Um nochmal kurz auf die Gaußmunition zurückzukommen: Regel Nummer 1 in der Wissenschaft: Es ist nie so einfach wie man denkt. Moderne Materialforschung ist irre komplex. Große Firmen stecken Millionen/Milliarden in die Entwicklung neuer Legierungen für Turbinenschaufeln etc. (speziell die sind heute nicht einmal mehr aus Metall, sondern aus Hightech-Keramik). Die Idee, ein Projektil für so etwas hochgezüchtetes wie ein Gaußgewehr an der Werkbank zu drehen, halte ich daher für illusorisch. Normaler Baustahl enthält Mikroporen, Verunreinigungen und unzähligen anderen Rotz. Bei den Kräften, die in so einem Gewehr auftreten, würde so ein Projektil wohl einfach auseinander brechen. Solche Mikrorisse sind der Grund, weshalb Kraftwerksturbinen mit Röntgengeräten, Ultraschall oder sogar Neutronenstrahlen aus Atomreaktoren durchleuchtet werden, um sicherzustellen, dass auf gar keinen Fall derartige Materialfehler vorhanden sind. (Lustige Anekdote dazu: https://www.heise.de/tr/artikel/Gegrillte-Maeuse-fliegende-Turbinen-280433.html) Möglicherweise würde die enorme Induktionsenergie das Material spontan aufschmelzen. Wenn das nicht der Fall ist, könnte immer noch eine lokale Verunreinigung einen niedrigeren Schmelzpunkt und einen höheren Ohmschen Widerstand haben. Dann würde das Projektil innendrin teilweise flüssig und durch die Luft eiern wie eine schwangere Seekuh. Gasblasen oder Flüssigkeitseinschlüsse könnten in Millisekunden verdampfen und das Projektil im Lauf zerbersten lassen. Und das ist nur das Material selbst. Die eigentliche Form des Projektils dürfte wohl nochmal eine Wissenschaft für sich sein, vermutlich hat Ares da jahrelang Tests im Windkanal gemacht, bis die perfekte Form gefunden war. Alles in Allem würde ich als SL sagen: Gute Idee, aber Nein.