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Sind meine Erwartungen zu hoch?


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Das Problem kenne ich noch aus meiner SR Zeit. Die Spieler hatten große Probleme sich in die Welt hinein zu versetzen und haben viele Dinge einfach vergessen. Ich habe sie das dann auf die harte Tour lernen lassen...

 

Als die Spielerparty mal wieder mit voller Montur in ziviler Gegend unterwegs war, hat das ein Passant den Sternen gemeldet. Hab die Kneipe von den Sternchen umstellen lassen. Die Spieler sind irgendwie, betrunken wie sie waren, auf den Trichter gekommen, dass das ein abgekartetes Spiel sein muss (klar liegt bestimmt nahe.. oder?) und zum Run gehört... OK Verhandlungen gescheitert. Swatteam wird gerufen. Zeit vergeht. Runner betrinken sich weiter. Swatteam stürmt den Laden.

Billanz 2 Tote, einer festgenommen und zu 7 Jahren verknackt... einer entkommen. Doof gelaufen. Ich habe die Sache dann aufgedeckt und konnte mir einen anhören... aber, danach mit den neuen Charakteren waren sie etwas subtiler.

 

Das gleiche hilft auch gegen Spieler, die mit ihrem Strassensam meinen sie wären die Götter... einfach mal umlegen. Dann lernen sie es für den nächsten Char.

 

Wobei mir eh nach gesagt wird, dass ich der härteste Spielleiter überhaupt wäre. Ich verzeihe keine permanent wiederholten Fehler... ich hab auch ne erschütternde Billanz. Ich glaub bei mir sind in der DSA Zeit (OK, das waren auch locker 12 Jahre) alleine ca. 80 Charaktere gestorben. Alles selbstverschuldet. Ich töte keine Spieler durch ausweglose Situationen, ausser sie bringen sich selbst in diese Situation (gutes Bespiel: Spieler stürmt alleine in eine Gruppe bestehend aus 8 Gegnern. Was erwartet der denn was passiert?).

 

Man muss da die Balance finden. Wenn die Spieler sich lernresistent geben und auch nach mehrmaligen Ansprechen die Situation nicht ändern: Gib ihnen die ganze Härte des System zu spüren. Das hilft immer.

Dadurch sollte aber nie die Stimmung in der Gruppe kippen. Meine Spieler haben immer eingesehn, dass sie sich total dämmlich verhalten haben und der Tod gerechtfertigt war. Wenn das nicht gegeben ist, sprengst damit eher die Gruppe. Vorallem wenn es um "liebgewonne" Charaktere geht, ist Vorsicht geboten.

 

Ja schwierig. Aber du solltest deine Spieler am besten kennen, denke ich.

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Bei der Gruppenkonstellation, die du da hast / hattest, frage ich mich, ob deine Spieler eigentlich zu schätzen wissen, was du dir da an Arbeit machst. Ich weiß ja nicht, wie das bei dir ist, aber es würde mich extrem frustrieren, wenn ich Tage/Wochen damit verbringe, einen Run oder eine kleine Kampagne zu entwickeln und einer meiner Spieler würde sich danebensetzen und anfangen, das neue WH40K Regelbuch zu wälzen. Die Tatsache, dass du jetzt nurnoch zwei bis drei Spieler hast, würde ich dann mal eher als Chance sehen.
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@Art:

Kommt auf das System an. Zu DSA3 Zeiten hab ich mal ein nebenabenteuer aus der G78 Kampange geleitet. Dort sollten die Helden ein Kloster gegen den Angriff von 30 Orks verteidigen. Als diese heranstürmten stritten sich meine Spieler IP darüber, wer denn jetzt die Orks vernichten dürfe und schlussendlich ging der Maraskaner los und schnetzelte 30 Orks nieder.

Als ich dass mal auf einer Podiumsdiskussion zur sprache brachte sagte mir Thomas Finn :"Mit der neuen Edition wird alles besser."

 

Danke für diese Sinnlose einschätzung der Situation :rolleyes:

 

Ansonsten: Ich habe das auch so gelernt. Man spielt und der Sl bestraft die Gruppe für unsinniges verhalten. Viele diskussionen später und einen haufen deprimierender Spielabende später hat sich die Runde nach und nach aufgelöst und wir haben dann einfach anders weiter gemacht, auch wenn wir nun auf die grundlagen geachtet haben.

Übrigens löste sich die runde nicht nur wegen der gefrusteten spieler auf. der sl war es auch, denn er machte sehr komplexe runs mit viel aufwand, die wir aufgrund unseres vorprogrammierten scheiterns aber überhaupt nicht zu würdigen wussten.

 

Würde deine Herangehensweise also nicht uneingeschränkt empfehlen, denn es ist, wie du zum schluss ja selbst sagst, sehr diffiziel..

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Vielleicht sollte man sich auch fragen, was denn die Spieler vom Spiel erwarten. Der SL hat schließlich keinen Erziehungsauftrag. Wenn die SR mehr als Shoot'em up spielen wollen, ist die Frage, ob man da als SL seinen Kopf beim Spielstil unbedingt durchsetzen muss, indem man beständig Charaktere umnietet "weil das realistisch ist". Und wenn man den unbedingt durchsetzen will, kann man der Fairness halber eher mal mit den Spielern drüber reden, wie man sich die Sache als Hardcore-Geheim-Kniffelnummer vorstellt und nachfragen, ob die da auch Bock drauf hätten. Spart einem eine Menge Frustration am Spieltisch.
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  • 2 weeks later...

Ah ich kenne das Problem. Bei uns in der Gruppe gibt es eigentlich auch eine ganz gute Harmonie (natuerlich wird die Haelfte der Zeit fuer Regelauslegungen und Diskussionen verbracht, was ok ist). Jetzt haben wir Leute in der Gruppe die gerne mal flufft, das heisst man trifft sich und macht dann einfach mal abseits des Runs, vielleicht 1-2 Stunden ein wenig RP dann geht's zur Sache. Man kann es leider nicht allen Leuten recht machen. Wenn du arg im Spielermangel bist, versuchs mal auf der Drachenzwinge, dort werden ueber TS und Maptool alle moeglichen Arten von Pen and Paper Rollenspiele gespielt. Gute SL werden dort immer gesucht und die Leute sind dort in der Regel ziemlich kulant was das mitgestalten und besprechen der einzelnen Runs angeht.

 

Varianz ist auch ne gute Sache, du hast einen magischen Ermittler in der Gruppe? Mach einen Run mit ihm als zentrale Figur, die anderen sollen ihn bei seiner Arbeit unterstuetzen. Beim naechsten Run hast du dann den Auftrag ein Nest mit Ghulen auszuraeuchern, da werden sich deine Kaempfer freuen. Dann streust du da immer mal wieder fuer ein paar Minuten Fluff mit ein, dann sind die Schauspieler gluecklich und du hast einen guten Mix. So jedenfalls regeln wir das bei uns. Gut in der online Runde in der ich spiele kann es auch mal passieren das man drei Abende spielt ohne einen einzigen Schuss abgefeuert zu haben, das mag fuer den Sam erst mal langweilig klingen, aber niemand sagt, dass, nur weil du ein Sam bist, du nicht mit der Welt interagieren darfst. Kommt oft zu lustigen Ergebnissen wenn der vorlaute Sam meint mit dem Johnson nochmal ueber die Bezahlung verhandeln zu wollen um dann bei seiner Probe mit 5 Wuerfeln ordentlich zu patzen.

 

Man kann jeden Char gut ausspielen und es kommt drauf an was deine Spieler vom Spiel erwarten. Da schliesse ich mich den Vorrednern an, wenn sie es als archaische Form von Serious Sam sehen wollen und es ihnen Spass macht, dann biete ihnen sowas. Sind es eher die Kniffler gib ihnen Raetsel. Ansonsten immer mischen.

 

Der Kerl der dir die SMS geschrieben hat, auf den konntest du ja eigentlich verzichten oder? Ob er nun sein Messer geworfen hat oder nicht tat nicht wirklich was zum Spielerlebnis der anderen bei. Das seine Frau dann auch gleich nicht mehr mitspielt kenne ich auch von den mitgliedern aus meiner Gruppe (Paerchen-Syndrom). Wennst aus dem Raum Hannover kommst kannst du ja gerne mal bei uns vorbei schauen.

 

In diesem Sinne,

Cheerio

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