
Holger Göttmann
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Hi! :-) Waere aber spielrelevanter Aha. Na dann... Dann habe ich die Frage: "Gibt es irgendwo eine, ich sage mal, inspirative Quelle über die Interessen, Hintergründe, bzw. allgemein das Wirken der anderen Gro?en Alten? Im Regelwerk sind die leider sehr unzulänglich beschrieben." falsch verstanden. Gut, dass du mich drauf hingewiesen hast. Ich dachte schon, es ginge darum, welche Interessen, Hintergründe etc. die Gro?en Alten haben. CU holger
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Hi! :-) Wie langweilig. Ich geh dann mal wieder. :-( CU holger
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Hi! :-) Wo steht das Gegenteil? Ahrens, setzen, 6! Nicht _ich_ bin in der Bringschuld (wobei ich das, was ich gesagt habe, durchaus durch den "unreliable narrator" untermauert habe). Andersherum wird ein Schuh draus. CU holger ("Cthulhu hat eine gelbe Zunge...beweis mir das Gegenteil, andernfalls stimmt meine These...")
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Hi! :-) Wo steht das? CU holger ("Probieren wir es eben auf die sokratische Methode...")
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Hi! :-) Eben. =) Und viele Fachtermini sind nunmal genauer und in einer "anspruchsvollen" Diskussion finde ich, dass man diese benutzen sollte. Ist ja nicht so, dass ich mich weigere, diese zu erklären. Und au?erdem waren in besagtem Posting nun wirklich nicht viele von solchen Begriffen drin. Eben. Das war, was ich mit meinem Verweis auf "autodiegetischen Erzähler" bzw. "ich-Erzähler" bzw. "unrealiable narrator" meinte. Nur, dass ich es eben ein wenig präziser ausdrücken wollte (was ja durchaus wichtig ist, wenn man auf einem gewissen Niveau sich über solche Sachen unterhalten will). *g* CU holger
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Hi! :-) Mir auch. Du hast noch nicht meine "wirklich besserwisserischen und vor allem langen" Postings gesehen. Das hier war ja nur ein Morgenhäppchen zum Aufwärmen. Nun, es ist schon von Vorteil, wenn man zum einen sich überlegt, was man da schreibt und zum anderen auch das so schreibt, wie man es meint. Denn der Text ist das einzige, mit dem man hier im Forum arbeiten kann (wobei das sowieso recht problematisch ist, weil man natürlich immer alles missversteht, aber man kann es seinem Gegenüber durchaus einfach machen, denn dieser hat nichts anderes au?er dem Text, auf den er sich beziehen kann), um den Inhalt herauszubekommen. Hellseher kann keiner sein und ich rei?e die Sätze weder aus dem Zusammenhang noch verkehre ich sie ins Gegenteil. Eigentlich gehe ich nur auf das ein, was da steht. Wenn das anders gemeint war, kann ich auch nichts dafür. Jetzt stellst du dich aber ein wenig an. Ich habe extra angefangen von "ich"-Erzähler zu schreiben, weil mir bewusst ist, dass "autodiegetisch" ein wenig anspruchsvoll sein könnte (obwohl ich es sogar anfangs erläutert habe). Und "unreliable narrator" sollte selbsterklärend sein. Der Rest wie "Strukturalismus" oder "Post-Strukturalismus" ist allerdings, wie aber auffallen sollte, nicht wirklich wichtig, um den "Wahrheitsgehalt" (was ist schon wahr?) überprüfen zu können - au?erdem sollte, wer meine Postings regelmä?ig liest, schon wissen, was diese beiden Worte bedeuten. Induktion und Deduktion habe ich im Text selbst erklärt, dürfte aber auch eigentlich allgemein bekannt sein. Postmoderne setze ich eigentlich als bekannt voraus, aber das kann ich auch gerne erklären - nur dazu muss man natürlich auch den Mumm haben, nachzufragen, was es bedeutet. Ich dachte eigentlich, dass solche Begriffe wie "Postmoderne", "Erzählperspektive", "Erzählstimme" bekannt sein dürften. Und das wars auch schon, wenn ich mich nicht ganz täusche, mit den "voller literaturspezifischer Fachausdrücke" - tut mir ja auch leid, dass ich in einer Diskussion, die sich um Literatur dreht, auch das Fachwerkzeug dazu benutze. So viele waren es allerdings nicht, einen Teil habe ich sogar erklärt, wenn man etwas nicht versteht, das kann passieren, muss man halt den Mund aufmachen und nachfragen. Ich finde, dass du dich hier ein wenig doch anstellst, denn _so_ schwer war der Text nun wirklich nicht von den Fachtermini, besonders, da ich vieles bereits erklärt habe. Soviel zum Thema, dass es vollkommen utopisch ist, die Autorenabsicht hinter einem Text wirklich einwandfrei abklären zu können. Hier ist es offenbar misslungen. Yo, solange ich recht habe, isses mir wurscht. Da hast du vollkommen recht. Aber wenn du dich unbedingt wie die beleidigte Lebberworscht zurückziehen willst, von mir aus... CU holger
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Hi! :-) Eben. Ist ja nicht so, dass das mein Spezialgebiet im Studium ist. ;-Ì CU holger
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Hi! :-) Dem kann ich nicht folgen, weil es einfach nicht passt. Nur weil du dem nicht folgen kannst, bedeutet es noch lange nicht, dass es nicht passt. *räusper* Andersherum. Es geht hier nicht um eine spezielle Geschichte, sondern um Literatur im Allgemeinen. Nicht Induktion, sondern Deduktion. Ich habe hier eine Theorie, von der ich auf etwas Spezielles schlie?e. Nicht andersherum. Das ist natürlich debattierbar, aber nicht mit Allerweltsargumenten, da muss man sich schon ein wenig mehr hineinhängen und so einfach zu widerlegen ist dies auch nicht...da sind schon ganz andere Leute daran gescheitert. *hüstel* Das wäre mir (und wohl auch vielen anderen) neu. Auch darüber lässt sich trefflich streiten, wie man Lovecrafts Stil zu sehen hat. Der ist nämlich gar nicht mal so "unmodern" und hat sogar recht viele ?hnlichkeiten mit Joseph Conrad (hier wird Conrad nicht als "Autor" im normalen Sinne gemeint, sondern als "Sammelbegriff" der Texte, die unter diesem Namen erschienen sind und ein paar Parallelen vermuten lassen), einem der bekanntesten Modernen. Es geht au?erdem nicht darum, ob sich der Autor um etwas einen Kopf gemacht hat, sondern um den Text allein. Vollkommen egal, was Lovecraft sich gedacht hat, das ist nicht mehr nachvollziehbar, auch nicht über seine Briefe - aber das habe ich hier im Forum ja schon eingehend beschrieben. Wen dieses Thema interessiert, dem empfehle ich Roland Barthes, ab S/Z und ganz besonders den Essay "The Death of the Author" von ihm aus 197x oder so. Weiterhin ist noch "The intentional fallacy" von Wimsatt und Beardsley interessant für dieses Thema, da auch hier mit dem "Mythos" der "Autorenintention" aufgeräumt wird. Lovecraft ist tot. Der Text lebt und ist das einzige, was übrig ist. Und im Text sind diese Widersprüche vorhanden. Im Text ist die Struktur der Erzählperspektive vorhanden und wer einen "ich"-Erzähler (um mal ein wenig von meinem gewohnten Vokabular wegzukommen und es vielleicht verständlicher zu machen, auch wenn dies ungenauer wird, aber dieses Risiko gehe ich einmal ein) nicht als potenziellen "unreliable narrator" ansieht, der versteht das Handwerk der Textinterpretation - so leid es mir tut - nicht. Das ist selbst für recht konservativ eingestellte literary critics mittlerweile ein Grundelement der Textinterpretation geworden. Ein "ich"-Erzähler ist auf Grund der Struktur dieser Erzählperspektive schon per se sehr skeptisch zu betrachten. Dies wird natürlich in der Postmoderne auf die Spitze getrieben, aber...das haben wir doch auch schon früher. Und sicherlich auch bei Lovecraft, aber dazu weiter unten mehr. Interessante These, aber nicht mehr. Diskutierbar und anfechtbar. Ich persönlich halte von dieser These - ehrlich gesagt - rein goarnischts. Warum? Sollte offensichtlich sein. Was ist die "Person des Autors"? Auch eine fiktive Gestalt, rekonstruiert durch Briefe und andere Hinterlassenschaften. Und selbst wenn dem so wäre, dann wäre es immer noch egal. Der Text hat einen autodiegetischen Erzähler, Punkt. Wo und wie da Lovecraft drin ist, ist nicht nachzuvollziehen und nicht belegbar, also kann _nur_ mit dem Text an sich und strukturellen Elementen des Textes gearbeitet werden. Fakt bleibt (und das ist noch nicht einmal besonders Post-Strukturalistisch, sondern sogar noch richtig "old school" Strukturalismus von Anfang letzten Jahrhunderts): Der Text hat eine erzählerische Stimme, die _nicht_ omniscient ist. Ist sie bei Lovecraft eigentlich nie. In manchen Geschichten ist die Erzählstimme ein wenig "komplexer" zum Beispiel in Dream-Quest, aber das würde hier jetzt zu weit ab vom Thema führen, auch wenn es spannend ist, bringt es für dieses Thema hier nichts. Bei Mountains ist es eigentlich wirklich _offensichtlich_. Die Erzählstimme erzählt lediglich aus der Retrospektive und kommt über diese nicht hinaus. Sie schafft es noch nicht einmal, Sachen zu erklären, bricht an bestimmten Stellen ab, redet um den hei?en Brei herum, hat retardierende Effekte und versagt an vielen Stellen der Erzählung, wirklich zu berichten, was vorgefallen ist. _Das_ ist ein unreliable narrator par excellence. Vollkommen unerheblich also, ob hier Erzählstimme und Autor zusammenfallen (was wirklich eine _sehr_ gewagte These ist, bei der man schon sehr viel Sachverstand haben muss, um diese zu verteidigen, denn sowas steht eigentlich immer auf sehr wackligen Beinen), denn die Erzählstimme ist unzuverlässig, selbst wenn es Lovecrafts wäre. CU holger
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Hi! :-) Nö. CU holger
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Hi! :-) Kleiner Hinweis hierzu: Da die Geschichten Lovecrafts im Normalfall aus der Sicht einer Person geschrieben sind, ist es natürlich fraglich in wie weit a) das stimmt, was diese Person erzählt diese Person überhaupt das "richtige" erkennt und c) diese es dann überhaupt mitteilen (huch, da wären wir wieder bei der Sophistik *g*). Mit dem aufkommen des modernism (ja, durchaus auch schon früher, aber in gro?em Ausma?e eben erst im modernism) tritt der "unreliable narrator" auf (ganz besonders schön ist sowas bei Joseph Conrad zum Beispiel zu sehen). Daher kann man nicht aus der Erzählung auf das "tatsächlich passierte" schlie?en. Der Erzähler in At the Mountains of Madness ist also "autodiegetisch" (Begriff aus der Narratologie und beschreibt die Erzählperspektive, wenn der Erzähler Teil der Geschichte und zugleich im Zentrum der Geschichte steht; was natürlich bei einer Geschichte Lovecraft's ein nettes Problem aufwirft und durchaus diskutierbar wäre, ob es nun autodiegetisch oder homodiegetisch wäre, aber ich denke, dass das zu weit führen würde *g*) und auch alles andere als ein "reliable narrator". In wie weit er nun das alles also "korrekt" wiedergibt ist äu?erst fraglich. Ganz wichtig ist hier also die Sache: Lovecraft schreibt _nicht_ selbst in At the Mountains of Madness. Es ist die erzählerische Stimme, die dies schreibt. Dies ist eine _wichtige_ Unterscheidung und Erkenntnis, die leider sogar noch viele Literaturwissenschaftler "falsch" (bei verschiedenen Werten von "falsch") machen. CU holger
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Hi! :-) Reine Willkür. Aber wenigstens rationaliert dies nicht das Konzept an sich, was deine Aussage hingegen schon macht. Das bezweifle ich wiederum doch sehr (ernsthaft!). Aber da ich heute mal gro?zügig, belasse ich es lediglich dabei. ;-) CU holger
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Hi! :-) Daran habe ich doch arge Zweifel, dass das so "natürlich" ist, dass sie selbst _so_ etwas haben. Wie weiter oben erwähnt, die Gro?en Alten "sind". Punkt. Das langt. Du beweist grad meine Theorie: Du verstehst ihre Pläne nicht, ergo haben sie von deiner Warte aus auch keine. Nein, das habe ich nicht gesagt. Ich habe nur bestritten, dass sie "natürlich" etwas haben, was wir als Pläne missverstehen. Cthulhu-Mythos ist für mich, wie mehrfach schon hier im Forum geschrieben, sozusagen angewandter Nihilismus oder auch angewandte Dekonstruktion - daher ist es sehr fragwürdig zu sagen, dass sie etwas haben (was auch immer dies ist) oder etwas sind (was auch immer dies ist), denn der Cthulhu-Mythos ist widersprüchlich, paradox und nicht zu verstehen; wenn wir jetzt allerdings anfangen, zu sagen, dass es etwas gibt, das wir nicht verstehen und das wir auf Pläne reduzieren "können", machen wir dieses wieder greifbarer, fassbarer und dann brauche ich erst recht keinen Stabilitätswurf mehr. Durch deine "Theorie" rationalisierst du den Cthulhu-Mythos also ganz gewaltig und das ist hier das Problem, das ich meinte und weswegen ich deine "Theorie" anzweifele. Ob oder ob nicht, _das_ ist nicht in der Lage vom Menschen erfasst zu werden. Bei deiner "Theorie" gehst du ja davon aus, "dass" sie etwas haben, dies aber nicht verständlich ist und daher missinterpretiert werden kann. Ich gehe in dieser Hinsicht sogar weiter und bezweifle, dass wir überhaupt wissen können, ob sie so etwas haben oder nicht, selbst wenn sie so etwas hätten. Das hat was von Sophistik [1], ist aber der springende Punkt. Ich wage zu behaupten, dass "meine" Theorie eher in Richtung des umgefallenen Baums geht als deine. Und zwar ganz gewaltig. ;-Ì Ich erwarte also eher, dass _du_ den Stabi-Wurf machst. ;-) Im übrigen mit das Atmosphärischste bei Cthulhu, was ich kenne...=:-) CU holger [1] 1. Es gibt überhaupt nichts. 2. Selbst wenn es etwas gäbe, wäre es unerkennbar. 3. Selbst wenn es etwas Erkennbares gäbe, wäre diese Erkenntnis nicht mitteilbar. (http://www.philolex.de/sophiste.htm)
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Hi! :-) Daran habe ich doch arge Zweifel, dass das so "natürlich" ist, dass sie selbst _so_ etwas haben. Wie weiter oben erwähnt, die Gro?en Alten "sind". Punkt. Das langt. CU holger
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Hi! :-) Offensichtlich wohl nicht wegen den Bildern. Nö, das sieht anders aus, glaub's mir. ;-) CU holger
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Hi! :-) Doch, nehmen sie. Das ist ja genau das Probem daran. Stichwort: Iser'sche Leerstelle und Roland Barthes' "readerly"/"writerly". Siehe dazu meine älteren Beiträge. CU holger
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Hi! :-) Sicher nicht. CU holger
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Hi! :-) Einspruch. Auch wenn es häufig so gesehen und gespielt wird, halte ich - wie ich ja hier im Forum immer wieder sage - nichts von so etwas. Das ist etwas ?hnliches, was Tynes im Cthulhu-D20 auch geschrieben hat und meiner Ansicht nach der Teil, der ihm nicht gelungen ist (der Rest der Sektion von ihm ist hingegen recht gut). Aber dass diese Wesen etwas verkörpern sollen, ist nicht wirklich eindeutig und schon gar nicht klar. Die Gro?en Alten (beides im übrigen gro? *g*) verkörpern erst einmal gar nichts. Sie sind sozusagen gelebter Nihilismus oder gelebte Dekonstruktion - wie man es sehen will. Und schon allein von daher sind sie keine Verkörperung von irgendetwas menschlichem - schon gar nicht von "primitiven menschlichen Trieben". CU holger, heute mal wieder kurz...
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Hi! :-) Wenn man von einem "nihilistischen" Cthulhu-Universum ausgeht ... ich sehr wohl. Ich finde dort einen himmelweiten Unterschied - ist natürlich sicherlich Geschmacksfrage. Bei dem einen habe ich persönlich Schwierigkeiten, den Spielern mit gutem Gewissen das Konzept der geistigen Stabilität glaubhaft zu machen - bei dem anderen habe ich hingegen gar keine Probleme, denn da wird den Spielern das sehr schnell klar. Und natürlich müssen sich die Spieler auch hier auf dieses Spielchen einlassen und mitspielen - und ich denke, das ist die gruseligere Variante oder zumindest die verstörendere. Der Unterschied ist eben, dass man bei der einen Sache etwas hat, an das man sich festhalten kann, und wenn es nur der Glaube an etwas ?bermächtiges, Monströses ist, bei dem anderen hat man nichts, nada ... angewandter Nihilismus eben. Und ich persönlich finde eben, dass dieser Nihilismus eigentlich eines der Grundelemente des Mythos ist. Zumindest ist das _meine_ persönliche Deutung, Interpretation und Anwendung des Mythos, was sicherlich auch daran liegt, dass ich persönlich auch mit eben diesem Gedankengut einigerma?en liebäugele. ;-) Zu den "konstruktiven Ansätzen" lies dir doch einmal diverse Tipps von mir (oder auch Felix, denn dem seine Tipps gehen durchaus auch in die Richtung durch, auch wenn ich persönlich mir nicht sicher bin, wie Felix zu der Sache mit der Authentizität steht - wäre sicher auch mal spannend zu fragen) bezüglich solcher Sachen wie Zauber oder Mythosbuchdarstellung durch (da dürfte man mit der Suchfunktion einigerma?en fündig werden). Das sind Sachen, die die Spieler durchaus arg verstören können und _gänzlich_ ohne das Mittel der vorgespielten Authentizität auskommen. Das ist es ungefähr, was mir zumindest vorschwebt und was meine typischen Mittel und Methoden bei so etwas sind, im Gegensatz zu der historischen Anlehnung. In Cthulhu-Now kann man da vielleicht sogar noch schöner abgehen, wenn man so Sachen wie Internet (Vermischung von "Realität" [tm], andere Welt, Raumschrumpfung etc.), Handys (damit kann man auch sehr schöne Sachen anstellen) etc. hat. Das sind die Sachen mit denen ich gerne spiele und die ich dann gerne benutze. Und das kommt eigentlich ohne historische Anlehnung aus. CU holger
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Hi! :-) Bei einer "guten Geschichte" passiert dies aber auch. Das ist es, worauf ich hinaus will. Natürlich kann man dazu dieses Stilmittel benutzen, aber mir scheint, dass dies fast _nur_ noch benutzt wird und mittlerweile sogar da fast andere Sachen aus den Augen verloren werden. Vielleicht bin ich da zu nüchtern, aber ... so etwas haut mich irgendwie - ehrlich gesagt - nicht so wirklich aus den Socken - jedenfalls nicht, wenn es "nur" das _allein_ ist. Für mich muss die Geschichte drumrum passen und dann ist es egal, ob fiktive Geschichte oder "historische" Geschichte. Who cares? Was nicht hei?en soll, dass ich nicht zu einem Suspension of Disbelief bereit bin - ganz im Gegenteil, ich bin _sehr_ dazu bereit. Aber in Sachen "Geschichtsfälschung" ... nee, das Thema finde ich irgendwie eben unspannend. Nicht immer, natürlich kann mich das auch fesseln, aber ... irgendwann wird es eben langweilig auf Dauer. Das ist fast so wie die Matrix. Wie gesagt, meine Lieblingsabenteuer, sind eben nicht jene, die besonders toll recherchierten Hintergrund haben. Das ist nicht mein Kriterium, nachdem ich "gut" und "schlecht" sortiere. Für _mich_. Klar, dass andere das anders sehen mögen. Ich will ja auch nur ein paar Anstö?e in gewisse Richtungen geben und vielleicht hilft es ja was. *g* *grmpf* Das habe ich doch auch sogar selbst gesagt. Lies nochmal. ;-) Es spricht "generell" _nichts_ dagegen. Lies nochmal. Ja, ich habe es gesehen und ob der Länge bin ich aus den Latschen gekippt. ;-) Spa? bei Seite. Antworte ich auch so schnell wie möglich, habe nur leider gerade recht viel um die Ohren. Hoffentlich komme ich morgen oder am Donnerstag dazu. Herrje ... so lange Mails darf nur ich schreiben! ;-) Ansonsten ... vielleicht können wir uns ja auf dem Nordcon nochmal drüber unterhalten. Oder ich mach nen Workshop draus. ;-) CU holger
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Hi! :-) Ja, ist ja auch okay. Ist halt nicht mein Ding. Ich persönlich finde, dass man mit der Recherche, die da teilweise reingelegt wird, einfach mit Kanonen auf Spatzen geschossen wird. Genau, so ist's recht. Erzittern sollst du vor mir. O;-) Ja, ich denke, dass das durchaus helfen "kann", aber so wie es meist gemacht wird, ist es nicht unbedingt zuträglich. Der Spieler an sich muss bereits ziemlich stark in der Geschichte (nicht "story", sondern "history") verankert sein, damit es für ihn nicht zu weit hergeholt wirkt. Denn wenn der Spieler sich mit der Geschichte nicht auskennt, was helfen einem die best recherchiertesten geschichtlichen Fakten, wenn es im Endeffekt auch "erfundene historische Fakten" getan hätten (ich klammere hier einmal bewusst meine persönlich Skepsis bezüglich "geschichtlichen Fakten" aus, denn wenn es danach ginge, ist es sowieso _vollkommen_ wurscht, ob es nun "authenthisch" ist oder nicht, denn Geschichte ist Geschichte und somit Fiktion, womit sowieso bereits egal ist, ob dies nun recherchiert oder frei erfunden ist - das hier au?erhalb dieser Klammer gebrachte Argument geht in eine ein wenig andere Richtung, kommt aber am gleichen Ziel an)? Wenn der Spieler nicht wirklich sagen kann, ob das nun ausgedacht ist oder wirklich "aus einem Geschichtsbuch" ist es im Endeffekt doch vollkommen egal, was von beidem es nun ist. Und wenn man wirklich sich darauf verlassen muss, dass der Spieler auf dieses "was wäre wenn"-Spielchen eingeht ... dann würde es auch "erfundene Geschichte" (ein Juhu auf die Doppeldeutigkeit) tun. Bedeutet, der Spieler muss bereits von selbst ziemlich stark daran glauben bzw. es bereits wissen. Wenn die Spieler die geschichtlichen Fakten erst im Spiel erfahren, dann ist es vollkommen egal, ob ich diese "Fakten" nun aus einem Geschichtsbuch habe, sie im Internet recherchiert habe oder mir einfach ganz frech ausgedacht habe. Im Endeffekt ist es eigentlich das Gleiche. Und ich persönlich benutze dieses Werkzeug im übrigen wirklich eigentlich nicht, um meinen cthuloiden Horror zu erzeugen - nicht zwingend. Wenn es sich ergibt, in Ordnung. Aber ich persönlich mag eben diese ganze "Authentizitäts-Zentriertheit", die es bei vielen Abenteuern gibt, nicht. Davon halte ich nicht viel. Da wird zu viel Arbeit in IMHO unwichtige Details gesteckt, die _viel_ besser in die Originalität der Ideen gesteckt werden sollte (denn dort hapert es dann manchmal, wie ich finde). Soll hei?en: ich bin nicht "generell" gegen historische Anlehnung (hmmm, im Endeffekt schon, weil ich so nicht arbeiten würde, aber es geht ja erstmal um eine grundlegende Haltung, auch wenn dieser Einwurf sicherlich wieder verwirrend ist *g*), sondern das Ausmas, das diese Anlehnung annimmt. Weniger Recherche in historischen Details, mehr Arbeit in die Entwicklung kreativer Ideen gesteckt. Der cthuloide Horror lebt IMHO nicht davon, dass man besonders toll eine bestimmte Legende in eine cthuloide Legende verarbeitet. Das empfinde ich persönlich jedenfalls eher als langweilig. Der cthuloide Horror lebt für mich eben in der Dekonstruktion von Paradigmen. Das bedeutet im Endeffekt zum Beispiel auch, dass die Erklärung von historischen Ereignissen mittels des Cthulhu-Mythos nicht gelingen dürfte, denn dieser Erklärungsanspruch, dass es "eigentlich" möglich ist, mit der heutigen Wissenschaft unsere Welt zu erklären, ist doch eigentlich genau eine Grundprämisse unseres Paradigmas - diese Erklärung gelingt aber immer und das recht gut, da passt dann jedes Puzzleteil zusammen und die Geschichte ist nicht einfach dekonstruiert, sie ist lediglich "anders erklärt"; und das finde ich persönlich jetzt nicht wirklich beängstigend. Denn wenn nun in aller Einzelheit ein historisches Ereignis genommen wird und dieses mit Hilfe des Cthulhu-Mythos "erklärt" wird, dann wird dieses Paradigma nicht angegriffen, sondern untermauert. Darin sehe ich im übrigen eine gefährliche Problematik - die anderen zwar vielleicht egal ist, aber ich nicht ganz unwichtig finde. Sollte man mal drüber nachdenken. *g* Weniger "erklären" eben, aber genau dieses Problem wirft dann die "historische Anlehnung" wieder auf. Es sagt ja keiner was dagegen, dass man spannende Themen aufgreift, interessante Locations benutzt und die können ja auch durchaus historisch sein - warum nicht? Aber dies wird mittlerweile - zumindest meiner unbescheidenen Meinung nach - eben nicht mehr als Mittel zum Zweck, sondern sogar schon fast als Ziel angesehen. Es ist nicht mehr Werkzeug, um den Horror zu erzeugen, es kommt mir schon fast wie das vor, was letztendlich wichtig sein sollte. Und das halte ich persönlich eben für verkehrt. Daher plädiere ich eben dafür, dass man einmal wieder ein wenig mehr im luftleeren (historischleeren) Raum schwebt und ein wenig mehr die Kreativitätskiste anschraubt und nicht dauernd irgendwelche Geschichtsbücher aussaugt. Denn auf Dauer finde ich das ein wenig langweilig und ist nicht das, was ich bei Cthulhu will. Die cthuloiden Stories, die mir besonders gut gefallen, haben im Normalfall sehr wenig bis gar keinen historischen Bezug - sie erzeugen ihren cthuloiden Horror anders. Aber ich denke, das abe ich ja bereits an anderen Stellen häufig genug versucht, zu erklären, wie ich das meine (Stichwort: "The Space-Eaters"). Es würde das Gefühl unterstützen, dass es eine Wahrheit dort drau?en gibt und man diese greifen und begreifen kann. Und das ist IMHO eben die falsche Grundvoraussetzung und bereits _einer_ der Gründe, warum ich dieser Authentizitäts-Zentriertheit sehr sehr skeptisch gegenüberstehe und nicht sehr viel von ihr halte. Sie "kann" sinnvoll genutzt werden - vielleicht. Bisher gibt es allerdings lediglich obige Probleme, die ich ansprach; wirklich beschäftigen tut sich mit diesem Problem allerdings niemand, es wird lediglich dauernd reproduziert und reproduziert. CU holger
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Hi! :-) Scream gehört für mich zu einem der besseren Horror-Filme. ;-) Für mich ist es ein Horror-Rollenspiel und das in erster Linie - nix mit historisch und nix mit Detektiv. Weg mit dem Krempel. *g* "Authentizität" ist mir vollkommen schnuppe. Soll ich dir den Begriff mal dekonstruieren? Ich habe hier noch einen Derrida-Artikel zu dem Thema. *unschuldigpfeif* O;-) CU holger
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Hi! :-) Ich kenne "Das Nilpferd" jetzt nicht, daher kann ich dazu leider nichts sagen. Man sollte nicht vergessen, dass durchaus auch der Einfluss des Schauerromans (Gothic Novel) nicht vergessen werden darf (ist ja im Zitat auch erwähnt). Scream gehört für mich eindeutig zu den Horrorfilmen, da er diverse jener explizit parodiert. Er spielt mit dem Genre des "Horrorfilms" an sich schon allein durch die ständige Selbstironie und die Intertextualität zu anderen Horrorfilmen (oder ist "Freitag der 13." für dich kein Horrorfilm?). Naja, das ist eben wieder die Frage, ob "gut" oder "schlecht" . Und _darüber_ kann man sich sicherlich stundenlang unterhalten. Aber auch ein schlechter Horrorfilm ist durchaus ein Horrorfilm. Sofern man überhaupt mit Genres arbeiten will. Und jetzt der absolute Schock: Ich persönlich halte Genres für nicht sonderlich gut. Aber...aber...! ;-) Zitat "Text ist Text" Stimmt. =) Ich sehe, ich hinterlasse Spuren im Sand. *g* CU holger