Jump to content

Leaderboard

Popular Content

Showing content with the highest reputation on 07/07/2013 in all areas

  1. Ich denke es kommt stark auf den Spielstil und das verwendete System an. Mit DSA / Pathfinder ist es tatsächlich schwierig, "normalen" Leuten den Einstieg ins Rollenspiel schmackhaft zu machen. Zu viel Taktiererei und Regelspitzfindigkeiten schrecken einfach ab. Dazu kommt oft noch der berüchtigte DSA Eisenbahn-Stil, wo die Mitspieler tatsächlich eher zu Konsumenten degradiert werden als zu aktiven Mitgestaltern eines gemeinsamen Spiels. Ein großes Hindernis ist überdies der wenig öffentliche Charakter von Rollenspiel. Wir haben hier in Paderborn gerade einen Rollenspielverein gegründet. Die ersten Fragen lauteten immer: "Wozu braucht man denn einen Verein? Man kann sich doch genau so gut immer privat treffen". Meiner Einschätzung nach trifft sich die überwiegende Mehrzahl von Rollenspielern nur privat, ist demnach abgeschottet von möglicherweise neugierigen Blicken Selbst wenn ein Neuling prinzipiell interessiert ist, hat er somit oft keinen Anlaufpunkt. Nur wer dann sehr internetaffin ist (etwa Studenten) weiß dann überhaupt noch, wo er schauen könnte, wenn er mal in das Hobby reinschnuppern möchte. Seit dem Gratisrollenspieltag im Februar haben wir hier in PB einige Schritte eingeleitet, um etwas mehr in die Öffentlichkeit zu kommen. So veranstaltet unser Verein jetzt zweiwöchentlich einen offenen Rollenspieltreff in einem Jugendzentrum. Das Ganze läuft noch nicht sehr lange, aber wir haben letzte Woche damit angefangen, auch an der Uni und im Jugendzentrum selbst aktiv Werbung dafür zu machen und ich persönlich habe auch große Lust mit den Jugendlichen dort mal ne Runde zu spielen. Das muss man dann natürlich anders aufziehen, als die klassische Rollenspiel-Session, die 8 Stunden dauert und mit viel nerdigem Geblubber gefüllt ist. Dagegen sieht ein kleiner One Shot, der nicht länger als 1-2 Stunden dauert schon ganz anders aus. Dazu ein extrem regelarmes System (Fiasco oder auch Cthulhu) und schon sind die Leute interessiert, auch wenn sie nicht ultragebildet sind.
    1 point
  2. Bei den Aussagen dazu, was Bildung angeblich sei, rollen sich mir die Fußnägel hoch. Begrifflich nicht zu halten, diese Aussagen, aber was wundert es mich eigentlich? Bevor das hier aber in eine Bildungsdebatte ausartet, ein paar fragmentarische Beobachtungen meinerseits: Lesen ist nicht gleich lesen. Die heutige Jugend hat ein deutlich anderes Leseverhalten. Auch in gebildeten Schichten.Ich biete eine Rollenspiel-AG an einem Gymnasium an. Das ist schon anstregend. Hauptschule? Will ich ehrlich gesagt nicht versuchen.Der Unterschied zwischen Rollenspielern und dem Rest der Menschheit: Vorstellungsvermögen und der Wunsch, in anderen Welten selbst zu handeln, nicht nur Handlungen nachzuvollziehen; Geschichten zu erzählen und nicht erzählt zu bekommen; Welten zu erschaffen und nicht nur zu konsumieren. Wer da keinen Widerspruch zur gegenwärtigen gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Entwicklung sieht, der sollte mal seine Scheuklappen abnehmen. Kein Wunder, dass Rollenspielen heute als anspruchsvoll gilt und die Nachwuchsfindung schwieriger ist.Oder mit Cicero: O tempora, O mores! (alias: Jammern über vermeintlich bessere Zustände gibts schon seit der Mensch denken kann. ) Ein nicht-elitärer, aber realistischer Rollenspieler.
    1 point
  3. Auch auf die Gefahr, vielleicht das eine oder andere bereits Gesagte zu wiederholen: Rollenspiel ist aufgrund seiner Regelkomplexität und seiner Ansprüche an das Abstraktionsvermögen sicher eine intelektuell und mathematisch anspruchsvollere Tätigkeit als Alkohol Trinken, Fernsehen, Fußballspielen, Kleidung Kaufen oder was auch immer »normale Menschen« in ihrer Freizeit so tun. Außerdem hat es eine recht hohe Lernschwelle. Insofern dürfte es wenig verwundern, dass es Bildungsferne¹² und mathematisch Unversierte eher abschreckt als Stundenten der Naturwissenschaften. Das heißt jetzt nicht, dass nur Intelektuelle rollenspielen dürfen, aber das Hobby ist für sie sicherlich deutlich attraktiver. In der Hinsicht unterscheidet sich Rollenspiel wenig von vielen (oder gar allen) anderen »Nerd-Hobbies«, wie z. B. komplexen Gesellschaftsspielen oder Openstreetmapping. Ich denke, dass Rollenspiel in dem obigen Sinne schon immer »elitär« war und dass Rollenspieler nicht mit der Zeit elitärer geworden sind³, allerdings bin ich ja auch noch nicht so lange dabei. Was höchstens sein könnte ist, dass Regelmechanismen und Ähliches mit der Zeit immer ausgefeilter⁴ und damit anspruchsvoller wurden. Während die ersten Rollenspiele noch sehr viel Ähnlichkeit mit einfachen Brettspielen aufwiesen, werden derartige Elemente heute meistens als veraltet angesehen. Ich denke nebenbei, dass gewisse Bevölkerungsschichten dank des Internets heute deutlich mehr lesen (und schreiben) als vor zwanzig Jahren. Zugegenermaßen ist das meiste Gelesene nicht wirklich hochwertig, aber das ist immer noch besser als gar nichts. ¹ Bildung ist ja zu einem nicht vernachlässigbaren Teil ein Training des Abstraktionsvermögens. ² Nicht zu vergessen: Bildung und Intelligenz sind korreliert. ³ Generell habe übrigens eher die Erfahrung gemacht, dass Rollenspieler äußerst tolerant und offen sind. ⁴ Wohlgemerkt nicht: komplizierter
    1 point
  4. Die Frage ist doch eigentlich: Woran liegt es? und Wie bekommt man Nachwuchs? (Ich beziehe meine Ausführung jetzt allgemein auf RPGs, nicht auf Cthulhu!) Meine These: Foren und Co sind inzwischen ein eher abschreckendes Medium für Neulinge. Ich hab schon seit Äonen keine wirkliche Einsteigerfrage mehr in einem RPG Forum entdeckt. Fragen wie "Was brauch ich zum Rollenspielen?", "Soll ich besser mit DSA, Pathfinder oder Dungeonslayers anfangen?" oder "Gibt es ein Zombie Rollenspiel?" fand man früher häufiger. Inzwischen gehören sie zur Seltenheit. (Jaja, WoW ist schuld...) Und wenn heutzutage dann doch mal eine solche Frage gestellt wird, dann gibt es im besten Fall Antworten die einen ~16-jährigen Neuling erschlagen und im schlimmsten Fall einen Flamewar zwischen den "elitären" Antwortgebern. Inzwischen werden potentielle Einsteiger in Foren und Blogs von der schieren Masse an (engl.) Fachbegriffe, obskuren Systemen, "Gutes Rollenspiel" und vielen anderen Faktoren (hohes Durchschnittsalter?!) einfach abgeschreckt. Da vergeht einem die Lust aufs Spiel schon vor dem eigentlichen Einstieg! Dazu kommen natürlich auch noch so Faktoren wie das angesprochene Außenseiterhobby. Und genau da sehe ich die Chancen! Auf verschiedenen deutschsprachigen YouTube Kanälen finden unregelmäßig Livestreams mit Rollenspiel Fragerunde und Tipps statt. Diese Streams haben ~40 Livezuschauer und ~500 Aufrufe der Aufzeichnungen nach wenigen Wochen. Selbes gilt für aufgezeichnete/gestreamte Online Runden via Hangout. Wer die Sachen verfolgt stellt fest, dass dort viele 14-20jährige zuschauen und viele der oben zitierten Fragen live stellen und beantwortet bekommen. Für alte Hasen sind die Antworten dort zum Teil alter Tobak, sehr grundsätzlich ("Meister hat immer recht") oder vielleicht sogar höchst fragwürdig (keine vorgefertigten Abenteuer benutzen). ABER es funktioniert! Die "Neuen" bekommen, ohne "erschlagen zu werden", Antworten auf ihre Fragen und können direkt untereinander und mit den Videomachern interagieren. Es finden sich Einsteiger (Online-)Runden und Zuschauer "rekrutieren" Spieler aus ihrem Umfeld. Inzwischen bildet sich dort eine kleine Community raus und verschiedene Projekte sind in Planung. Das ganze ist natürlich Geschmackssache und zum Teil auch recht albern. Aber ich sehe da eine Chance mal wieder etwas zu bewegen. Das ist auch der Grund, warum ich mit 2 anderen "YouTubern" nächste Woche eine live Cthulhu Talk- und Fragerunde plane. Ich ahne jetzt schon, das ich mich irgendwo verhaspel und im Nachgang hier auseinander genommen werden könnte, aber das nehme ich einfach mal in Kauf. (btw. wenn sich noch ein freiwilliger Experte für die Runde melden möchte, ich nehme noch Bewerbungen an ^^). So jetzt aber Schluss mit meinem Werbeblock.
    1 point
  5. @Blackdiablo: Leider ist das gar nicht so lustig. Überleg mal, wie viele der jungen Leute heute etwas anderes lesen, als das Sonderheft zu DSDS.
    1 point
  6. Weil das wahrscheinlich nicht rüberkam, mir sind diese Verbindungen alle durchaus bewusst. Ich schreibe ja immer die Quellenartikel zu deinen Kurzgeschichten. Ich denke trotzdem, dass die NASA mehr weiß...
    1 point
  7. Das Rollenspiel wird nicht so schnell aussterben. Die Jugend von heute wächst mit den neuen Medien auf. In der älteren Generation gab es weniger Technik im Alltag. Heute ist das alles anders. Statt zu lesen schaut man sich eben ein Tutorial auf Youtube an. Der Wandel der Zeit. Es wird sicherlich immer noch einen RPG-Nachwuchs geben, bzw Interessierte, aber ich denke über die Jahre wird das RPG sich wandeln und in anderen Formen in Erscheinung treten, siehe MMOrpg oder das, was Wizards of the Coast mit der 4. Edition versucht hatte. Vielleicht nur ein Anfang. Ist das nicht überall so, dass Neulinge erstmal beäugt werden und diese dann akzeptiert oder abgelehnt werden? Das dumme an der Jugend ist, man gehört nicht mehr dazu
    1 point
  8. @turtle: da wird man ja regelrecht ganz wuschig auf Only War! Soviel zu spielen, so wenig Zeit... Da unsere Einstiegskampagne für Dark Heresy abgeschlossen ist (die finale Runde war wirklich sehr episch und hat eine direkte Presche zu Rouge Trader geschlagen, würden wir das spielen), legen wir am Mittwoch mit unserer neuen Dark Heresy-Kampagne los. Dazu hat der SL für diese Runde einen völlig neuen Orden geschaffen, genug Fluff geschrieben (mh, mit Prä-Heresy-Story...) und uns schon die grobe Mechanik der Kampagne vorgestellt: ab der dritten Mission oder so dürfen wir uns dann entscheiden, ob wir unsere Ordensdiener (hat also nichts mit der Inquisition zu tun) oder Space Marines spielen wollen. So können wir uns von Mission zu Mission entscheiden wie wir sie angehen wollen, hat ja alles seine Vor-und Nachteile. Bei Abschluss der Missionen gibt es noch so etwas wie Fame-Punkte, um den Grad des Erfolgs darzustellen- und natürlich um geheiligte Waffen "freizuschalten". Wird also mit Sicherheit eine lustige Kampagne. Ich selbst habe mir einen Sanktionierten Psioniker erstellt (Disziplin: Pyromantie) mit insgesamt 3.000 Erfahrungspunkten. Da kann ich nur noch sagen: Purge the Unclean!!!
    1 point
×
×
  • Create New...