder, andere Sitten. Beispiel: versuch' mal in Downtown-Madrid abends ein richtiges Restaurant zu finden, das vor 21 Uhr geöffnet ist (geschweige denn Speisen serviert). :) Edited by Otaktay
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"Close personal contact" ist für den einen aufdringlich, für den anderen vertrauenstiftend.

Im amerikanischen Kulturraum ist sie nur das eine, mit wenigen Ausnahmen im Fall von Schock ect.

 

"Professionell", "gelassen", "tatkräftig" - ich sehe nicht, dass diese Adjektive negativ sind.

Man kann sich alles zurecht biegen. ;)

 

"Dehnbares Zeitverständnis" ist nicht unbedingt rassistisch, das kann sich auch auf kulturelle Eigenarten beziehen.

... womit es wieder in den Bereich des Rassismus fällt, ja.

 

Beispiel: versuch' mal in Downtown-Madrid abends ein richtiges Restaurant zu finden, das vor 21 Uhr geöffnet ist (geschweige denn Speisen serviert).

Das ist Vergleichbar mit einem Verriss des Berghain wegen seiner sehr mauen Speisekarte. ;)

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