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Realismus in Rollenspielen?


Corpheus
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Wieviel Realismus in Rollenspielen - speziell natürlich in Shadowrun- wünscht ihr euch?

 

Wieviel Realismus ist überhaupt sinnvoll??

 

Und kann man das verallgemeinern oder muß man da in die unterschiedlichen Bereiche wie Kampfregeln, Hintergrund und verhalten von NSCs trennen???

 

Wie steht ihr zum Thema "Realismus in Rollenspielen"?

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Diese Frage muss meiner Meinung nach noch genauer definiert werden. Nach meiner Erfahrung in P&Ps ist Realismus = Simulationismus womit DSA 4.1 das realistischste P&P ist was ich kenne.

Bei Shadowrun habe ich Realismus soweit nur über Lebensmodulsystem und den anhaltenden Wunden gesehen.

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Diese Frage muss meiner Meinung nach noch genauer definiert werden.

 Aye.

Reden wir jetzt von einer realistischen Spielwelt? Dann ist SR raus, zusammen mit fast allen anderen Rollenspielen.

In Kämpfen wird noch häufig von "unrealistischen Regeln" gesprochen. Grade da brauch ich wenig Realismus. Würden Rollenspielwaffen realistischen Schaden machen, müsste eigentlich nach spätestens 2-3 Treffern Schichtim Schacht sein.

Beispiel: Dolche oder Messer machen in vielen Fantasysettings wenig Schaden, aber wenn man nur ein Mal in den Bauch gestochen wird, ist der Spaß vorbei.

 

Ich finde Realismus weniger wichtig als die "Willentliche Aussetzung der Ungläubigkeit" https://de.wikipedia.org/wiki/Willentliche_Aussetzung_der_Ungl%C3%A4ubigkeit

Dass die Regeln als Spiel-Regeln in sich stimmen und die Charaktere nachvollziehbar Handeln ist mir tatsächlich wichtiger als Realismus.

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Glaubwürdigkeit ist bei mir nicht gleich Realismus. Die Welt in sich muss stimmig und für sich genommen glaubwürdig bleiben, dann empfinde ich das als realistisch. Aber in Relation zur Gegenwart und meinem echten Leben sind alle Spielwelten unrealistisch.

 

Spielregeln sollen vor allem fair, bezüglich Einflussnahme der verschiedenen Charakterklassen / Rollen auf den Verlauf und die Möglichkeiten sein und im Kampf grundsätzlich gebalanced bleiben. Daher sollte sich das Regelsystem für mich eher die Erzeugung und Simulation einer cineastischen Vision ermöglichen als eine Simulation realer Verläufe aus der bekannten Realität, solange die Spielwelt dabei für sich genommen glaubwürdig bleibt.

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Realismus, Realimus innnerhalb der Spielwelt und Glaubwürdigkeit sind oft deckungsgleich. Was passiert, wenn ich in SR einen Apfel fallen lasse? Er fällt nach ujnten. Realismus pur. Muß ich auf die Toilette, wenn ich etwas gegessen habe? Realismus pur, auch ohne Regeln und auch wenn es nicht ausgespielt wird. Die Realität, so wie wir sie kennen bildet oft die Grundlage für etwas, was wir beschreiben sollen und wollen. Deswegen gibt es Beschreibungen wie Trolle oder Cyberware oder Feuerbälle, eben weil wir diese in der Realität nicht kennen und sie deswegen beschrieben werden. Deswegen wird aber auch in exotischen Fantasywelten oft nicht definiert, daß die Gravitation trotzdem 1g ist und der Apfel dennoch zu Boden fällt. Deswegen muß nirgends dabeistehen, daß Menschen *nicht* fliegen kölnnen, und desewgen steht es bei Windlingen dabei.

 

Realismus bildet unweigerlich und intuitiv die Grundlage, spätestens bei Sätzen wie "Ein Feuerball kommt geflogen, willst Du ihn Deckkung springen?" => "Mein Charakter würde so handeln!". Auf wessen Grundlage? Genau, auf der Grundlage Deiner persönlichen Erfahrung mit Menschen ujnd was *realistische* Handlungsweise sind und wie Du diese interpretierst. Feuerball ist eine Gefahr, in der Realität reagieren wird intuitiv mit Flight or Flight, sobald wir es als Gefahr erkennen.

 

Realismus ist sehr wichtig, egal ob wir GURPS SWAT, Warhammer 40k Wrath and Gory oder Feng Shui, das Hong Kong Action Movie Martial Arts RPG spielen.

 

Die Frage von Corpheus sollte eher lauten: "wie hoch soll der Abstraktionsgrad sein?"

 

SYL

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Um das Thema etwas zu erläutern. Die Idee stammt aus dem "Balancing-Problem" Thread...

 

https://foren.pegasus.de/foren/topic/30193-balancingproblem/page-8

 

Hier wird der fehlende Realismus von Durchschlagskraft der Pistolen gegenüber Körperpanzerung oder die Schadenwirkung von Messern kritisiert.

 

Persönlich stört mich fehlender Realismus beim Hintergrund sehr. Die Welt muß auch ohne Runner funktionieren und plausibel sein. Erinnert sich noch jemand an die Dungeon-Crawler der ersten Rollenspiel-Generation, bei denen unterschiedlichste Monster Raum an Raum gehaust haben. Völlig ohne Motiv und Lebensgrundlage?

 

Das realistische Verhalten von NSC`s habe ich als derzeit Dauer-SL selbst in der Hand. Aber aus Erfahrung weiß ich auf von völlig willkürlichem Verhalten von NSC`s - meist um die Spieler in irgendeine Richtung zu drängen. Mag ich auch nicht.

Unrealistisches Verhalten bei SC`s kann ich auch nicht leiden. Liegt meist daran, wenn der Spieler nicht zwischen Spieler- und Charakterwissen trennen kann.

 

Bei den Kampfregeln ist mir Realismus auch wichtig. Allerdings sind mir einfache/intuitive Regeln noch wichtiger.

Aber was mich zb. stört, sind die unrealistischen Regeln zur Genesung/Heilung. Die Geschwindigkeit, mit der sich Charaktere erholen ist einfach... meh.

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Jo, im Hintergrund gibt es immer Fehler. Wie krass die mich stören, kommt immer darauf an, wie leicht ich sie als SL "übertünchen" kann.

Ich finde z.B. die großen Zehn brutal überzogen in ihrem Umfang.

GRW, S. 23:

"Stellt euch den weltgrößten Hersteller von Computerzubehör vor. Dann fügt einen riesigen Zwischenhändler für magische Güter hinzu. Werft noch ein paar Banken dazu, eine Versicherung, und Unterhaltungskonglomerat (sic!) Und einen Fastfood-diesen, und ihr habt noch nicht ein Mal ein Zehntel von einem der großen Zehn zusammen."

Wie bitte sollen Zehn solcher Konstrukte auf einem Planeten existiere UND noch Platz für Dutzende AA- und A-Konzerne lassen? Es gibt ja in echt pro Branche meist nur noch <10 Riesenkonzerne.

Deswegen sind meine Megas halt kleiner und fast auf ihre Kerngebiete reduziert.

Ich denke das geht in die Richtung wie dein Verweis auf alte Dungeons. (À propos: wie kam der 3m Oger durch den 1,9m Tunnel hier rein? Ist der gerobbt?)

 

Charas allen sich benehmen wie Personen und nicht wie RTS-Einheiten, oder ein Haufen Clowns.

 

Kampfregeln... Ich mach halt seit ner Weile Kampfsport und ich hab immer das Gefühl, dass rundenbasierte Systeme das nicht richtig abbilden. Selbst wenn das Spiel mMn glaubwürdige Regeln hat, hat man zwischen den Runden "zu viel" Zeit zum Nachdenken hat.

Deswegen sind mir gute Kampfregeln einfach wichtiger.

Generell Stolper ich bei DR und anderen Systemen, bei denen jeder Fertigkeit nur ein Wert zugewiesen wird über die Logik. Laufen hängt von Stärke ab? Guck dir mal Langstreckenläufer an...

Das Gegenstück dazu sind halt Systeme wie DSA, mit 132 Fertigkeiten und eingebautem Kopfrechentraining. Ich find's ja gut, aber als Verlag würde ich mir das auch drei mal überlegen.

 

Heilung ist ähnlich Kampf. Klar ist es seltsam, dass ein Bauchschuss mit der Pumpe nach zwei Tagen Sofa und Trideogucken abgeheilt ist.

In Schwarzer Kreuzzug ist Heilung näher an der echten Welt, aber dafür machen die SCs nach einer Straßenschlägerei schnell mal 1 Monat Krankenhauspause.

Dann doch lieber Unfug und keine Charas die mehr im Spital sind als daheim. ;-)

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Bei Contact ist die Initiative auch recht dynamisch geregelt, führt aber, je nach vorhandener Ini, zu noch längeren Wartezeiten.

In Contact bekomme ich aber auch immer das Gruseln, wenn mal wieder jemand mit einer vollautomatischen Waffe schießen möchte. Realistisch - joah. Anwendungsorientiert - nope.

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