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[Spielbericht] Kampagne Königsdämmerung / Tatters of the King komplett


angband
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Entschuldigung, das war natürlich überhaupt nicht selbsterklärend. Ich hatte es in einem anderen Thread glaube ich einmal erwähnt, dass ich die Kampagne modifiziert habe.

Details:

 

Um uns die Himalaya-Wanderung zu ersparen - wir hatten gerade davor recht Ähnliches erlebt in einer anderen Kampagne ... - habe ich die Gruppe kurzerhand über die Traumlande, namentlich das Plateau von Leng (!) zum Zielort geschickt. Ein Charakter war trauminteressiert und -begabt und hatte die Gruppe darin angeleitet. Die Erlebnisse in den TL waren im Wesentlichen selbst ausgedacht, unter Nutzung der Angaben aus dem Traumlande-Band.

 

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  • 2 weeks later...

Der erste Charakter ist samt Hintergrund nun fast vollständig. Ich stelle kurz den Charakter mit seiner Nische vor. Zum Hintergrund bin ich dieses mal anders vorgegangen. Ich habe für jeden Charakter einige für mich interessante Fragen formuliert, die die Spieler beantwortet haben. Das Rollenspiel Dread geht auf ähnliche Weise vor, allerdings noch wesentlich krasser. Auf diese Weise muss niemand lange Hintergrundstorys schreiben und ich als SL habe trotzdem konkrete Hooks.

 

DER OKKULTIST: Alexander Huxley

Fertigkeiten-Schwerpunkte: Okkultismus, Bibliotheksnutzung, Finanzkraft, Verborgenes Erkennen, Geschichte

 

Individuelle Fragen zum Hintergrund:

  • Wie bist du zum OTO gekommen? Durch meinen Vater, der eine “grosse Zukunft” fuer mich als Nachfolger Crowleys sieht.
  • Wie heißt dein Vater? Was für eine Person ist er? Beruf? Gesellschaftliche Stellung? Albert Huxley - Fuehrt erfolgreich ein grosses Verlagshaus, welches sein eigener Vater aufgebaut hatte. Er ist durch seine Kontakte in der High Society in den O.T.O eingefuehrt worden. Was anfangs eine Networking-Opportunity war, wurde zusehends zu seinem Lebensmittelpunkt. Mittlerweile fuehrt er die Firma eigentlich nur noch um mit seinem Geld den O.T.O zu unterstuetzen, was meinen Bruedern und seinen Erben stark missfaellt. Albert ist ein ehrbarer und erfolgreicher Geschaeftsmann und angesehenes Mitglied der High Society, dessen Position allerdings langsam erodiert, da er vom O.T.O und seinen Lehren voellig besessen ist.
  • Welche Position nimmst du im O.T.O. ein? Rang IV (Vollkommener Magier) von XII, zwar nicht schlecht, aber nicht dort, wo ich laut meinem Vater sein sollte...

  • Wie stark identifizierst du dich mit der Lehre des O.T.O.? Bedingt durch meine Familie und das Aufwachsen im O.T.O. habe ich ein grosses Wissen ueber die Lehren, sie sind meine zweite Natur. Im Innersten glaube ich aber nicht daran und bin eher neugierig auf die “normale” Welt.

  • Was ist die krasseste Sache, die du dort als Mitglied mitgemacht hast? Um den IV Grad zu erreichen, musste ich ein Opfer aus der Unterschicht auswaehlen, welches von mir in einem Ritual geopfert wurde (seine Familie wurde vom O.T.O kompensiert) --- wird wohl noch geändert, da zu krass.

  • Was genau liegt dir an Esoterik und an dem Okkulten? Mir persoenlich wenig, ich wurde durch meine Familie reingedrängt und werde staendig in diese Richtung getrieben, da mein Vater mich als Auserwaehlter sieht (Nachfolger Crowleys). Es ist selbstverstaendlich fuer mich.

  • Welcher Art ist deine Beziehung zu Aleister Crowley? Ich selbst bin den Riten und der Person eher abgeneigt, weil die Vaterschaft mein Leben dominiert und mich in meinen eigenen Bestrebungen extrem einschraenkt, ich stehe dem ganzen leicht skeptisch gegenueber, kenne aber keine Alternative.

  • Was sagt dein Vater dazu, dass du nun ein mehr oder weniger verrückter Spinner bist? Mein Vater ist selbst fanatischer Anhaenger von Crowley.

  • Wie sah dein Kontakt mit dem Cthulhu-Mythos aus? Hat er dich nachhaltig verändert? Das oben genannte Ritual wurde in einem durch Drogen induzierten Rausch ausgefuehrt, was Realitaet und Illusion vermischen liess. In diesem Zustand hatte ich kurz Einblick in die Cthulu Welt (die spezifische Welt/Domaene kannst du gerne festlegen). Meine Erinnerung daran sind getruebt/verdrengt aber tief im Inneren habe ich nun Angst, dass die Lehren Crowleys doch der Wahrheit entsprechen und ich beginne als Folge latente Angst vor mir selbst zu entwickeln.

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Großartig! Damit kann man arbeiten! Wie weiter oben erwähnt, spiele ich mit diesem Spieler das Kurze 1on1-Szenario "Das Gelbe Zeichen". Ich habe das Szenario an die persönlichen Verhältnisse angepasst und es wird - so der Gedanke - den OKKULTISTEN  noch tiefer in das Geflecht Vater - OTO - Cthulhu-Mythos reinreiten. Ich spiele ferner mit dem Gedanken den laut Abenteuertext vorgesehenen "Hüter" des Gelben Zeichens durch ein Mitglied des Hastur-Kultes zu ersetzen - möglicherweise Lawrence Bacon.
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Am vergangenen Freitag hat der kurze Prolog stattgefunden - ein modifiziertes Szenario Das Gelbe Zeichen. Spieldauer: 2h

 

Hier stichpunktartig:

  • Der OKKULTIST träumt von seinem im Krieg verstorbenen Bruder. Ein Foto. Ein strahlender Held voller Zuversicht. Tränen tropfen auf das Bild. Ein angefangener Brief in Teenie-Kritzelschrift "Mein lieber Bruder, es gibt da so viele liebe Worte, die ich dir noch sagen will...."
  • Der Okkultist wacht auf in der Villa seines Vaters in Belgravia. Der Vater ist mit Crowley und Konsorten unterwegs.
  • Beamshie habe ich durch den Bruder des Okkultisten ersetzt.
  • Kelly habe ich durch die Mutter des Okkultisten ersetzt.
  • Puddocks Grove habe ich nach Dartmoor / Devon verlegt.
  • Am Ende stand folgendes: der Okkultist verstand die Anweisung auf dem Handout symbolisch. Als "Teil seines Lebens" übergab er dem Hüter das Foto seines verstorbenen Bruders. Außerdem ist jetzt seine Mutter tot und er ist Einzelkind.
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Gestern der zweite Prolog, der sich um den KÜNSTLER drehte. Der Spieler hatte für seinen Charakter eine Vergangenheit in Indien festgelegt. Als SL habe ich an der Stelle bereits innerlich gejubelt, weil Indien ja (sehr viel) später in der Kampagnen auch noch eine Rolle spielen wird. Zur Vorbereitung dieses Prologs habe ich ein wenig in dem (exzellenten) Buch Terra Cthulhiana gestöbert. Zu Indien wird dort der Kailash-Tempel von Ellora näher beschrieben. Das Kapitel zum Plateau von Leng habe ich ebenfalls überflogen. Super - gleich mehrere Inspirationen!

  • Es ging los mit ein paar Szenen aus dem Privatleben. Bombay 1908. Luxuriöses Kolonialstilhaus in einer Siedlung für Britische Offiziere. Der KÜNSTLER flieht vor irgendetwas... und wacht auf - ein Traum! Seine Mutter hat nebenan Sex mit einem der Hausdiener. Am nächsten Tag kommt der Vater zurück von einer militärischen Missoin. Der KÜNSTLER verrät seine Mutter allerdings nicht. Es gibt Gerüchte von Thuggee-Überfällen in Ellora. Dem will der Vater nachgehen und will den Sohn gleich mitnehmen, damit dieser erste Praxiserfahrungen sammelt. Begleitet werden sie von einem Zug der Indian Army (Einheimische Soldaten).
  • In Ellora: im Grunde war die Szene im Dorf angelehnt an die Dorf-Szene von Indiana Jones und der Tempel des Todes. Letztlich fand der KÜNSTLER heraus, dass es tatsächlich Überfälle gegeben habe und dass die Thuggee eine Göttin namens Kali anbeten würden. Noch dazu haben sie eine junge Frau aus dem Dorf entführt. Der KÜNSTLER verspricht, sie wiederherzubringen.
  • Harter Schnitt. Der KÜNSTLER verfolgt einen Thuggee und reitet ihn nieder. Dabei kommt er in Sichtweite des Kailash-Tempels. Er hört Schreie/Stimmen und ist überwältigt von dem Bauwerk und dessen Ausstrahlung (siehe Terra C.). Im Heiligtum des Tempels entdeckt er einen Thuggee-"Priester" mit Knochenmaske, der gerade dabei ist, die junge Frau zu opfern. Der KÜNSTLER schießt - und versagt! Die Frau wird enthauptet, der Priester erschossen. -im Heiligtum: Reliefs und Statuen von Kali und anderen Dämonen und natürlich ein Gelbes Zeichen als Malerei an der Felswand - der KÜNSTLER erkennt es nicht.
  • Später, der ganze Trupp ist wieder auf dem Rückmarsch: bei der nächsten Rast träumt der Künstler von dem Heiligtum und dem Symbol an der Wand. Er durschreitet die Wand im Traum und befindet sich auf einmal in einem windumtosten felsigen Ödland (Plateau von Leng). Dort entdeckt er das Kloster (siehe Terra C.) und den verschleierten Mann im höchsten Turm. Dieser kann nicht sprechen, sondern äußert sich nur in gemalten Bildern, für die er ein besonderes Tintenfass und Tinte verwendet. Seine Antworten auf die Fragen des SC zeigen Visionen von London, vom Weltuntergang und vom Gelben Zeichen. Ende.

Dem Spieler hat es sehr gut gefallen. Gleichzeitig habe ich hierbei versucht, die Anregung von Merriweather hier im Thread aufzugreifen und dem Künstler eine Verbindung in die Traumlande zu ermöglichen. Leider habe ich diesen Band nicht, daher wird hier improvisiert. Am Ende des Szenarios konnte sich der SC die zusätzliche Fertigkeit "Träumen" aufschreiben.

 

Nächste Station: kommender Freitag, erste gemeinsame Session mit einem modifizierten MorgenGrauen.  :)

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Ein weiterer Spieler hat seine Charakterhintergründe fertig. Es ist etwas lang geworden, daher habe ich einige Stichwörter fett markiert. Auf diese gehe ich am Ende nochmal kurz ein. Also dann, hier ist...

 

DER IRRENARZT: Dr. Dwight W. Fotheringham.

Fertigkeiten-Schwerpunkte: Medizin, Erste Hilfe, Psychoanalyse, Psychologie, Horchen, Fernkampf: Gewehr

 

Wie ist deine familiäre Situation? Frau? Kinder?

  • Aufgrund meiner schlechten körperlichen Situation - kränklich, schwächlich, klein und nur wenig belastbar - habe ich niemals das nötige Selbstvertrauen erworben,mir auf dem Brautmarkt eine geeignete Ehefrau anzulachen, zudem bin ich zu schüchtern und introvertiert, um ein Schürzenjäger zu sein. Ich betrachte mich selbst als asexuell. Auch meine Eltern (Vater Justizbeamter in Plymouth, Muter Hausfrau) haben ihr spärliches Vermögen und ihre Zeit schnell in meine Geschwister, Anne, Winston und Richard gesteckt, die alle erfolgreich geheiratet oder Karriere gemacht haben. Nach dem Tod meiner Eltern habe ich den Kontakt zu meiner Familie so gut wie abgebrochen.Ich galt ihnen ohnehin nur als Sonderling.

 

Was ist deine berufliche Situation? Was tust du zum Broterwerb?

  • Zwar war ich ein vielversprechender Medizinstudent in Cambridge und promovierte mit Bestnote in Psychotherapie, aber sowohl die Randständigkeit meines Forschungsfeldes als auch meine Unfähigkeit mich in sozialem Umfeld zu bewegen, beendeten meine akademische Karriere abrupt. Ich war froh eine Stelle als Leiter des Asylums of the Highlands and Islands im entlegenen Inverness annehmen zu können und versuche die Abgeschiedenheit dort auch zu nutzen um die interessanten Lehren des Dr. Freud an meinen Patienten anzuwenden.

 

Welche Bekanntschaften hast du in Inverness? (mit Namen am besten)

  • Douglas McFadden, Richter am örtlichen Gericht, der für gewöhnlich über Einweisungen in die Irrenanstalt entscheidet und der mich immer mal wieder auf Moorhuhnjagden in die Umgebung mitnimmt, weswegen ich mittlerweile auch ganz gut mit dem Gewehr umgehen kann

  • Flora Mathers, Krankenschwester in meinem Asylum. mit der ich die Passion für Ornithologie teile

  • Stewart Fraser, Krämer, der mir einmal in der Woche Lebensmittel und Londoner Zeitungen sowie bestellte Bücher vorbeibringt

  • Dr. Callum Walker, der -beruflich wie privat - Allgemeinmediziner meines Vertrauens in Inverness

  • John Mallace, anglikanischer Priester in Inverness, mit dem ich jeden Sonntag Nachmittag spazieren gehe und über alles reden kann

 

Was sind deine Methoden als Irrenarzt?

  • Im Grunde versuche ich möglichst wenig aufzufallen und praktiziere pro forma, aber halbherzig die behavouristischen Methoden der Zeit. Wann immer ich aber Zeit und Interesse finde, führe ich psychoanalytische Therapien und Studien an und mit meinen Patienten durch.

 

Inwiefern findest du berufliche Anerkennung? (Psychoanalyse war in GB… schwierig)

  • Ich habe weder Interesse an erhöhter Aufmerksamkeit noch glaube ich noch daran, dass die Mehrheitsmeinung die Vorzüge der Psychoanalyse erkennen wird. Ich forsche, weil ich daran glaube und für mich und mein Forschungstagebuch. Ich will die menschliche Seele, diesen fauligen Aufguss Gottes, ergründen.

 

Woher kommt dein hoher Wert in “Gewehr”?

  • Jagdausfläge mit Douglas McFadden, seit ich vor zehn Jahren nach Inverness kam

 

Woher kommt dein erhöhter Wert in “Kaschieren”?

  • Nicht alle empirischen Ergebnisse meiner Dissertation habe ich auch tatsächlich erhoben….die Theorie war zu zwingend, zu überzeugend… mein unzureichendes Sample durfte mir einfach nicht in die Quere kommen..Ich konnte diesen Kleingeistern doch nicht Recht geben!

 

Was war dein krassestes Erlebnis im Irrenhaus/Sanatorium? Ergibt sich dadurch auch eine krasse Bekanntschaft? (mit Name)

  • Einmal, ich war frisch in Inverness, bekamen wir drei neue Insassen aus den Highlands um Durness. Sie waren aufgefallen, weil sie wirre Rituale mit Tieren durchführten und von Soldaten zu uns gebracht worden. In Gesprächen mit mir bezeichneten Sie sich als Anhänger eines Königs in Gelb und riefen immer wieder einen französischen Soldaten namens Jean-Baptiste Maillot ins Gedächtnis, der während der 45er Rebellion zusammen mit versprengten Truppenteilen des Young Pretenders nach Durness gekommen sein soll und dort den Kult um jenen König in Gelb verbreitet haben. Ich hielt sie für harmlos, bis ich eines Nachts von Schreien geweckt wurde. Meine Wohnung war im Asylum. Ich fand die Highlander vor, wie sie gerade einen anderen Insassen bei lebendigem Leibe aufaßen und dabei in wirren Zungen repetitiv etwas murmelten. Der Anblick schockte mich derart, dass ich daraufhin das erstem Mal den Kontakt mit John Mallace suchte, um über das Böse zu disputieren und zu verarbeiten, was ich gesehen hatte. Wo war Gott?

 

Welche Verbindung hast du zu den Pionieren deiner Zunft? Freud? Adler? Jung? (Ich meine, Fotheringham ist ungefähr im selben Alter?)7

  • Ich schätze Ihre Bücher und verachte Ihre Geschwätzigkeit. Gerne würde ich aber einmal einen Urlaub in Wien verbringen.

 

Wieso wohnst du jetzt in Inverness ?

  • Hier habe ich meine Ruhe.

 

Welche Verbindungen hast du nach London?

  • Mein Onkel William Fotheringham, das einzige Familienmitglied, zu dem ich noch sporadischen Kontakt habe, weil er mich zumindest nicht von vorneherein verurteilt, arbeitet dort bei der Llyods Bank

  • Mein einziger Studienfreund Michael Monroe arbeitet in Hackney in einem Asylum. Ihn besuche ich manchmal für eine Woche, wenn ich Lust auf große Bibliotheken habe.

 

IK S. 31-33:
  • Beschreibung: zerbrechlicher, kleiner Bücherwurm.

  • Glaube/Weltsicht: Anglikanisch, glaube an große Kräfte wie Gut und Böse, Gott und Teufel, deren Ringen die Welt im Innersten zusammenhält

  • Wichtige Personen → Warum so wichtig?

    • Michael Monroe, Kontakt in die Welt

    • Flora Mathers, weil Ihre einfache Erklärung des Seins Mut gibt

  • Bedeutsame Orte

    • Bonar Bridge. Ausgangspunkt vieler Wanderungen in die Geschichte und Natur der Highlands - Hier finde ich zu mir selbst

    • Meine Wohnung im Asylum of the Highlands and Islands: mein Refugium, Ort des Nachdenkens über die Metaphysik

    • Wien, Sehnsuchtsort und Utopie, dort einmal mit den Größen der Psychoanalyse zusammenzukommen

  • Gehüteter Besitz

    • Mein Forschungstagebuch, in dem ich Aufzeichnungen über meine psychoanalytischen Therapien und Experimente und Therapien der letzten zehn Jahre aufgezeichnet habe

  • Wesenszüge

    • Schwärmer

  • Die Schlüsselverbindung

    • Mein Forschungstagebuch

 

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Der IRRENARZT passt ganz hervorragend in die Kampagne. Ich hatte dem Spieler als Rahmenbedingung im Grunde kaum etwas mit auf den Weg gegeben. Als ich dann die Antworten auf meine Fragen las, habe ich hier vor dem Laptop gefeiert :)

  • Er hat sich als Wohnort Inverness ausgesucht, dessen Umgebung ja ein maßgeblicher Handlungsort ist. Gleichzeitig hat er festgelegt, dass er dort ein Asylum leitet. Mal sehen, vielleicht baue ich den schottischen Handlungsort noch ein wenig aus (by the book müssen die SC ja im Grunde nur schnell zu diesem kleinen Dorf und landen dann schon in Carcosa).Oder vielleicht lohnt es sich, das Dorf durch das Asylum als Ort des Rituals zu ersetzen?
  • Er hat festgelegt, dass er schonmal mit Kultisten des Königs in Gelb zu tun gehabt hat (wobei der Charakter das sicherlich nicht durchschaut hat). Ich konnte es kaum glauben, aber der Spieler hat ohne jeden Hinweis meinerseits ausgerechnet den KiY gewählt! Ich denke, dass ich auch diesen Hook mit aufzugreifen versuche.
  • Ebenso hat der Spieler schön viele Personen auch namentlich festgelegt. Besonders John Mallace, der Priester scheint mir geeignet, um in der Kampagne aufzutauchen.

Es werden immer mehr coole Plot-Hooks und alles scheint so grandios zusammenzupassen. Ich hoffe nur, dass durch das Aufgreifen der Spielerhintergründe das eigentliche Abenteuer nicht "zerfasert" oder so. Aber eigentlich bin ich vielmehr der Ansicht, dass das alles noch viel cooler macht! Gerade die Möglichkeit, Charakterhintergründe mit einzubauen, macht diese Kampagne wirklich leitenswert. Im Gegensatz dazu sehe ich etwa Horror im Orient Express, bei man im Grunde auch Teflon-Investigatoren in den Zug setzen könnte, da die Stationen sowieso schon alle vordefiniert sind. Schön!

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Der PRIVATDETEKTIV: Charles Hargrave

Fertigkeiten-Schwerpunkte: Nahkampf, Fernkampf, Verborgenes Erkennen, Verborgen Bleiben, Schließtechnik, Einschüchtern, Psychologie

Individuelle Fragen:
  • Welcher Art ist deine Verwundung bzw. deine geistige Störung, die du dir im Großen Krieg zugelegt hast? Wie kam es dazu?

    • Mein halbes Gesicht hats erwischt als wir durchs Niemandsland sind. Ich kann wohl von Glück reden dass nur mein Ohr im Schlamm geblieben ist und damit auch die Aussichten jemals wieder ohne dieses Summen einzuschlafen.  Was ich wieder mitgebracht hab sind viele Narben auf der linken Körperhälfte.
      Ach wie hat Mutter geheult als sie mich ‘18 wiedergesehen hat und das ich jetzt auch keine Frau mehr finden würde. Bislang hat sie damit rechtbehalten aber ich möchte nicht mit den armen Teufeln tauschen, die ohne Kiefer Augen oder Gliedmaßen heimgekommen sind.

  • Inwiefern behindert dich deine Verwundung/Störung im alltäglichen Leben?

    • Die Narben sind halb so schlimm, die meisten meiner Generation haben schon schlimmere gesehen und im Pub gibts oft genug was spendiert.
      Wenn nur nicht dieses Summen wäre und manchmal im Ring wenns einer durch meine Deckung schafft und mich am Ohr erwischt da geh ich runter.

  • Warst du schon immer Privatdetektiv? Wieso hast du dich entschieden, ein P.I. zu werden?

    • Nach dem Krieg dachte ich geh zur Polizei, dein Freund und Helfer… pff  bei einem ganz korrupten Haufen bin ich da gelandet. die meisten haben sich schmieren lassen und wer versucht hat sich gegen die Banden durchzusetzen ist entweder versetzt worden oder in der Themse gelandet. Da hab ich lieber die biege gemacht..

  • Wie sehen deine gewöhnlichen Aufträge aus?

    • beschatten, umhören, verhören, einsteigen

    • s.u.

  • Wer sind für gewöhnlich deine Kunden?

    • Kleine Leute die Wettschulden eintreiben wollen

    • geprellte Huren

    • in letzter Zeit auch wohlhabende Bürger gegen korrupte Beamte  

    • generell Leute die das vertrauen in die Polizei verloren haben.

  • Wie sieht deine Büro aus und wo liegt es in London? (Bilder!)

    • kleines Büro mit Vorzimmer und 2 Tage die Woche eine Schreibkraft (Joyce Hole)

  • Was war dein berühmtester Fall?

    • Ein ganzes Polizei Revier hatte ‘25 über Monate hinweg Prostituierte überfallen, vergewaltigt und ausgeraubt. Die haben sich gegenseitig gedeckt und die armen Huren so dermaßen eingeschüchtert dass aus denen nicht raus zu kriegen war. Ein Zuhälter hat mich dann eingeschaltet und ich hab am Ende 6 Copper in den Bau geschickt. So hab ich auch meinen guten Freund William Whiteside kennengelernt der dann die Ermittlungen offiziell gemacht hat.

  • Was treibt dich an?

    • gegen sozialen Ungleichheit und Korruption

 

IK S. 31-33:
  • Beschreibung

    • drathig, muskulös, große Narbe über linke Gesichtshälfte Teil des linken Ohrs fehlt.

  • Glaube/Weltsicht

    • Sozialist

  • Wichtige Personen → Warum so wichtig?

    • Jenny, Schwarm aus der Schulzeit, Dirne, sieht in ihm “nur” einen Freund, singt ihn manchmal in den Schlaf.

    • Margaret, Mutter (um die 70)

    • William Whiteside, Chief Inspector bei London Police

  • Bedeutsame Orte

    • Büro

    • Jennys Zimmer

    • White Horse Pub mit Boxring im Hinterhof

  • Gehüteter Besitz

    • Notzblock

    • P08, Andenken an den Krieg

    • Boxhandschuhe

  • Wesenszüge

    • redlich, aufbrausend,

 

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Der PRIVATDETEKTIV gehört zwar selbst nicht zum intellektuell-esoterischen Feld der anderen SC, wird, alleine aufgrund seiner Nische, die Gruppe aber schön komplettieren :)

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Der KÜNSTLER: Arthur Warwick Shaw

Fertigkeiten-Schwerpunkte: Charme, Kunst, Orientierung, Verb. Erkennen

 

IK S. 31-33:
  • Beschreibung

    • schlank, von eigentümlich eindringlicher Art, gepflegt wirr, teils mit leicht ausgefallenen Kleidungselementen (mal mit Künstlerrobe, mal Knickerbocker, mal mit Reise-/Uniformelementen wie Stiefel und praktische Oberbekleidung, mal indische Accessoires wie Binden, Kopfbedeckung, Dolch...)

  • Glaube/Weltsicht

    • pro forma anglikanisch, göttliche Mächte sind jedoch nur die Erklärungsversuche verzweifelter Selbstblender

    • größere Kräfte wirken in der Welt, welche die Menschheit nicht erkennt, transzendentale Einblicke lassen sich finden

    • in den menschlichen Glaubensrichtungen sind Splitter der Wahrheit der Welt verwoben, doch verzerrt und unverstanden ihrer Art und Bedeutung

    • buddhistische Lehren

    • Spiritistischer Romantiker, Mystizist

    • Schicksal

    • glaubt, die Welt lässt sich nicht bloß durch rationale Überlegung ergründen, sucht nach Einblicken in's Wesen der Welt; versucht die Welt durch die eigenen Seele zu erfassen und das Erleben der Welt, daher erkunden und entdecken und bereisen und Grenzerfahrungen etc.

  • Wichtige Personen → Warum so wichtig?

  • Bedeutsame Orte

    • Elternanwesen nahe Bombay - Jugendzeit dort, auch die Untreue von Mutter und der Ausgangspunkt der schicksalhaften Kult-Expedition

    • Club in Bangladesh - Ort des ersten Treffens mit Elenore und einiger langer Gin- gemeinsamer Nächte

    • Tempelanlage Kailash nahe Ellora - Ort der schrecklichen Vorfälle mit schrecklicher Anziehungskraft, gleichsam des Sturzes des alten, blinden Ichs wie des Erwachens

    • Berg / Kloster (Ruine?): Ziel von Reise

    • xY-Höhle: Ort der Trance / Rausches

    • gemeinsame Wohnung in … - zuhause

  • Gehüteter Besitz

    • Dienstpistole, Jagdgewehr

    • Pinsel und Tuschetopf - wie in Traum

    • Mappe mit persönlichsten Bildern

    • Foto

    • Dolch

  • Wesenszüge

    • wirkt manchmal entrückt, tief in eigener Kontemplation, insbesondere im Schaffensprozess, beim Betrachten von Bildern, Dingen und Ausblicken / Szenen oder beim Verarbeiten von Aussagen anderer / neuen Informationen

    • verliert sich manchmal in Details, Schwärmereien oder Tagträumereien

    • teilweise sprunghaft, handelt z.T. plötzlich oder ohne große Erklärung (das Ergebnis seiner Überlegung/Betrachtung oder, weil es für ihn ohnehin allen einleuchten müsste - die eigenen Welt halt -, manchmal auch, weil es ihn nicht kümmert, was andere davon halten oder er bloß zum Ergebnis kommen möchte)

    • zwischen Strenge, praktischen Realismus und weltfremder Träumerei

    • wirkt eindringlich und enigmatisch; erweckt den Eindruck mehr zu verstehen; mysteriöser Ruf - Querkopf. war mal verschollen

    • teils geschraubte Redeweise

    • ambitioniert, stolz, getrieben, eigene Bedeutung wichtig ("muss jetzt dies und das tun") - alles auf seine eigene Weise zwischen Ernst und Verschrobenheit

    • lebt Hedonismus in vielen Kleinigkeiten aus - z.B. schätzt eine Tasse Tee in jeder Lebenslage, am liebsten ordentlich am extra Tisch oder Ruheort; Rauchen; gutes Essen; besondere Kleidung; Drogen; schnelle Intimität mit Elender…)

    • sucht Nervenkitzel, kaum stillbare Neugierde

    • will die Welt ergründen (Blick hinter den Vorhang) und erkunden / erfahren

  • Die Schlüsselverbindung

    • Elenore / Tuschtöpfchen / Mappe

Hintergrund

Der Spieler hat eine Hintergrundgeschichte ausformuliert. Es wäre wohl zu viel, das hier alles auszubreiten.

 

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Wie weiter oben schon einmal formuliert, passt der KÜNSTLER in diese Kampagne wie die Faust aufs Auge :D

 

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Die Gruppe:

 

Session 1: MorgenGrauen (SPOILER dazu folgen natürlich)

Ich bin kein Freund (mehr) von detaillierten Spielberichten. Daher hier nur in Stichpunkten, wie es gestern lief.

 

Änderungen am Szenario:

Da ich mit MorgenGrauen den eigentlichen Prolog ersetzen wollte, wurden einige Veränderungen am Szenariodesign notwendig, da es by the book deutlich zu hart und zu mythoslastig wäre für einen Kampagneneinstieg.

  • Keine Byakhees.
  • Kein verwandeltes Schleim-Monster (Lansberg)
  • Keine Kultisten später mehr im Haus

Konsequenz: wenn man diese Elemente wegradiert, wird das Szenario deutlich bodenständiger, für die SC einfacher - und natürlich auch etwas langweiliger.

 

Bemerkenswertes:

  • Mein Highlight: das Kennenlernen beim Abendessen. Hierfür haben wir uns wirklich Zeit genommen. Die SC kannten sich vorher gar nicht persönlich und alle wurden durch Liliencron eingeladen. Der Künstler hat sogar einen kleinen Auftritt gehabt, indem er eines seiner Werke enthüllte, als Präludium für die "tolle Überraschung".
  • Es folgte eine Serie von Ereignisse: Selbstmord Liliencron, Keller, Gelbes Zeichen im Keller, Gelbes Zeichen beim Nachbarn-SC. Was toll war: die SC erkannten, dass 3 von 4 bereits dieses unheilvolle Symbol schon einmal gesehen hatten! 
  • Was nicht so toll ist: die SC können eine ganze Weile nur reagieren. Im Grunde löst sich das Szenario von selbst. Die grauen Schutzzeichen brennen sich irgendwann durch die Tapete und findige SC wissen dann, was zu tun ist. Aber eigentlich können sie selbst kaum etwas beitragen. Das war in meiner Version des Szenarios natürlich noch einmal verstärkt der Fall - by the book haben die SC ja allerhand zu tun, Monster und Kultisten fernzuhalten.
  • Als die Charaktere die Schutzzeichen entdeckten und "aufluden" ließ ich das Szenario mit einem Blick ins Weltall auf den Palast in Carcosa ausklingen. Zeit für Action ist später noch genug.

Anknüpfungspunkte für die nächste Episode:

  • Recherchen zu Schutzzeichen bzw. dem Gelben Zeichen
  • Recherchen zu Personen und Verbindungen mit dem Hastur-Kult (Liliencron & Lansberg (die irgendwann in den Keller ging und nicht mehr gesehen wurde) stehen mit Lawrence Bacon in Verbindung).

Weiter geht es in 2 Wochen mit dem Brief von Highsmith.

Edited by angband
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Railroading-Probleme bei Königsdämmerung (Teil1)

Einige Cthulhu-SL haben ja kein Problem mit Railroading. Ich schon. Bestimmte Sachverhalte sind mir daher bei Königsdämmerung schnell aufgefallen:

 

a) Die Charaktere bekommen eine Menge wichtige Hinweise durch Briefe. Da wären...

... der Brief von Dr. Trollope, nachdem er ermordet wird. (Hinweis auf Bacon, Hinweis auf das Buch Wanderer durch den See, Hinweis auf Robys magische Begabung)

... der erste Brief von Gresty bzgl. Lawrence Bacon. (Hinweis auf Bacon außer Haus)

... der zweite Brief von Gresty. (Hinweis auf Shub-Niggurath-Kult)

Warum finde ich das suboptimal? Einerseits befinden sich in den Informationen wichtige Kernhinweise (habe ich in Klammern daneben geschrieben). Der Kampagnen-Autor will anscheinend auf Nummer sicher gehen, dass die SC diese Kernhinweise auch bekommen, damit die Kampagne wie vorgesehen, weiterlaufen kann, ohne dass etwa missglückte Fertigkeitswürfe das Auffinden dieser Hinweise behindern. Leider werden die Charaktere so zu Statisten degradiert. Sollte es nicht tatsächlich genau anders herum sein? Die Charaktere sollten für kreative Ansätze und Denkweisen mit Hinweisen belohnt werden und nicht "einfach so" per Post bekommen. 

 

Es spricht etwa nichts dagegen, wenn Trollope mit guten Würfen in Überzeugen o.ä. die Charaktere mit seinen Hinweisen aus dem Brief betraut. Grestys Briefe sind dagegen gar nicht mal unbedingt notwendig. Ich denke, ich werde sie ersatzlos streichen und dann später überlegen, wie ich etwas Foreshadowing zum Shub-Niggurath-Kult einbaue.

 

b ) Die Charaktere MÜSSEN laut Abenteuertext Lawrence Bacon töten. Auf die Überlegung, einfach sein Haus zu durchsuchen, wenn Bacon mal wieder außer Haus ist, wird gar nicht eingegangen. Ich habe vor, hier deutlich mehr Freiraum zu lassen. Spricht irgendwas dagegen, wenn Bacon am Leben bleibt? Natürlich werde ich den SC irgendwie signalisieren, dass es sehr lohnenswert wäre, in Bacons Haus einzubrechen. Andererseits ergibt sich die Spur nach Schottland nur durch den Nachruf auf Bacon, was dann auch noch zu ändern wäre...

Edited by angband
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Volle Zustimmung dazu, dass der SL all dies ändern kann wie er mag.

 

Aber es ist kein Railroading, wenn den SCs Informationen über Briefe angetragen werden. Das möchte ich gern festhalten.

 

Auch der Umstand, dass ein bestimmter NSC sterben muss, damit danach durch eine Konsequenz davon ein anderer Handlungsstrang weitergehen kann, ist noch nicht "Railroading".

Teilweise ist es heutzutage total unbeliebt, wenn nur ein ganz bestimmtes Ereignis eine ganz bestimmte Konsequenz auslöst, aber da es das in der echten Wirklichkeit auch häufig gibt, sollte man da nicht zu freiheitsliebend sein, sondern akzeptieren, dass das eben ... ein Normalzustand ist.

Darüber möchte ich jetzt gar nicht - jedenfalls nicht innerhalb dieses Threads, der sonst total vom Thema wegkäme - diskutieren.

Es kommt mir nur darauf an, dass nicht der Eindruck entsteht, hier würde "Railraoding" betrieben.

 

Und wie gesagt: Ändern kann man das natürlich zuhause gerne.

 

Wobei eine Konfrontation mit einem mörderischen NSC nicht so ganz abwegig ist und normalerweise bei einer "durchschnittlichen Spielrunde" folgt, sobald man von dessen Untaten erfährt ...

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Railroading ist natürlich ein Kampfbegriff. Für meinen Teil sehe ich beschriebene Elemente als Gängelei an. Bei a) werden die SC zu passiven Statisten degradiert. Nicht durch eigene Entscheidungen und Ideen werden Spuren aufgedeckt, sondern sie kommen sozusagen direkt vom Spielleiter per Post geliefert. So etwas wie a) finde ich prinzipiell mal okay, aber gleich 3 Briefe sind zu krass und wirklich unelegant. Was ich in b ) beschrieben habe, damit habe ich größere Probleme. Wobei ich in diesem Fall auch davon ausgehe, dass von Spielerseite aus eine Konfrontation mit Bacon gesucht werden wird. Ob er dabei zwangsläufig sterben muss, weiß ich nicht. Hier betrifft meine Kritik auch den Abenteuertext. Es wird zu wenig auf alternative Spielerideen hinsichtlich Bacon eingegangen und einfach nur davon ausgegangen, dass man Grestys Brief folgt und dann Bacon tötet, weil man ja AUF JEDEN FALL bei einer Verfolgung entdeckt wird.

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  • 2 weeks later...

Am vergangenen Freitag fand die erste "reguläre" Session zur Kampagne statt. Ich will hier keine extensive Zusammenfassung schreiben, sondern beschränke mich auf das, was ich für besonders erwähnenswert halte.

 

Session 2 (ca. 5h)

  • Die zeitliche Lücke (April 1928 bis Oktober 1928) wurde, ähnlich wie es manchmal in Filmen gehandhabt wird, durch jeweils eine kurze Szene/Schlaglicht dargestellt. Die Spieler sollten sich hierzu selbst etwas überlegen. Das hat gut geklappt. 
  • Es gab einige Überhänge aus dem Prolog (MorgenGrauen). Um den Spielstart (Gespräch mit Highsmith) nicht zerfasern zu lassen, habe ich diese Spuren sehr kurz gehalten und teilweise damit abgekürzt, dass ich die SC auf spätere Ergebnisse vertröstet habe.
    • Antonia von Landsberg war während des Prologs verschwunden und nicht wieder aufgetaucht. --> Probe regulär gelungen. Konsequenzen folgen später.
    • Man wollte nach dem Besitzer des Hauses recherchieren. --> Probe regulär gelungen. Konsequenzen folgen später
    • Besonders der Okkultist wollte sich noch mit dem Gelben Zeichen etc. befassen. --> Der SC findet das Buch "King in Yellow", liest es und entdeckt darin schonmal einige Anlehnungen an die Geschehnisse in Liliencrons Haus (die ich beim letzten mal dazu improvisiert hatte: Blick auf den See, Palast, Maskenball,...).
  • Übrigens: die Motivation des Psychiater-SC, sich mit dem Brief an andere Personen zu wenden, könnte möglicherweise gering sein. Ich habe Highsmiths Brief noch etwas "aufgepeppt", sodass darin auch das Gelbe Zeichen erwähnt wird, von dem Roby gefaselt habe.
  • Schnitt. Die SC sitzen im Great Western Hotel mit Dr. Highsmith zusammen. Viele Informationen. Sehr viele Informationen. Noch mehr Informationen. Sie beißen (natürlich) an, besonders der IRRENARZT hat eine hohe Motivation als Experte (Psychoanalyse 70%, Psychologie 90%) auf dem Gebiet. Ich hatte mir im Vorfeld überlegt, dass Dr. Highsmith am nächsten Tag wieder nach Herefordshire fahren würde. Somit hatten dir Charaktere ca. 24 Stunden für Recherchen in London. Die Spieler fanden es komisch, dass Highsmith relativ schlecht informiert ist über die ganzen Hintergründe des Mordes.
  • Die Recherchen in London sind, was ich SEHR GUT finde, sehr frei und unlinear. Der SL sollte sich die ersten beiden Kapitel der Kampagne (Roby + Recherchen) ganz genau durchlesen, um zu wissen, welche Infos die Charaktere bekommen müssen, um im Abenteuer weiterzukommen. Ich fand dazu eine kleine Mindmap/Relationshipmap sinnvoll. Wenn man gut über die einzelnen Hinweise Bescheid weiß, kann man entsprechend gut improvisieren. Wenn die Charaktere ihren Wurf bei NSC1 versauen, können sie Hinweis1 etwa recht elegant immer noch durch einen gelungenen Wurf bei NSC2 finden.
    • Polizei: der Mordfall von 1926 war für die SC sehr interessant. Der PRIVATDETEKTIV erzählte eine Bekanntschaft bei Scotland Yard herbei, die ihm aufgrund gelungener Würfe die Ermittlungs-Akte verschaffte. Anmerkung: Die Umstände der Todesfälle sind kompliziert!
    • Grahame Roby: ich improvisierte, dass Roby ein bekannter Kunstmäzen sei, was der KÜNSTLER natürlich für ein Gespräch ausnutzte. Hinweise auf Delia Hartston und den Private Dick Vincent Tuck. Grahame Roby kann man dabei wunderbar als ignoranten Businessman ausspielen.
    • King in Yellow: der OKKULTIST fand diese Spur (s.o.) besonders interessant. Im Charakterhintergrund wurde vom Spieler ja eine Verbindung zum O.T.O. und zu Aleister Crowley definiert. Also wollte er, nachdem er bis in die Nacht das Buch gelesen hatte (dazu hatte ich, mit schönem Dank an Merriweather, ein Handout mit der Zusammenfassung der Handlung parat), gleich in der Ordens-Bibliothek noch weiterrecherchieren. Alle Rechercheergebnisse hierzu sind von mir improvisiert, da ich den Abenteuertext hierzu nicht im Kopf hatte (ich glaube aber, die dort gegebenen Infos sind sehr dünn). In einem vergleichenden Buch über Mythen wird oft der Name "Hastur" erwähnt als "jemand der von den Sternen kommt" oder auch als "Traumbote" (mag nicht unbedingt total Cthulhu-Mythos-konform sein). Im Ordenshaus fand gerade eine Seance/Party statt. Der OKKULTIST sprach Crowley noch auf den King in Yellow an. Crowley entgegnete, bevor man sich mit derlei Mysterien befassen sollte, müsse man erst einmal die Seele stärken (z.B. mit Opiaten, Bergsteigen oder "magischen" Ritualen, wie es der OTO tut). Aufgrund eines besonders gelungenen sozialen Wurfes erwähnte Crowley noch, dass in der Vergangenheit einige Personen mit Interesse an derlei Dingen den Orden aufgesucht hätten, u.a. ein gewisser Lawrence Bacon. Montague Edwards wollte ich erstmal noch unerwähnt lassen, mal schauen wie ich diese Spur später einbringe.
  • Man hatte also bereits eine Menge lose Enden in der Hand. Am nächsten Tag fuhren dann erstmal alle SC mit nach Weobley um mit Alexander Roby zu sprechen. Man hatte überlegt sich aufzuteilen, wobei ich als SL einen deutlichen Hinweis gab, dass es Sinn macht, wenn alle SC mifahren (einfach weil der Sanatoriumsbesuch der dramatische Höhepunkt des Abends werden würde).
    • Das Gespräch mit Roby war SEHR atmosphärisch und eignet sich gut als Klimax einer Session! 
    • Das Protokoll hatte ich vorher als Word-Dokument vorbereitet, musste es aber noch während der Session ergänzen, da die Spieler (v.a. der IRRENARZT) noch gute Ideen und Fertigkeitsproben hatten, sodass Roby etwas mehr erzählte, als im Handout vorkommt.
    • Roby machte deutlich, dass er gerne "weiterarbeiten" wolle, dies aber nicht könne. Der PRIVATDETEKTIV überreichte ihm einen Bleistift und Roby setzte manisch seine Kritzeleien fort. Die SC nahmen eines der bekritzelten Bücher mit. Der OKKULTIST beschäftigte sich damit und stellte fest, dass die Kritzeleien in einem ordentlichen Versmaß verfasst wurden und "einen Hauch von Energie" verströmten, wenn man sie vorliest. Aufgrund besonders gelungener Würfe (u.a. auf die Fertigkeit Cthulhu-Mythos!!!) fand er heraus, dass es sich um Worte der Macht, bzw. einen unvollendeten Zauberspruch handeln könnte, mit dem etwas großes auf die Erde geholt werden soll ("Es fühlt sich so an, als würdest du an etwas zerren, oder zerrt es an dir?").
    • Die anschließende Lagebesprechung ergab viele weitere Fragen. Der OKKULTIST teile seine Erkenntnisse mit und zeigte Dr. Highsmith das Gelbe Zeichen auf dem Buch King in Yellow. Highsmith verpatzte seine Würfe und bekam einen Anfall von Wahnsinn.
    • Der KÜNSTLER äußerte die Absicht, sich kreativ-künstlerisch mit den Erkenntnissen beschäftigen zu wollen. Wir legten fest, dass Resultat erst in der nächsten Session zu bringen. Hierauf freue ich mich ganz besonders, denn der Spieler würfelte bei einem Fertigkeitswert von 80% einmal 95% und bei der forcierten Probe 98%!
  • Fazit: ein richtig guter Start. Wir wollten gar nicht mehr aufhören zu spielen, bis es dann schon sehr spät war. Jeder Spieler hatte seine Nische und dementsprechend coole Spotlight-Momente und auch viele Sachen zu tun. Ich empfehle den Sanatoriumsbesuch unbedingt als Höhepunkt des Abends zu planen! Schade, dass es nun wieder einen Monat dauert, bis es weitergeht.
Edited by angband
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  • 1 month later...

Session 3 (ca. 4h)

 

Weobley

  • Der IRRENARZT war dieses mal nicht dabei. Wir setzten mit ein paar losen Enden vom letzten mal beim St. Agnes Asylum ein. Es wurde entschieden, dass der SC des IRRENARZTES noch ein wenig Zeit mit Highsmith verbringen würde, während die anderen wieder nach London wollten, um dort ihre Recherchen fortzusetzen.
  • der Kritische Patzer des KÜNSTLERS beim Erschaffen seines Bildes ergab einen coolen Fail-Forward: abhängig von einem Stabilitätswurf erschuf er eines von zwei Bildern, die ich vorher im Internet herausgesucht hatte (geschafft vs. nicht geschafft). Er schaffte seine Probe. Als Konsequenz für den Patzer verlor er trotzdem signifikant viel Stabilität. Eine flüchtige Betrachtung des Bildes ergab, dass sich einige Merkmale darin zu bewegen scheinen! Die Ähnlichkeiten zur Beschreibung von Carcosa etc. fielen den SC sofort auf.

Recherchen in London:

  • Der PRIVATDETEKTIV besuchte seinen Kollegen Vincent Tuck. Lustig: die Charakterkonzepte (heruntergekommen; Kriegsverletzung; körperlich bedrohlich) gleichen sich stark. Tuck hat Detailinformationen und Adressen zu Bacon, Edwards und Quarrie. 
  • Dazu gab er, aufgrund gelungenen Psychologiewurfes und genereller Sympathie die Geschichte um Bacons Mord an einem Obdachlosen preis.
  • In der Detektei des PRIVATDETEKTIVES löste sich noch eine vertagte Spur vom letzten mal auf. Er hatte in Richtung Antonia von Landsberg recherchiert und ein Informant konnte bestätigen, dass diese in Bacons Laden gesehen wurde.
  • Der OKKULTIST wollte sich mit den "Worten der Macht" auseinandersetzen und dazu Recherchen anstellen. Leider gab aufgrund verpatztem Bibliotheksnutzung weder seine Privatbibliothek noch die British Library etwas her.
  • Vor der British Library bemerkte der OKKULTIST, dass er beobachtet wurde (von Coombs). Er stellte seinen Beobachter zur Rede. Coombs äußerte zunächst kryptische Drohungen, bevor er grinsend ein Messer zog. Der OKKULTIST versuchte es ihm aus der Hand zu schlagen (Fehlschlag), woraufhin Coombs zustach (Erfolg), und der OKKULTIST ausweichen konnte (Erfolg). Nochmal Glück gehabt. Coombs verschwand in der Menge.
  • Der KÜNSTLER versuchte in der Kunstszene weitere Infos zu Roby und co zu sammeln. Ich konnte ihm einige Details zu Delia und der Beziehung herausgeben und dass Roby immer seltsamer geworden sei.
  • Der KÜNSTLER hatte zudem in der letzten Session angegeben, dass er Recherchen zum Haus von Liliencron anstellen wollte. Ich habe diese Spur aufgelöst, indem ein Briefumschlag bei ihm ankam mit Dokumenten vom Katasteramt. Montague Edwards ist natürlich der Besitzer!

Das Bild:

  • Das Bild des KÜNSTLERS wurde letztlich zum zentralen Element der Session. Abends trafen sich alle SC im Herrenhaus des OKKULTISTEN. Aufgrund der vielen bedrohlichen Ereignisse gab es einen coolen in-character-Philosophie-Abend mit viel ingame-Alkohol.
  • Der KÜNSTLER äußerte die Idee, sich komplett auf das Bild einlassen zu wollen. Mit einer gelungenen MA-Probe sah er, wie sich das Bild veränderte! Die Stadt (Carcosa) und der See blieben gleich, die Umgebung und vor allem der Himmel und die Sternenkonstellationen änderten sich! Es stand nur noch 1 Mond am Himmel! Der KÜNSTLER zog die richtigen Schlüsse und verlor deutlich Stabilität.
  • Der OKKULTIST hatte ja coolerweise die Fertigkeit Naturwissenschaft (Astronomie) gewählt mit 25%. Und er schaffte seinen Wurf! Ich teilte ihm einige Details zu Aldebaran und den Hyaden mit, die in beiden Versionen des Bildes  zu sehen sind, allerdings aus unterschiedlich großer Entfernung und Perspektive! Die Verbindung zu Aldebaran, der in England nur im Winter sichtbar ist, wurde gezogen.
  • Der OKKULTIST bestand in dieser Situation eine Cthulhu-Mythos-Probe, sodass ich ihm recht deutlich erklären konnte, dass Roby wohl an einem Zauberspruch arbeitet, der Carcosa auf die Erde holt! Sehr cool! Spieltechnisch sah es dann so aus, dass der KÜSNTLER und der OKKULTIST zusammen Verse aus dem König in Gelb rezitierten und den (unvollendeten) Zauberspruch begannen zu wirken, aber dabei merkten, dass er unvollständig ist und dass eine viel größere Kraft (=mehr Menschen) notwendig sein würden.
  • Die Geschichte fügte sich nun ziemlich deutlich zusammen und man erkannte, dass Bacon sehr gefährlich sein musste. Edwards und Quarrie standen etwas weiter hinten auf der Liste. Man diskutierte das weitere Vorgehen. Entweder hart und schnell zuschlagen (gegen Bacon) oder langsam vortasten (Ermittlungen zu Delia). Man entschied sich für eine fast fatale Doppelstrategie.

Lawrence Bacon

  • Der KÜNSTLER entschied sich, allein (!) zu Lawrence Bacon zu gehen, obwohl bereits bekannt war, dass dieser ein Mörder ist! 
  • Bacon ließ ihn erst, wie jeden anderen auch, an der Tür abblitzen.
  • Der KÜNSTLER schaffte dann allerdings seine Charme-Probe mit extremem Erfolg. Also bat ihn Bacon herein. Ich kam in den Genuss, die Gegebenheiten vor Ort (fetter, alter, ungepflegter Mann; versiffte Bude) schön auszumalen. Der SC war sich der Gefahr zunächst nicht so recht bewusst und laberte herum.
  • Ich als Bacon lehnte mich irgendwann nach vorne, glotzte den Spieler an und fragte in äußerst bedrohlichem Ton "Was wollen Sie hier eigentlich?". Der Spieler reagierte gut und kam auf die Schiene, dass sich der SC Bacon andienen wollte. Er hätte Gerüchte gehört und wäre gerne dabei. Ich forderte dafür einen Erfolg in einer sozialen Probe, wobei Charme (die Spezialität des Künstlers) hierbei explizit ausgenommen war. 10% Erfolgschance für Überzeugen... das Leben des SC stand auf Messers Schneide... und der Spieler würfelte eine 5%! Schwerer Erfolg! Geil!
  • Ich interpretierte das Ergebnis folgendermaßen: den Gegenspielern ist noch nicht so richtig klar, wer eigentlich genau die Ermittler sind. Nur der OKKULTIST ist ihnen bekannt (wurde ja bereits beschattet). Also schlug Bacon einen Pakt mit dem Teufel vor: "Ich zeige ihnen die dunklen Pfade... den Weg zu unendlicher Macht... aber Sie müssen mir vorher einen Dienst erweisen und den OKKULTIST töten." Der Künstler sagte zu.

Delia Hartstone

  • Der PRIVATDETEKTIV und der OKKULTIST suchte Delia auf. Es fiel ihnen nicht schwer, letzte Infos (so langsam gingen mir die Details aus) zu Alex Roby aus ihr herauszubekommen. Die wichtige Information zu dem Treffen bei Clare Melford war natürlich auch dabei.

 

Hier war die Session dann auch schon wieder vorbei. Fazit:

  • In der Story ging es nicht so schnell voran, wie ich gedacht hatte. Stattdessen hatten die Spieler Lust darauf, ihre Charaktere auszuspielen. Das stand eindeutig im Vordergrund und war sehr cool und atmosphärisch.
  • Die Spieler fanden es besonders super, dass sie diesmal ziemliches Würfelglück hatten und sogar niedrige Fertigkeiten (Astronomie, Cthulhumythos, Überzeugen) erfolgreich geprobt wurden.
  • Der OKKULTIST startete zu Beginn mit 12% Cthulhumythos. In Session 2 bekam er einen Haken hierauf bei einer bestandenen Probe während der Lektüre des Königs in Gelb und steigerte seine Fertigkeit um 10%. Nun erhielt er wieder einen Haken und steigerte um 9%. Damit hat der Charakter bereits 31% Cthulhumythos, was bereits jetzt seine Maximalstabilität herunterdrückt! Ich bin sehr gespannt wo das noch hinführt...
  • Das Bild des KÜNSTLERS war diese Session zentral und zudem sehr atmosphärisch. Ich empfehle jedem, der diese Kampagne leitet, einen Künstler in der Gruppe zu haben. Das passt zu Tatters wie die Faust aufs Auge!
  • Ich hatte mich vorab entschieden, dass die SC bei genügend Aufwand auch Edwards kompletten Namen herausfinden können. Es ist einfach seltsam im Abenteuertext, dass niemand dessen Vornamen kennen soll (nicht einmal der Privatdetektiv, der sogar die Adressen und Arbeitsstätten von allen Gegenspielern kennt).
  • Wenn man sich vorher gut auf die verschiedenen Spuren vorbereitet hat, kann man relativ einfach "frei schwebende" Hinweise improvisieren. Beispiel: der Künstler recherchiert in der Kunst-Szene, wo er natürlich auf frühere Bekannte von Delia und A. Roby trifft, die ihm Details zu seiner Person und zu seiner Beziehung offenbaren können.
  • Die SC vergaßen vollständig, den guten Doktor Trollope aufzusuchen. Sie werden dann demnächst seine Todesanzeige in der Zeitung lesen können. Auch wenn hier gar kein Gespräch mehr stattfinden sollte, wäre das überhaupt nicht schlimm, da die SC bereits sehr gut informiert sind und sich auch schon zusammengereimt haben, dass Roby an einem Zauberspruch arbeitet, der Carcosa auf die Erde holen soll. Einzig Roby Buch fand noch nirgendwo Erwähnung. Ich werde es der Einfachheit halber wohl komplett streichen. Die neuen Infos wären sowieso nur redundant.
  • Durch die Entwicklungen ist Gresty Brief an die Charaktere bzgl. Bacons Bewegungen unnötig geworden. Es freut mich, dass sich das so organisch ergeben hat, da ich dieses Plot Device nicht als positiv empfinde (s.o.).
Edited by angband
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