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Super8 aus CW6


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  • 3 weeks later...
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Original von Christoph

 

Der Einstieg stellt den nicht besonders starken Höhepunkt des Abenteuers dar...

 

 

Als Teilnehmer der mehrfach erwähnten Runde auf der Con-Leonis mu? ich Frank Helller nochmal über den grünen Klee loben:

 

Ich empfand das Abenteuer als stimmungsvoll, gruselig, um nicht zu sagen schockierend (oder wei? jemand ein besseres Adjektiv zu Horror?). Und der Höhepunkt war für mich ganz persönlich weniger der Anfang - der ein äu?erst wirkungsvoller Einstieg war, zumal ich den Black-Out-Charakter spielte, mehr aber nicht - oder das Ende. Mein persönlicher Höhepunkt war die Szene im Red Rose, die unmittelbar vor dem Ende lag. Der Grund dafür war, da? Frank sich nicht gescheut hatte, das Thema Mi?brauch (ein äu?erst heikeles Thema, um das ich normalerweise einen gro?en Bogen mache) in voller Breite einzusetzen. Hier wurden sehr wirkungsvoll zwei mögliche Quellen für Angst und Entsetzen miteinander kombiniert: Zum einen der Cthulhu-Mythos, dessen Potential wir hinreichend kennen, zum anderen etwas, was dazu auf den ersten Blick garnicht pa?t, nämlich das Entsetzen darüber, was Menschen anderen Menschen antun können. Letzteres hatte ich in einem Cthulhu-Abenteuer nicht, zumindest nicht so direkt und drastisch, erwartet - obwohl der Horror der Snuff-Thematik ja eigentlich gerade darin liegt.

 

Hat das nun mit dem guten Spielleiter zu tun, der auch aus einem schlechten Abenteuer etwas gutes herausholt? Ich denke, nein. Frank war eher der gute Spielleiter, der das Potential in einem guten Abenteuer gesehen und es gekonnt und mit den richtigen Mitteln herausgeholt hat. Denn wie gesagt, das was Super8 wirklich zu einem Horror-Abenteuer gemacht hat, hat durch Franks konsequent offene Inszenierung der Mi?brauchs-Thematik seine ganze Wirkung entfaltet. Da? es in einem - auch für Minderjährige zugänglichen - Printmedium nicht explizit so geschrieben werden kann, sollte klar sein. Das macht ja auch nichts. Frank hat in diesem Fall bewiesen, da? ein guter Spielleiter in der Lage ist, des Pudels Kern zu erkennen, ohne gewaltsam mit der Nase darauf gesto?en zu werden, und ihn, an die aktuelle Gruppe angepa?t, wirkungsvoll zu inszenieren. Autor und Spielleiter haben mit Super8 etwas geschafft, was viele - auch namhafte - Teams nicht geschafft haben: Mir eine Gänsehaut zu verschaffen.

 

Aus diesen Gründen halte ich Super8 für ein gutes Abenteuer, auch wenn es für den Spielleiter anspruchsvoll ist, weil dieser das Potential, das darinsteckt selbst finden und herausarbeiten mu?.

 

Und ob es zu Lovecraft pa?t? Nun ja, das Beschriebene hätte ich niemals unter dem Label "Cthulhu" auf einer Con erwartet. (Auch das ist ein Kompliment. Ich mag es, überrascht zu werden.) Spontan würde ich sagen, das Thema "Mi?brauch" oder "Grausamkeiten von Menschen an Menschen" hat mit Lovecracft gar nichts zu tun. Aber wenn ich darüber nachdenke, dann ist eine der wirkungsvollsten Stellen, an die ich mich bei Lovecraft erinnere, im "Fall Charles Dexter Ward" zu finden. Ich meine mich an einen Hinweis auf Joseph Curwens Verbrauch an schwarzen Sklaven zu erinnern. Was mir an dieser Stelle die Gänsehaut beschert hat, war Lovecrafts "Trick", den Schrecken des Mythos (auch wenn er dort nur sehr vage angedeutet wird) in einen Zusammenhang mit den Taten eines Menschen an anderen Menschen zu setzen.

 

Lovecraft war an dieser Stelle subtil, Frank Heller war überdeutlich. Aber die Wirkung war erstaunlicherweise genau dieselbe. Ich halte dies für eine sehr gelungene Interpretation Lovecraftscher Stilmittel mit den Werkzeugen der heutigen Zeit, in der man mit Gewalt und Mi?brauch - fiktiv wie real - in den Medien ständig und schonungslos bombardiert wird.

 

Im übrigen war die Stimmung so, wie man es von Crthulhu erwartet, düster, etwas drückend, immer hart am Rand der Gesellschaft und ihrer Vorstellung von Logik. Die Ereignisse waren so gestaltet, da? sie die SC spürbar immer weiter in richtung Wahnsinn drängten. Insgesamt würde ich Super8 - in der Inszenierung von Frank Heller - rundherum als echtes Cthulhu-Abenteuer betrachten. Aber das ist natürlich Ansichtssache.

 

Apropos "spürbar": Was diese ganz spezielle Runde gegenüber anderen Cthulhu-Runden auszeichnete war, da? die Ereignisse nicht nur dogmatischerweise die geistige Stabilität der SC angriffen und man folglich das Schockiertsein und das Abgleiten in den Wahnsinn spielen mu?te, sondern da? sie den Spieler selbst an seine Grenzen führten. Zumindest mir ganz persönlich ging es so.

 

Mein Urteil würde also lauten: Super8 ist ein wirklich gutes Abenteuer. Aber es ist sehr starker Tobak. Wirklich gut ist es nur, wenn man bereit ist, als Spielleiter Grenzen auszuloten und auch zu brechen. Und dies sollte man sich besser gründlich überlegen. Für minderjährige Spieler ist es sicherlich ungeeignet, genauso für allzu sanfte Gemüter, die zu derartigen Grenzgängen nicht bereit sind. Aber gerade dies macht vielleicht guten Horror aus. Wer als Spielleiter nicht so weit gehen will, wie Frank in besagter Runde, ist mit Super8 wahrscheinlich schlecht beraten.

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Original von pirx

Ich empfand das Abenteuer als stimmungsvoll, gruselig, um nicht zu sagen schockierend (oder wei? jemand ein besseres Adjektiv zu Horror?).

Herzlichen Dank =) Auch wenn ich zugeben muss, dass es offensichtlich Franks Interpretation war, die das Abenteuer so gemacht hat.

Original von pirx

Was mir an dieser Stelle die Gänsehaut beschert hat, war Lovecrafts "Trick", den Schrecken des Mythos (auch wenn er dort nur sehr vage angedeutet wird) in einen Zusammenhang mit den Taten eines Menschen an anderen Menschen zu setzen.

Was übrigens meine Meinung bestätigt, dass eine gute Geschichte immer um Menschen geht. In der Literatur gibt es offensichtlich Ausnahmen und vielleicht sogar im Rollenspiel, aber diese Ausnahmen sind dünn gesät.

 

amel

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Guest Black Aleph

Das Abenteuer ist ganz nett, hat aber in der ursprünglichen Form Durchhänger.

 

Ich hab es mal noch etwas aufmotzt mit Protestuierten die im Drogenrausch und mit Messer bewaffnet die Spieler durch dunkle, zugleich neonhelle Gassen folgen ;)

 

Aber in solchen Extremszenarios kommt es halt echt drauf an, wie erwachsen sich die Spieler geben. Sonst artet es zu sehr aus.

 

Als SL hab ich keine Probleme damit :D

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  • 7 years later...
  • 4 months later...
Guest comatthoes

Hallo Zusammen :).

 

Habe das Abenteuer (wenn auch stark umgemodelt) nun auch fertig und wollte meinen Spielern STA zurück geben, da sie den Projektor erfolgreich zerstört haben. Leider hab ich aber im Abenteurer nichts dazu gefunden.

 

Ist das vergessen worden oder hab ich es einfach nur übersehen?

 

Danke!

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  • 2 years later...

Frage zu Stablilitätspunkten

rechnet vielleicht keiner damit dass die Spieler die Charaktere weiterspielen, da es doch ein klassischer One shot ist.

Ich würde sagen zu helfen das ein Großer Alter nicht in unsere Welt eindringen kann und die Machenschaften eines Kult zu nichte zu machen ist schon ein paar Punkte wert.

 

Adaptionen des Abenteuers

Abenteuer teilen sich für mich immer in zwei Teile: Die Idee und einen Vorschlag für die Umsetzung, deswegen ist es für mich klar das man bei der Umsetzung Sachen ändert wenn man Zeit hat.  

 

Vorgefertigte Charaktere

Wenn alle Charakter FBI-Agenten oder Cops sind, sollte man trotzdem noch genügend unterschiede reinbringen (z. Bsp. wie bei L.A. Confidential)

Weitere Ideen:

Verwandter der nach einem vermissten Mädchen sucht

Journalist/Schriftsteller der Material für sein neues Buch sucht

Polizist in Rente den ein alter Fall nicht loslässt

Privatdetektiv der von einem anderen Kult angeheuert

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