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Anregung: Spieltester in Veröffentlichungen nennen


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Beides schließt sich nicht aus und stellt jeweils eine notwendige Bedingung dar.

Absolut keine Diskreditierung von Lektoren oder Spieltestern aber weder Spieltests noch ein Lektor sind eine "notwendige" Bedingung für ein gutes Szenario. Mit Sicherheit gibt es Leute mit hinreichend Erfahrung, die ein gutes Szenario ohne beides aus dem Ärmel schütteln können. Beide - sowohl Lektoren wie Spieltester erhöhen aber immens die Wahrscheinlichkeit, dass das Szenario "wasserdichter" wird, dass Fehler oder Unklarheiten ausgemerzt werden und das Szenario damit einfach besser wird.

 

Ok, das habe ich in der Tat etwas stark formuliert. Ich formuliere es anders: Sowohl Spieletester als auch Redakteure und Lektoren stellen eine hilfreiche Unterstützung für viele Autoren bei der Verbesserung ihrrer Abenteuer dar, für die einen die eine Gruppe mehr, für die anderen die andere.

Wenn diese Unterstützungsleistung durch Spieltester bei einem Abenteuer gegeben ist, der Autor also dank der Spieltester sein Szenario verbessern konnte, dann sind die Spieltester indirekt für die Qualität einer Publikation verantwortlich. Deswegen finde ich es fair, sie durch eine entsprechende Nennung zu würdigen. (Das ist auch das Hauptansinnen des Themas. Über die genaue Ausgestaltung von Spieltests und wie sie genau zuträglich sein können, können wir an anderer Stelle diskutieren.)

 

Für mich ist das Thema aber zunächst klar: Ich habe meine Idee vorgebracht und Heiko hat erklärt, warum er sie nicht gut findet. Ich kann den Grund nachvollziehen, auch wenn ich ihn anders sehe. :)

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Ich möchte das Thema aber nicht abwürgen. Mich interessiert dabei insbesondere, welche Erwartungen damit verbunden sind, welche Vorteile es bringen würde (und ggf. die Diskussion darüber, wie bereits im Gange).

Wobei ich die Vermischung von "Testspieler dies" / "Red & Lektor das" überspringen würde, weil Letztere stehen ja eh im Impressum.

Wer nirgends steht, sind die Testspieler :-)

 

Und ich schmeiße mal rein:

 

Autor 1 = coole Sau, schreibt alles runter und haut damit alle um - keine Testspieler, keine erwähnung, weil gar nicht da

 

Autor 2 = coole Sau, macht Testspiele bei Gelegenheit, mal ja, mal nein.

 

Autor 3 = colle Sau, macht Testspiele und seht sein Abenteuer dabei bestätigt (Kein Änderungsbedarf)

 

Autor 4 = coole Sau, macht Testspiele, baut danach viel um. Und gut isses.

 

Autor 5 = coole Sau, macht testspiele, schreibt um, und danach wirft der lektor alles über den haufen, weil die testspieler ein paar Löcher nicht bemerkt haben.

 

Da kann man nach bisherigem Diskussionsstand ganz unterschiedlicher Meinung sein, bei wem dann die Testspieler zu erwähnen sind und wo nicht, oder?

 

(Meine Meinung ist ja: Ich lasse sie überall weg, dann ist alles glatt.)

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Die Erwartungen die bisher genannt wurden waren ja

- Anerkennung für die Spieltester (und das ist für mich tatsächlich der Hauptgrund für eine Nennung)

- Nennung = Spieltests erfolgt = Qualitätsmerkmal

- ....

 

 

Ich würde bei aller Dankbarkeit meinerseits meinen eigenen Spieltestern gegenüber trotzdem nicht sagen dass die Spieltester "indirekt für die Qualität des Szenarios" verantwortlich sind. Ihre Rückmeldung ist wichtig. Dennoch sind sie ein kleiner Teil eines größeren Prozesses.

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Ich bin mir nicht mehr so sicher, was dir wichtiger ist, Tegres:

 

Die Geste/das Dankeschön an die Testspieler? (Das es nett ist, sich zu bedanken, wird wohl niemand in Abrede stellen - das geht ja auch auf unterschiedlichen Wegen. Und ich verstehe, dass Testspieler natürlich eher Wert darauf legen, in einem Rollenspielbuch erwähnt zu werden als zB der Lebensabschnittspartner, der dem Autoren immer den Rücken freigehalten und ihn unterstützt hat, auch wenn er keinen Wert darauf legt, zum Dank hierfür „in so einem komischen Spielebuch“ erwähnt zu werden.)
 

oder

 

Sozusagen das „Gütesiegel“: Getestet von (x) Testspielern? (Das würde ich für irreführend halten. Ich glaube, dass ein solches „Gütesiegel“ nicht funktioniert. Vor allem kann man das sehr lange weiterspinnen: Müsste es nicht auch durch mehrere fremde Spielleiter (also nicht durch den Autor selbst) getestet werden? Gibt es einen Anforderungskatalog an diese fremden Spielleiter und deren Testspieler (zB müssen diese ernsthaft bei der Sache sein, fortwährend nach Schwachpunkten Ausschau halten, diese notieren und hinterher umfassend zur Diskussion stellen? muss die Gruppe möglichst heterogen zusammengesetzt sein, um auch Themen wie Inklusion abzubilden? darf der Spielleiter nicht weitere Hilfsmittel präsentieren, sondern nur das Material des Abenteuers verwenden („Sorry Leute, es gibt hier keine Karte und kein Handout für euch“)?, muss darauf geachtet werden, dass „Railroading“ (mit welcher Definition?) vermieden wird?) - Ich bin da sehr skeptisch.

 

Am Rande: Ist bekannt ob Steffen Schütte seine Abenteuer immer/gelegentlich hat testen lassen? (Ich würde daraus keine zu verallgemeinernden Schlüsse ziehen, weil wahrscheinlich jeder Autor anders arbeitet. Aber interessant wäre es, zumal dieser Autor mit seinen Abenteuern bei der großen Umfrage mehrfach auf den vorderen Plätzen gelandet ist, gleichzeitig aber oftmals Kritik am Aufbau seiner Abenteuer geäußert wird.)

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Zur Frage der Anerkennung möchte ich in den Raum werfen:

 

Sind das dann einfach die Leute der eigenen Spielrunde (deren Eigenarten der SL i.d.R. kennt) oder tatsächlich Fremde, mit denne man das Abenteuer im Laufe der Entwicklung irgendwo ausgetestet hat?

(Vermutung: grundsätzlich ist es die eigene Spielrunde; ich bin aber gespannt auf gegenteilige Meldungen)

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Ich bin mir nicht mehr so sicher, was dir wichtiger ist, Tegres:

 

Die Geste/das Dankeschön an die Testspieler?

 

oder

 

Sozusagen das „Gütesiegel“: Getestet von (x) Testspielern?

Mh,ich würde sagen, mir ist beides gleichwichtig. (Sorry, das war nicht die Antwort, die du lesen wolltest :D )

Natürlich ist die Form des Spieltests dem Autor überlassen. Es gibt sicherlich sinvollere und weniger sinvollere Wege ein Szenario zu testen. Das können wir gerne mal in einem anderen Thread besprechen.

 

 

Zur Frage der Anerkennung möchte ich in den Raum werfen:

 

Sind das dann einfach die Leute der eigenen Spielrunde (deren Eigenarten der SL i.d.R. kennt) oder tatsächlich Fremde, mit denne man das Abenteuer im Laufe der Entwicklung irgendwo ausgetestet hat?

(Vermutung: grundsätzlich ist es die eigene Spielrunde; ich bin aber gespannt auf gegenteilige Meldungen)

Ich versuche, Szenarien, die ich gerne veröffentlichen möchte, zunächst mit der Heimrunde/den Heimrunden und dann mit fremden Spielern zu testen (auf Cons und/oder online). Das habe ich bei den ersten Szenarien (nicht für Cthulhu btw) nicht so gemacht, aber ich merke deutlich, dass mir das mehr hilft. Die Heimrunde(n) müssen meist den absoluten Prototypen über sich ergehen lassen, die anderen dürfen Versuchskaninchen für die verbesserte Version spielen. Dann sehe ich, ob ich noch weitere Anpassungen vornehmen muss, oder es nun passt. :lol:

Manchmal variiert das aber auch von der Reihenfolge. Für meinen eigenen Anspruch sind Tests mit fremden Spielern aber nicht mehr wegzudenken.

Edited by Tegres
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@Tegres: Wie umfangreich sind deine Aufzeichnungen wenn du sie testest? Erste Notizen (wieviele Seiten?)? Ein vollständig ausformuliertes Abenteuer (wieviele Seiten?)?

 

Ausserdem: Sind das OSR-artige Abenteuer? pbtA-Elemente? Oder typische ausformulierte Cthulhu Abenteuer?

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Am Anfang sind es noch Notizen. Nach dem ersten oder zweiten Test versuche ich alles möglichst in die endgültige Form zu gießen (also mit entsprechenden Layoutanweisungen für Überschriften, Tabellen und Textkästen), da sind aber teilweise noch Lücken bzw. unschöne Formulierungen drin.

 

Die Abenteuer sind sowohl OSR-Sachen als auch ausformulierte Cthulhu-Sachen. (pbtA mag ich nicht.)

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Danke - das unterstreicht für mich wie unterschiedlich man hier vorgehen kann. Ich habe immer erst getestet, nachdem ich alles final ausformuliert hatte. Da war die Erkenntnis oft: Schade, zu diesem Aspekt meiner Aufzeichnungen sind wir garnicht gekommen (kann das weg? Ist das evtl. für andere interessant?).

 

Was ich damit sagen will: Man muss halt auch immer berücksichtigen, wie ein Autor an den Schaffensprozess herangeht. Ein frühes Einbinden von Testspielern hat mE eine ganz andere Funktion als ein finales Probespielen des fertig ausformulierten Abenteuers.

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Also,

ich habe Szenarien sowohl bereits vor Veröffentlichung getestet, als auch schon "im stillen Kämmerlein" verfasst. Dass die getesteten "besser" sind als die ungetesteten, würde ich nicht unbedingt behaupten. Tatsächlich teste ich eher, wenn ich unsicher bin ;). Lektoren holen da oft mehr raus als Testspieler, denn denen will ich ja -unabhängig vom gespielten Abenteuer- einen guten Abend bereiten.

 

Nichts desto trotz erwähne ich Testspieler gerne, wenn gewünscht, denn für die Jungs/Mädels ist es ja auch cool, irgendwo in einer "echten" Publikation zu stehen. Aber da hängt mein Herzblut ehrlicherweise nicht dran.

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 -unabhängig vom gespielten Abenteuer- einen guten Abend bereiten.

 

 

 

 

 

Das ist ein interessanter Punkt. Wenn man merkt es hakt, ändert man es onthefly, unabhängig woher das Abenteuer kommt. Man hat da ja Leute sitzen, mit denen man Spaß haben will. 

 -unabhängig vom gespielten Abenteuer- einen guten Abend bereiten.

 

 

 

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Am Anfang sind es noch Notizen. Nach dem ersten oder zweiten Test versuche ich alles möglichst in die endgültige Form zu gießen (also mit entsprechenden Layoutanweisungen für Überschriften, Tabellen und Textkästen), da sind aber teilweise noch Lücken bzw. unschöne Formulierungen drin.

 

Die Abenteuer sind sowohl OSR-Sachen als auch ausformulierte Cthulhu-Sachen. (pbtA mag ich nicht.)

 

Magst du schätzen, wie viel Zeit zwischen "ich möchte ein Abenteuer schreiben mit Thema X" und "Enter drücken, alles fix und fertig" liegt?

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Da die Szenarien für die Rollenspiele, für die ich geschrieben habe (Der Schatten des Dämonenfürsten, Beyond the Wall), wesentlich kürzer sind als Cthulhu-Szenarien, waren das so circa 1 bis 2 Monate.

 

Bei dem aktuellen Pulp-Cthulhu-Szenario hatte ich, wenn ich mich recht entsonne, im Januar die prinzipielle Idee und habe sie dann nach und nach ausgearbeitet. Mit der allergröbsten Fassung hatte ich im Februar den ersten Spieltest und dann verstreut bis einschließlich Ostern (insgesamt habe ich es 4 Mal geleitet). Da ich noch einen anderen Einstieg in das Szenario testen möchte, werde ich es mindestens noch einmal spieltesten (auf der AnRUFung, so Corona denn will).

 

Ich finde aber, dass wir das generelle Thema Spieltesten oder überhaupt das Verfassen von Szenarien in einem anderen Thread besprechen sollten. (Soll ich dazu einen Thread aufmachen oder gibt es aktuell wenig Diskussionsbedarf?) Hier ging es mir nur um die Anregung. Ich habe da offensichtlich eine Minderheitenmeinung (ich habe im Tanelorn ein Umfrage zu gestartet und über 50% ist es egal oder sie finden es nicht wichtig, Spieltester zu nennen). Ich halte weiterhin die Nennung für ein Zeichen der Anerkennung und Qualität, es geht aber selbstverständlich nicht die Welt unter, wenn es nicht geschieht. :)

 

Edit: Argh, sinnentstellendes Fehlen von Worten :wacko:

Edited by Tegres
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