Jump to content

Spielbericht: Dunwich-Kampagne [Sandboxing]


Recommended Posts

Hehe Tac, das stimmt! Das war einer der Hauptgründe, warum ich die gestrige Runde so unfassbar gut fand - es hat einfach vom Timing her richtig gut gepasst und der Kontrast von deinem Char, der Pfeife schmauchend auf der Veranda sitzt und die Schriftrolle übersetzt und den anderen, die um ihr Leben rennen, war wirklich grandios!

 

Generell bin ich überrascht, wie gut das mit den parallelen Handlungssträngen beim sandboxing klappt. Aber ich muss dazu auch sagen, dass ich wirklich ne tolle Gruppe hatte, die sehr gut mitspielt!

  • Like 1
Link to comment
Share on other sites

Ich war damals auch erstaunt, wie gut das klappt. :) Man muss eben Chancen nutzen und versuchen, einzuschätzen, wie es am besten gepaced wird.

 

Schön zu lesen, dass es bei euch so viel Spaß macht! Den Untergrund konnte ich ja im Endeffekt nicht spielen (obwohl ich ihn vollständig vorbereitet habe :mellow: ). Hab mir auch mal überlegt, ob ich daraus nichtmal einen Expeditions-One-Shot mache. ^^

Link to comment
Share on other sites

Danke Leute! Sobald wir die Kampagne abgeschlossen haben, werde ich Fotos von den Requisten, der Quest-Pinnwand und mehr posten (z.B. zeichnet einer meiner Spieler ziemlich gut und hält in einem persönlichen Tagebuch neben seinen Erlebnissen aus der Sicht seines Chars (Zacharias) auch Skizzen zu einzelnen Dingen fest - MEGACOOL!)

  • Like 1
Link to comment
Share on other sites

Man munkelt, dass ich das bin, ja. Aber vielleicht lasse ich euch vorher noch den ein oder anderen Appetithaben zukommen ;)

 

Und Blackdiablo, wir wollen auf jeden Fall den Untergrund-One-Shot sehen! Das schöne an diesem Dungeon Crawl ist, dass er fast komplett ohne Gegner auskommt. Ich empfand die ganzen Abschnitte im Höhlensystem unter Dunwich bislang als sehr atmosphärisch.

Link to comment
Share on other sites

 

Aber erstmal plane ich, meine Traumlandekampagne zu beenden.

Kurz reingegrätscht:

Was ist das für eine Kampagne und kennst Du zufällig The Dreaming Stone?

http://www.yog-sothoth.com/wiki/index.php/The_Dreaming_Stone_(Supplement)

 

Die Traumlandekampagne ist der Abschluss meiner zweiten Megakampagne, die von der "Ghrothpokalypse" handelt. Alle möglichen Charaktere der letzten Minikampagnen werden dort zusammengeführt (viele haben sich knapp vor der "Ghrothpokalypse" retten können) und damit das letzte Kapitel meines eigenen Kanons geschrieben. Falls es dich interessiert, kannst du hier das erste Kapitel der Traumlande lesen, aber ich gebe zu, dass es schwer ist, dem zu folgen, wenn man den Rest nicht kennt (insbesondere meine Ägyptenkampagne). Der Spielbericht ist eher zum Amusement meiner Gruppe verfasst. ;)

 

The Dreaming Stone kenne ich nicht und dein Link führt leider zu einer leeren Seite. :D

Link to comment
Share on other sites

  • 2 weeks later...

Runde 4 der Dunwich-Kampagne (von Pilzen, Misstrauen und dem Anstieg der Mortalitätsrate)

 

Die gestrige Runde begann - wie immer - genau dort, wo die letzte aufgehört hatte: die Geschwister Hayes standen nun bei Charity Bishop im Wohnzimmer und besahen sich die merkwürdige, alte Dame. Das war nicht die 23-jährige, die für lauter Folter und Mord verantwortlich war! Oder etwa doch? Zacharias Hayes spielte mit offenen Karten und erklärte der alten Dame in Ruhe von dem vorliegenden Fahndungsbefehl und ihrem Beruf, was Bishop mehr oder weniger als belanglos abtat. Zacharias verließ dann die Wohnung, um zurück in den General Store zu gehen und ein weiteres Telegramm nach Arkham abzusenden - hier stimmte etwas ganz und gar nicht!

Seine Schwester Meredith stand nervös im Raum heram und es ergab sich eine wunderbar angespannte Stimmung, bei der jedes Wort und jede Geste von der Frau Bishop auf die Goldwaage gelegt wurde. Als die Frau dann Meredith bat, ihr die Zuckerdose zu reichen, tat diese das nur mit äußerstem Widerwillen und hielt immer genügend Abstand zu Mrs. Bishop.

 

Der alte Mann und das Portal:

Musik: Interstellar OST - S.T.A.Y.

Doc (dessen Spieler die letzte Runde aussetzen musste), erwachte in einem komplett weißen Raum. Er hatte keine Ahnung, wo er sich befand, oder wie viel Zeit vergangen war. Vom Raum führte ein Gang ab, der sich wiederum in 3 perlweiße Gänge aufteilte und so weiter und so weiter - ein gigantisches übernatürliches Labyrinth. Irgendwann gelangte Doc an einen Durchgang, der von der Form dem Portal ähnelte, dass er in den Höhlensystemen durchschritten hatte. Ein Gestalt trat durch den Durchgang - es war Doc's lange verstorbene Frau Martha. Doc ging auf die Knie, hielt ihre Hände und fing an zu weinen. Martha teilte ihm - ebenfalls weinend - mit, dass er noch nicht mit ihr kommen könnne, sondern erst wieder Kontakt zur gemeinsamen Tochter herstellen müsse, was Doc auch versprach. Als der Durchgang verschwomm und Doc, noch sichtlich emotional angeschlagen weiterirrte, gelangte er irgendwann an ein weiteres Portal, dass einen Ausgang aus dem endlosen Weiß zu bieten schien. Er durchschritt es...

 

...und wachte in einem Klohäuschen mitten in einem Sumpf auf. Das Portal hinter ihm war verschlossen und "ausgebrannt". Mittels guter Würfe konnte er feststellen, dass es nicht der Sumpf hinter dem Haus der Stones (siehe Runde 1) war und er atmete auf. In der Ferne konnte er den Pyramid Mountain erkennen und als er dann auch noch von einer von einem Baum herabhängenden Schlange gebissen wurde, schlussfolgerte er, dass er sich im Snake's Pond befand. Mit etwas Mühe und einem mulmigen Gefühl im Bauch (er entdeckte Knochenreste in der Erde) verließ er den Sumpf und trat den langen Rückweg nach Dunwich zu Fuß an.

 

In Dunwich:

Meredith hörte Schritte und sehnte schon ihren Bruder herbei, allerdings betrat lediglich eine junge Frau das Haus, die sich als Marie Bishop vorstellte und der alten Mrs. Bishop Lebensmittel vorbeibrachte. Meredith, angespannt und ohnehin nicht sehr gesprächig, blieb bei der alten Mrs. Bishop im Wohnzimmer und ließ sie nicht aus den Augen. Als endlich, endlich ihr Bruder Zacharias zurück kehrte und sich mit Marie unterhielt, konnte sie etwas aufatmen. Es entging Zacharias nicht, dass Marie kurzzeitig eiskalt wirkte, als er auf die "Geschehnisse in der Vergangenheit" (= das Grauen von Dunwich) zu sprechen kam.

Die beiden empfahlen sich und diskutierten draußen vor dem Haus weiter, was zu tun war. Man konnte die alte Dame doch nicht einfach mitnehmen - oder doch? Als sie feststellten, dass unten an der Straße jemand stand und sie beobachtete, wurde es ihnen zu ungeheuer und sie gingen zurück in den Dorfkern. Da die beiden seit 2 Tagen nicht geschlafen hatten, trotteten sie zurück zu ihrem Gästezimmer bei der Familie Ames und legten sich hin.

 

Lady Weatherby merkte, dass der Regen aufgehört hatte und so verließ sie den Schuppen von Zebulon Whateley und verabschiedete sich höflich von diesem. Unterdessen hatte sie erste Erkenntnisse aus den uralten Schriftrolle ("Das Buch von Eibon") gewonnen.

 

Ich gab ihr die beiden Zaubersprüche "Beschwöre/binde Dunkeldürren" und "Das Pulver des Ibn-Ghazi"

 

 

Sie marschierte zurück nach Dunwich und kam in etwa zeitglich mit Doc dort an, den sie vor dem General Store traf. Das Wiedersehen war zumindest von einer Seite aus etwas herzlich und die beiden tauschten die Erinnerungen der letzten Runde aus. Nachdem Lady Weatherby bereits (wie gewohnt) "auffällig unauffällig" Gott und die Welt über die Believer ausfragte und es sich ein wenig mit Mr. Osborn verscherzt hatte, betrat Doc noch einmal den Laden und brachte ein paar Namen der Mitglieder in Erfahrung - unter anderem, dass die alte Charity Bishop noch formell die Anführerin war, aber eine junge Frau namens Virginia Adams nach der Führung strebe. Zudem enthüllte ein unverschämt guter Glückswurf, dass Osborn die Kopfgeldjäger in ihrem Wagen mit dem Ford der Professoren hintendrauf vorbeifahren gesehen habe. Lady Weatherby schlenderte also mit Doc durch die Gassen, bis sie das Auto der Kopfgeldjäger und den abgeschleppten Ford fanden. Sie klopften an der Tür und holten die Kopfgeldjäger unsanft aus ihrem Schlaf. Während die Lady mit dem Werkzeug von Wilbur Whateleys Farm (erfolglos) versuchte, die Kette zu knacken, bot Doc den beiden Kopfgeldjägern 50 Dollar an, wenn sie ihn zu Amos Whateley begleiten würden. Zu viert ging es dann im alten Ford von Indy in die Umlande des Dorfes.

 

Der jüngste Tag

Musik: Darkness Within OST - Dream Hall

Auf einer Landstraße ertönten plötzlich mehrere Schüsse von Gewehren oder Schrotflinten und Doc wollte schon wie ein Irrer weiterheizen, als der Gutmensch in Zacharias erwachte und er die Gruppe anmahnte, anzuhalten und nach dem Rechten zu sehen. Sie gingen ein Stück querfeldein (Meredith gab Lady Weatherby zu meiner Überraschung eine Pistole ab) und schlichen sich an einen kleinen Bauernhof heran.

Die Kopfgeldjäger begannen das Haus zu durchsuchen, das verlassen schien. Doc erspähte hinter einem Obstgarten eine Bewegung, ging hin und fand den völlig wahnsinnigen Jungen Henry Arkins, der die Leiche seiner Schwester und Geliebten ausgrub und weinend an seine Brust drückte. Nach etwas gutem Zureden konnte der Junge der Gruppe die Hintergründe erzählen, woraufhin Zacharias in den Keller eilte. Bereits auf der Treppe fand er den zerfetzten Vater und die sterbende Mutter, die dem Kopfgeldjäger ein "Oh süßer Herr Jesus, bist du es...?" ins Ohr flüstern konnte, bevor auch sie starb. Zacharias brach zusammen (er verlor mehrere STA-Punkte, erlitt aber zum Glück kein Trauma) und weinte hemmungslos. Meredith kam angerannt half ihrem Bruder hoch und bedeckte ihren Mund, als sie feststellte, dass nun ein pilzig-modriger Geruch das Schießpulver übertünchte.

Die Gruppe diskutierte nun darüber, ob sie den Jungen hierlassen, in den Kofferraum sperren oder ins Dorf bringen sollte. Letztendlich entschied sie sich, ihn mit zu Amos Whateley zu nehmen und fuhr weiter nach Norden.

 

Schnaps, Pilz & Blut:

Endlich bei Amos Whateley angekommen, wurde die Gruppe auch direkt von einer geladenen Schrotflinte begrüßt. Doc schaffte es, den abgewrackten Redneck-Säufer so weit zu beruhigen, dass er mit ins Haus von Amos kommen konnte, ohne erschossen zu werden. Drinnen stank es nach Schweiß und schwerem Schnaps und in einer grandiosen Performance gab sich Doc als Vertreter der Miskatonic-Universität aus, der die Sicht von Mr. Whateleys bzgl. der Herausgabe der Bücher regeln wollte. Denn das sei ja "rechtlich alles eindeutig" und Mr. Whateley könne "bestimmt bald mit den Büchern" rechnen. Er schaffte es sogar, dem alten Mieseprim zu entlocken, dass er auf das Gold seines Verwandten scharf war.

Währendessen gingen die Hayes-Geschwister und Lady Weatherby hinter das Haus und entdeckten in einem kleinen Fichtenwäldchen eine vermutlich illegale Schnapsdestille. Zacharias zapfte sich grinsend eine halbe Flasche voll ab und hatte nun ein gutes Druckmittel gegen Amos in der Hand. Bei der Rückkehr fiel den Dreien durch einen guten Wurf auf Verborgenes Erkennen auf, das auf der Rückseite des Hauses etwas aus dem Beton-Fundament ragte. War das etwa....ein Finger??

In diesem Moment brach der beim Auto zurück gelassene Henry Arkins zusammen und hustete sich die Seele aus dem Leib. Als er begann, pilzige Brocken auszuhusten und scheinbar keine Luft mehr bekam, geriet die Gruppe in Panik. Doc, der das Haus soeben verlassen hatte, rannte herbei und empfahl einen Luftröhrenschnitt. Zacharias (der den höchsten Wert auf Erste Hilfe besaß), zückte ein Messer...würfelte....verpatzte völlig und stieß dem zappelnden Jungen das Messer in den Hals, woraufhin ihm eine Blutfontäne ins Gesicht spritzte. Panik brach aus, vor allem als Henry sich immer weiter bewegte und wand, auch nachdem das Blut schon versiegt war. Sein Gesicht verfärbte sich zunehmend grau. Lady Weatherby fackelte nicht lange und senste dem Jungen mit ihrem Messer den Hals durch.

In diesem Moment trat Amos Whateley, angelockt vom Lärm, nach draußen.

Sah die Gruppe über dem blutenden Jungen hocken.

Amos sah rot und schoss instinktiv auf Lady Weatherby. Er verfehlte.

Die Gruppe rannte zurück zum Ford und der Hinterwäldler brüllend mit seiner Schrotflinte hinterher. Gerade als die Gruppe in den Ford gehechtet war, knallte eine Ladung Schrot in das Auto und erwischte Zacharias voll in der Seite. Er verlor 6 Trefferpunkte und fiel fast aus dem Auto, bis es der Gruppe gelang, ihn hereinzuziehen und mit quietschenden Reifen davon zu fahren.

 

Die Gruppe zerbricht:

Meredith raste, halb wahnsinnig vor Sorge um ihren Bruder, zurück nach Dunwich. Da keiner aus der Gruppe wusste, ob es einen Arzt oder geschweige denn so etwas wie ein Krankenhaus ein Dunwich gäbe, fuhren sie zu der einzigen Person, die ihrer Situation vielleicht gewachsen war - Squire Whateley!

Am frühen Abend trafen sie dort ein und ohne groß zu zögern, wuchtete der Squire mit ihnen den angeschossenen Kopfgeldjäger auf seinen Tisch und begann, ihn zu versorgen. Doc freute sich zudem, seinen alten Kumpel Indy beim Squire sitzen zu sehen. Allerdings schien Indy einen Demenzschub zu haben und war kaum ansprechbar. Zacharias zog den Squire für einen Moment zu sich herab und flüsterte "Die Frau....sie hat den Jungen umgebracht" in sein Ohr.

Als Zacharias außer Lebensgefahr war, erzählten Doc und Meredith in aller Ruhe die Geschichte.

Der Squire bat die beiden dann, Indy und Zacharias auf ein Gästezimmer im oberen Stockwerk zu bringen und blieb mit Lady Weatherby alleine zurück. Er setzte die Lady unter Druck und als diese wieder begann, sich aus der Affäre zu winden und das Thema zu wechseln, befahl er unter mit gezogenem Revolver, ihre Taschen zu entleeren. Als sie sich weigerte, drehte er ihr die Hände auf den Rücken und wollte sie wegen dringenden Mordverdachtes festnehmen. Allerdings gelang der Lady ein Wurf auf Fusstritt und so rammte sie ihm ihre Hacke zwischen die Beine und rannte davon, während sich der Squire vor Schmerzen krümmte.

Meredith und Doc kamen angerannt. Während Doc dem Squire aufhalf, raste Meredith der Lady hinterher. Sie war sowieso an allem Schuld und wegen ihr war ihr Bruder angeschossen worden! Als sie die Flüchtige jedoch nicht einholen konnte, kehrte sie zurück.

 

Zacharias, der unterdessen oben auf dem Zimmer vor sich hinvegetierte und versuchte, die Schmerzen zu verdrängen, halluzinierte von Pilzwesen an der Tür und unter seinem Bett. Als er sah, wie ein gräulicher Arm unter dem Bett, auf dem er gerade gelege hatte, hervor kroch, nahm er den Schnaps von Amos Whateley, zündete ihn ein und schmiss ihn dorthin, woraufhin das Bett in Flammen aufging. Doc und der Squire kamen hochgerannt, löschten das Feuer und beruhigten den Mann, der heute vermutlich am meisten gelitten hatte. Als sie sicher gehen konnten, dass es ihm gut ging, begaben sie sich wieder nach unten und nahmen zusammen ein üppiges Abendessen ein.

 

Lady Weatherby war unterdessen aus dem Dorf geflohen und begab sich zu dem einzigen Menschen, von dem sie wusste, dass er ihr helfen würde - Zebulon Whateley. Der alte Irre schien fast zu platzen vor Freude (Und Gier. Und Geilheit), als die Lady vor ihm stand und lud sie daraufhin zu einem nicht ganz so üppigen Abendessen ein und servierte ihr einen Eintopf.

 

Und mit diesen wunderschönen parallelen Tisch-Szenen endete die Runde 4 :)

Edited by Seraph
  • Like 3
Link to comment
Share on other sites

  • 5 weeks later...

Da unsere Dunwich-Kampagne erst am 19. August wieder weiter geht (und Grannus schon gequengelt hat), hier ein paar Impressionen meiner Handouts. Ist nichts wirklich Hochtrabendes (ich entdecke die "stilechten Requisiten" erst so nach und für mich), aber es erfüllt seinen Zweck.

 

http://up.picr.de/22678340qa.jpg

Die mühsam zusammen gebastelte Karte, die schon erste Markierungen und vor allem Transportwege und Knicke hinter sich hat.

 

http://up.picr.de/22678341ox.jpg

Unsere Pinnwand für anstehende Aufgaben. Die großen Karteikarten sind/waren die "Hauptquests" (Das Grauen von den Sternen ist z.B. schon entfernt, da am ersten Abend erledigt) und die kleineren Zettel sind Hinweise von mir oder Notizen der Spieler.

 

http://up.picr.de/22678342ra.jpg

Die von Tac (Spieler von Indy) übersetzte hyperboräische Schriftrolle aus dem Untergrund - geschrieben vom großen Priester Ezdagor persönlich.

  • Like 5
Link to comment
Share on other sites

  • 3 weeks later...

Gestern fand endlich mal wieder eine Runde Cthulhu statt und wir machten mit Runde 5 unserer Dunwich-Kampagne weiter!

 

http://up.picr.de/22875407af.jpg

Wir starten mit einem beliebten Mittel aus Film und Serie, das ich schon lange mal für ein Rollenspiel ausprobieren wollte - dem Flashback. Wir sprangen zurück zum 31.10.1926 - die Nacht, in welcher Lavinia Whateley verschwand. Ein Spieler übernahm Wilbur, eine Spielerin Lavinia. Die Aufgaben waren klar verteilt (s.o.) und es ging direkt los. Lavinia saß nervös nachts in einem Schaukelstuhl und blickte nach draußen. Sie fürchtete sich und überlegte, ob sie nicht zu ihrer Freundin Mamie Bishop gehen sollte. Stattdessen schlich sie nach oben und sah nach, ob Wilbur in seinem Zimmer war. Dieser wachte auf - in seinen Träumen wurde ihm ein neues Opfer aufgetragen - ging zu Lavinia und im Dunkeln des Zimmers, das nur spärlich vom Mondlicht erleuchtet wurde, unterhielten sich die beiden (der Spieler von Wilbur überraschte mich mit einer wahnsinnig guten Hillbilly-Killer-Stimme). Als Lavinia nicht mit Wilbur mitkommen wollte, zerrte er sie nach unten und ging schon nach draußen, als ihm einfiel, dass er noch ein Seil holen musste. Lavinia rannte panisch davon, wurde aber bald mühelos von Wilbur eingeholt und das Haus von Mamie Bishop rückte in unerreichbare Ferne.

 

Auf dem Wizards Hill:

Musik: The Witcher 3 OST - Ladies of the Woods

Wilbur schleppte seine Mutter hoch auf den Wizards Hill, band sie auf einem der Steine fest und spürte dann, dass "sie" kamen. Er zog sich zurück, während von allen Seiten aus dem Unterholz 4 groteske Gestalten, die an eine Mischung aus Baum und Tentakelwesen erinnerten, heranstaksten. Sie näherten sich Lavinia, die daraufhin ihren Kopf mit aller Wucht gegen den Stein schlug, um ohnmächtig zu werden und fraßen sie letztendlich. Eine Gestalt in dunkler Robe hielt sich abseits des Steinkreises, besah sich die Wesen, wie sie fraßen und nickte Wilbur dann anerkennend zu. Er dreht sich um, verschwand wieder in der Dunkelheit und Wilbur Whateley atmete erleichtert auf...

 

 

Zurück in der Gegenwart:

Indie erwachte im Wohnzimmer des Squires auf der Couch, ohne Erinnerung an den letzten Tag. Er irrte im Haus umher, um seine Freunde zu suchen, warf scheppernd eine Vase um und weckte somit so ziemlich jedem in diesem Flügel. Während Doc und Indy sich auf irrwitzige Art und Weise stritten, ob die Vase nun antik oder ein billiges Imitat aus Aylesbury war (sie war letzteres), beschlossen die Hayres-Geschwister noch weiter zu schlafen.

Später beim Frühstück ließ man den letzten Abend Revue passieren und der Squire mahnte die beiden Kopfgeldjäger an, zusammen mit ihm nach der flüchtigen Lady Weatherby zu suchen. Die Professoren erklärten sich sogar bereit, einen dreistelligen Dollarbetrag zu zahlen, wenn die Lady gefasst würde.

In dem Moment bollerte jemand an die Tür und als der Squire nachsah, platzte plötzlich Amos Whateley herein, die Flinte wüst umherschwenkend und nach Rache brüllend. Während gerade Doc die Situation mit seiner unbedarften Art nur noch weiter anfeuerte, gelang es dem Squire, seinen entfernten Verwandten so lange zu beruhigen, bis Meredith Hayes mit ihrer Schrotflinte zurück kam und Amos zur Aufgabe zwang. Die Gruppe ging nach draußen und Amos zeigte ihnen dort seinen Handkarren, auf dem die Leiche des Jungen Henry Arkins lag. Die Halswunden waren zu erkennen und der Körper war bereits gräulich angelaufen. Nach weiteren hitzigen Diskussionen vertrieb der Squire Amos Whateley und entließ die Gruppe. Er wollte nun das Begräbnis für den Arkins-Jungen und  Levi Stone (siehe Runde 1) vorbereiten - von Letzterem riet ihm Doc allerdings energisch ab. So jemanden wie Stone müsse man verbrennen, sonst riskiere man einen axtschwingenden Psychopathen-Geist im Dorf!

 

Die Gruppe suchte daraufhin den General Store auf und fragten nach Neuigkeiten aus Arkham. Die Professoren erhielten eine Mitteilung von Professor Armitage, der weiter aus dem Necronomicon übersetzte und den beiden die Formel für das "Pulver von Ibn Ghazi" präsentierte. Die Hayes-Geschwister erhielten aufgrund ihrer letzten Anfrage einen Auszug der Zensus-Behörde über alle Personen mit Namen "Jane Weatherby" in den Vereinigten Staaten.

Indy begann, wie schon einmal, Mr. Osborn über eine Leiter auszufragen, denn er wollte unbedingt den noch unerforschten Höhlengang im Untergrund erreichen. Als er kein Glück hatte und begann, mit Doc über die Sinnhaftigkeit des ganzen Unternehmens zu streiten, verdrückten sich die Hayes-Geschwister und gingen zurück zu ihrer Pension. Eine völlig aufgelöste Mr.s Ames erwartete sie und zeigte ihnen, was jemand am frühen Morgen vor ihrem Fenster hinterlassen hatte - einen toten Vogel und einen Drohbrief ("Verlasst sofort das Dorf!"). Zacharias überspielte seine Sorge, zerknüllte den Zettel und beruhigte die Dame. Dann fragten die beiden noch den jungen Anthony Ames aus, ob er sich nun nach einem rothaarigen Fremdling umgehört hatte - und tatsächlich: so jemand sei an der North Fork Road gesehen worden! Die Kopfgeldjäger stiegen in ihr Auto und brausten los.

 

Zurück in den Untergrund:

Doc und Indy gingen zurück zu ihrer Unterkunft und fanden die Kelly-Geschwister völlig aufgelöst vor. Auch hier lag ein toter Vogel und ein Drohbrief. Es gelang den beiden charmanten Senioren, die reizenden alten Damen soweit zu beruhigen, dass sie sich wieder sicher fühlten und Indy bekam sogar endlich seine heiß ersehnte Leiter aus dem Obstgarten. Er stellte allerdings fest, dass diese viel zu kurz war und so schleppte er Doc zum nächstgelegenen Waldstück, um Holz zu hacken. Nach einigen ST-Proben gelang es den beiden, einen(!) Baum zu fällen. Das war natürlich bei weitem nicht genug und das Holz bis in die unterirdischen Höhlen zu bringen, war ein Ding der Unmöglichkeit. Das sah auch bald Indy ein, der sich ein zusätzliches Seil schnappte und mit Doc zurück zum Haus des mittlerweile toten Jonah Prescott fuhr, wo sie erneut das Höhlensystem betraten.

Auf der "endlosen Treppe" nach unten fehlte bekanntlich eine Stufe (siehe Runde 2). Beide Senioren schafften es rüber zu springen, jedoch krachte die nächste Stufe bei der Aktion auch weg. Indy rettete sich mit einem Satz auf die nächsttiefere - Doc jedoch baumelte nun an Seil und Haken über dem gähnenden Abgrund. Und da war wieder dieses Flügelschlagen...

Mit einer Kombination aus gelungenen ST- und GE-Würfen, unverschämtem Glück und etwas SL-Hilfe gelang es den beiden aber, den armen Doc zu retten und weiter in die Tiefe zu gehen. Sie überquerten erneut den dunklen Fluss und kamen irgendwann an die Kreuzung. Aus dem nördlichen Gang erklang erneut das Brüllen des Wesens (was aber vorher viel tiefer im Berg und zudem hinter dem Geröll zu hören war) - das Monster war frei! Während Doc schon in den östlichen Gang rennen wollte, zückte Indy eine Stange Dynamit und zündete sie an (an diesem Punkt schrie die Hälfte der Spieler vor Entsetzen auf, die andere Hälfte fing an, schallend zu lachen). Der Tattergreis sorgte für eine Explosion, so dass ein Stück der Höhlendecke einstürzte und die beiden rannten weiter.

Sie kamen am Schimmelfeld vorbei, erblickten kurz die Leichen der Prescott-Cousins und erreichten schließlich die Schlucht. Mithilfe der Seile seilten sich ab, überquerten den Boden und kletterten auf der anderen Seite wieder hoch. In dem Moment brach etwas aus dem Gang - man erkannte, wie der Stein an den Wänden wegbröckelte und hörte die Schreie, sah aber nichts - das Monster war unsichtbar! Indy war eine weitere Stange Dynamit und schien diesmal etwas getroffen zu haben. Bevor das Monster sich erholen konnte, kletterten die beiden auf der anderen Seite des Absatzes herab und kamen auf einem Sims aus, der entlang des dunklen Flusses weiter in die Dunkelheit führte. Irgendwann gelangten sie an den ersten Wasserfall und sprangen ins Wasser. Ich entschied hier spontan, dass der Fluss nicht nur aus dem Berg hinausführte (und damit in einem 40m-Sturz und sicheren Tod der SC endete), sondern dass noch eine kleinere Abzweigung wegführte. Indy und Doc ließen hier den Hauptstrom hinter sich und folgten dem Flussarm tiefer in den Berg.

 

Die Begegnung in den Tiefen Kavernen:

Musik: The Shining OST - Polymorphia

Das Wasser wurde wärmer, ruhiger und irgendwann...brackiger...nach einiger Zeit begann etwas, im Wasser zu fluoreszieren und die beiden Professoren verspürten ein Stechen hinter den Augen. Das allumfassende Grollen (siehe Runde 2) war wieder zu hören und irgendwann gelangten die beiden in eine gigantische Höhle, die mit einem See ausgefüllt war. Am hinteren Ende, weit weit entfernt war ein grauer Kies- oder Sandstrand zu sehen - aber zwischen ihm und den Professoren lag etwas Titanisches, Gallertartiges im Wasser. Ein Monster, schlimmer als alles, was die beiden bislang erblickt hatten. Und obwohl beide ihre STA-Würfe bestanden und relativ wenig Punkte verloren, beendeten wir hier den Handlungsstrang von Indy und Doc, während die beiden panisch kreischend auf das Wesen zutrieben...

 

Die Jagd nach Roger McClean:

Musik: The Hills have Eyes OST - Beauty

Die Hayes-Geschwister hielten am Haus der Familie Farr an und Zacharias erzählte der guten Dame etwas unbedarft, dass sie Kopfgeldjäger und auf der Suche nach einem "entflohenen Kindermörder" seien. Kurz bevor die Dame hyperventilierte, holte sie noch ihren kleinen Jungen Barney nach unten, der ein Freund von Anthony Ames war und tatsächlich einen rothaarigen Mann in der Wildnis gesehen hatte. Er beschrieb den beiden Weg zu einer leerstehenden Hütte an der nächsten Straße, woraufhin sich das Kopfgeldjäger-Duo in Bewegung setzte.

Sie zogen ihre Waffen, bestanden ihre Schleichen-Würfe und betraten langsam das Haus, in dessen hinteren Winkeln sie tatsächlich Bewegungen hörten. Zacharias betrat die Küche und besah sich die geplünderten Schränke und Regal, als ihn plötzlich etwas in den Knöchel stach. Roger McClean, ein stinkender, zersauster Raufbold in Sträflingskleidung wetzte unter dem Küchentisch hervor und machte schon Anstalten, durch das Fenster zu springen, als Meredith ihn mit ihrer Schrotflinte und einem "Sofort stehenbleiben!" zum Bleiben überreden konnte. Er ließ die Glasscherbe fallen, mit der er Zacharias angegriffen hatte und ergab sich, allerdings nicht ohne noch wüst um sich zu schlagen, zu spucken und Meredith zu beschimpfen.

Nichtsdestotrotz sperrten die beiden Kopfgeldjäger den Häftling hinten in ihren Wagen und fuhren triumphierend zurück nach Dunwich.

Meredith hielt bei Squire Whateley an und stellte - während Zacharias im General Store ein Telegramm zu ihrem Kautionsbüro aufsetzte - fest, dass der Squire nicht zu Hause war. Als Zacharias zurückkam und die beiden berieten, was sie nun tun sollten, fuhr auf einmal ein Lastwagen vorbei und zwei junge Kerle schmissen etwas auf die beiden Geschwister. Meredith, die ihren Ausweichen-Wurf verpatzte, würde von einem ganzen Schwall Kuhmist erwischt und hört nur noch ein "Schönen Gruß von Amos Whateley, ihr Wichser!", während die Bengel davon rasten.

 

Dies waren selbstverständlich die Cousins von Temple Potter, denn Amos Whateley hatte letzte Nacht bereits bei diesem Alarm geschlagen.

 

 

Bebend vor Zorn rannte sie zurück zur Pension und wusch sich im Bett, während Zacharias noch einen Streit mit Mrs. Ames schlichtete, welcher der Aufenthalt der Kopfgeldjäger langsam zu gefährlich wurde und die es zudem nicht einsah, auch noch Merediths Wäsche zu waschen...

 

Mein Tag mit Zebulon:

Parallel zu den vorigen Ereignissen verbrachte Lady Weatherby ihren Tag mit ihrem neuen "Freund" Zebulon Whateley. Als sie den Schuppen verließ und das Haus betrat, wartete bereits ein Frühstück auf sie. Die Lady gewöhnte sich an die devot-buckelnde, leicht verstörende Art des alten Mannes und sie aßen zusammen. Aus recht harmlosen Smalltalk heraus fing Zebulon plötzlich an zu grinsen und mit einem Mal veränderte sich seine Erscheinung: er schien nun aufrechter zu stehen, seine Stimme war ruhiger und nicht mehr so aufgeregt und er schien...viel mehr zu wissen, als man von ihm vermuten würde.

Zebulon erzählte der Lady, dass "seine Freunde sie sehr gerne kennen lernen würden" und sie "mit Sicherheit eine Bereicherung für uns" sei. Lady Weatherby, die bereits von Zebulons Mitgliedschaft bei den Believern wusste, ließ sich nichts anmerken und zeigte sich interessiert. Zebulon erzählte weiterhin noch, dass er ein Experte für Pilze und Alchemie sei und dass viele Leute hier größere Kräfte hätten, als sich ein Stadtmensch vorstellen könnte (die Zwillingsmädchen aus dem Dorf beispielsweise).

Zebulon zeigte ihr daraufhin sein Labor und die beiden beschlossen, Pilze sammeln zu gehen. Lady Weatherby ließ trotz ihrer Unterarmklingen noch ein Schälmesser aus der Küche mitgehen und dann brachen die beiden auf.

 

Am nahe gelegenen Devil's Hopyard angekommen, erzählte Zebulon der Lady von den Spalten im Boden, den Sporen aus dem Untergrund und den "Wesen, die dort unten hausen" würden. Während er verschnaufte sah sich die Lady bereits um und suchte nach einem guten Platz, wo die Pilze wuchsen. Der Sporenbefall war allerdings zu viel für sie und bald begann sie zu halluzinieren. Aus dem Karren wurde ein riesiger Stein, aus Zebulon ein schwarzes koboldartiges Wesen mit glühend roten Augen und Krallen und der Himmel verfärbte sich grellgelb. Als das Wesen auf sie zutänzelte, versuchte sie es erst mit Konversation, schlug dann aber nach dem schwarzen Monster und in dem Moment, als die beiden auseinander stolperten, verpuffte die Halluzinaton und die Lady hatte nun einen sichtlich verärgerten Zebulon vor sich. Er empfahl ihr, sich ein Tuch um Nase und Mund zu binden und die beiden begannen mit der Suche.

 

Spätnachmittags, als alle Körbe voll mit Pilzen waren, gingen die beiden zurück und die Lady Weatherby hielt ihr Versprechen, für Zebulon zu Abend zu kochen ein - ein Eintopf aus Kartoffeln, Rindfleisch und Gemüse sollte es sein. Wir fragten uns am Tisch, auf welche Fertigkeit sie denn wohl würfeln konnte und Tac schlug vor, dass 100 - Ansehen = Chance am besten wäre (je höher das Ansehen, desto mehr wurde man bedient). Da sich Lady Weatherbys Ansehen-Wert bei 95% befand, schlug der Kochversuch grandios fehl und sie setzte ihrem Gastgeber einen ungesalzenen Eintopf aus rohen Kartoffeln, harten Karotten und völlig zähem Fleisch vor.

Nichtsdestotrotz aßen die beiden zusammen, denn wie Zebulon so treffend sagte "Sie müssen heute Abend viel Kraft haben"

"Aber wofür den Zebulon?"

"Na für das Treffen auf dem Mount Hutchins...dort werden Sie alle kennen lernen..."

 

(die Spielerin von Meredith merkte an dieser Stelle lachend an, dass der Mount Hutchins auf der Handout-Karte bereits dick umkringelt und mit dem Wort "SPRENGEN!" versehen war).

 

Und damit endete eine weitere Runde und es ging so langsam auf das Finale zu...

  • Like 1
Link to comment
Share on other sites

 Share

×
×
  • Create New...