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Zodiak

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  1. Ja, die Epochen sind hauptsächlich nach ihrer Begrenzung in Architektur, Kunst und Design bezogen. Bei vielen Sachen (z.B: Stromliniendesign) ist das völlig unproblematisch, schwieriger wird es bei so ambivalent belegeten Begriffen wie der Moderne.

    Teilweise habe ich als Orientierungshilfe auch Epochen wie "Aufklärung" oder "Kaiserzeit" eingefügt, die wiederum garnichts direkt mit Architektur oder Kunst zu tun haben.

  2. Die englische Küche ist weitaus besser, als ihr Ruf, gerade durch ihre bereits sehr frühen Bindungen zu den Kolonien. Zu den englischen Rezepten gehören übrigens Klassiker wie Chop Suey, Mulligatawny (allerfeinst), Mandelhuhn, Apple Pie & Custard und vieles mehr.

     

    Was Antiquitäten betrifft: Für eine einfache Runde sind wirklich passende Sachen kaum bezahlbar, aber wenn man die Investition als dauerhaft für die eigene Einrichtung sind, mitunter sehr lohneswert. Eigentlich darf ich, da ich keinerlei Platz mehr habe und finanziell absolut garnichts mehr ausgegen kann, selbst wenn ich wollte, garnicht in Ebay nachsehen. Aber wenn ich sehe, was in der Rubrik 1920er alleine heute drinsteht, könnte ich heulen, dass ich nichts mehr kaufen kann:

    Gut, den Verkäufer, der eine "ArtDeco-Vase aus den 1950ern" anbietet, sollte man für die Formulierung ohrfeigen, aber...

     

    -Eine original-Karbid-Fahrradlampe, ging eben weg,

     

    -Ein kompletter Schreibtisch steht nochbei 45 Euro und geht schon in 40 Minuten weg. Nicht das tollste Exemplar, aber wenn man vergleicht, was der aktuelle Dreck im billigsten Baumark kostet...

     

    -Eine Bauhaus-WMF-Kaffekanne für 5,50 Euro? Sofort zuschlagen!

    - gleich zwei elektrische Kaffeemaschinen, beide um 25 Euro!

    - Der Art Deco-Cocktailshaker mit Sofortkauf als 100 Euro ist schon eine grö?ere Investition, derzeit 65 Euro, aber ein schönes Stück, das so schnell nicht wiederkommt...

     

    Wer über ein bisschen Geld verfügen würde, könnte sich recht schnell und vergleichsweise günstig die passende Barausstattung zusammensuchen.

  3. Ich würde da lieber ein paar Rezeptbücher ansehen und den Backofen anwerfen, die englische Küche hat da eine sehr reichhaltige Auswahl an netten und wohlschmeckenden Küchlein parat, die dekorativ sind und auch zeitlich angemessen.

    Die erwähnte Süssspeisen mit effektvollen Blütenblättern wurde, soweit ich wei? nicht mit Gelatine, sondern mit pflanzlichen Verdickungsmittel gebunden, also vermutlich Agar-Agar oder dem anderen Zeug, dessen Name mir gerade nicht einfällt.

  4. "schnörkelig...Blumenmuster?" Hmm, Hmmm.

    Also wenn das Setting in der gehobenen Schicht Londons spielt, bist du im edwardianischen Zeitalter (als Schlagwort).

    Bei reichen Konservativen kommt da durchaus noch viktorianisches Silber auf den Tisch (mit Centerpiece), aber das dürfte selbst beim besten Willen kaum realisierbar sein.

    Dagegen ist bei den reichen Neuaufsteigern reinstes Art Deco angesagt, wobei das noch eher realisierbar wäre, aber auch nicht unbedingt einfach ist.

    Im Gegensatz zu der zeitgenössischen Ausstattung ist zumindest die damalige "Partyverpflegung" ohne gro?artigen Aufwand an Suche und Kosten machbar. Chips und Cola kam da natürlich nicht auf den Tisch... Edwardianische Snacks solltes du aber in den weiten des Internets irgendwo finden.

    (z.B, hat man effektvolle Süsspeisen mit echten Blütenblättern, die Schichtweise in einem transparenten Dessert eingelegt wurden, serviert.)

     

    P.S. Um Verwirrung auszuschliessen: Die Regierungszeit von Edwar endet zwar 1910, aber wird fälschlicherweise (auch von mir hier) oft für die Zeit unmittelbar nach dem ersten Weltkrieg verwendet, wo bereits George V an der Macht war. "Georgianisch" sagt man hier natürlich nicht.

  5. Bei Prüfungen würde ich mich allerdings nicht darauf berufen, da, wie auf Seite 2 erwähnt, je nach Bereich starke Abweichungen möglich sind. Gerade bei der Moderne, die z.B. geistesgeschichtlich schon mal im 18. Jahrhundert beginnt, und dann gesellschaftlich erst wieder ab Anfang des 20. jahrhunderts gezählt wird...

    Bei der Architektur trennt sich nach einer populären Deutung um 1960 die Moderne in jeweils die Spätmoderne und Postmoderne, die dann noch lange parallel laufen, etc. etc.

    Als ?berblick in Ordnung, im Zweifelsfall noch mal die diverse Fachliteratur zur Vergewisserung heranziehen.

  6. Ich gucke mir da nur das englische Original "Antiques Roadshow" an, die deutsche Imitation fand ich recht schrecklich, aber grundsätzlich halte ich nichts vom bewerten, da der Wert ja meist nicht im schnöden Mammon liegt, sondern in nicht messbaren kulturellen Werten... (Ein Containerschiff mit Altpapier ist vom materiellen Wert viel höher als z.B. das letzte Exemplar eines einzigartigen Buches aus dem 16. Jahrhundert, und die Marmorstatuen von Michelangelo kann man schnell in Stahlbeton irgend eines geschmacklosen Sportstadions überrechen)

     

    Aber zu den Motiven: Es kann ja nicht sein, dass alle nur im Möbelhaus-Ambiente leben. Wenigstens bei Eltern oder Gro?eltern sollte ja auch noch das eine oder andere Objekt überlebt haben. Gerade die spannenden, alltäglichen Sachen, die nicht besonders wertvoll erscheinen, überleben oft erstaunlich lange in ihrer Alltagsnutzung. Von einem Holzreiber, der seit Ewigkeiten in der Schublade liegt und auch immer wieder benutzt wird, erfuhr ich vor kurzem, dass er von der Urgro?mutter stammt und seit über 100 Jahren in der Nutzung ist. Und dabei ist der Zustand noch so gut, dass er noch mal solange weiterexistieren könnte... Also einfach mal die Augen auf...

  7. Bin ich etwa der einzige hier, der einen Photoapparat hat? 8o

     

    Aber hier ein Beispiel für um die Jahrhundertwende (eventuell früher?) übliche Briefbeschwerer. Bis heute eines der schönsten und am filigransten ausgeführten Beispiele für ein Millefiori, das ich bisher gesehen habe, leider ist das Objekt stark beschädigt. Herkunft ist unbekannt, obwohl sich natürlich Böhmen in den Sinn drängt.

    http://zodiakoverun.de/Foren/G-Millefori02.jpg

  8. Die Schriftart ist OCR A von 1968 und eines der letzten Beispiele für einen modernen Schriftstil. Im selben Jahr wurde übrigens das letzte "authentische" spätmoderne Gebäude in Frankfurt errichtet. (Kleines Ratespiel. Authentisch, weil der Architekt bald als letzter Vertreter der klassischen Moderne ablebte.)

     

    Edit: Entgegen meiner Gepflogenheiten setzte ich hier mal tatsächlich einen Wikipedia-Link zu OCR A:

    http://de.wikipedia.org/wiki/OCR-A

  9. Da es hier im Forum mehrfach deutlich wurde, dass die Zuordnungen von Epochen und Stilrichtungen bei Cthulhu-Settings in einigen Fällen auf gro?e Schwierigkeiten stö?t, habe ich ein kleines pdf-Dokument als Hilfe erstellt.

    Dabei habe ich wichtige Epochen und Stilrichtungen vom Altertum bis zu der aktuellen Zeit chronologisch auf eine Seite komprimiert. Es handelt sich um die erste Version, die noch ergänzt und korrigiert werden kann. Bitte auch die zweite Seite lesen, wo auf einige Schwierigkeiten und Mi?verständnisse hingewiesen wird, die z.B. durch verschiedene Definitionen und Bezüge auftreten können.

     

    http://zodiakoverun.de/pdf/StilepochenVersion01.pdf

  10. Und hier ein wunderschöner Jugendstil-Regulator der Brüder Becker. Das originale gehäuse fehlt leider und wurde vermutlich bei der Bombardierung Berlins zerstört.

    http://zodiakoverun.de/Foren/G-Regulator01.jpg

     

    Und jetzt kramt mal schön, sicherlich wird euch bei dem einen oder anderen was interessantes zu der Epoche zu finden sein!

  11. Und was gehört unbedingt in das deutsche 1920er Setting?

    Richtig, die Wandervögel! Und beim Wandern und am Lagerfeuer wurden dann natürlich entsprechend Lieder gesungen und auf handlichen Instrumenten wie diesem begleitet. Eine Tante war in den 1920ern bei den Wandervögeln, und von eben dieser haben wir vor etlichen Jahren diese alte Mandoline geschenkt bekommen. Ein nahezu identisches Exemplar sah ich dann vor wenigen Jahren in der gro?en Lebensreform-Ausstellung unter der Rubrik "Wandervögel" auf der Mathildenhöhe.

    http://zodiakoverun.de/Foren/Z-Mandoline.jpg

  12. Diese Grammophon-Nadeln wurden über Jahrzehnte ohne gewaltige ?nderungen produziert und sind ein gutes Beispiel, dass eigentlich anachronistische Techniken aufgrund Gewohnheit und Marktgesetze relativ lange überleben. Als dieses Päckchen vermutlich verkauft wurde, waren bereits elektrische Verstärkersysteme auf dem Markt und im experimentellen Bereich hatte man gerade Stereo und den Bias-Ton in Erprobung. Trotzdem war die mechanische Verstärkung über Metallnadeln noch in den 1930ern das am verbreiteste System, dass teilweise noch nach dem zweiten Weltkrieg in vielen Haushalten zu finden war.

    Die mechanische Verstärkung besitzt bis auf Unabhängigkeit keine Vorteile gegenüber der elektrischen und ist akustisch unterlegen, also völlig anders als bei dem Schallplattensystem gegenüber der CD, was zwar aufwendiger in der Bedienung und Produktion, aber höher in der Tonqualität ist. (Tatsächlich wird die Schallplatte auch die CD überleben, einige exklusive Musikläden haben inzwischen das Programm wieder komplett auf Vinyl-Schallplatten umgestellt und CDs aus dem Programm genommen.)

    http://zodiakoverun.de/Foren/Z-Nadel01.jpg

    http://zodiakoverun.de/Foren/Z-Nadel02.jpg

     

  13. Nochmal zur Frage der Telephone:

    Hier ist ein Link zu tragbaren Telephonen der Zeit, die zwar für das Militär entwickelt wurden, aber auch ihren Weg in zivile Nutzung fanden.

    http://www.wasser.de/telefon-alt/inhalt.pl?kategorie=1000005

     

    In diesem Thread stelle ich ein authentisches Modell vor:

    http://www.cthulhu-forum.de/thread.php?threadid=7614&boardid=8&styleid=&page=1#11

  14. Das tragbare Telephon, das in der Kurzgeschichte "Die Aussage des Randoplh Carter" mit in die Gruft herabgenommen wurde, müsste ungefähr so ausgesehen haben:

    http://zodiakoverun.de/Foren/Z-Feldtelephon.jpg

    Mit Feldtelephonen wurde schon lange vor dem ersten Weltkrieg experimentiert, die fortschritlichsten Modelle im ersten Weltkrieg hatten einen Kasten aus Holz oder Bakelit, der Kurbelinduktor, Batterie und Hörer enthielt. Somit entsprechen sie von Bauart und Design schon weitgehend dem abgebildeten Modell, das so ab 1933 gebaut wurde. Die Unterschiede zu Modellen der 1920er sind daher als marginal zu betrachten.

    Das abgebildete Gerät ist eines von zweien, die nach dem zweiten Weltkrieg gebraucht gekauft und als interne Telephonanlage in einer Instrumentenwerkstatt eingesetzt wurden. Später verwendeten wir esbis in die 1990er als internes Haustelephon, bis es durch ISBN obsolet wurde. Das Gerät müsste aber noch voll funktionsfähig sein. Der Strom für die Klingel wird über die Drehkurbel erzeugt, für die Stromversorgung der Sprecheinrichtung benutzten wir die flachen 4,5 Volt-Blocks, die einst als "Taschenlampenbatterien" bekannt waren, und nicht allzulange hielten. Der Batterieschacht ist jedoch für die Aufnahme deutlich grö?erer Batterien vorgesehen. Der Hörer unterscheidet sich vom Standardhörer durch eine totmann-Taste, die permnent beim Sprechen gedrückt werden mu?. Die ?bertragungsqualität ist völlig ausreichend, um auch verschiedene Stimmen zu identifizieren. Gewogen habe ich das Ding nicht, aber durch den Bakelitkorpus ist es nicht gerade leicht.

  15. Ja, auch sehr bequem und wirklich sehr günstig im Einkauf - im Ikea oder Möbel Walter etc. hätte man für Neuschrott deutlich mehr bezahlen müssen.

    Ungefähr zeitlich passend müsste dieser Rauchtisch sein (ein kleiner Tisch für Rauchutensilien, meist kleiner, aber deulich höher als ein Couchtisch), denn ich einst aus der Rumpelkammer der Gro?mutter vor dem Sperrmüll rettete. Zeitlich wei? ich nur, da? er 1932 produziert sein soll, aber das "orientalisch" geprägte Muster auf der Platte aus Messingblech spricht eher für die 1920er. Orientalismus war in, bevor der ägyptische Look in war, lief aber vermutlich noch ein paar Jahre weiter.

    Die Datierung des Schlangenaschenbechers (grün gefärbte Bronze(?) Glas, Messing) ist schwieriger, ich halte sie für älter als den Tisch, möglicherweise auch noch vor dem ersten Weltkrieg entstanden.

    http://zodiakoverun.de/Foren/Z-Rauchtisch.jpg

  16. Für meinen Schreibtischsessel aus den 1920ern musste ich in einem englischen Trödlerladen weniger bezahlen, als für einen hässlichen neuen Schreibtisch-Sessel im Ikea. Zugegeben, der Zustand ist nicht gerade der beste und ich musste den Stuhl ein paar Meilen bis zum Parkplatz schleppen, aber es hat sich trotzdem gelohnt. Zum Glück habe ich, entgegen meiner ersten Absicht, die Mechanik nicht sandgestrahlt und lackiert, sondern habe die Alterspatina belassen.

    http://zodiakoverun.de/Foren/Z-Sessel01.jpg

  17. ?ber diesen geerbten Photoapparat wei? ich leider nicht viel. Er verwendet Rollfilm im Mittelformat und gehört zu den sogenannten Faltkameras. Er trägt am Objektiv die Firmenmarke von AGE (Alfred Gauthier Calmbach) und in Jugendstilschrift noch die Modellbezeichnung "Pronto". Es ist für seine Zeit, ich tippe Mitte bis Ende 1920er, ein ziemliches HighTech-Gerät, da er nicht nur über Kabel-Fernauslöser, sondern auch einem Zeitauslöser verfügt.

    http://zodiakoverun.de/Foren/Z-Photo04.jpg

  18. Diese Lampe ist etwas jünger, nämlich aus der edwardianischen Epoche. Meine Eltern kauften sie vor etlichen Jahren sehr günstig auf einem Antiques-Fare, offensichtlich wollte sie sonst zu dieser Zeit noch niemand haben. Die Stehlampe besteht aus geschwärztem Schmiedeeisen mit sehr kunstvoll gearbeiteten Rosenblüten und Blättern. Der vermutlich blütenförmige Originalschirm existiert nicht mehr. Dmalas wurden für derartige Lampenschirme gerne Drahtgerippe verwendet, die mit einer Art Zellulosebespannt waren - dieses Material ist meistens durch Alterungsprozesse vollständig zerstört. Ob die Lampe im Original elektrisch war, ist schwer zu sagen, da bereits Elektrolampen in dieser Zeit existierten, aber recht selten waren.

     

    http://zodiakoverun.de/Foren/G-Lamp02.jpg

  19. Fangen wir mit dieser Lampe an: Eine sehr schöne Art-Noveau-Petroleumlampe, die später, vermutlich in der Zwischenkriegszeit, auf elektrisches Licht umgebaut wurde. Der schöne orange Schirm stammt aus der Raumfahrtzeit, passt farblich aber perfekt.

     

    http://zodiakoverun.de/Foren/G-Lamp01.jpg

  20. Der thread ist eine Ergänzung zu diesem:

    http://www.cthulhu-forum.de/thread.php?threadid=7614&boardid=8&sid=38a20391cecc23feff99a4d1e86f88a6

     

    Da ich beim Durchgehen der Gegenstände auch ein paar Sachen für die "Gaslight"-Epoche fand, habe ich hier eine Erweiterung für die Objekte der frühen Moderne (auch wenn diese keineswegs deswegen "modern" sein müssen) erstellt.

    Es gelten dieselben Regeln wie im anderen Thread: Keine Links zu Internet-Fundstellen, sondern nur Objekte vorstellen, die man selber beschreiben und untersuchen und natürlich photographieren kann.

     

    Was gehört hier herein? Nahezu alle Objekte, die ihr aus der Zeit von ungefähr 1870 bis 1914 findet. Also z.B. viktorianisches, edwardianisches, Arts & Crafts, Art Nouveau, Jugendstil, Aestetic Style, aber natürlich auch traditionelles oder selbstgefertigtes innerhalb diesen Zeitrahmens.

    Was gehört nicht hier herein? z.B. Art Deco, Bauhaus, International Style oder Stromlinien-Design, das gehört alles in dem obengenannten Thread zur Zwischenkriegszeit. Und bitte keine "Google-Bild"-Links! nur Objekte, die ihr auch mal in die Hand nehmen und umdrehen könnt!

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