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Dr. med. vet. Stahl

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Everything posted by Dr. med. vet. Stahl

  1. Ich bin in dem "Neue Konzerne braucht das Land" über die Aussage gestolpert, das Erdöl und Gasförderung bisher in Shadowrun unterrepräsentiert sind. Mir stellt sich die Frage: Braucht man das alles noch? Als Energieträger haben sie meiner Meinung nach ausgedient, weil es zwei Schlüsselentwicklungen gibt: 1. Lauffähige, effiziente Fussionsreaktoren 2. Solarzellen mit 20%+ Wirkungsgrad Damit ist Energie quasi im Überschuss vorhanden. Ein Fussionsreaktor braucht kein teures Uran und wie er funktioniert... Naja, wir spielen halt immer noch Shadowrun, er tut es irgendwie. In einem Quellenbuch, ich glaube es war Cyberpiraten, habe ich gelsen, das die Megacons ihre Kernkraftwerke besonders gerne in die dritte Welt verfrachten. Weil man dort die billige Energie schätzt und die Konzerne Komplettpakte anbieten, also der Müll auch gleich abgeholt wird. Also dürfte auch dort die Bedeutung von Öl gesunken sein. Warum es überhaupt noch Verbrennungsmotoren geben sollte entzieht sich mir gänzlich. Wenn man sich den Tesla Rodster ansieht, sind heute schon Elektroautos machbar, die die Effizienz von Verbrennern aufweisen. Aber zurück zum eigentlichen Thema: Für mich ist Öl "nur" noch ein Rohstoff für die Petrochemie, und damit weit weniger wichtig als in unserer Zeit. Wie ist den das Bild dazu, das im Unwired gezeichnet wird? Gibt es da wieder ein Überschwappen der Probleme und Entwicklungen, die wir jetzt haben zu Shadowrun?
  2. Pah, alles viel zu laut und ineffektiv. Es gibt nichts besseres als einen Taser um sich seiner Haut zu erwehren. Und man hat nicht die ganzen Scherereien, wenn es durch Polizeikontrollen geht. Besonders die Defince EX Shocker ist eine tolle Sache. Legt auch einen Aligator mit einem Treffer lahm. Und das Leder bleibt dabei ganz, um sich daraus ordentliche Stiefel zu machen.
  3. Ich kann mich meinem Vorredner nur anschliießen: Ohne GRW hat das alles keinen großen Sinn. Aber mein Ratschlag bezüglich der Erstellung: Baue dir keinen absolut spezialisierten Hacker. Ich rate für den Anfang dazu, beide Gruppen zu nehmen, also Cracken und Computer, beides auf 4 und man hat einen Professionellen Hacker, der zwar nirgends der wirkliche Champ ist, aber auch alles kann und einem die Möglichkeit gibt, alles auszutesten. Ein entscheidender Punkt in Sachen Ausrüstung ist natürlich das Comlink: man braucht ein 5/5er, was man sich eben selbst zusammenbaut. Die Tabelle dafür findet sich auf der letzten Seite des WiFi Kapitel des GRW. Warum ist das so wichtig: Dein Comlink schluckt nur eine gewisse Anzahl an Programmen, bis die Prozessorleistung abnimmt. Diese gibt gleichzeitig an, wie gut die Programme sein können die im moment aktiv sind. Genaueres solltest du einfach nachlesen. Erspare dir und deiner Spielrunde einfach einen Hacker, der die Regeln nicht kennt. Sie sind ja im Vergleich zu vorherigen Editionen wesentlich einfacher geworden und man kann sich in einem Abend einlesen. Das waren die Dinge, die mir am Anfang übel zugesetzt haben... Das und ein Spielleiter, der keine Fragen beantwortet hat und sich weigert deutsche Begriffe zu verwenden.
  4. Aber sind diese Konzepte wirklich ökonomisch und ökologisch lohnend? Sie sind mit einem recht hohen Aufwand an Baumaterial (Erholungsflächen werden umbaut) und Energie (Fast das gesamte Gebäude muss klimatisiert werden) verbunden. Und wenn man auch noch will, dass Menschen dort leben, werden die Ansprüche noch höher. Das Menschen sich zusammenpacken lassen, sieht man daran, wie die Mannschaften auf Kriegsschiffen untergebracht sind. Aber wie lange halten die das ohne Pause durch? Wie lange bis ein "Bunkerkoller" einsetzt? Und es reicht eigentlich nicht, dass man dort überleben kann, es geht darum, produktiv und relativ glücklich zu sein. Um Arkologien wirklich umzusetzen wird es noch eine ganze Menge an technischen Fortschritt und Sozialen brauchen. Sozial im Sinne davon, genauer zu untersuchen was ein Mensch wie und warum braucht. Es liegt in der Natur der Sache, dass jede Generation glaubt, zu wissen, was der Mensch braucht, aber es gibt Irrtümer. Wie sonst ist zu erklären das wir nicht alle in den Hochhäusern der 70er Jahre wohnen? Damals glaubte man, dass diese die perfekte Wohnform seien. Wenn ich in Berlin am Kottbusser Platz stehe ich immer wieder Kopfschüttelnd vor den Monstern von Hochhäusern die da hingerotzt wurden. Ich glaube es wird einiges an teuren Fehlschlägen geben, aber irgendwann wird es auch Erfolge geben.
  5. Ich sage in keinster Weise, dass die Entwicklungen unlogisch sind. Mir ist durchaus klar, dass die Megakonzerne immer noch immens mächtig sind und dass sie eben ihre Macht anders ausspielen und auch das Runner nich aus reinem Rebellentum Runner sind. Aber ich glaube nicht, dass irgendwer nur wegen den Geld Runner ist. "Hallo, ich bin Streetsam XY, ich habe Cyberware im Wert von 340 kNY im Körper und bin besser ausgebildet als 4/5 ihrer Elite. Gebt mir genug NuYen um mir nach Feierabend die Kante zu geben und ich bin euer Mann." Von Technikern, Hackern und vor allem Magiern brauche ich gar nicht zu reden. Jeder Runner, der nach den Generierungsregeln mit 400GP erschaffen wurde ist wirklich weit weit über den Straßendurchschnitt. Aber würde es uns Spielern Spass machen, Wache in einem Konzerngebäude zu schieben? So viele Runner es gibt, so viele Gründe gibt es, warum sie in den Schatten unterwegs sind. Aber eines ist meiner ansicht nach sicher: Sie wollen nicht einen langweiligen Bürojob erledigen. Oder Dienst nach Vorschrift. Und wir Spieler biegen es uns soweit hin dass es uns logisch erscheint. Wobei es immer noch ein Spiel ist und logisch das falsche Wort ist. Stimmig ist da viel besser. Aber ich muss gestehen, das Unwired habe ich noch nicht, und mein Eindruck stützt sich zu großen Teilen auf das GRW und das Bild, was ich in bisherigen Spielrunden bekommen habe. Ich habe zu einem großen Teil die Denver Missions (Wie ist den die genaue Bezeichnung dafür? Commando Missions?) gespielt und dabei wirkten die Konzerne eben sehr nebensächlich. Wenn das Unwired den Konzernen wieder mehr Macht gibt, dann soll mir das nur recht sein. Und noch etwas zu Japan: Klar ist das alles erklärt, aber es ist ja nicht irgendwie passiert sondern wurde so geplant. Und ich kann damit leben... Oder es ignorieren. Mir macht ein dominantes, kolonialistisches und rassistisches Japan mehr Spass als ein ... Naja... Was Japan halt offiziell jetzt ist. Und natürlich steht mir frei, einfach 2050 zu spielen. Werde ich wahrscheinlich auch bald tun, wenn ich genug Spieler dafür zusammen habe. Aber nach diesem ganzen von Ursprünglichen Topic abweichenden Text nochmal zurück zum Thema: Bei mir wird es weiterhin die Gehirngewaschene Welt der Konzernbürger geben, egal was da kommt. Weil sie für mich zu Shadowrun gehören. Vor allem weil ich den Gegensatz "Uniformierter Einheitsmensch" auf der einen und "Individueller Runner" auf der anderen Seite für sehr wichtig halte. Und unter uns: Runner können viel cooler wirken vor dem Mausgrauen Hintergrund der Konzernsklaven und Coolnes ist für mich einer der Gründe warum ich Shadowrun mag.
  6. Wow, genau das Thema was mich bei Shadowrun 4.0 am meisten beschäftigt. Ich finde Shadowrun demontiert sich damit etwas selbst, dass es eben den Aktuellen entwicklungen so sehr nachläuft. Ich bin zu beginn der 3. dazu gekommen und mein Bild war sehr von "Wiege der Sonne" geprägt. Okay, kein Film, den man wirklich mit Shadowrun in Verbindung bringt, aber das Konglomerat aus Macht der Japancons und die relative Ohnmacht des Staates war für mich genau das Gefühl was ich bei Shadowrun haben wollte und auch geliefert bekam. Aber nach und nach wurde immer mehr modernisiert. Die Technik, das wurde klar, ist eben nicht 2070. Wir haben 2005 schon ein Level erreicht, dass die Grenzen von Shadowrun in manchen Punkten überschreitet. 2050 ist eben mehr 2025. Das machte das Einführen von WiFi zu einem sinvollen Schritt. Dabei wurde etwas über das Ziel hinausgeschossen, weil vieles einfach unsinnig ist. Und man sollte die Lebensdauer von Hardware nicht vergessen. Aber ich schweife ab. Mit dem Konzeren wurde ähnlich verfahren. Meine Meinung: Man wollte die Zukunft realistischer halten. Und darum hat man einfach die Konzernlandschaft an das angepasst, was heute geschieht. Doch das ist mit dem Niederwerfen von Japan eben die Entwicklung, die mir in Shadowrun am meisten gegen den Strich geht. Die Rige der AAA-Cons ist jenseits von Gut und Böse. Aber inzwischen sind Megacons nur noch Spielbälle der 6. Welt und nicht mehr die Macht, die sie in den Fugen hält. Der Aufstieg in diese Riege geht zu schnell und der Fall... Naja... Renraku ist der einzige, der mir realistisch erscheint. Diese unheimliche Macht der Konzerne sollte nicht so leichtfertig verpulvert werden. Sie ist das was Shadowrun in meinen Augen definiert. Und der Konzernsklave ist ein wichtiger Teil davon. Und es ist das, was den Runner zu etwas besonderen macht: Er stellt sich gewollt gegen das System. Jeder Runner könnte seine Fähigkeiten sofort an einen der Konzerne verkaufen, aber er entscheidet sich für die Freiheit. Und diese Motivation gibt es eben nur, wenn es die verstörende Institution des Konzernbürgers gibt. Und eine Entwicklung, die schlicht ignoriert wird: Große Konzerne verabschieden sich aus der Forschung. Grundlagenforschung ist teuer und kann floppen. Darum überlässt man das lieber dem Mittelstand und wenn was dabei rauskommt, kauft man die Firma... Oder man klaut es einfach. Hum. Der einzige Mega, der sich so verhält ist SK. Aber damit würde man wieder einen großen Spassfaktor aus dem Spiel entfernen.
  7. Bisher sind alle Wolkenkratzer ökologische Katastrophen. Ich würde nicht sagen, dass solche Arkologien gut für die Umwelt sind. Die Transporwege (Straßen in einer Konventionellen Stadt) müssen auch klimatechnisch aufbereitet werden. Das schluckt viel Primärenergie. Klar, der Transport wird effektiver, aber ein Großteil des Verbrauches wird für Kühlung/Heizung und die Klimatechnik draufgehen. In einer heißen Region wie Dubai wird zwar viel Strom und auch Heißwasser erzeugt werden, aber wenn das Ding nicht mindestens auf 25°C Klimatisiert ist, wird niemand darin wohnen wollen. Wenn das Ding "effektiv" gebaut wird, wird es eng. Weniger Raum -> Weniger Oberfläche -> Weniger Verbrauch. Aber damit wird es zum Käfig. Vielleicht kann man sich daran gewöhnen, aber ich würde wahnsinnig werden, wenn ich nicht jeden Tag den Himmel sehe. Menschen lassen sich nicht beliebig "verdichten". Warum sonst sind die Vorzeigewohnungsbauprojekte aus den 70er Jahren oft nur noch Soziale Brennpunkte, obwohl sie, rationall gesehen mehr Vorteile als Nachteile bieten? Ich glaube es braucht noch jede Menge Technischen Fortschritt, bis sowas wirklich ökonomisch und ökologisch sinvoll ist.
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