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Das Gesicht


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Mit einem charmanten, freundlichen Lächeln gab der zwischen 1,8 und 1,9 Meter große Elf auf die Aufforderung der Rezeptionistin hin seinem Komlink den Befehl seine SIN an den Hotelknoten zu übermitteln, damit er einchecken konnte. Er tat dies ganz souverän manuell. Über die Jahre hatte er gemerkt, dass die AR zwar nützlich war, aber ausschweifende Gesten mit den Händen immer für mehr Ablenkung sorgen würden als zweimaliges Blinzeln mit den Augen um ein AR Icon via Cyberauge zu aktivieren. Die Rezeptionistin blickte auf ihr Terminal und machte zwei Eingaben. Jetzt würde die SIN kurz geprüft werden, aber er machte sich keine Sorgen, sein Codespleißer kannte sein Handwerk und schusterte ihm schon seit Jahren zuverlässig neue Identitäten zusammen. Immer wieder sah die Frau kurz hoch, ein wenig beschämt-verstohlen, also hatte er ihren Geschmack getroffen. Leicht gebräunte Haut, dunkelblondes, etwas verwegen zurechtgemachtes Haar mit einer Idee von ehemaliger Goldblondfärbung darin und ein sportliches graues Markensakko zu einer robusten Jeans-Hose und einem weißen Hemd. Sie stand also auf den "Ich-habe-Geld-es-aber-nicht-so-nötig-es-zu-zeigen-look".

 

Er erwiderte ihre Blicke mit einem selbstsicheren Lächeln, jedoch glitt sein Augenmerk dabei an ihr ab und er sah ein Gesicht an der polierten Metallvertäfelung hinter ihr. Ein Sunnyboy, ein Poser, ein reiner Blender. Sogleich wurde ihm etwas flau in der Magengegend und er fuhr sich mit der Hand auf die Stelle. Das Terminal vor der Rezeptionistin piepte nach wenigen Sekunden und sie strich sich das Haar hinters Ohr zurück als sie ihn wieder ansah, eine Magschlosskarte auf den Tresen legte und ihn bat zur biometrischen Erkennung seinen Daumen auf eine kleine Scannerfläche zu drücken. Er tat wie ihm geheißen. Das flaue Gefühl in seinem Magen wurde immer stärker, doch lächelte er der jungen Frau immernoch so charmant entgegen als wäre sein Lächeln mit einem Bolzenschussgerät in seinem Gesicht verankert worden. Seine wachsende Unruhe konnte er allerdings nicht verbergen.

 

Die Augenblicke welche sie brauchte um eine Magschlosskarte zu programmieren und ihm zu überreichen kamen ihm wie eine verdammte Ewigkeit vor. Als sie ihm die Karte überreichte, wandte er sich mit einem knappen danke um, hörte nur noch den Beginn ihres "Vielen-dank-dass-sie-sich-für-uns-entschieden-haben-wir-wünschen-ihnen-einen-frohen-Aufenthalt-Monologs" aber nichtmehr das verdutzte Abbrechen. Eiligen schrittes hastete er, in der wieder vor den Bauch gedrückten Hand die Magschlosskarte, in der anderen einen Reisekoffer haltend, zum Fahrstuhl. Mit einem kurzen blinzeln öffnete er über das AR Interface seines Komlinks das Besuchermenü des Hotels, informierte sich kurz über das Stockwerk in welchem der Fahrstuhl im Moment war und entschied sich dagegen auf ihn zu warten. Immer zwei Stufen gleichzeitig nehmend hastete er die neben den Fahrstühlen befindliche Treppe hoch, rief dabei die Karte des Hotels auf, welche ihm schon automatisch den Weg des zu seiner SIN passenden Zimmers anzeigte. So schnell er konnte spurtete er in den dritten stock zu Zimmer 302, schob seine Magschlosskarte in das Schloss, drückte seinen Daumen auf den Scanner des selbigen und wartete gehetzt bis die Tür sich aufgeschoben hatte, lief in das Zimmer, schlug dabei auf die Türsteuerung auf der anderen Seite und noch bevor sich die Tür wieder ganz geschlossen hatte war er durch das Zimmer durch und im Bad, umarmte die Toilettenschüssel und machte ein weiteres mal bekanntschaft mit einem nun etwas unappetitlicher aussehenden Maki-Sushi, welches er auf dem Flug hier her im Abteil der ersten Klasse serviert bekommen hatte.

 

Er würgte sich die Seele aus dem Leib, so schlimm wie jetzt war es selten, aber die Anfälle häuften sich. Der leicht zittrige Griff ging zu dem Koffer welchen er zu sich heranzog. Mit fahrigen Bewegungen ließ er die Schlösser aufschnappen und packte sich eine Plastiktüte, richtete sich auf und drehte sich zum Waschbecken herum. Den Blick in den Spiegel so gut wie möglich vermeident, konzentrierte er sich auf das Waschbecken, drückte den Taster für kaltes Wasser und ein blau leuchtender Wasserstrahl schoss in die teure Keramik. Die Plastiktüte legte er auf der Ablage neben sich ab und warf sich schnell ein paar Hände kalten Wassers ins Gesicht. Dann griff er sich einfach die Plastiktüte und kippte ihren Inhalt ins Waschbecken. Erst danach fiel ihm auf dass er besser vorher hätte das Wasser abstellen sollen. Wieder ein druck auf den Taster, immernoch vermied er es sich im Spiegel anzusehen. In dem Waschbecken lag nun ein Haufen Pillendosen und er wühlte sie durch bis er eine richtige gefunden hatte, riss sie auf und warf sich schnell drei Pillen ein. Zwei oder drei Minuten vergingen, während er sich mit auf den Waschbeckenrand gestützten Händen und gesenktem Kopf beruhigte.

 

Erst als das flaue Gefühl im Magen fort war und seine Atmung sich wieder normalisiert hatte hob er den Blick und sah sich wieder im Spiegel an. Immernoch tropfte ihm das Wasser vom Gesicht, das Hemd war nass und hätte er noch seine echten Augen, wären sie jetzt vermutlich mit der ein oder anderen geplatzten Ader versehen. Dafür funktionierten seine echten Tränendrüsen allerdngs noch hervorragend und der Situation angemessen. Dieses Leben machte ihn zusehends mehr fertig. Ohne seine Beruhigungsmittel war er ein Wrack und wenn er sie nicht nahm dann konnte schon der bloße Gedanke an sein derzeitiges Aussehen ihn völlig aus der Bahn werfen. Implantate, zig Chirurgische Eingriffe und Biotechnische Prozeduren hatten ihn nicht nur optisch zu einem Elfen werden lassen, nein sie hatten über die Jahre auch dafür gesorgt, dass er sein eigenes Gesicht vergessen hatte. Biochemische Substanzen halfen ihm immer wieder für kürzere Zeit sein Gesicht zu verändern und trotzdem hatte er mehrfache Veränderungen seines Gesichtes auf chirurgischem Wege durchführen lassen weil er von einer längerfristigen Identität zur nächsten wechseln musste um immer neuen Problemen aus dem Weg zu gehen. Ein Gesicht für jede Stadt.

 

Los Angeles, Boston, Kansas City und zuletzt Las Vegas. Vier Städte, vier Gesichter und für die dort durchgeführten Jobs bestimmt nochmal jeweils 5 pro Stadt. Und nicht nur Gesichter und Rassenzugehörigkeit, er hatte ja noch viel mehr machen lassen was ihn von dem Mann, welcher er einmal war, entfernt hatte. Chamäleonhaut welche mit Hilfe von Signaldrogen natürliche Hautfarben immitieren konnte, um sich anderen Ethnien anzupassen, oder auch einfach nur anders zu wirken und natürlich Glasfaserhaar. Cyberaugen deren Farbe zu wechseln nicht das schwierigste Unterfangen war und diverse andere Modifikationen machten ihn zu tausend verschiedenen Leuten. Ja, Leuten. Nicht nur Männern, sondern Leuten. Für einen Job hatte er sich sogar cybernetische Brustimplantate verpassen lassen um eine Frau zu mimen. Im moment waren sie so eingestellt, dass sie eine normal austrainierte Brustmuskelpartie zeigten. Bei dem Gedanken daran, rang er sich tatsächlich ein Schmunzeln ab. Ein bitteres, aber immerhin, er konnte immernoch über seine eigenen völlig bescheuerten Ideen lachen. Wenigstens hatte die Nummer damals funktioniert. Es wäre um so peinlicher gewesen, wenn nicht.

 

Ein weiteres mal warf er sich etwas kaltes Wasser ins Gesicht, dann trocknete er es sich ab und kniete sich zu seinem Koffer hinunter. Während er durch die Kleidung wühlte, aktivierte er über das PAN die Steuerung seines Glasfaserhaares und ließ es die vorher rausgesuchte Haarfarbe und Frisur welche er unter dem Begriff "Seattle" abgespeichert hatte, annehmen. dann griff er sich ein Etui aus dem Koffer und zog den Reißverschluss auf. In ihm befanden sich einige beschriftete Spritzen. Er suchte sich eine mit einem helleren Aufkleber darauf aus, zog die Kappe von der Nadel und schob sich diese am unterarm vorsichtig unter die Haut um eine Dosis der darin befindlichen Substanz darunter zu spritzen. Noch bevor er die Nadel wieder herauszog breitete sich von der Einstichstelle ein helles Feld auf s einer Haut aus. Als er sich mit einem Anzug im Neo-Japanischen Stil in der Hand wieder erhob und in den Spiegel sah, war dort ein blaßerer Elf zu sehen, mit hellbraunem Haar und einem Seitenscheitel. Die Gesichtszüge waren die Gleichen und die blauen Cyberaugen stachen aus dem Bild heraus, aber ein besonderes Merkmal wäre vielleicht garnicht so schlecht. Er zog sich um und griff sich eine Armbanduhr welche er sich ums Handgelenk legte.

 

Noch eine halbe Stunde, dann hatte er sein Treffen mit Mr. Johnson. Schnell zog er sich die falschen Fingerabdrücke, von seinen riefenlosen Fingern und legte sie nach Fingern sortiert in ein Etui, welches er sich einsteckte. Dann ließ er sein Komlink in den Eremitenmodus springen, welchste die SIN welche es danach wieder aussenden sollte und nachdem er sich dann ein paar neue Fingerabdrücke mit Hilfe seines Nano-Handabdrucksystems erstellt hatte, verließ er das Zimmer. In dem Aktenkoffer welchen er dabei hatte zwei Pillendosen und bemüht darum fürs Erste nicht wieder von spiegelnden Flächen überrascht zu werden. Hoffentlich brachte der Job genug ein und nicht den gleichen Ärger den er sich mit seinen Betrügerein und Diebstählen schon in den anderen Städten eingehandelt hatte.

 

METATYP: Mensch (00 GP)

 

ATTRIBUTE: (220 GP)

 

KON:3 (20 GP) CHA:5 (40 GP) EDG:4 (20 GP)

GES:4 (30 GP) INT:5 (40 GP) ESS:2,04

REA:3 (20 GP) LOG:3 (30 GP)

STR:2 (10 GP) WIL:4 (30 GP)

 

AKTIONSFERTIGKEITEN: (130 GP)

 

Ausweichen 2 (08 GP)

Einfluss-Fertigkeitsgruppe 3 (30 GP)

Heimlichkeit-Fertigkeitsgruppe 4 (40 GP)

Elektronik- Fertigkeitsgruppe 2 (20 GP)

Pistolen 1 (04 GP)

Schlosser 3 (12 GP)

Wahrnehmung 4 (16 GP)

 

WISSENSFERTIGKEITEN: (24 freie GP)

 

Ballsport-Wetten 3

Gehobene Küche 3

Unterweltpolitik 3

Konzernpolitik 3

Hotels (Casinohotels) 2 (+2)

 

SPRACHFERTIGKEITEN:

 

Englisch: M

Japanisch: 4

Sperethiel: 3

Spanisch: 2

 

GABEN UND HANDICAPS: (+15 GP)

 

Abhängigkeit (Beruhigungsmittel, leicht) (+05 GP)

Biosystemüberlastung (+10 GP)

Elfenposer (+05 GP)

Genverändert (+05 GP)

Soziales Chamäleon (10 GP)

Niedrige Schmerztoleranz (+10 GP)

 

AUSRÜSTUNG UND LEBENSSTIL (46 GP)

 

Actioneer Geschäftskleidung (1500Y), Dietrichset (300 Y) 2 Panzerkleidung (1000 Y)2 beglaubigte Credsticks (leer) (50 Y), Gussform für Abdruckhandschuh St.3 (600 Y), Magschlosskartenkopierer St. 4 (1200 Y), Magschlossknacker St. 2 (4000 Y), Oberschicht Lebensstil (1 Monat) (10000 Y), 16 Dosen Signaldrogen für Blendwerk (800 Y), 2 gefälschte SINs (Stufe 4) (8000 Y), 2 gefälschte SINs (Stufe2) (4000 Y), 15 Dosen Zen (75 Y)

 

BODYTECH

 

Aufmerksamkeitsbooster St.2 Ess: 0,3 (6000 Y)

Bioformung Metatypveränderung Ess: 0,3 (25000 Y)

Blendwerk St. 3 Ess 0,6 ( 36000 Y)

Brustimplantate Alphaware Ess: 0,225 (6000 Y)

Chamäleonhaut Ess: 0,2 (4000 Y)

Chemische Drüse (Interne Abgabe, Signaldroge für Blendwerk) Ess: 0,3 (36.000 Y)

Datenbuchse Alpha Ess: 0,09 (1000 Y)

Dynamische Handabdrücke St. 6 Alpha Ess: 0,2 (12.000 Y)

Diätmodifikation Ess: 0,1 (2500 Y)

Genetische Optimierung (Charisma) (GABE)

Glasfaserhaar Alpha: 0,09 (900 Y)

Headware Komlink Transys Avalon Ess: 0,2 (7000 Y)

Schmuggelbehälter Alpha Ess: 0,18 (3000 Y)

Seidenhaut (1500 Y)

Stimmenmodulator Ess: 0,2 (7500 Y)

- Zweitmuster St.3 (15000 Y)

Zeiss SenseSation Livecaster Edition Ess: 1,35 (25750 Y)

- Cyberaugen St. 3 (Augenlichtsystem, Augen-Rekorder, Bildverbindung, Restlichtverstärkung, Sichtverbesserung (Stufe 3) Sichtvergrößerung, Smartlink)

- Cyberohren St. 2 (Audioverbidnung, Audioverbesserung (Stufe 2), Dämpfer, Ohr-Rekorder, Richtungsdetektor, Selektiver Geräuschfilter (Stufe 3))

- Simrig

- Radarsensor St. 3

 

MATRIX-AUSRÜSTUNG

 

Transys Avalon Komlink (Implantat)

+Iris Orb Betriebssystem (1000 Y)

+Standardprogrammpaket Basic + (400 Y)

+Linguasofts St. 3 (Italienisch, Kantonesisch, Spanisch) (4500 Y)

+AR - Handschuhe (250 Y)

+Sim Modul (100 Y)

Sony Emperor Komlink (1900 Y)

+Magnadyne Deva Betriebssystem

+Standardprogrammpaket Basic+

WAFFEN

Raccor Sting (775 Y)

+Smartgunsystem

+Tarnholster

+2 Streifen Standardmunition (25 Y)

Defiance EX Shocker (375 Y)

+Smartgunsystem

+Tarnholster

 

CONNECTIONS: (19 GP)

 

Mr. Johnson L1 C4

Schieber L3 C4

Matrix-Fälscher L4 C3

Edited by Wintman
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Ich hab einen ähnlichen Charakter seid ein paar Runs im Spiel und ich muss sagen, es macht einen heiden Spaß. Aber ist "Chemische Drüse (Interne Abgabe, Signaldroge für Blendwerk)" überhaupt möglich? Die Droge muss doch spezifisch programmiert werden? Oder soll das nur die unbestimmte Änderung bewirken und gezielte Imitationen werden weiterhin regulär durchgeführt?
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Du hast aller wahrscheinlichkeit nach noch 10 Pkt frei

Edge 3 Bei Menschen kostet dich nur 10(nicht die von dir angegebenen 20) da er schon mit Edge 2 startet. Ich rechne den rest aber mal nicht durch ob du dich vielleicht vertippt hast ;-)

 

Dann ne Frage: woher kommen die verbesserten Fertigkeitswerte bei Gebräuche und verkleiden ?

 

Und als Typ du willst Chamöleon (face) sein oder ? du brauchst eindeutig emosoft oder emogotchis *g*

 

ansonsten ok sieht solide aus.

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Hab grad noch einen Blick ins Bodytech geworfene: Die chemische Drüse kann leider explizit nur natürlich vorkommende Substanzen bilden. Die Signaldorge ist eindeutig eine synthetische Verbindung.
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@ Slyder, danke da schaue ich nochmal drüber was die Punkte angeht. Irgendwie war mir auch so, als ob da noch mehr frei sein sollte. Die verbesserten Fertigkeitswerte sind einfach aus den Gruppen heraus gesteigerte Einzelfertigkeiten. Ich wusste nicht wie ich das anders bezeichnen sollte. Oder haben die Regeln da etwas gegen? Emosoft und Emogotchis stehen glaube ich nicht mit im Bodytech, sondern im Arsenal? Ich versuche mich weitestgehend auf GRW und Bodytech zu beschränken bei dem Charakter, daher wird man sich das im Spiel anschaffen müssen.

 

@ aikar, auch an Dich danke fürs Durchsehen. Wenn Du mal im Bodytech beim Blendwerk nachschaust, wirst Du sehen, dass dort die spezielle Regelung steht, welche gestattet für die Blendwerksignaldroge eine chemische Drüse zu verwenden. Bestimmt weil es darum geht einfach implantierte Muskeln zu stimulieren und soetwas sollte der Meta-Menschliche Körper ja generell besitzen. Sinn und Zweck der Geschichte ist ganz einfach immer einen Notfallplan zu haben. Du wirst verfolgt, rennst weg, versteckst Dich in einem Putzmittelkämmerchen oder so, setzt die chemische Drüse ein, ziehst Dir einen Hausmeisteroverall an und mischst Dich wieder unter die Belegschaft bis Du den Komplex verlassen kannst. So in etwa. Zum genauen imitieren fehlt ihm so oder so die Imitationsoption des Blendwerks, welche ja dann die Verfügbarkeit auchnochmal um 4 Punkte hochgetrieben hätte, wodurch die Stufe wiederum auf 2 begrenzt worden wäre.

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